Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kanal 1 von Oszilloskop kein Signal


von Tobias H. (shor-ty)


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Hallo zusammen,

zuerstmal die Daten zum Oszilloskop: BBC Görz Metrawatt Oszilloscope 
10MHz M6001.

Wie der Titel schon offenbart, funktioniert Kanal 1 von meinem 
Oszilloskop nicht mehr. Dazu muss ich sagen das das ein großer 
fahrlässiger Fehler von mir war, der aufgrund eines Kurzschlusses an 
einer Platine mit Betriebsspannung von 230V zurückzuführen ist. Leider 
hab ich vergessen die zu untersuchende Schaltung an meinen Trenntrafo zu 
hängen. Es ist jetzt leider so :/ und macht mich immer noch fuchsig.

Bin heute jedenfalls dazu gekommen mir das Oszi anzuschauen und zu 
prüfen, ob Kanal 2 noch geht sowie die Möglichkeit von Kanal 1 zu 
analysieren; in Bezug auf Signalverarbeitung (kommt noch was an etc.).

Folgendes Fazit:

Kanal 2 funktioniert beim Messen mit DC und der internen 
Rechteckspannung (0.2V und 2V) tadellos. Visualisierung im Anhang.

Kanal 1 funktioniert nicht. D.h. gleich ob DC oder die interne 
Rechteckspannung am Eingang anliegt, es wird nichts angezeigt. Zudem ist 
die Justierung der Y-Pos. einflusslos. Der Elektronenstrahl ist 
aufgeweitet und hat ein Rauschprofil (als wäre kein Verbindung zu GND 
verfügbar). Fokusieren lässt sich der Strahl auch nicht. Wechseln zu GND 
am Eingang hat kein Einfluss.


Zum Vorfall noch ein paar Worte.
Zu Überprüfen war eine Spannung an einer Z-Diode (30VAC). Dazu hatte ich 
damals bereits hier einen Thread eröffnet, um zu erfahren ob das geht 
und wenn ja wie. Die Antwort war eben einen Trenntrafo zu verwenden und 
stets gründlich zu arbeiten. Hat auch problemlos geklappt bis auf das 
letzte mal als ich beim Messen vergessen hatte den Trenntrafo 
anzuschließen. Das Resultat nach Anschluss der Masse war eine 
Abglühender Tastkopf, eine zerstörte Schaltung sowie das Werfen des 
Schutzes. Genug Lehrgeld würd ich sagen.


Ich bin zumindest froh das Kanal 2 funktioniert, allerdings wäre 
natürlich ein vollfunktionsfähiges Gerät besser. Eine Sicht-Kontrolle 
der Platinen habe ich bereits gemacht aber nichts außergewöhnliches 
feststellen können. Einziges Manko wäre die sehr verstaubten 
Leiterbahnen. Bei der Sichtkontrolle habe ich die Platinen auf defekte 
C's sowie R's abgesucht. Natürlich auch irgendwelche Stellen, die 
aussahen als wäre Mr. 230V hier gewesen. Gefunden habe ich nichts, 
jedoch sehe ich auch nicht an jede Stelle.

Es sieht so aus als wäre die Signalverarbeitung für jeden Kanal auf 
einer eigenen Platinen untergebracht (Anhang). Wäre es möglich diese zu 
tauschen, um die Fehlerquelle einzuschränken. Sollte danach Ch1 gehen 
und Ch2 nicht, wäre schon mal klar, dass diese Platine einen Makken 
hätte. Allerdings weiß ich nicht in wie weit das auswirkungen auf die 
Kalibrierung hat.

Das ist der Stand der Dinge. Wie wäre die weitere Vorgehensweise, bzw. 
was könnte ich prüfen?

Jede Hilfe wird dankbar angenommen,
Viele Grüße
Tobi

: Verschoben durch Moderator
von Pas C. (agile_ente)


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Versuch doch mal erst nachzuvollziehen, wo genau Strom floss. Du hattest 
nur die Masse dran, also floss der Strom über den Schirm der BNC-Buchse, 
wo ist der angeschlossen?
Um etwas Demontage wirst du wohl nicht drumherum kommen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Tobias H. schrieb:
> Wäre es möglich diese zu
> tauschen, um die Fehlerquelle einzuschränken.

Klar, warum nicht. Ist auf jeden Fall ein Hinweis, ob der Fehler im 
Eingangsverstärker zu suchen ist - so einen Fehler würde ich jedenfalls 
vermuten. Es schadet auch nicht, ein 2tes Oszi zu leihen, um die Signale 
an den Stiftleisten mal zu messen - oder zumindest mal ein Multimeter 
ranzuhalten.

> Allerdings weiß ich nicht in wie weit das auswirkungen auf die
> Kalibrierung hat.
Die Kalibrierung scheint ja auf der Eingangsplatine zu sein, und du 
kannst ja ausserdem die Platinen nach dem Test wieder zurücktauschen.
Im Manual sollte auch die Kalibrierungsprozedur beschrieben sein.

von Olaf (Gast)


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Besorg dir das Datenblatt zu dem IC im Eingangsverstaerker und pruef mal 
ob die Betriebsspannung da im gruenen Bereich ist.
Dann vertausch mal die beiden ICs auf dem Eingangsverstärker. Ist 
weniger Arbeit. :-)

Oh..und liefer mal ein Bild mit mehr Aufloesung.

Olaf

von Bürovorsteher (Gast)


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> Besorg dir das Datenblatt zu dem IC im Eingangsverstaerker

Das Gerät ist baugleich mit einem alten Hameg und dürfte am Eingang 
einen Doppel-FET U440 haben.
Der Schaltkreis dürfte ein 5-fach Transistor CA3127 sein.
Lang, lang ist es her...

von Tobias H. (shor-ty)


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Zuerst danke für die Antworten.
Zweitens ich glaub das Thema passt eher in die Analogtechnik, oder? 
Wollte es eigentlich da reinsetzen aber ist doch irgendwie hier 
gelandet.

Olaf schrieb:
> Besorg dir das Datenblatt zu dem IC im Eingangsverstaerker und pruef mal
> ob die Betriebsspannung da im gruenen Bereich ist.
Das ist eine gute Idee auch wenn ich respekt vorm Messen beim offenen 
Oszilloskop habe. Immerhin sind da ziemlich böse Spannungen drin.

