Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Hochgenaue Inklinationssensoren/Neigungssensoren


von Sebastian (Gast)


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Hallo,

ich bin neu in diesem Forum, habe pflichtschuldigst die Suchfunktion 
verwendet, aber keinen Beitrag gefunden, der mir wirklich geholfen 
hätte.

Ich suche einen Inklinationssensor für ein Forschungsprojekt zum Thema 
Brückenbau, der über einen kleinen Messbereich (etwa +/- 5°) hochgenau 
messen kann. Absolute Mindestanforderung für die Auflösung wäre 0,0001°.

Zusätzlich sollen diese Messungen nicht nur statisch sondern auch 
dynamisch stattfinden in einem Bereich ab ca. 100 Hz, ideal wären bis zu 
500 Hz (Stichwort: Eierlegende Wollmilchsau).

Meine Frage lautet: Hat jemand schon einmal gehört, dass 
Neigungssensoren solche Werte (in Kombination) überhaupt erreichen 
können oder ist das utopisch? Ich denke, dass aufgrund der Dynamik 
elektrolytische Sensoren (Flüssigkeitsbasiert) schonmal weg fallen. Bei 
Magnetoresistiven und kapazitiven Sensoren bin ich nicht sicher. Am 
vielversprechendsten klangen bei meiner Recherche bisher 
MEMS-Sensoren...

Bin dankbar für qualifizierte Meinungen zum Thema oder gar konkrete 
Empfehlungen!

von Cyblord -. (cyblord)


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Sebastian schrieb:
>> Ich suche einen Inklinationssensor für ein Forschungsprojekt zum Thema
> Brückenbau, der über einen kleinen Messbereich (etwa +/- 5°) hochgenau
> messen kann. Absolute Mindestanforderung für die Auflösung wäre 0,0001°.

Auflösung schon und gut. Aber welche Genauigkeit brauchst du denn jetzt? 
Es lässt einen Zweifeln, wenn erst über "hochgenau" schwadroniert wird, 
dann aber am Ende eine Auflösung da steht.

von Peter II (Gast)


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ohne etwas genaues darüber zu wissen:

> Auflösung wäre 0,0001
Geht das überhaupt?

Es wird doch immer im Bezug auf die Erdbeschleunigung gemessen. Aber bei 
so einer Genauigkeit wird doch jede Positionsänderung  einer Masse schon 
ein Abweichung vom Ergebnis. (Und der Mond ändert ständig seine 
Position).

von Cyblord -. (cyblord)


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Peter II schrieb:
> ohne etwas genaues darüber zu wissen:
>
>> Auflösung wäre 0,0001
> Geht das überhaupt?
>
> Es wird doch immer im Bezug auf die Erdbeschleunigung gemessen.
Ähm wirklich? Und wenn ein optisches System zum Einsatz kommen würde?
So pauschal stimmt das sicher nicht.

von Peter II (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Ähm wirklich? Und wenn ein optisches System zum Einsatz kommen würde?
> So pauschal stimmt das sicher nicht.

ok, wenn man einen feste Linie hat, und nur die Abweichung zu diese 
misst geht es. Damit hat man dann nur eine Differenzmessung.

von bunter Hund (Gast)


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Sebastian:

die üblicherweise verwendeten Inklinationssensoren sind von der Fa. 
Wyler, z. B. Zerotronic Type3, Auflösung <1arcsec (0,0003°). Für noch 
höhere Auflösung kann man das aber auch mit einem optischen Senor gegen 
einen Flüssigkeitsspiegel machen, man erreicht dann Auflösungen (nicht 
aber Genauigkeiten) bis 0,1 arcsec (0,00003°). Ich habe im Regal ein 
Funktionsmuster stehen, das aber leider nie zur Serienreife getrieben 
wurde.

von wendelsberg (Gast)


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Ich koennte mir vorstellen, dass man einen Laser entsprechend mechanisch 
stabil am Messpunkt anbringt und dann in 1..10m Entfernung die 
Bewegungen des Lichtpunktes auswertet.

wendelsberg

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Die üblichen MEMS-Sensoren sind eher als Lagesensoren für Spielzeug 
(Schlaufernsprecher) oder für den Flugzeugbau bestimmt. Ich bezweifele, 
dass es da entsprechend hochauflösende Sensoren gibt.

