Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 12V Heizfolie mit 10V Analogausgang steuern


von Maxi M. (the_pitcher)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

ich habe folgendes Problem: ein Regelungsmodul gibt mir 0-10V aus - 
Analogausgang (leider nur 10mA Strom). Damit würde ich gerne eine 
Heizfolie (12V, 22W) steuern. Leider kann das Modul kein PWM-Signal 
ausgeben.
Kann man das ganze mit einem Transistor realisieren? Ich habe einige 
Beispiele gefunden, in denen LEDs mit einem Transistor und einem Poti 
gedimmt werden. Letztendlich würde das Poti ja durch mein Regelungsmodul 
ersetzt werden, in welchem ich die Ausgangsspannung von 0-10V einstellen 
kann.

Wie genau könnte ich so etwas umsetzen?

Mit freundlichen Grüßen

The Pitcher

von Tcf K. (tcfkao)


Lesenswert?

Hä? Willst Du die Folie analog in der Leistung steuerbar machen?
Dann gehe mit den analogen Sollwert des "Regelungsmodul" über einen 
Spannungsteiler auf den ADC eines µC, der dann daraus PWM macht. Am 
PWM-Ausgang des µC eine einfach Leistungsstufe (MOSFET) für die 
Heizfolie.

Wenn man etwas fit ist kriegt man das auch mit ein paar OP rein analog 
hin (Dreieckspannungsozillator und Komparator).

von Maxi M. (the_pitcher)


Lesenswert?

Ich habe ein analoges "Steuersignal", welches von 0-10V geht, aber keine 
Leistung liefert. Damit würde ich gerne meine Heizfolie steuern. Die 
heizt von 0-12V und verbraucht 22W. Ich brauche also eine Art Transistor 
als "Dimmer", um mit der Steuerspannung die Heizfolienspannung zu 
regeln. Da das Regelmodul nur 10mA liefert müsste die Heizfolie an einem 
eigenen "Laststromkreis" mit eigenem Netztteil hängen.

von W.A. (Gast)


Lesenswert?

Tcf K. schrieb:
> Dann gehe mit den analogen Sollwert des "Regelungsmodul" über einen
> Spannungsteiler auf den ADC eines µC, der dann daraus PWM macht. Am
> PWM-Ausgang des µC eine einfach Leistungsstufe (MOSFET) für die
> Heizfolie.

Da tut's wohl auch ein Sägezahngenerator und ein Komparator.
Tausende von Transistoren sollte man IMHO nicht als Lösung anbieten, 
wenn die Frage im Analogtechnik-Forum gestellt wird.

von Noch einer (Gast)


Lesenswert?

Erst mal die Frage: Darf der "Dimmer" auch heizen?

Sicherlich kannst du einfach Transistoren als analogen Verstärker 
nehmen. Ohne PWM. Nur verheizt er bis zu 6 Watt.

von Noch einer (Gast)


Lesenswert?

Upps, 11 Watt natürlich.

von Maxi M. (the_pitcher)


Lesenswert?

Ob der Dimmer Leistung verbrät ist mir relativ egal. Kühlkörper und zur 
Not noch ein kleiner Lüfter, dann sollte das schon passen.

Wie genau müsste denn dann die Schaltung aussehen um den Transistor als 
Verstärker zu nutzen?

von Amateur (Gast)


Lesenswert?

Ich würde das Signal einfach, analog, verstärken. Natürlich sollte der 
resultierende Verstärker 12V ausgeben können. Also eine eigene 
Versorgung (>12V) haben.

Da es rund um Heizungen relativ gemütlich (zeitlich) zugeht, wird das 
Teil auch recht Primitiv.

Was natürlich nicht ausschließt, dass man auch 100 Bauteile verschwenden 
kann.

von U. M. (oeletronika)


Lesenswert?

Hallo,
was ist da denn für ein Regelungsmodul und wie soll die Heizfolie 
appliziert werden?
Auf was soll den geregelt werden und welches Regelverhalten wird 
benötigt bzw. welche Regelabweichungen sind zulässig?
Welchen Aufwand willst du treiben?

Wenn das Modul tätsächlich zum Regeln ist, dann muss es ja auch einen 
Eingang für die zu regelnde Größe haben. Das sollte bei einer Heizfolie 
normal ein Eingang für einen Temperatursensor sein.
Ist das so?

