Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Fertiges sauberes Netzteil 230V/24V/200mA für µC/ADC?


von Rudolph (Gast)


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Kann man eigentlich noch irgendwo "analoge" Netzteile zum Einbau in ein 
Gerät kaufen?

Ich habe ein Gerät gebaut das inzwischen auch ordentlich funktioniert, 
allerdings war der zusätzliche Aufwand die aus dem zugekauften Netzteil 
gelieferte 24V Spannung halbwegs sauber zu bekommen etwas sehr nervig.

Und ich meine jetzt nicht so ein bisschen Welligkeit bei 50Hz.
Bei 24V gab es ordentliche Peaks bis +/- 1V mit diversen Frequenzen, so 
xxx kHz bis xx MHz.
Ziemlich verstrahlt eben und die Analog-Signale von den mit diesen 24V 
versorgten Sensoren sahen dann auch nicht sooo toll aus.

Das war so ein geschlossenes Schaltnetzteil von MeanWell.

Hat mal bitte jemand einen Tipp, wo man sowas in dem Formfaktor und 
möglichst sauberen Ausgang kaufen kann?
Also entweder ganz Oldschool mit Ringkern-Trafo und Linear-Regler.
Oder alternativ in guter Qualität, also als Schaltnetzteil mit 
Gleichspannung am Ausgang ohne die ganzen Störungen.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Man koennte sich ueberlegen den Siff wegzufiltern bevor er auf die 
Leiterplatte kommt. Dabei muss man 2 Frequenzen wegmachen.
1) die Chopperfrequenz des Switchers selbst : 100..500kHz plus 
Oberwellen
2) die Umschaltspitzen bei 50..1000MHz.

Nummer 2 Zuerst mit einem symmetrischen T-Ferrit Filter
Dann Nummer 1, mit einem symmetrischen LC Filter.

von Rudolph R. (rudolph)


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Oder D. schrieb:
> Man koennte sich ueberlegen den Siff wegzufiltern bevor er auf die
> Leiterplatte kommt.

Genau das habe ich dann auch gemacht, zwei Drosseln, ein Satz Elkos und 
zwei Folien-Kondensatoren dazu.
Damit war es dann erträglich.

Das ist doch aber unnötiges an den Symptonen rumdoktoren.

von hk_book (Gast)


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gute deutsche Wertarbeit:

http://kniel.de/produktseite/index.php?artikelnummer=101-005-02

ist halt nicht billig...

von Pandur S. (jetztnicht)


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> .. also als Schaltnetzteil mit Gleichspannung am Ausgang ohne die ganzen 
Störungen.

Das waere zu einem gewissen Mass auch machbar. Bis die Leute den Preis 
sehen. Dann nehmen sie doch ein Meanwell.

von Rudolph (Gast)


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hk_book schrieb:
> http://kniel.de/produktseite/index.php?artikelnummer=101-005-02

Naja, das ist für 19" Racks mit so einer für meine Anwendung doch recht 
hässlichen Federleiste.
Ohne Adapter-Kit direkt für Hutschienen-Montage wäre noch okay, also 
direkt fest angebaute Klemmen an der Kiste.

> ist halt nicht billig...

Über welche Größenordnung reden wir da? 50 Euro? 150 Euro?

Oder D. schrieb:
>> .. also als Schaltnetzteil mit Gleichspannung am Ausgang ohne die ganzen
> Störungen.
>
> Das waere zu einem gewissen Mass auch machbar. Bis die Leute den Preis
> sehen. Dann nehmen sie doch ein Meanwell.

Nun ja, das MeanWell hat jetzt vielleicht 25 Euro gekostet, ich weiss 
gerade nicht genau welcher Typ das war, ich habe das weder ausgesucht 
noch gekauft.
Laut Katalog-Seite "Schaltnetzteile mit eingebauten Entstörfiltern" 
"geringe Restwelligkeit URW".
Dann hat das Teil aber locker Folge-Kosten von >200 Euro verursacht und 
das Ergebnis lässt immer noch zu Wünschen übrig.

von hk_book (Gast)


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Rudolph schrieb:
> Naja, das ist für 19" Racks mit so einer für meine Anwendung doch recht
> hässlichen Federleiste.
> Ohne Adapter-Kit direkt für Hutschienen-Montage wäre noch okay, also
> direkt fest angebaute Klemmen an der Kiste.
>
>> ist halt nicht billig...
>
> Über welche Größenordnung reden wir da? 50 Euro? 150 Euro?

zur Bauform war ja nichts ausgesagt; gibt es auch ohne Frontplatte mit 
Wandhalterung oder für Hutschiene:

http://kniel.de/produktseite/index.php?artikelnummer=101-005-00

Preis kann man ja anfragen, wobei die € 150.- eher wahrscheinlich sind 
als die € 50.-

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ich hab mal 300 fuer ein Kniel bezahlt. Und 15 Euro fuer ein Meanwell 
5V/5A. Fuer die 300 gibt's dann auch ein Labornetzteil

: Bearbeitet durch User
von m.n. (Gast)


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Rudolph schrieb:
> Ich habe ein Gerät