Der IC ist ein LM733CN (sieht man auch schön im Bild). Die Spannung laut 
Datenblatt sollte +-8 V betragen, wenn ich das richtig sehe (Vcc). Ich 
messe an beiden IC's eine Spannung von 10.184V (Pin5 auf Pin10)

> Dann vertausch mal die beiden ICs auf dem Eingangsverstärker. Ist
> weniger Arbeit. :-)
IC's vertauscht und gleiches Resultat. Chan. 2 geht, Chan. 1 nicht. 
Damit kann ich wenigstens schon mal ausschließen das der IC hin is.


Pascal V. schrieb:
> Versuch doch mal erst nachzuvollziehen, wo genau Strom floss. Du
> hattest
> nur die Masse dran, also floss der Strom über den Schirm der BNC-Buchse,
> wo ist der angeschlossen?
> Um etwas Demontage wirst du wohl nicht drumherum kommen.
Zuerst hatte ich ein Beinchen der Z-Diode (Eingang) angehängt und danach 
die Masse an das zweite Beinchen. Erst nachdem die Massen angehängt war 
rauchte alles.

Matthias S. schrieb:
> Tobias H. schrieb:
>> Wäre es möglich diese zu
>> tauschen, um die Fehlerquelle einzuschränken.
>
> Klar, warum nicht. Ist auf jeden Fall ein Hinweis, ob der Fehler im
> Eingangsverstärker zu suchen ist - so einen Fehler würde ich jedenfalls
> vermuten. Es schadet auch nicht, ein 2tes Oszi zu leihen, um die Signale
> an den Stiftleisten mal zu messen - oder zumindest mal ein Multimeter
> ranzuhalten.
Werde mir demnächst ein Oszilloskop von meinem Freund holen um die 
Ausgänge an meinem zu verifizieren. Danke für den Tipp.


>> Allerdings weiß ich nicht in wie weit das auswirkungen auf die
>> Kalibrierung hat.
> Die Kalibrierung scheint ja auf der Eingangsplatine zu sein, und du
> kannst ja ausserdem die Platinen nach dem Test wieder zurücktauschen.
> Im Manual sollte auch die Kalibrierungsprozedur beschrieben sein.
Danke für die Info.

von Tcf K. (tcfkao)


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Siehe den Thread hier:
Beitrag "Oszilloskop - BBC GEORZ METRAWATT - M6001 retten?"

Ist baugleich HM203-6

SM bei Elektrotanya:
http://elektrotanya.com/hameg_hm203-6_oscilloscope_sch.pdf/download.html

Ob da jetzt auch ein Schaltplan drin habe ich nicht nachgesehen.

Edit: Da ist ein niederohmiger Widerstand aufgeplatzt, links von dem 
LM733

: Bearbeitet durch User
von Tobias H. (shor-ty)


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Tcf K. schrieb:
> Siehe den Thread hier:
> Beitrag "Oszilloskop - BBC GEORZ METRAWATT - M6001 retten?"
>
> Ist baugleich HM203-6
>
> SM bei Elektrotanya:
> http://elektrotanya.com/hameg_hm203-6_oscilloscope...
>
> Ob da jetzt auch ein Schaltplan drin habe ich nicht nachgesehen.
>
> Edit: Da ist ein niederohmiger Widerstand aufgeplatzt, links von dem
> LM733

Der Widerstand ist nicht aufgeplatzt. War lediglich dreck bzw. der Blitz 
von der Kamera (siehe Anhang). Danke für den Link, schaue ich mir gleich 
mal an.

Da die zwei Platinen für die Eingangsverstärkung ziemlich abgeschirmt 
sind, möchte ich die mal ausbauen. Allerdings habe ich das Problem das 
ich die zwei Drehknöpfe auf der Front nicht abbring. Der Obere war 
einfach, da ich da das Gestänge entfernen konnte. Es sieht so aus als 
wären die Knöpfe auf die Stange aufgepresst worden. Bring ich die da 
irgendwie runter? Sehr viel Kraft oder gibt es da einen Trick?

Grüße Tobi und danke für die vielen Antworten bereits.

von Olaf (Gast)


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> Damit kann ich wenigstens schon mal ausschließen das der IC hin is.

Und alles was dahinter kommt. Also solltest du dich vielleicht mal um 
den doppelFET kuemmern. Könnte heute schwierig zu beschaffen sein.

Olaf

von Tobias H. (shor-ty)


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Tobias H. schrieb:
> Danke für den Link, schaue ich mir gleich
> mal an.

Diesen Thread habe ich vorgestern komplett durchgelesen. Allerding habe 
ich ein anderes Problem und zwar das bei (so wie es aussieht) irgendwas 
beim Eingangsversärker von Ch. 1 defekt ist.

Wie ich aber gerade sehen konnte, müssen die Drehknöpfe abgehen.

Olaf schrieb:
>> Damit kann ich wenigstens schon mal ausschließen das der IC hin
> is.
>
> Und alles was dahinter kommt. Also solltest du dich vielleicht mal um
> den doppelFET kuemmern. Könnte heute schwierig zu beschaffen sein.
>
> Olaf

Danke für die Rückmeldung Olaf. Werde ich machen, allerdings komm ich 
zur Zeit überhaupt nicht an diese Platinen hin. Zuerst müssen die 
Drehknöpfe weg und dann muss ich die Platinen aus dem Schutzgehäuse 
(Abschirmung?) herausbringen.

von Peter R. (pnu)


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Tobias H. schrieb:
> Werde mir demnächst ein Oszilloskop von meinem Freund holen um die
> Ausgänge an meinem zu verifizieren. Danke für den Tipp.

Warum denn?

Das ist ein ZWEI-kanaloszilloskop.

 Da kann man die Kalibrierspannung am Eingang 1 anschließen und mit dem 
Tastkopf von Kanal 2 den Signalweg vom Eingang ab im Kanal 1 verfolgen.



Bei defekten Eingangs-FETs würden sich die Pegel im Verstärker so 
verschieben, dass auf dem Schirm von Kanal überhaupt nichts zu sehen 
wäre. Dazu kommt, dass die Verschiebung vertikal von Kanal 1 noch 
arbeitet.

Das spricht alles dafür, dass der Längsweg des Signals zwischen Buchse 
und EingangsFET unterbrochen ist: durchgebrannter Längswiderstand oder, 
hoffentlich nicht, defekter Vorteiler.

: Bearbeitet durch User
von Peter R. (pnu)


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Tobias H. schrieb:
> anke für die Rückmeldung Olaf. Werde ich machen, allerdings komm ich
> zur Zeit überhaupt nicht an diese Platinen hin. Zuerst müssen die
> Drehknöpfe weg und dann muss ich die Platinen aus dem Schutzgehäuse
> (Abschirmung?) herausbringen.