Heizungen sind normal eher sehr träge. Das trifft sicher auch für die 
Heizfolie zu, wenn diese auf einer größeren Fläche mit entsprechender 
Masse nd Wärmekapazität appliziert wird.
Dann kann es unter Umständen ausreichend sein, wenn du den analogen 
Ausgang quasi digital benutzt um damit einen Treibertransitor Ein- und 
Ausszuschalten.
Das Signal sollte dann aber vorher noch über einen Schmitt-Trigger 
geführt werden, damit das Signal tatsächlich nur 2 Zustände hat.
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0209241.htm
Das ganze würde dann wie ein einfacher 2-Punktregler laufen. Die 
Temperatur dümmpelt dann um den Sollwert.

Es geht auch ohne den Trigger, aber dann wird im Treibertransitor einige 
Leistung verheizt (max. ca. 11W bei Leistungsanpsssung).

Gruß Öletronika

von Tcf K. (tcfkao)


Lesenswert?

W.A. schrieb:
> Da tut's wohl auch ein Sägezahngenerator und ein Komparator.
> Tausende von Transistoren sollte man IMHO nicht als Lösung anbieten,
> wenn die Frage im Analogtechnik-Forum gestellt wird.

Wenn Du mich nicht falsch zitiert hättest, hättest Du gesehen dass ich 
diese Lösung auch vorgeschlagen habe.

Und da im analogen Forum, ein paar Grundlagen: Bei linearer Ansteuerung 
verbrät ein Transistor die maximale Leistung im Fall der Anpassung, also 
bei 6V -- da ist die Leistung von 22W geviertelt (halbe Spannung = 
viertel Leistung), also *5,5W* am Transistor und 5,5W an der Heizfolie.

von Maxi M. (the_pitcher)


Lesenswert?

U. M. schrieb:
> was ist da denn für ein Regelungsmodul und wie soll die Heizfolie
> appliziert werden?
> Auf was soll den geregelt werden und welches Regelverhalten wird
> benötigt bzw. welche Regelabweichungen sind zulässig?
> Welchen Aufwand willst du treiben?
>
> Wenn das Modul tätsächlich zum Regeln ist, dann muss es ja auch einen
> Eingang für die zu regelnde Größe haben. Das sollte bei einer Heizfolie
> normal ein Eingang für einen Temperatursensor sein.
> Ist das so?

Es ist ein Regelmodul von National Instruments, der Regelkreis wurde 
selbst erstellt. Die Temperatur wird über ein K-Typ Thermocouple 
gemessen. Die Temperatur soll einen bestimmten Heizzyklus nachfahren. 
Das Thermocouple ist in der zu beheizenden Probe untergebracht.
Die Wärmekapazität des Systems ist relativ gering, das ganze heizt sich 
ausreichend schnell auf. Da die Aufheizung eher langsam stattfinden soll 
ist die "Trägheit" kein wirkliches Problem.

Der Regler, die Regelstrecke usw. sind bereits erstellt und 
funktionieren. Das Ausgangssignal muss jetzt nur noch an die Heizfolie 
weitergeleitet werden und dazu bräuchte ich die oben erwähnte Schaltung.

von Axel R. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Soo vielleicht? fisst ca 0.7Volt (Emitterfolger). Aber da sowieso 
"gedimmt" werden soll...
Axelr.

von Maxi M. (the_pitcher)


Lesenswert?

Ich sollte noch dazu sagen, dass alle Spannungen Gleichspannung sind. 
Kann ich dann die Kondensatoren weglassen?
Ansonsten sieht die Schaltung eigentlich so aus, wie ich es mir 
vorgestellt habe.

Welchen Transistor könnte ich da hernehmen? Ich hätte hier einen BC107B 
oder einen BC182, taugen die was dafür?

: Bearbeitet durch User
von Tcf K. (tcfkao)


Lesenswert?

lol Erstens funktioniert die Schaltung nicht, weil bei 22W und 12V gut 
1,8A fließen. Selbst bei einer Stromverstärkung des 
(Leistungs)transistors von 100 fließen 18mA Basisstrom, die an dem 
820Ohm Widerstand 15V Spannungsabfall erzeugen würden...

@Maxi: Dir ist schon klar dass der Transistor im Linearbetrieb ein paar 
Watt verbraten muss und ein BC107 alleine schon vom äußeren nicht dazu 
passt?

von Maxi M. (the_pitcher)


Lesenswert?

Tcf K. schrieb:
> @Maxi: Dir ist schon klar dass der Transistor im Linearbetrieb ein paar
> Watt verbraten muss und ein BC107 alleine schon vom äußeren nicht dazu
> passt?

