Könnte man theoretisch auf den Frequenzen des AM-Radiobereichs auch FM machen und umgekehrt? Wieso macht man im FM-Radioband FM und im AM-Radioband AM? Ist das historisch begründet oder geht das prinzipiell oder hat AM bei höheren Frequenzbreichen Nachteile, bzw. FM bei niedrigeren?
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Historische Gründe, AM ist einfacher zu demodulieren als FM, Es reicht für AM eine Diode.
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Mit meinem HF-Wissen: FM braucht eben bedingt durch diese Modulationsart wesentlich mehr Bandbreite, d.h. in das AM-Band würden weniger Sender passen. Weil AM aber physikalisch bedingt der Erdkrümmung folgt würde so die weltweite Kapazität an Sendern beschränkt. Bei FM ist die Ausbreitung quasioptisch, sodass man ein Kleinzellennetz aufbauen kann und Frequenzen zigfach belegen kann, solange die Sender weit genug voneinander entfernt sind. Der Nachteil von AM ist natürlich die Störungsempfindlichkeit für amplitudenmodulierte Störungen (also die meisten) und die geringe Audioqualität weil die Bandbreite auf ca. 9 kHz begrenzt ist. Es gab einen Versuch AM mit neuen Modulationsverfahren (DRM) wieder attraktiver zu machen, hat aber keinen so richtigen Erfolg.
Es gibt keine FM- und AM-Radiobänder sondern nur Frequenzen. Der Grund für die beiden Modulationen und der Frequenzen ist historisch bedingt. AM braucht eine relativ geringe Bandbreite, während FM viel braucht. Da AM früher oft im Langwellen- bis Kurzwellenbereich lag, musste man natürlich an der Bandbreite sparen. Sonst hätte ein Sender den ganzen Bereich (wenige kHz bis ein paar MHz zugemacht. Bei FM und dem heutigen UKW-Band (87,5-108) ist das normal kein Problem, da der Bereich groß genug ist.
Noch ein paar Daten: FM-Stereo: ~400kHz pro Sender AM: ~ 9kHz pro Sender Macht etwa 44 AM-Sender pro FM-Sender Am hat jedoch leichter Probleme mit Störungen, FM dafür fast keine.
Tcf K. schrieb: > Weil AM aber physikalisch bedingt der Erdkrümmung folgt würde so > die weltweite Kapazität an Sendern beschränkt. Bei FM ist die > Ausbreitung quasioptisch Mit FM/AM hat das gar nichts zu tun, es geht hierbei nur um die Frequenz.
Ja, sorry, das meinte ich auch: die für AM/FM benutzen Frequenzen
Horst schrieb: > AM: ~ 9kHz pro Sender Da hat man mit 4.5kHz NF-Bandbreite aber keine gute Qualität. Mit UKW-Stereo + RDS kannst du das nicht vergleichen.
HF schrieb: > Horst schrieb: >> AM: ~ 9kHz pro Sender > Da hat man mit 4.5kHz NF-Bandbreite aber keine gute Qualität. Mit > UKW-Stereo + RDS kannst du das nicht vergleichen. yo - aber selbst wenn der am-sender 40khz breit wäre, wäre er immer noch schmaler als der fm-sender. wobei beim fm-sender der frequenzhub auch noch eine rolle spielt. und dass ukw eine zum am-sender relativ hohe frequenz hat. haben am-sender auf ukw möglicherweise starke hintergrund-rausch-probleme?
Tcf K. schrieb: > Mit meinem HF-Wissen: FM braucht eben bedingt durch diese Modulationsart > wesentlich mehr Bandbreite, Streich das „wesentlich“, dann passt das einigermaßen. NBFM (narrow-band FM) bekommt man in Sprachqualität in einem Kanalraster von 12,5 kHz unter (siehe PMR446), die Qualität entspricht dabei etwa AM auf Kurzwelle (Raster 5 kHz), vielleicht sogar Mittel- oder Langwelle (9 kHz). Für den UKW-Rundfunk hat man sich jedoch aufgrund der großen verfügbaren Bandbreite dazumals entschieden, mit 200 kHz Kanalraster zu arbeiten. Damit hat man nicht nur Platz für das doppelte NF-Band (für Stereo), sondern auch noch für diverse Zusatzinfos oberhalb der NF. > Weil AM aber physikalisch bedingt der Erdkrümmung folgt Die Ausbreitung hat mit der Modulationsart nichts zu tun. Du kannst auf Kurzwelle FM machen (mitsamt Reflektion an der Ionosphäre), oder auch auf UKW AM (Flugfunk).