Lass lieber die Finger davon, vor Allem wenn beim Öffnen des 
Schutzgehäuses der Vorteiler mit den vielen Trimmern betroffen ist. Miss 
erst einmal am Doppel-FET nach:

Man sieht doch, links von dem Trimmer, ein Transistor-Metallgehäuse mit 
mehr als 3 (6?) Beinen. Das dürfte der Eingangs-Doppel-FET sein. Der 
steckt sogar in einem Stecksockel. Dort müsste bei Kanal 1 das 
Testsignal ankommen, allerdings nur in der Größe von einigen zehn mV.

: Bearbeitet durch User
von Tobias H. (shor-ty)


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Peter R. schrieb:
> Tobias H. schrieb:
>> anke für die Rückmeldung Olaf. Werde ich machen, allerdings komm ich
>> zur Zeit überhaupt nicht an diese Platinen hin. Zuerst müssen die
>> Drehknöpfe weg und dann muss ich die Platinen aus dem Schutzgehäuse
>> (Abschirmung?) herausbringen.
>
> Lass lieber die Finger davon, vor Allem wenn beim Öffnen des
> Schutzgehäuses der Vorteiler mit den vielen Trimmern betroffen ist. Miss
> erst einmal am Doppel-FET nach:
Hi Peter,

da war ich wohl zu schnell. Das Schutzgehäuse ware mit 4 Lötpunkten 
fixiert und draufgeschoben. War also kein Problem das abzunehmen.
>
> Man sieht doch, links von dem Trimmer, ein Transistor-Metallgehäuse mit
> mehr als 3 (6?) Beinen. Das dürfte der Eingangs-Doppel-FET sein. Der
> steckt sogar in einem Stecksockel. Dort müsste bei Kanal 1 das
> Testsignal ankommen, allerdings nur in der Größe von einigen zehn mV.

Der Doppelt-FET hat 6 Beinchen und das Signal vom Eingang kommt auch bis 
zum FET. Ich werde jetzt das zeug wieder zusammenbauen und dann die 
FET's tauschen. Die Platine habe ich inspiziert und es gibt keine 
Anzeichen das irgendwas durchgebrannt ist. Ich kann allerdings nicht 
beurteilen ob die Kondensatoren nicht fit sind (siehe Bilder).

Einziges was merkwürdig erscheint ist die Lötstelle von Pin 1 an den 
Doppelt-FET. Siehe Bilder. Ich hab das mal geprüft, das Signal kommt am 
Beinchen an aber sollte die Lötstelle nicht auch am Board angelötet 
sein?


Ich halte euch auf dem Laufenden.

von Olaf (Gast)


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> da war ich wohl zu schnell.

Berühre und biege an nichts was sich in der Metallkiste war. Sonst musst 
du hinterher den Vorteiler abgleichen oder deine Signale sehen Banane 
aus.

>  aber sollte die Lötstelle nicht auch am Board angelötet
> sein?

War es wohl auch mal. Vermutlich abgerissen durch mechanische kräfte 
beim betätigen des Schalters.

Olaf

von Tcf K. (tcfkao)


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Tobias H. schrieb:
> Einziges was merkwürdig erscheint ist die Lötstelle von Pin 1 an den
> Doppelt-FET. Siehe Bilder. Ich hab das mal geprüft, das Signal kommt am
> Beinchen an aber sollte die Lötstelle nicht auch am Board angelötet
> sein?

Sollte eigentlich, sieht für mich, soweit ich das erkennen kann, so aus 
als ob das Pad von der Platine abgerissen ist. Laut Schaltplan geht das 
nur an das Gate des FET und Kathode der Schutzdiode, also dürfte da auch 
keine Leiterbahn abgerissen sein.

Überprüfe mal die Widerstände des Eingangsteilers, vielleicht hat es da 
einen zerissen.

von Tcf K. (tcfkao)


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Tobias H. schrieb:
> Kanal 1 funktioniert nicht. D.h. gleich ob DC oder die interne
> Rechteckspannung am Eingang anliegt, es wird nichts angezeigt. Zudem ist
> die Justierung der Y-Pos. einflusslos. Der Elektronenstrahl ist
> aufgeweitet und hat ein Rauschprofil (als wäre kein Verbindung zu GND
> verfügbar). Fokusieren lässt sich der Strahl auch nicht. Wechseln zu GND
> am Eingang hat kein Einfluss.

Tobias H. schrieb:
> Ich hab das mal geprüft, das Signal kommt am
> Beinchen an aber sollte die Lötstelle nicht auch am Board angelötet
> sein?

Man sollte schon alles lesen. Der Vorteiler scheint also ok zu sein. Das 
mit dem Fokus verstehe ich nicht, wenn dem wirklich so ist gibt es 
mehrere Probleme.

Dass Y-Pos keine Funktion hat zeigt dass das Problem weiter "hinten" 
liegt. Gucke mal im oben angegebenen SM auf Seite 5, dort ist ein 
Transistor-Array mit dem CA3086, dort findet auch die Y-Verschiebung 
statt. Dahinter geht es über eine Diodenmatrix (für den 
Zwei-Kanal-Betrieb) auf den Y-Endverstärker, und der ist ja in Ordnung 
sonst würde der andere Kanal nicht funktionieren. Da muss der Hund 
begraben sein.

von Tobias H. (shor-ty)


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Olaf schrieb:
> War es wohl auch mal. Vermutlich abgerissen durch mechanische kräfte
> beim betätigen des Schalters.
>
> Olaf

Das ist aber der Sockel für den Doppel-FET. Da wirken keine Kräfte 
drauf. Sieht aber komisch aus, definitiv.

Tcf K. schrieb:
> Überprüfe mal die Widerstände des Eingangsteilers, vielleicht hat es da
> einen zerissen.

Hab ich, je nach Stellung erhalte ich verschiedene Widerstandswerte. Ist 
also okay.


Ich habe die FET mal getauscht. Das Ergebnis ist das gleiche. Channel 2 
geht Ch. 1 aber nicht. Heißt also das auch der FET noch okay ist.

Tcf K. schrieb:
> Man sollte schon alles lesen. Der Vorteiler scheint also ok zu sein. Das
> mit dem Fokus verstehe ich nicht, wenn dem wirklich so ist gibt es
> mehrere Probleme.

Ich habe mich da vertan. Der Fokus ist einstellbar aber nicht die Y-Pos. 
Sorry das war mein Fehler. Also alle Einstellungstaster und Regler die 
sich auf die Verstärkerplatine von Channel 1 beziehen bewirken keine 
Änderung am Strahl.