Ja, das ist mir klar, nur darüber wie viel Watt der verbrät waren die 
Vorposter sich nicht ganz einig wie ich das verstanden habe. Ich denke 
mal 5W wird auch der kleine Transistor mi Kühlung noch verkraften.
Ich bin leider kein Elektrotechniker, deshalb kenne ich mich auch mit 
den Schaltungen nicht aus.

Gibt es denn eine bessere Lösung, die unter den gegebenen Umständen 
funktioniert?

von Tcf K. (tcfkao)


Lesenswert?

Nein, ein BC107 verträgt definitiv keine 5W!
Bessere Lösungen wäre eine PWM, Du hast aber gesagt verbratene Leistung 
ist Dir egal.

von Axelr (Gast)


Lesenswert?

Tcf K. schrieb:
> lol Erstens funktioniert die Schaltung nicht, weil bei 22W und 12V
> gut 1,8A fließen. Selbst bei einer Stromverstärkung des
> (Leistungs)transistors von 100 fließen 18mA Basisstrom, die an dem
> 820Ohm Widerstand 15V Spannungsabfall erzeugen würden...
>
> @Maxi: Dir ist schon klar dass der Transistor im Linearbetrieb ein paar
> Watt verbraten muss und ein BC107 alleine schon vom äußeren nicht dazu
> passt?

Dein LOL ist hier am rechten Platz ;)
Sorry, da war ich mit meinem Stift schneller, als mit meinen Gedanken.
Dann besser doch mit OPV und MOSFET.
So, wie die vielzähligen analogen LDO-Lüftersteuerungen ... ?

Gruß Axelr.

von U. M. (oeletronika)


Lesenswert?

Hallo,
> Maxi M. schrieb:
> Da die Aufheizung eher langsam stattfinden soll
> ist die "Trägheit" kein wirkliches Problem.
Trägheit in einer Temperaturreglung ist hier kein Problem, sondern eher 
ein Vorteil, weil das System sich nur rel. langsame Änderungen macht.
Da hat, man also keine Not, mit einer schnellen Regelstrecke und 
Überschwingen an der Heizung schläft auf Grund der Trägheit der 
Wärmekapzitäten eher wenig durch.

> Der Regler, die Regelstrecke usw. sind bereits erstellt und
> funktionieren. Das Ausgangssignal muss jetzt nur noch an die Heizfolie
> weitergeleitet werden und dazu bräuchte ich die oben erwähnte Schaltung.

Na wenn es denn eine ganz einfache lineare Regelung sein kann, dann muß 
diese bei max. Heizleistung von 22W auf mind. ca. 6,5W Verlustleistung 
am Stellglied ausgelegt werden (Stichwort: Leistungsanpassung -> Ri = 
R_last). Dementpsrechend muß das Stellglied ausesucht werden (Transitor 
mit Kühlkörper).

Als Schaltung kannst du eine ähnlich wie diese ausprobieren:
http://uwiatwerweisswas.schmusekaters.net/Uwi/ELEKTRONIK/LED_LAMPEN/12-KSQ_3_HP-LED.pdf

Nehmen wir mal die Schaltung oben links.

Der obere Potianschluss wird an den Steuerausgang 0-10V gelegt.
Der Potiwert kann zwischen 10kOhm...1MOhm liegen.
22k...50k würde ich empfehlen.

Die Heizung kommt anstelle der LED-Reihenschaltung.

Die Sourcewiderstände R1 und R2 dienen der Stromgegenkopplung und 
stabilisieren die Schaltung. Diese werden so angepasst, dass beim max. 
Heizstrom von ca. 1,8A etwa 0,8...1,5V abfallen. Also ca. 0,47...0,68Ohm 
als Gesamtwiderstand. Bei ausreichender Leistungsstärke braucht das auch 
nur ein Widerstand sein (mind. 2W, bessee 5W).
Das nimmt natürlich etwas von der 12V-Spannung weg, aber wenn nur noch 
20W an der Folie ankommen, wird das wohl kein ko-Kriterieum sein, oder.
Ansonsten die Spannung etwas erhöhen (z.B. 14...15V).

Der Poti wird dann so eingestellt, dass der FET bei 10V am Poti voll 
durchsteuert. Bei einem Kanalwiderstand U_ds von 10...50mOhm fallen dann 
weniger als 100mV am FET ab.

Die Schaltung arbeitet nicht super linear, aber das sollte dem Regler 
egal sein. Bei Bedarf kann man Regelparameter ja anpassen.
Gruß Öletronika

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.