Jörg W. schrieb: >> Weil AM aber physikalisch bedingt der Erdkrümmung folgt > > Die Ausbreitung hat mit der Modulationsart nichts zu tun. > > Du kannst auf Kurzwelle FM machen (mitsamt Reflektion an der > Ionosphäre), oder auch auf UKW AM (Flugfunk). Ich korrigierte mich ja schon, im ersten Posting meinte ich mit AM und FM die für AM und FM (Rundfunk) benutzten Frequenzen.
Naja, auch NBFM ist etwas breiter im Spektrum als AM, weshalb es im Amateurfunk beispielsweise nur oberhalb 28 MHz gemacht wird und im CB-Funk auf vergleichbaren Frequenzen, wo man sich wenigstens 10 kHz Kanalraster leisten kann. Die Qualität dürfte dabei etwa AM mit 5 kHz Kanalraster (wie auf Kurzwelle üblich) entsprechen, während man auf Lang-/Mittelwelle ja AM mit 9 kHz Raster betrieben hat (und damit etwas besserer Qualität). Insofern ist deine Frage wohl beantwortet: ja, man könnte FM auch auf den niedrigen Frequenzen machen, es würde aber auf Kosten der im Frequenzbereich unterbringbaren Sender gehen. FM in der Qualität wie im UKW-Rundfunk käme dort allerdings nicht ansatzweise in Frage. DRM war ein Versuch, mit gleicher Bandbreite (5 kHz) auf Kurzwelle eine bessere Übertragungsqualität als mit klassischer AM zu erzielen. Andererseits beantwortet der Flugfunk wohl deine Frage in der anderen Richtung: AM auf Frequenzen oberhalb des UKW-Rundfunkbandes, mit einem Frequenzraster von 8,33 kHz.
Zwei Anfängerfragen: 1. Zur Überprüfung der MW-und LW Bereiche meiner Kofferradios habe ich mir Prüfsender (800 und 260kHz) gebaut. Grundlage war die Schaltung: "302 Schaltungen, Seite 315, Schaltung 264" aus der Elektor-Schaltungssammlung von 1986. Der Träger (ein einwandfreier Sinus) kann mit diesem Oszillator (nur) frequenzmoduliert werden. Umso mehr war ich erstaunt, daß ein eigespeister Ton (über NF-Generator) absolut sauber auf MW bzw. LW,auf der eingestellten Frequenz im Radio zu hören war. Wie kann man sich das erklären???? Es wird bei diesem Oszillator ja nicht amplituden- sondern frequenzmoduliert! Ein gewobbeltes Signal wird ebenfalls auf MW bzw. LW des Radios kristallklar wiedergegeben. Wie ist das möglich bei AM-Empfang??? 2. Ich habe mir nun den Produktmodulator "S042P" besorgt, um AM-Modulation zu realisieren. Der Aufwand für Amplitudenmodulation scheint mir erheblich. Zwei symmetrische Ausgangsübertrager sind für den Anschluß auch noch erforderlich! Der für NF macht weniger Schwierigkeiten, aber wie baue ich den Übertrager (für die hohe Frequenz) für den Träger??? Wie sollte ich da vorgehen? Nehme ich einen geschlossenen Ferritkern oder einen Ferritstab und bewickle den entsprechend? Wie sieht so ein Übertrager aus? Vielleicht könnte mir jemand weiterhelfen? Ich kenne mich mit den hohen Frequenzen nicht aus.
Jurgen O. schrieb: > Zwei Anfängerfragen: Bitte kein Thread-Hijacking, eröffne dafür bitte deinen eigenen Thread.