: Bearbeitet durch User
von Olaf (Gast)


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> Ich habe die FET mal getauscht. Das Ergebnis ist das gleiche. Channel 2
> geht Ch. 1 aber nicht. Heißt also das auch der FET noch okay ist.

Ist doch schoen. Dann ist jetzt der Zeitpunkt gekommen wo man sein Hirn 
einschaltet und mal etwas misst. Immerhin hast du ja zwei gleiche 
Eingangskanaele und kannst so einfach vergleichen.

Olaf

von Tobias H. (shor-ty)


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Olaf schrieb:
>> Ich habe die FET mal getauscht. Das Ergebnis ist das gleiche. Channel 2
>> geht Ch. 1 aber nicht. Heißt also das auch der FET noch okay ist.

Hallo Olaf,

ich habe die Versärkerplatinen getauscht. Ergo Kanal 2 geht und Kanal 1 
nicht. D.h. die Verstärkerplatinen sind okay und das Problem muss wo 
anders liegen (wie du bereits geschrieben hast).

>
> Ist doch schoen. Dann ist jetzt der Zeitpunkt gekommen wo man sein Hirn
> einschaltet und mal etwas misst. Immerhin hast du ja zwei gleiche
> Eingangskanaele und kannst so einfach vergleichen.

Die Frage ist wo ich da jetzt anfange. Bei den Eingangsplatinen brauch 
ich nach der oberen Aktion (meiner Meinung) keine Messungen mehr 
durchführen. Die IC`s erhalten dieselbe Versorgungsspannung. Das 
Eingangssignal kommt an beiden FET's an (sonst wäre der Tausch damit 
verbunden das Kanal 1 geht und 2 nicht).

Der Fehler muss also wo anders sein. Da ich noch nie auf Fehlersuche bei 
nem Oszilloskop gegangen bin wäre ich für jede Unterstützung dankbar. 
Allerdings will ich euch weitere Infos geben.

Hab mir das Datenblatt mal heruntergeladen und auf Seite 5 geschaut. Hab 
die Stelle gefunden die du nanntest CA3086 (für Kanal 2 ist das dann 
CA3084). Ich finde keine Spannungsangaben. Aber ich kann sicher mit 
Kanal 2 vergleichen, oder? Welche Spannungen erwarten mich da? Wenn ich 
mir die Transistoren so ansehe werden das keine hohen Spannungen sein 
die da vorzufinden sind.

Ich bin aufjedenfall schon mal schlauer geworden und kann die 
Verstärkerplatinen ausschließen.

Danke schonmal für eure Hilfe.
Den Plan muss ich mal in Ruhe durchschauen (die Qulität ist auch nicht 
die Beste aber noch lesbar).

Grüße
Tobi

von Tcf K. (tcfkao)


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Das sind in beiden Kanälen CA3086. Ja, da sind keine hohen Spannungen, 
da kannst Du einfach mit dem DVM Vergleichsmessungen durchführen. Wenn 
der CA gesockelt ist einfach mal swappen. Der Fehler muss in dem Bereich 
liegen weil dahinter der Y-Verstärker kommt und der ist ja nun für beide 
Kanäle gleich weil das kein "echtes" Zwei-Kanal-Scope ist.

Höher werden die Spannungen erst an den Ablenkplatten, und richtig hoch 
(fast -2000V) an der Kathode des Oszi-Röhre sowie am Helligkeitspoti, da 
solltest Du Dich fernhalten.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hinter den CA3086 kommt dann der elektronische Umschalter, der mit 
jeweils 4 Schaltdioden gelöst ist.
Diese Schaltung kannst du prüfen, wenn du Chop/Alt auf ALT(ernate) 
schaltest und die Zeitbasis gaaanz laaangsam stellst. Die beiden BC237 
(ich gehe mal von meinem Hameg Plan aus) sollen dann abwechselnd an die 
Schaltdioden high und low ausgeben, das kann man mit LED und 
Vorwiderstand oder auch mit einem einigermassen schnellen DMM anschauen.
Es kann natürlich sein, das da eine Diode faul ist, was mich zwar 
wundern würde, aber hey...
Die Umschalter funktionieren so, das die eingeschaltete Diode in 
FLussrichtung vorgepannt wird und die ausgeschaltete in Sperrrichtung 
gehalten wird.
Hier also bedeutet low am Kreuzungspunkt der Dioden des Umschalters ein 
leitender Schalter und high ein sperrender.

Tobias H. schrieb:
> die Qulität ist auch nicht
> die Beste aber noch lesbar

Du kannst die Schaltung auch bei Hameg direkt runterladen, wimre.
http://www.hameg.com/downloads.0.html?&L=1
Wenn da nix ist, PM mich und ich lasse dir die von meinem 203-6 
zukommen.

: Bearbeitet durch User
von Peter R. (pnu)


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Im Signalweg sind wir also bis zum Eingang der FETs gekommen.

Jetzt geht das Signal zum LM733, einem schnellen Gegentaktverstärker 
weiter.
Dort müssten die Spannungen doch stimmen, zumindest per Y-Verschiebung 
auf die richtigen DC-Werte gebracht werden können.

Dann folgt das graue Flachkabel am Ausgang des Verstärkers. Dort müssten 
doch bei Kanal 1 und 2 die gleichen Spannungen vorhanden sein, bzw. bei 
Kanal 1 durch die Y-Verschiebung auf gleiche Werte wie beim Kanal 2 
eingestellt werden können.

Erst wenn da die Spannungen stimmen, muss die Suche in der Umschaltung 
Kanal 1-2 weitergehen. Es kann eben sein, dass der Umschalter hartnäckig 
auf 2 steht und nicht umschaltet. Aber erst einmal die Spannungen an dem 
grauen Flachkabel prüfen.

Von dem Punkt an, wo die Spannungen am grauen Flachkabel stimmen, wird 
es schwierig. Da wäre dann ein Schaltplan dringend notwendig. Meines 
Wissens ist Gossen Metrawatt bei diesem Scope nur ein Label. In 
Wirklichkeit steckt ein Hameg in dem Gehäuse.

von Tcf K. (tcfkao)


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??? 100 Punkte für diesen absolut sinnfreien Beitrag, das ist alles 
schon geklärt, wenn man denn gelesen hätte!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Peter R. schrieb:
> Da wäre dann ein Schaltplan dringend notwendig. Meines
> Wissens ist Gossen Metrawatt bei diesem Scope nur ein Label. In
> Wirklichkeit steckt ein Hameg in dem Gehäuse.