Kann man auch davon ausgehen, dass zwar der gesamte Messbereich rund 5° 
betragen soll, aber z.B. höherfrequente Schwingungen nur mit recht 
kleiner Amplitude (<< 0,1°) überlagert sind?

Ich würde solch einen Messaufbau kapazitiv realisieren, und zwar mit 
Hilfe eines Pendels, das eine Elektrode eines Plattenkondensators 
darstellt. Große Winkeländerungen werden mit einer Regelschleife erfasst 
und kompensiert, indem per Motor die Gegenelektrode bewegt wird. 
Höherfrequente Anteile erfasst man dann direkt über die Regelabweichung. 
Natürlich muss man aufpassen, dass man die Vibrationen des Antriebs 
nicht als hochfrequente Bewegung der Brücke fehlinterpretiert.

Damit das Pendel nicht munter unbedämpft hin- und herschwingt, müssen 
natürlich auch noch Dämpfungselemente angebracht werden, z.B. in Form 
einer hochviskosen Flüssigkeit.

Solltet Ihr Interesse an einer Zusammenarbeit haben, kannst Du mich 
gerne direkt ansprechen: andreas@schweigstill.de . Ich habe ein 
Ingenieurbüro, welches sich auch auf forschungsnahe Entwicklungsprojekte 
spezialisiert hat.

von Der Andere (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> und zwar mit
> Hilfe eines Pendels, das eine Elektrode eines Plattenkondensators
> darstellt.

Dann müsste doch aber das Pendel eine höhere Eigenresonanz als die max. 
gewünschte Messfrequenz haben.

bunter Hund schrieb:
> Für noch
> höhere Auflösung kann man das aber auch mit einem optischen Senor gegen
> einen Flüssigkeitsspiegel machen,

Dann muss doch aber der Flüssigkeitsspiegel getrennt und fest gelagert 
sein, oder wie soll man sich das vorstellen?

von tom57 (Gast)


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Hallo,
ich würde über ein laseroptisches System nachdenken.
Schau mal bei der Firma Prüftechnik (pruftechnik.com) - ist wirklich nur 
ein u und kein Schreibfehler.
Die stellen Messsysteme zur hochgenauen Vermessung von Maschinen und 
Anlagen her.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass das für Dich passen würde.

von Der Andere (Gast)


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Ich hätte jetzt auch gesagt optisch, aber wie kriegt man raus welche 
Bewegung am Messpunkt durch eine Winkeländerung und welche durch eine 
Positionsänderung entsteht. Dann müsste man zusätzlich hochgenau die 
Lage des Messpunkts dreidimensional erfassen (Laserentfernungsmesser) 
und das rausrechnen.

von Karl (Gast)


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Sebastian schrieb:
> Ich suche einen Inklinationssensor für ein Forschungsprojekt zum Thema
> Brückenbau, der über einen kleinen Messbereich (etwa +/- 5°) hochgenau
> messen kann. Absolute Mindestanforderung für die Auflösung wäre 0,0001°.

0,0001° würde bedeuten, wenn ich mich nicht verrechnet habe, dass ein 
100 m hoher Brückenpfeiler am Kopf um 0,174 mm ausweichen würde (wenn 
man das Fußauflager als gelenkig ansehen würde). Da hat jede kleinste 
änderung der Windrichtung einen größeren Einfluss. Bist du die sicher, 
dass man solch eine Auflösung braucht?