Brauchst Du denn nur ein Einzelstück? Das würde ich ganz klassisch 
selbst aufbauen. Die Kosten dürften unter € 15 liegen und bei der 
Ausgangsspannung hat man viele Optionen, auch eine negative Spannung 
ohne Störungen zu erzeugen.
Die Isolation zur Primäseite ist bestens, und die Ableitströme sind sehr 
klein. Einzig der Weitbereichseingang geht verloren.

von Rudolph (Gast)


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hk_book schrieb:
> zur Bauform war ja nichts ausgesagt;

Doch schon, "geschlossenes Schaltnetzteil" ist nur nicht die beste 
Beschreibung, wie heissen die Dinge sonst? "Closed Frame" im Gegensatz 
zu den ganzen "Open Frame" Teilen? Wie auch immer. :-)

> gibt es auch ohne Frontplatte mit Wandhalterung oder für Hutschiene:

Stimmt schon, ist mir wie gesagt nur zu fummelig mit dem Adpater-Kit.

m.n. schrieb:
> Brauchst Du denn nur ein Einzelstück?

Es sind jetzt mehrere Geräte in der Art geplant als Folge-Projekt.
Aber auch für andere Gelegenheiten wäre sowas nützlich.

> Das würde ich ganz klassisch selbst aufbauen.

Ja, schon, am liebsten mit Ringkerntrafo.
Nur, Schutzkleinspannung und so, wenn ich das Netzteil fertig dazu 
kaufen kann muss ich auch nicht nachweisen, dass ich mich mit der DIN 
VDE 0100 beschäftigt habe. Da wird dann noch ein Isolationstest 
durchgeführt und fertig.

Am liebsten wäre mir ja sogar, wenn das Netzteil gar keine 
Schraubanschlüsse für die 230V Seite hat, sondern eine Kaltgeräte-Dose 
und einen Schalter. So wie bei einem PC eben, alles was 230V ist kommt 
vorverdrahtet in einer eigenen Kiste die mit dem Gehäuse verschraubt 
wird.

von m.n. (Gast)


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Rudolph schrieb:
> Nur, Schutzkleinspannung und so, wenn ich das Netzteil fertig dazu
> kaufen kann muss ich auch nicht nachweisen, dass ich mich mit der DIN
> VDE 0100 beschäftigt habe. Da wird dann noch ein Isolationstest
> durchgeführt und fertig.

Ich verstehe Dich schon, aber mir mußt Du es z.B. nicht nachweisen. Wenn 
ich einen geeigneten Trafo nebst isolierten Zuleitungen sehe, ist mir 
wohler im Bauch als bei einem "Chinakracher".

Mit einem vergossenem Zweikammer-Flachtrafo bist Du auf der sicheren 
Seite.
Sei mal etwas mutiger ;-)

von Peter D. (peda)


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Wo stört es denn?
Sind es wirklich die 24V oder eine Erdschleife zu anderen Geräten, z.B. 
zum PC.

von Rudolph (Gast)


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Och naja, mutig, ich habe nur keinen Bock mich wegen sowas mit dem 
Qualitäts-Management rumzuärgern, da geht der Trend dann doch eher in 
Richtung selber-machen-lassen. :-)

Hab gerade noch die GLS230/24-0.5 (310-1083) bei RS gefunden.

Für die schlapp 100 Euro baut man das nicht selber, nicht nach diversen 
Standards mit CE und so.

von Rudolph (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Wo stört es denn?
> Sind es wirklich die 24V oder eine Erdschleife zu anderen Geräten, z.B.
> zum PC.

Es gibt keine anderen Geräte, das Teil steckt mit der Zuleitung in der 
Steckdose und ist sonst nirgend wohin verbunden.
Die 24V am Ausgang sind HF verstrahlt, Schaltnetzteil eben.

von m.n. (Gast)


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Rudolph schrieb:
> Hab gerade noch die GLS230/24-0.5 (310-1083) bei RS gefunden.
>
> Für die schlapp 100 Euro baut man das nicht selber, nicht nach diversen
> Standards mit CE und so.

Dann nimm es, obwohl es keine Kaltgerätedose hat, deren Verdahtung 
natürlich allen Normen entsprechen muß.
Hoffentlich wird das von Deinem Qualitäts-Management akzeptiert ;-)

von Rudolph (Gast)


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m.n. schrieb:
> Dann nimm es, obwohl es keine Kaltgerätedose hat, deren Verdahtung
> natürlich allen Normen entsprechen muß.

Tja, was soll man machen, das ist entweder eine Marktlücke die noch kein 
Hersteller entdeckt hat, oder ich habe den Hersteller noch nicht 
gefunden der sowas liefern will. :-)

> Hoffentlich wird das von Deinem Qualitäts-Management akzeptiert ;-)

Das ist dann ja nur Verdrahtung, damit kommt man leicher durch, 
Isolationstest -> Prüfsiegel. :-)

von Harald W. (wilhelms)


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Rudolph schrieb:

> Tja, was soll man machen, das ist entweder eine Marktlücke die noch kein
> Hersteller entdeckt hat, oder ich habe den Hersteller noch nicht
> gefunden der sowas liefern will. :-)

Wie wärs mit "Friwo"?

von Rudolph R. (rudolph)


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Harald W. schrieb:
> Wie wärs mit "Friwo"?