Ahh, ein Blitzmerker. Wenn du dir wenigstens mal die Beiträge vorher 
durchlesen würdest, ist das alles schon längst geklärt. Einen Schaltplan 
hat der TE auch schon, wenn auch nicht in bester Qualität.
Auch bei der Schaltung sind wir, wie Tcf Kao bereits bemerkte, schon 
längst hinter den funktionierenden Vorverstärkern.

Ich habe den Auszug mal geknipst und angehängt, sorry für diesmal etwas 
mehr kB.

von Tcf K. (tcfkao)


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Der Fehler kann nur noch um IC702 und die Diodenmatrix sein, denn 
dahinter geht es ja, wie ich schon sagte, zum Y-Verstärker der noch 
funktioniert.

von Tobias H. (shor-ty)


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Peter R. schrieb:
> Im Signalweg sind wir also bis zum Eingang der FETs gekommen.
>
> Jetzt geht das Signal zum LM733, einem schnellen Gegentaktverstärker
> weiter.
> Dort müssten die Spannungen doch stimmen, zumindest per Y-Verschiebung
> auf die richtigen DC-Werte gebracht werden können.
Jop stimmen.
>
> Dann folgt das graue Flachkabel am Ausgang des Verstärkers. Dort müssten
> doch bei Kanal 1 und 2 die gleichen Spannungen vorhanden sein, bzw. bei
> Kanal 1 durch die Y-Verschiebung auf gleiche Werte wie beim Kanal 2
> eingestellt werden können.
Werte an dem Flachkabel stimmen auch bei beiden Kanälen. Die Spannungen 
sind identisch, somit also kein Problem am Vorverstärkermodul.
>
> Erst wenn da die Spannungen stimmen, muss die Suche in der Umschaltung
> Kanal 1-2 weitergehen. Es kann eben sein, dass der Umschalter hartnäckig
> auf 2 steht und nicht umschaltet. Aber erst einmal die Spannungen an dem
> grauen Flachkabel prüfen.
Siehe oben - passt.

>
> Von dem Punkt an, wo die Spannungen am grauen Flachkabel stimmen, wird
> es schwierig. Da wäre dann ein Schaltplan dringend notwendig. Meines
> Wissens ist Gossen Metrawatt bei diesem Scope nur ein Label. In
> Wirklichkeit steckt ein Hameg in dem Gehäuse.
Plan (wie schon erwähnt gibt es bereits) allerdings kommen jetzt einige 
Sachen dazu. Siehe unten.


Auf meiner Platine gibt es keine CA3086. Ich weiß nicht ob das noch auf 
altmodische Art gelöst ist. Sozusagen alles einzeln gelötet. Siehe 
Bilder. Finde nämlich 2x 4 Transistoren. Davon sind 4 von der Sort 
TFKS31T (sind die Transistoren mit den 2 blau-grünen Streifen) und 4 vom 
Typ BF199. Zusätzlich find ich ne Menge Dioden. Meistens gepaart dass 4 
parallel liegen.

Ich schätze (auch aufgrund der fast symmetrischen Anordnung) das ich 
hier an der richtigen Stelle bin. Was würdet ihr vorschlagen? 
Vergleichsspannungen an den Beinchen der Transistoren messen?  Die 
Dioden auf Durchgang prüfen?

Tcf K. schrieb:
> Höher werden die Spannungen erst an den Ablenkplatten, und richtig hoch
> (fast -2000V) an der Kathode des Oszi-Röhre sowie am Helligkeitspoti, da
> solltest Du Dich fernhalten.

Vor langer Zeit hatte ich ein Referat über die Braunsche Röhre gemacht 
(:
Bekanntest Teil also.

Matthias S. schrieb:
> Einen Schaltplan
> hat der TE auch schon, wenn auch nicht in bester Qualität.

Da ich die CA's nicht habe, in wie weit ist der Schaltplan gültig? Ich 
nehme an das die Transistorenschatlung in meinem Fall einfach noch 
einzeln eingebaut worden ist und der CA das dann vereinfacht hat.


Danke für die Hilfe.

Grüße Tobi


PS: Die rot markierten Stellen sind die Zuleitungen vom Poti für die 
Y-Verschiebung von CH1 und CH2.

von Tcf K. (tcfkao)


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In der Tat, das Layout weicht ab. Mit Deiner Vermutung dass das Ding 
diskret aufgebaut ist wirst Du Recht haben. Versuche mal irgendwo eine 
Bezeichnung auf der Platine zu finden, um welche Hameg-Version es sich 
eventuell handelt. Bei den üblichen Quellen wirst Du dann fündig werden.

Alternativ: bei beiden Kanälen die Y-Pos auf gleiche Position stellen 
und Eingang auf GND schalten. Dann sollten einfache 
DC-Vergleichsmessungen bei dem symmetrischen Aufbau schnell Abweichungen 
aufzeigen. Eventuell immer wieder auf Kanal 1 / Kanal 2 umschalten, aber 
nicht auf Dual-Betrieb.

von Tobias H. (shor-ty)


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Tcf K. schrieb:
> In der Tat, das Layout weicht ab. Mit Deiner Vermutung dass das
> Ding
> diskret aufgebaut ist wirst Du Recht haben. Versuche mal irgendwo eine
> Bezeichnung auf der Platine zu finden, um welche Hameg-Version es sich
> eventuell handelt. Bei den üblichen Quellen wirst Du dann fündig werden.
Dann lieg ich ja meistens gar nicht so verkehrt (:
Wollte vorher die Boardbezeichnung schon angeben hatte aber nichts 
gefunden. Nach deiner Aufforderung nochmals gründlich geschaut und siehe 
da unter einer dicken staubschicht konnte ich dann was finden. Die 
Bezeichnung ist: MH 203-5 XY-01 84 1019 (sofern ich das alles richtig 
entziffern konnte).

>
> Alternativ: bei beiden Kanälen die Y-Pos auf gleiche Position stellen
> und Eingang auf GND schalten. Dann sollten einfache
> DC-Vergleichsmessungen bei dem symmetrischen Aufbau schnell Abweichungen
> aufzeigen. Eventuell immer wieder auf Kanal 1 / Kanal 2 umschalten, aber
> nicht auf Dual-Betrieb.

Gut dann werde ich das machen. Ich werde hierfür die Potis dann 
abgleichen (Widerstandsbetrag) und messen. Dazu muss ich aber den Plan 
genauer anschaun, damit ich weiß was zu vergleichen ist.