Auch die 500 Hz scheinen mir irgendwie etwas hoch gegriffen. Die 
Eigenfrequenz der meisten Bauwerke liegt zwischen 1 und 2 Hz. Beschreib 
doch einfach mal genauer, was gemessen werden soll.

Bohrloch Inklinometer haben z.B. Genauigkeiten von ca. 0,1°, sind jedoch 
weit von 500 Hz entfernt.

Evtl. solltest du über Schwingungsaufnehmer nachdenken.

von bunter Hund (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Dann muss doch aber der Flüssigkeitsspiegel getrennt und fest gelagert
> sein, oder wie soll man sich das vorstellen?

Die Flüssigkeit ist transparent und befindet sich in einem vom Sensor 
getrennten Gefäß, befestigt am zu messenden Objekt. Der Gefäßboden ist 
ebenfalls transparent (z. B. aus Glas). Der Sensor schaut gewissermaßen 
von unten durch den Boden (der gleichzeitig als Referenzfläche dient) 
auf die Flüssigkeitsoberfläche und mißt den Differenzwinkel zwischen 
Boden und Flüssigkeitsoberfläche. Der Sensor selbst ist ein 
Autokollimator: diese optischen Winkelmessgeräte arbeiten 
entfernungsunabhängig insofern als daß nur der Messbereich mit 
steigender Entfernung immer kleiner wird, der Messwert aber unverändert 
bleibt.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Fluessigkeiten & 500Hz ... ergibt zwar schoene Wellenmuster, aber eher 
kein brauchbares Resultat

von Peter II (Gast)


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bunter Hund schrieb:
> Die Flüssigkeit ist transparent und befindet sich in einem vom Sensor
> getrennten Gefäß, befestigt am zu messenden Objekt. Der Gefäßboden ist
> ebenfalls transparent (z. B. aus Glas). Der Sensor schaut gewissermaßen
> von unten durch den Boden (der gleichzeitig als Referenzfläche dient)
> auf die Flüssigkeitsoberfläche und mißt den Differenzwinkel zwischen
> Boden und Flüssigkeitsoberfläche. Der Sensor selbst ist ein
> Autokollimator: diese optischen Winkelmessgeräte arbeiten
> entfernungsunabhängig insofern als daß nur der Messbereich mit
> steigender Entfernung immer kleiner wird, der Messwert aber unverändert
> bleibt.

aber hat der Mond nicht auch Auswirkung auf die Flüssigkeitsoberfläche?

von Karl (Gast)


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Peter II schrieb:
> aber hat der Mond nicht auch Auswirkung auf die Flüssigkeitsoberfläche?

Bei der geforderten Genauigkeit haben selbst die Magmaströme im 
Erdinneren Einfluss auf den Flüssigkeitsspiegel.

von bunter Hund (Gast)


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Peter II schrieb:
> aber hat der Mond nicht auch Auswirkung auf die Flüssigkeitsoberfläche?

Sicher. Aber der Durchmesser des Flüssigkeitsspiegels (ein paar 
Zentimeter)
ist sehr klein gegen die Länge einer Tidewelle (Erdumfang), so daß der 
Einfluß wohl eher gering ist. Die Flüssigkeit wird durch die 
Mondanziehung gehoben und nicht gekippt. Anderen Faktoren (z. B. 
Temperaturabhängigkeit der Viskosität) kommt mehr Bedeutung zu.

von Peter II (Gast)


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bunter Hund schrieb:
> Die Flüssigkeit wird durch die
> Mondanziehung gehoben und nicht gekippt. Anderen Faktoren (z. B.
> Temperaturabhängigkeit der Viskosität) kommt mehr Bedeutung zu.

nur wenn der Mond senkrecht darüber steht, was selten der Fall sein 
dürfte.

> ist sehr klein gegen die Länge einer Tidewelle (Erdumfang), so daß der
> Einfluß wohl eher gering ist.

bei einer Genauigkeit von 0,0001° halte das schon für Problematisch.

von Pandur S. (jetztnicht)


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> .. Die Flüssigkeit wird durch die Mondanziehung gehoben und nicht gekippt.


