Hallo, Im Vorlauf meiner FBH ist ein Mischer eingebaut, mit dem die Vorlauf- temperatur entsprechend Heizkurve eingeregelt wird. Es gibt einen Temperatursensor T_v im Vorlauf (Vorlauf-Isttemperatur) und einen Sensor T_r im Rücklauf der FBH. Wenn ich die Sache aus Sicht der Regelungstechnik betrachte, sollte die Ist-Temperatur (T_v) ausreichen, um die Sache zu regeln. Ich würde gerne verstehen, wie bzw. ob T_r in die Regelung einfließt. Wird damit das Regelverhalten verbessert? Gruss Dennis
Die Rücklauftemperatur wird mW. dazu benutzt den Volumenstrom zu regeln.
Der Mischer mischt Wasser aus dem Rücklauf mit dem aus dem Kessel. Die Temperatur des Kessels müsste der Regler vermutlich auch noch kennen. Mit den beiden Eingangswerten kann der Regler schon einen guten Schätzwert vorab berechnen - das nennt sich auf neudeutsch feed forward. Das kann die Regelung beschleunigen, wobei es rein für die Regelung der Vorlauftemperatur hier nicht nötig sein sollte. Die schwierige und meist träge Regelung ist ja die der Bodentemperatur. Der vermutlich wichtigere Punkt ist, dass aus der Rücklauftemperatur auch auf die Temperatur des Bodens und die entnommene Leistung geschlossen werden kann. Damit kann die Regelung der Heizung besser erfolgen als rein über die Außentemperatur und Heizkurve. Demnach sollte der Sollwert für die Vorlauftempertur nicht nur der Heizkurve folgen sondern etwa bei hoher Rücklauftemperatur etwas niedriger werden.
Deine Heizung kenne ich nicht. Eine FBH hat thermische Trägheit. Man kann sie nicht einfach ein-/ausschalten wie das Hauslicht! Bei mir hatten die Spezialisten dem Mischer "vergessen". Folge war ein viel höherer Gasverbrauch bis sie einen eingebaut haben. Durch die langsame Angleichung an den Sollwert fallen die sinnlosen Spitzen weg.
Der Andere schrieb: > Die Rücklauftemperatur wird mW. dazu benutzt den Volumenstrom zu regeln. Ich habe eine "intelligente" Heizungspumpe, die man so einstellen kann, dass sie entweder konstanten Druck oder konstanten Volumenstrom liefert. Das macht die Pumpe autark.
Dennis schrieb: > Ich habe eine "intelligente" Heizungspumpe, die man so einstellen kann, > dass sie entweder konstanten Druck oder konstanten Volumenstrom liefert. > Das macht die Pumpe autark. Irgendwo in der Fußbodenheizung muss aber ein Ventil sein, dass den Durchfluss regelt. Deine Pumpe versorgt sicher nicht nur einen Fußboden.
Karl schrieb: > Irgendwo in der Fußbodenheizung muss aber ein Ventil sein, dass den > Durchfluss regelt. Deine Pumpe versorgt sicher nicht nur einen Fußboden. Dieses Durchflussventil ist normalerweise am Heizkreisverteiler dran. Idealerweise mit einem Schauglas, damit man den gewünschten Durchfluss in l/min einstellen kann. https://de.wikipedia.org/wiki/Heizkreisverteiler Zur Ausgangsfrage: Eventuell geht der Wärmebedarf in die Regelung ein. Vorlauf heiß, Rücklauf kalt => Fussboden ausgekühlt, VL höher Vorlauf heiß, Rücklauf warm => normale Betriebsart, Wärme wird abgenommen Vorlauf heiß, Rücklauf heiß => Wärme wird nicht abgenommen, evtl andere Heizquelle (Kamin?), VL niedriger Das würde aber meiner Meinung nach Sinn ergeben, wenn die Temperatur für jeden Heizkreis getrennt gemischt werden kann. Mirko
Dennis schrieb: > Ich habe eine "intelligente" Heizungspumpe, die man so einstellen kann, > dass sie entweder konstanten Druck oder konstanten Volumenstrom liefert. > Das macht die Pumpe autark. Das macht aber beliebig wenig Sinn. Der Durchfluss muss so hoch sein, dass die Rücklauftemperatur nicht zu niedrig ist und der Boden ungleichmäßig erwärmt wird, aber nicht höher, da das mehr elektrische Energie kostet und zudem die Strömungsgeräusche stärker werden. Der Wärmebedarf und damit die notwendige Strömungsgeschwindigkeit hängt von der Temperatur des Estrichs ab, die wiederum mit einer Totzeit im Stundenbereich von der Lufttempertur des Raums abhängt. Die Temperatur wird normalerweise über die Vorlauftemperatur geregelt. Der Wärmebedarf der einzelnen Räume wird über den hydraulischen Abgleich eingestellt, dass hier pro Raum ein eigenes Proportionalventil wäre wüsste ich nicht.