Ja, na klar, wenn denn Friwo sowas im Sortiment hätte?
Oder auch überhaupt Linear geregelte Netzteile.

Wenn ich da jetzt was passendes übersehen haben sollte, dann reich mal 
bitte nen Link rüber.

von Harald W. (wilhelms)


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Rudolph R. schrieb:

> Wenn ich da jetzt was passendes übersehen haben sollte, dann reich mal
> bitte nen Link rüber.

Wie wärs mit einem Anruf bei denen?
Oder soll ich das auch für Dich erledigen?
Friwo ist seit Jahrzehnten die führende
Adresse für Netzteile aller Art. Sie sind
allerdings nicht ganz billig.

von Lothar S. (loeti)


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Harald W. schrieb:
> Wie wärs mit einem Anruf bei denen?

Die bauen keine Trafo-Netzteile mehr, allerdings bessere SNT als 
Meanwell.

Von Block-Transformatoren gibt's aber noch linear Geregelte.
http://www.block.eu/de_DE/search?devicetypeid=2162729

Grüße Löti

von Harald W. (wilhelms)


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Lothar S. schrieb:

>> Wie wärs mit einem Anruf bei denen?
>
> Die bauen keine Trafo-Netzteile mehr, allerdings bessere SNT als
> Meanwell.

Das wusste ich allerdings nicht. Allerdings bin ich mir
sicher, das man da bei einem Anruf auch Ersatzlieferanten
genannt bekommen hätte.

von Rudolph R. (rudolph)


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Harald W. schrieb:
> Wie wärs mit einem Anruf bei denen?

Sicher, um 18:45 rufe ich da an.
Und Internet und so, Neuland...

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
wie wäre es denn mit einem Steckernetzteil 24V/1A ?
Da hast du schon mal die Steufelder vom Schaltegler nicht direkt im 
Gerät
und die ganzen VDE-Probleme fallen auch weg.

http://www.voelkner.de/products/38564/Stecker-Netzteil-Dehner-Sys1308-Festspannung-24V-24W.html
http://www.conrad.de/ce/de/product/510824/Stecker-Netzteil-Festspannung-Dehner-Elektronik-SYS-1308-2424-W2E-EURO-24-VDC-1000-mA?ref=searchDetail

Solche verwende ich vielfach für Geräte mit sehr hoch verstärkender 
Sensorschaltungen. Wenn da viel Dreck auf der Leitung wäre, dann würden 
die Geräte wohl auch Effekte zeigen. Natürlich hängt das auch vom 
Gesamtdesign der Elektronik ab.
Gruß Öletronika

von Rudolph R. (rudolph)


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U. M. schrieb:
> wie wäre es denn mit einem Steckernetzteil 24V/1A ?

Meine bisherigen Messungen an Steckernetzteilen zeigten nicht nur 
ähnlich schlechte Entstörung, in dem Gerät ist allerdings noch ein 230V 
Verbraucher.
Also in dem Fall komme ich nicht um die Netz-Zuleitung drum herum.

von M. K. (sylaina)


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Ja, Schaltnetzteile können schon fiese Störungen haben, je nach 
Anwendung. Aber mir kam bisher noch keines unter, dass bei 200mA und 24V 
dann Spikes von 1V hatte. 100 mV vielleicht aber doch nicht 1 V…

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ich verwende ausschliesslich Kleinspannungen auf einer Elektronik. 
Normen und so werden alle einfacher. Ich verwende genau eine 
Kleinspannung von aussen, die wird dann auf dem Board nach Bedarf 
kleiner gemacht, falls noetig. So kann man am Speisungseingang auch 
etwas filtern.

von Rudolph R. (rudolph)


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Oder D. schrieb:
> Ich verwende ausschliesslich Kleinspannungen auf einer Elektronik.
> Normen und so werden alle einfacher.

Das klingt nach einem interessanten Konzept, erzähl mal mehr davon.
Oh, moment mal...

Michael K. schrieb:
> Aber mir kam bisher noch keines unter, dass bei 200mA und 24V
> dann Spikes von 1V hatte.

Naja, man muss auch genauer hinsehen, das waren Spikes so um 17 MHz.
Nun, das Projekt ist erfolgreich beendet, das nächste dürfte dann besser 
starten. :-)
Und der Strom war sogar noch deutlich niedriger, eher so 70 mA.

: Bearbeitet durch User
von Lothar S. (loeti)


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von Pandur S. (jetztnicht)


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>>Oder D. schrieb:
>> Ich verwende ausschliesslich Kleinspannungen auf einer Elektronik.
>> Normen und so werden alle einfacher.

>Das klingt nach einem interessanten Konzept, erzähl mal mehr davon.
>Oh, moment mal...

Soll heissen, kein Netz. Und nur eine einzige Speisung. Zb 6, 12, 24, 
48V. Falls andere Spannung benoetigt werden, werden sie auf dem Board 
erzeugt.

: Bearbeitet durch User
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