Bist du sicher die Gezeiten verstanden zu haben ?
Nochmals ... Weshalb wird das Meer angehoben ?

Ob man die Neigung optisch mesen kann ist dann noch eine andere Sache. 
Ich denke die Ausdehung der Fluessigkeitsoberflaeche ist wesentlich 
wegen dem Einfluss des Meniskusses.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Sebastian,

> Ich suche einen Inklinationssensor für ein Forschungsprojekt zum Thema
> Brückenbau, der über einen kleinen Messbereich (etwa +/- 5°) hochgenau
> messen kann. Absolute Mindestanforderung für die Auflösung wäre 0,0001°.

Hobbyisten haben nicht mal das Geld für eine Auflösung von vier 
Größenordnungen weniger. Wende Dich an Profis.

Ciao
Wolfgang Horn

von Pandur S. (jetztnicht)


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Hier sind nicht nur Hobbyisten unterwegs...

von wendelsberg (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Ich hätte jetzt auch gesagt optisch, aber wie kriegt man raus welche
> Bewegung am Messpunkt durch eine Winkeländerung und welche durch eine
> Positionsänderung entsteht.

Zwei Laser nach rechts und links.
Wenn beide Lichtpunkte nach oben wandern, ist es eine Lageaenderung, 
wenn einer hoch und einer runter wandert, eine Winkelaenderung.

Wenn der Betrag der beiden Wanderungen unterschiedlich ist - beides.
Das gilt analog natuerlch auch fuer Drehungen.

wendelsberg

von Der Andere (Gast)


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wendelsberg schrieb:
> Zwei Laser nach rechts und links.
> Wenn beide Lichtpunkte nach oben wandern, ist es eine Lageaenderung,
> wenn einer hoch und einer runter wandert, eine Winkelaenderung.

Sch... das war zu einfach. Und ich zu blöd :-)
Danke für den Augenöffner.

von Karl (Gast)


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wendelsberg schrieb:
> Zwei Laser nach rechts und links.
> Wenn beide Lichtpunkte nach oben wandern, ist es eine Lageaenderung,
> wenn einer hoch und einer runter wandert, eine Winkelaenderung.
>
> Wenn der Betrag der beiden Wanderungen unterschiedlich ist - beides.
> Das gilt analog natuerlch auch fuer Drehungen.
>
> wendelsberg

Und wie groß ist die Wanderung der Lichtpunkte bei 0,0001° 
Winkeländerung?

von Peter II (Gast)


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wendelsberg schrieb:
> Zwei Laser nach rechts und links.
> Wenn beide Lichtpunkte nach oben wandern, ist es eine Lageaenderung,
> wenn einer hoch und einer runter wandert, eine Winkelaenderung.

blöd nur das auch die Laser unterschiedlich durch den Mond abgelenkt 
werden. (ob das eine Rolle spielt, weiß ich nicht)

von bunter Hund (Gast)


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Oder D. schrieb:
> Ob man die Neigung optisch mesen kann ist dann noch eine andere Sache.
> Ich denke die Ausdehung der Fluessigkeitsoberflaeche ist wesentlich
> wegen dem Einfluss des Meniskusses.

Ja, das ist von Bedeutung. Flüssigkeit und Gefäßwand müssen so gewählt 
werden, daß Oberflächenschwingungen minimiert werden (durch geeignete 
Viskosität) und die Oberflächenspannung von Wand und Fluid zueinander 
passen mit dem Ziel, den Miniskus (Randanstieg oder Abfall der 
Flüssigkeit) klein zu halten. Nur so erhält man eine hinreichend ebene 
Fläche zur optischen Antastung.

von wendelsberg (Gast)


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Karl schrieb:
> Und wie groß ist die Wanderung der Lichtpunkte bei 0,0001°
> Winkeländerung?

sin = gk /ak

gk = sin / ak

gk = sin(0,0001) / 1
gk = 1,7453292519934434807679896054328e-6

also ca 1,75 µm je m Abstand, bei 100 m Abstand also 0,175mm.