Die Differenz zwischen Vorlauf- und Rücklauftemperatur ist recht interessant, zumindest für Regler. Außerdem gibt nur die Rücklauftemperatur einen Anhaltspunkt für die tatsächliche Raumtemperatur, also die Entscheidung: Braucht's noch mehr oder weniger.
Amateur schrieb: > Außerdem gibt nur die Rücklauftemperatur einen Anhaltspunkt für die > tatsächliche Raumtemperatur, Nur sehr begrenzt wegen der großen Totzeit durch den Wärmespeicher Estrich. Bei normalen Heizkörpern sieht das ganz anders aus. Ausserdem müsste man dazu den Volumenstrom kennen.
>Nur sehr begrenzt wegen der großen Totzeit durch den Wärmespeicher >Estrich. Das stimmt zwar, ist aber der einzige Anhaltspunkt. Wichtig vor allem, wenn man bei der Vorlauftemperatur keinen allzu großen Spielraum hat. Bei einem "Normalen" Heizkörper darf's ruhig mal ein bisschen mehr sein. Bei einer Fußbodenheizung sind die Grenzen diesbezüglich aber sehr eng.
Der Andere schrieb: > dass hier pro Raum ein eigenes Proportionalventil wäre > wüsste ich nicht. bei meiner Heizung ist es so (und eigentlich bei allen Fußbodenheizungen, die ich im Bekanntenkreis kenne). Ein deutlicher Hinweis darauf ist, wenn raumspezifische Heizthermostate vorhanden sind - denn diese wirken auf die raumspezifischen Ventile. Über den Temperaturfühler im Rücklauf kriegt meine Heizung raus, wie diese Ventile stehen: wenn "alle offen" sind fließt das Heizwasser durch den Estrich, gibt Wärme ab und kommt kalt zurück. Wenn sie geschlossen sind, fließt es durch einen Bypass und kommt heiß zurück. Mit dieser Info wird die Pumpenleistung gesteuert, weil je nach Stellung der Raumventile sehr unterschiedliche Volumenströme benötigt werden. So hats mir zumindest der Heizungsbauer bei der Abnahme erklärt.
Achim S. schrieb: > Ein deutlicher > Hinweis darauf ist, wenn raumspezifische Heizthermostate vorhanden sind > - denn diese wirken auf die raumspezifischen Ventile. Mag sein, dass Einzel Proportionalventile inzwischen Stand der Technik sind, bin kein Heizungsbauer. Achim S. schrieb: > Mit dieser > Info wird die Pumpenleistung gesteuert, weil je nach Stellung der > Raumventile sehr unterschiedliche Volumenströme benötigt werden. Genau das hatte ich gesagt. Auch bei einem ausgekühltem Estrich braucht man erst mal deutlich mehr Heizleistung, auf jeden Fall macht es wenig Sinn, wenn der Rücklauf deutlich kälter ist, da dann der Boden unterschiedlich geheizt würde. Amateur schrieb: > wenn man bei der Vorlauftemperatur keinen allzu großen Spielraum hat. Dafür hat man eine deutlich größere Heizfläche und damit machen 2K Temperaturdifferenz genausoviel Unterschied wie 8-10K bei herkömmlichen Heizkörpern. Ausserdem ist es eh nichts mit schnell mal aufheizen, das geht prinzipbedingt wegen der hohen Trägheit und dem Speichervermögen des Estrichs nicht.
Die Pumpe wird ausschließlich über Differenzdruck geregelt. Sinn der Sache ist nur Stromsparen wenn gegen geschlossene Ventile gedrückt wird. Die Rücklauftemperatur geht nur mit in die Regelung ein um die Brennerleistung zu bestimmen. Also Vorlauf Istwert < Sollwert & Rücklauf kalt --> hoher Modulationsgrad, Vorlauf Istwert < Sollwert & Rücklauf wärmer --> kleinerer Modulationsgrad. Irgendwann läuft das Ding mit optimaler Heizleistung an genau der gewünschten Spreizung.
Außerdem gibt es bei manchen Herstellern Schutzfunktionen wie begrenzte Leistung bei zu niedriger Rücklauftemperatur (wirklich). In dem Falle fließt der gemessene Wert gar nicht unbedingt in die Regelung ein.
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