Danke für die Hilfe.

von Tcf K. (tcfkao)


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Ok, ist HM203-5. SM findest Du bei Elektrotanya:
http://elektrotanya.com/hameg_hm203-5_oscilloscope_sch.pdf/download.html

Weiter unten steht: This file is downloadable free of charge:
und nach einiger Zeit erst: Get Manual.

Die Schaltung passt diesmal auch mit dem Layout und ist tatsächlich 
diskret aufgebaut, siehe SM Seite 14 (Layout Seite 13). Die Transistoren 
BF199 und BF440 sollten leichter verfügbar sein.

von Tobias H. (shor-ty)


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Kurze Frage... warum sehe ich den Elektronenstrahl nie wenn das 
Oszilloskop auf dem Kopf steht. Die Ablenkung durch die Gravitation 
sollte doch kein so einen extremen Einfluss haben. Immerhin wird der 
elektroden Strahl durch die x- und y-Positionnierungs-Kondensatorplatten 
(oder wie man dazu auch immer sagt) gerichtet.

Interessiert mich gerade nur. Infos folgen.
PS Danke für die LInk und das Datenblatte. Passt jetzt alles und man 
kanns nachvollziehen. Werde mir den jetzt mal ausdrucken.

von Jochen F. (jamesy)


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Nein, die Schwerkraft hat keinen Einfluß!
Mal etwas, was ganz zu Anfang erwähnt wurde: Der defokussierte Strahl 
von CH1. Das deutet auf eine Störung der DC-Pegel BEIDER Teilsignale des 
CH1 hin. Das sollte zu finden sein, wenn man mit den Angaben im 
Schaltbild vergleicht.

: Bearbeitet durch User
von Bernd B. (bbrand)


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Tobias H. schrieb:
> Kurze Frage... warum sehe ich den Elektronenstrahl nie wenn das
> Oszilloskop auf dem Kopf steht.

Da ist wohl irgendwo noch ein Wackelkontakt oder eine kalte Lötstelle.

von Shor-ty (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe heute mit Hilfe des Schaltplans einige Messungen gemacht. Im 
Anhang (etwas schlecht zu erkennen) sind ein paar Spannunen von den 
Transistoren  T140 T141 T240 und T241 aufgelistet. Ich denke das diese 
Spannungen passen. Hab das Problem also etwas weiter vorne gesucht und 
bin dann auf eine Problemquelle gestoßen. Das Problem scheint der IC160 
(1/2 HEF40138P) zu sein. Hab leider keine Zeit mehr das Datenblatt 
anzuschauen aber anscheinend wird er mit 3.5V versorgt (PIN 3). Ausgänge 
sind Pin1 und Pin2 die für die Transistoren T160 und T161 versehen sind. 
Soweit ich das durchs messen jetzt rausgefunden habe, wird über den 
Schalter (Ch1/Ch2) zwischen Pin4 und Pin6 eine Spannung aufgeschalten, 
die dann Pin1 oder Pin2 schaltet.

Wenn ich Ch1 wähle hat Pin1 5.13V und Pin2 5.1V.
Wenn ich Ch2 wähle hat Pin1 0.08V und Pin2 5.1V.

Sollte doch so sein das wenn ich Ch1 wähle Pin2 0V hat, oder? Somit 
denke ich das der HEF40138P hinüber ist, da das Wechseln von Ch1 auf Ch2 
die Eingänge des ICs (Pin4 und 6) korrekt stellt. Heißt also einmal ist 
Pin4 spannungslos hingegen Pin6 nicht und vice versa.


Grüße Tobi

von Jochen F. (jamesy)


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Das klingt so, alsob da ein Ausgang des 4013 defekt ist.

von Peter R. (pnu)


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Der Schaltplan ist zwar nur ähnlich, aber trotzdem wäre der nächste 
Punkt, das FF zu finden, das die Umschaltung der Kanäle steuert und 
seine Signale zu kontrollieren.

In dem Bild gibt es ein Flipflop vom Typ 4013. Dieses ist wohl das FF 
für die Wahl des Kanals.
Es muss im Betrieb alternate bei jedem Strahlrücklauf kippen (bei der 
Betriebsart chopped mit einer je nach Gerät liegenden Frequenz von 100 
kHz bis 400kHz). Mit einer LED mit 5..10kOhm Vorwiderstand kann  man da 
im alternate-Betrieb klären, ob die Steuerspannung für die Umschaltung 
an den Ausgängen des FF vorhanden ist.

Ich selbst habe die Vermutung, dass dieses FF ständig in einer Stellung 
bleibt, entweder weil die Steuerimpulse fehlen oder weil es defekt ist.

Tobias H. schrieb:
> Kurze Frage... warum sehe ich den Elektronenstrahl nie wenn das
> Oszilloskop auf dem Kopf steht. Die Ablenkung durch die Gravitation
> sollte doch kein so einen extremen Einfluss haben.

Im Extremfall könnte ein äußeres Feld den Elektronenstrahl schon in der 
Elektronenkanone, noch vor den Ablenkplatten, derart ablenken, dass die 
Elektronen schon innerhalb der Elektronenkanone auf einer Elektrode 
auftreffen und garnicht in den Bereich der Ablenkplatten kommen. Hier 
spielt eher ein Wackelkontakt oder die Verschiebung eines 
Schalterkontakts durch leichte Durchbiegung des Gestänges oder 
dergleichen eine Rolle.

: Bearbeitet durch User
von Peter R. (pnu)


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Shor-ty schrieb:
> Sollte doch so sein das wenn ich Ch1 wähle Pin2 0V hat, oder? Somit
> denke ich das der HEF40138P hinüber ist, da das Wechseln von Ch1 auf Ch2
> die Eingänge des ICs (Pin4 und 6) korrekt stellt. Heißt also einmal ist
> Pin4 spannungslos hingegen Pin6 nicht und vice versa.

Das hatte ich noch nicht gelesen. Entweder ist das FF defekt oder der 
folgende Transistor belastet.

Gehe auf 2-Kanal-Betrieb mit langsamer Ablenkung, da kannst Du mit 
Messgerät prüfen, ob das FF beim Strahlrücklauf kippt.

ES klingt danach, dass ein Ausgang des FF defekt ist (siehe Vorredner), 
kann aber auch daran liegen, dass der Ausgang durch einen Defekt im 
folgenden Transistor auf +5V gezogen ist.
 Um das zu klären, evtl. ein Bein von R166 oder R165 ablöten und messen, 
ob dann das Signal an Q vorhanden ist.

: Bearbeitet durch User
von Tcf K. (tcfkao)


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Shor-ty schrieb:
> Hab leider keine Zeit mehr das Datenblatt
> anzuschauen aber anscheinend wird er mit 3.5V versorgt (PIN 3).