Hi, erstmal wundert es mich, das man bei der Schaltung nur FM machen kann, für den Aufwand (3 Transistoren + offensichtlich selbst herzustellende Spule) is das doch schon recht wenig. Wenn´s keine Bilderbuch AM sein muss, sondern AM die einigermaßen viel Hub macht und gut klingt, gehen je nach dem wie du die Schaltung auslegst 1-2 Transistoren. Allerdings ist das immer soeine Sache, es gibt schier unzählige Schaltungen für brauchbare AM Prüfsender, die auch abstimmbar sind, aber wirklich "supergute" AM Sender (die dann 100% Saubere Modulationstiefe machen) sind eine Wissenschaft für sich, und im Schaltungsaufwand auch entsprechend komplex, idr. reichen aber einfache Schaltungen aus. Zu deiner Frage: Diesen Effekt, den du da beobachtet hast nutzt man auch bei einfachst UKW Empfängern, um die aufwendige Schaltung eines "ordentlichen" Diskriminators zu umgehen. Man gleicht dabei den Empfänger etwas neben die Frequenz ab, und es entsteht die sogenannte "Flankendemodulation". Auch wenn du eine einwandfreie Tonqualität rausbekommen hast, aus deinem Experiment, so wirst du bei genauerem Betrachten Nachteile finden, wie z.B: erhöhtes Grundrauschen und eine etwas verminderte Reichweite - möchtest du induktiv senden. Wie das Funktioniert? Nun einfach gesagt hast du ja im Radio mehrere selektive Schwingkreise (Vorkreis, ZF Filter und co). Du gleichst also den Radio etwas neben den Sender ab - und - modulierst den Sender in FM. Jedesmal wenn sich also die Frequenz aufgrund der eingespeissten NF ändert kommt etwas mehr oder weniger Leistung / Signalstärke in den Empfänger, da sich die Sendefrequenz ja je nachdem wie der eingespeisste Sinus gerade ist eher in die "richtige Richtung" deiner eingestellten Frequenz (im Radio) bewegt, oder davon weg - somit ändert sich auch die Empfangsstärke was ja letzentlich wieder AM ergibt, und demoduliert werden kann. Funktioniert, wie du rausgefunden hast, ist aber nicht umbedingt "fein"... Je nachdem wie stabiel das Signal aus deinem Prüfgenerator ist, kannst du die Schaltung zur not mit einer einfachen Transistorschaltung als AM Prüfgenerator erweitern. Hierfür könntest du einen BC547 (standard NPN Transistor) nehmen, und ihn mit einer einfachen Basismodulation ausstatten (wenn du Teile sparen magst). Am Ausgang des Prüfgenerators schliesst du einen Koppel C von sagen wir 22pF an, es können auch 18, 33 oder sonstwas pF sein nur nicht zu viele. Diese gehen auf Basis des BC548. Von dessen Kollektor auf + wird ein 5,6k Widerstand (4,7k, 3,3k 6,8k) gelötet. Dann benötigst du ein Poti, 10k, 100k nicht so kritsich. Verschalte dieses als Spannungsteiler und der Schleiffer wird über 22-47k (was grad da is) auf basis gelegt. So, jetzt nimmst du noch einen weiteren 5,6 3,3 4,7 k-ohm (bastelkiste) und lötest ihn an basis des Transistors. Von dem offenen Pin dieses Widerstandes lötest du einen Keramik Kondensator mit 100nF auf masse. Dort ist dann dein neuer NF Eingang (Keramik C auf masse / Ende vom Widerstand). Die HF Wird am Kollektor des Transistors abgegriffen. Mit dem Poti stellst du den Arbeitspunkt so ein, das du gute + laute AM erhältst. Das Poti sorgt auch dafür, das der verwendete Transistor unkritisch ist. Das kann ein BC547 sein, ein BF199 oder sogar ein völlig unterforderter (für diesen Zweck) BD135 oder BD139. Es kann sein das du es nicht schaffst, ein gutes Signal einzustellen - das liegt dann eventuell an der zu hohen Leistung deines jetzigen Senders. Dann einfach den Koppel C auf <10pF verringern... Am besten wäre es, gleich einen am / fm Signalgenerator aufzubauen, sowas kann man mit 1 2 ... 3 transistoren realisieren, dazu einfach recherchieren. Ich war echt überrascht, das soeine Aufwändige Schaltung nur FM macht. PS: Du solltest prüfen, ob du dann parasitäre FM bekommst, wenn du die Schaltung so baust, wie ich´s vorgeschlagen habe, aber bei 3 Transistoren dürften wohl 2 als Buffer verschalten sein... sollte also passen Man kann selbst einen 1 Transistor Sender so modifizieren, das er saubere AM macht, habe ich auch schon hinbekommen, dann halt nur 75% hub oder so, aber das reicht ja in den meisten Fällen...