Das ist der Clock, das ist ok. Was Du da mit dem DVM misst ist der 
Mittelwert, hier wäre ein (zweites) Scope hilfreich.

Shor-ty schrieb:
> Sollte doch so sein das wenn ich Ch1 wähle Pin2 0V hat, oder? Somit
> denke ich das der HEF40138P hinüber ist, da das Wechseln von Ch1 auf Ch2
> die Eingänge des ICs (Pin4 und 6) korrekt stellt.

Ja, sieht ganz danach aus. Im Single-Channel-Mode bekommt das Flip-Flop 
je nach Ch.I oder Ch.II einen asynchronen Set/Reset. Pin 1 und Pin 2 
sind komplementäre Ausgang, dürfen also nicht beide gleichzeitig High 
sein.
Zieh das IC mal aus dem Sockel und mache eine dünne Drahtbrücke im 
Sockel von Pin 14 (Versorgung) zu Pin 1 (Ch.II ausschalten, somit Ch.I 
einschalten) oder Pin 2 (Ch.I ausschalten, somit Ch.II einschalten).
Das ist übrigens 4013BP und nicht 40138P! Ist sehr gut und billig 
verfügbar.

Hast Du den "Schwerkraft"-Wackler gefunden? Ich musste echt grinsen... 
Schwerkraft lenkt den Elektronenstrahl nicht ab, eher das Erdmagnetfeld. 
Z.B. bei CRT-Monitoren kann das Erdmagnetfeld je nach Ausrichtung der 
Bildröhre eine Rolle spielen. Die Anzeigeröhre des Scopes ist jedoch 
durch den Metallzylinder rings um der Röhre gegen magnetische 
Fremdfelder geschirmt, das Ding ist aus speziellen so genannten 
Mu-Metall.
Also liegt wie schon von Bernd vermutet irgendwo noch ein Wackler vor, 
den solltest Du eigentlich zuerst beheben.


Edit: Ich sehe, da hast Du ja wieder Lesestoff... ;)

: Bearbeitet durch User
von Shor-ty (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Shor-ty schrieb:
>> Sollte doch so sein das wenn ich Ch1 wähle Pin2 0V hat, oder? Somit
>> denke ich das der HEF40138P hinüber ist, da das Wechseln von Ch1 auf Ch2
>> die Eingänge des ICs (Pin4 und 6) korrekt stellt. Heißt also einmal ist
>> Pin4 spannungslos hingegen Pin6 nicht und vice versa.
>
> Das hatte ich noch nicht gelesen. Entweder ist das FF defekt oder der
> folgende Transistor belastet.
>
> Gehe auf 2-Kanal-Betrieb mit langsamer Ablenkung, da kannst Du mit
> Messgerät prüfen, ob das FF beim Strahlrücklauf kippt.
>
> ES klingt danach, das ein Ausgang des FF defekt ist (siehe Vorredner),
> kann aber auch daran liegen, dass der Ausgang durch einen Defekt im
> folgenden Transistor auf +5V gezogen ist.
>  Um das zu klären, evtl. ein Bein von R166 oder R165 ablöten und messen,
> ob dann das Signal an Q vorhanden ist.

Hallo,

danke für die Rückmeldung. Der FlipFlop macht scheinbar nicht was er 
soll, zumindest ist hier schon mal ein Fehler vorhanden. Werde mal 
prüfen ob der Ausgang auf 5V gezogen wird, indem ich den Vorwiderstand 
zur Base des Folgetransistors auslöte und nachmesse. Hier noch die 
Frage, ob ich nicht einfach den IC ausbauen kann und auf den Ausgangpin 
nachmesse. Also quasi, muss der IC drin sein? Sollte der Folgetransistor 
defekt sein, so müssten ja die 5V (die ich gemessen habe) auch an dem 
Ausgang vom Flipflop-Pin anliegen wenn der ausgebaut ist, oder?

Denn den Widerstand R166 auszulöten wäre ggf. mit dem Ausbau der ganzen 
Platine verbunden (ist ja machbar aber vllt zu viel Aufwand als 
notwendig).

Grüße Tobi

von Tcf K. (tcfkao)


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IC raus und Ausgang brücken, wie ich schrieb.
So langsam solltest Du mit dem Hobel zu Potte kommen, das ist keine 
Raketentechnik... ;)

: Bearbeitet durch User
von Shor-ty (Gast)


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Tcf K. schrieb:
> IC raus und Ausgang brücken, wie ich schrieb.
> So langsam solltest Du mit dem Hobel zu Potte kommen, das ist keine
> Raketentechnik... ;)

Da stimm ich dir zu aber ich bin auch Numeriker und kein Elektroniker. 
Mach das nur als Hobby und mit viel Spaß ... und mit eurer Hilfe is mein 
Verständnis scho wieder einiges besser geworden und ja - es ist wirklich 
keine Raketentechnik ;)

Wobei im ersten Weltallflug das wahrscheinlich High-End war.

Das mit der Brücke mache ich am Montag und berichte. Der Flipflop 
kostest 60Cent.

Das mit der Gravitationskraft ... hmmm ... ich muss grad selber 
schmunzeln. Die Mssse der Elektronen (fast null) hat ja eine ungehäure 
Kraft :D :D

War wohl wieder in irgendwelchen Tagträumen.

Danke euch allen, Die Brücke setz ich mal rein und schau was dann die 
Ausgabe macht.

Grpße Tobi

von Shor-ty (Gast)


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Tcf K. schrieb:
> Zieh das IC mal aus dem Sockel und mache eine dünne Drahtbrücke im
> Sockel von Pin 14 (Versorgung) zu Pin 1 (Ch.II ausschalten, somit Ch.I
> einschalten) oder Pin 2 (Ch.I ausschalten, somit Ch.II einschalten).
> Das ist übrigens 4013BP und nicht 40138P! Ist sehr gut und billig
> verfügbar.

Hallo,

IC gezogen und überbrückt. Pin 1 - Pin 14 und Pin 2 - Pin 14 (natürlich 
nacheinander) Kein Signal zu sehen. Aber das scheint Sinn zu machen, da 
ich auf beiden Ausgängen (Pin1 und Pin2) auch ohne Überbrückung ca. 12V 
messe, sofern ich im Single Mode bin. Die 12V kommen über die 24V CT via 
den Add/Chap Schalter, der Diode D161 und den beiden Widerständen R166 
und R167 and den Eingängen an.

Meine Frage nun... zieht der FlipFlop entsprechend einen Ausgang auf 0V 
(also Ground?) (LOW) und setzt den andren auf HIGH ? Es müsste so gehen, 
ansonsten macht das für mich keinen Sinn. Wie schon erwähnt, es ist 
keine Raketentechnik :D


Ansonsten müsste ich ja Pin1 - Pin14 und Pin2 - Pin 7 oder andersrum 
verbinden. Sollte eigentlich so funktionieren, der Vorwiderstand von 
Pin1 und Pin2 (12k) reduziert ja den Strom auch stark, sodass ich keine 
Angst haben müsste einen großen Stromfluss zu erzeugen.


grüße Tobi

von Andrew T. (marsufant)


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Shor-ty schrieb:
> Meine Frage nun... zieht der FlipFlop entsprechend einen Ausgang auf 0V
> (also Ground?) (LOW) und setzt den andren auf HIGH ?

Ja.

Wenn der Ausgang Q des FF  LOW ist, ist Q_quer (Q mit Negationsdach 
tippen..) des gleichen FF HIGH.
Und vice versa.

von Shor-ty (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> Shor-ty schrieb:
>> Meine Frage nun... zieht der FlipFlop entsprechend einen Ausgang auf 0V
>> (also Ground?) (LOW) und setzt den andren auf HIGH ?
>
> Ja.
>
> Wenn der Ausgang Q des FF  LOW ist, ist Q_quer (Q mit Negationsdach
> tippen..) des gleichen FF HIGH.
> Und vice versa.

Hallo Andrew,

also so wie ich mir das gedacht hatte. Hab nun mal mit Ground gearbeitet 
und siehe da es funktioniert. Ch 1 geht jetzt wieder (:

Der FlipFlop ist defekt. Hol mir also einen neuen und damit sag ich ein 
herzliches Dank an:

- Andrew,
- TcF K.
- Jochen
- Peter
- Bernd
- Matthias
und
- Olaf

für die Unterstützung. Letzten Endes wars gar nicht schwer aber das 
erste mal an einem Oszilloskop gearbeitet. Sollte mir auch etwas mehr 
zutrauen (siehe FlipFlop und der Tatsache das ein Eingang eben auf 0V 
gelegt werden sollte).


Ich freu mich sehr das es jetzt wieder geht. Auch die 2V scheinen sehr 
gut abgeglichen zu sein (wobei das auf dem Bild 1 mit Ch.1 ja der 
Vorteiler von Ch.2 ist.).

Sobald der FlipFlop da ist, werde ich beide Kanäle mal vergleichen und 
nochmals eine Rückmeldung geben.

Nochmals vielen Dank für den sehr hilfreichen Support.
Tolles Forum und tolle Forumsmitglieder / Mitstreiter.


Grüße Tobi

von Tcf K. (tcfkao)


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Shor-ty schrieb:
> IC gezogen und überbrückt. Pin 1 - Pin 14 und Pin 2 - Pin 14 (natürlich
> nacheinander) Kein Signal zu sehen. Aber das scheint Sinn zu machen, da
> ich auf beiden Ausgängen (Pin1 und Pin2) auch ohne Überbrückung ca. 12V
> messe, sofern ich im Single Mode bin. Die 12V kommen über die 24V CT via
> den Add/Chap Schalter, der Diode D161 und den beiden Widerständen R166
> und R167 and den Eingängen an.

Ja, aber nur wenn Du den Add/Chop-Schalter gedrückt hast, dann werden 
Ch.I und Ch.II addiert und das willst Du hier nicht um beide Kanäle 
unabhängig voneinander messen zu können!
Dann sollte das funktionieren nur jeweils einen High-Pegel anzulegen.
Oder ersetze direkt den 4013, denn der scheint ja offensichtlich defekt.

Und suche auch nach dem Wackler, sonst fängst Du Dir noch andere, 
weitere Probleme ein.


Edit: Ok, hat sich überschnitten. Vielleicht hilft es ja jemanden der 
auch mal wieder ein defektes HAMEG hat. Selbst Burkhard Kainkas 
heißgeliebtes HM203-5 hat den Geist aufgegeben:
http://www.elektronik-labor.de/Labortagebuch/Tagebuch0815.html#oszi

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mich erstaunt die Robustheit der Eingangsstufe. Man sollte meinen, da 
geht gleich vorne was kaputt - stattdessen erwischt es erst einen CMOS 
Baustein mitten im Pudding.

von Tcf K. (tcfkao)


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Verstehe ich auch nicht, ich vermute der Kurzschlussstrom war auf GND 
und das CMOS hat es aufgrund des Aufbaus/Routing erwischt...

von Murmelchen (Gast)


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Hallo,

schön, dass das Gerät wieder geht. Von der Darstellung und Schärfe des 
Signals scheint es ansonsten noch recht gut in Schuss zu sein. Braucht 
sich in der Beziehung nicht groß hinter meinem HP 1741A zu verstecken.

Zum 'Schwerkraftwackler':  Verschwindet denn nur der (in der Stellung 
AUTO freilaufende) Leerlaufstrahl oder auch ein schon getriggertes 
Signal? Sollte ersteres zutreffen, dann könnte es möglicherweise an der 
Umschaltung von AUTO auf Norm liegen. Vielleicht hat der (auch an einer 
Schubstange hängende)? Schalter ja ne Macke.


Mit besten Grüßen

Murmelchen

von Tobias H. (shor-ty)


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Murmelchen schrieb:
> Hallo,
>
> schön, dass das Gerät wieder geht. Von der Darstellung und Schärfe des
> Signals scheint es ansonsten noch recht gut in Schuss zu sein. Braucht
> sich in der Beziehung nicht groß hinter meinem HP 1741A zu verstecken.
>
> Zum 'Schwerkraftwackler':  Verschwindet denn nur der (in der Stellung
> AUTO freilaufende) Leerlaufstrahl oder auch ein schon getriggertes
> Signal? Sollte ersteres zutreffen, dann könnte es möglicherweise an der
> Umschaltung von AUTO auf Norm liegen. Vielleicht hat der (auch an einer
> Schubstange hängende)? Schalter ja ne Macke.
>
> Mit besten Grüßen
>
> Murmelchen

Hallo Murmelchen,

war die Stellung von AUTO (ich dödel).
Heute ist auch der HEF4013BP gekommen und nach dem Einbau gleich mal die 
Ausgänge gemessen. Funktioniert wieder einwandfrei und beide Eingänge 
gehen wieder.

Danke für die Hilfe.
Thema gelöst, Oszilloskop geht wieder (:

Grüße Tobi

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