Anspruchsvoll sicher, aber nicht unmoeglich.
Eventuell kann man da noch eine 10..100-Fache Vergroesserung durch eine 
Optik bekommen, aber da kann ich nicht mitreden.

Peter II schrieb:
> blöd nur das auch die Laser unterschiedlich durch den Mond abgelenkt
> werden. (ob das eine Rolle spielt, weiß ich nicht)

Das sollte doch herauszurechnen sein, der bewegt sich ja langsam und 
genau auf einer bekannten Bahn.

wendelsberg

von wendelsberg (Gast)


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Wenn ich mir allerdings ueberlege, wie sich der Fussweg unter der 
Magdeburger Autobahnbruecke bewegt hat, braucht es diese Aufloesung 
nicht.
Das war mit blossen Fuessen problemlos spuerbar, duerften also einige 
Milimeter gewesen sein, wenn einer der schweren West-LKW darueber fuhr.

wendelsberg

von Karl (Gast)


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Wenn du deine Erkenntnisse bezüglich des LKWs weiter ergründest, wird 
bei dir die Frage aufkommen, woher man zwei Fixpunkte nehmen soll, die 
eine Messung von µm zulassen, wenn in der Umgebung normaler 
Straßenverkehr herrscht.

von Karl (Gast)


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wendelsberg schrieb:
> sin = gk /ak

das ist zwar die Definition des tan, aber bei so kleinen winkeln, hat es 
wenig Einfluss.

tan(0,0001) = 1,7453292519961017692350955238832e-6
sin(0,0001) = 1,7453292519934434807679896054328e-6

von wendelsberg (Gast)


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Karl schrieb:
> das ist zwar die Definition des tan,
Stimmt.

>aber bei so kleinen winkeln, hat es
> wenig Einfluss.

Stimmt Gott sei Dank auch.

wendelsberg

von JojoS (Gast)


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Bei Brücken misst man die Schwingungen mit einem Laservibrometer.

von Peter II (Gast)


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JojoS schrieb:
> Bei Brücken misst man die Schwingungen mit einem Laservibrometer.

und dabei geht es bestimmt nicht um µm sondern um mm oder sogar cm.

von Stefan H. (cheeco)


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Hallo Sebastian,

ich kenne höchstgenaue Neigungssensoren, die ich eigenhändig in diesen 
Teleskopen verbaut habe:

http://www.eso.org/public/news/eso1342/

Der Hersteller dieser Tiltmeter heißt Microgate, und die Dinger sind 
wirklich abartig genau. Ob 100Hz oder 500Hz realistisch sind, wage ich 
zu bezweifeln - ich würde dir aber empfehlen, bei den Entwicklern 
nachzufragen:

http://www.microgate.it/Engineering/Radio-Telescopes/MicroCLINE-Tilt-Meter


Grüße,

Stefan

von Alex W. (a20q90)


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wendelsberg schrieb:
> Stimmt Gott sei Dank auch.

Mit Gott hat das nichts zu tun!

von Wolfgang S. (wsm)


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Sebastian schrieb:
> (etwa +/- 5°) hochgenau messen kann. Absolute Mindestanforderung für die 
Auflösung wäre 0,0001°

na ja, das ist eine Auflösung von 10-5, also 1 von 100000. Stattlich.

Also der Mond zieht das Wasser sicher an. deswegen hebt sich auch der 
Wasserspiegel in einem Behälter. Was ist denn dann unter dem gehobenen 
Wasser?

Macht aber nichts, der Behälter hebt sich dann doch auch?

Wer denkt hier eigentlich mit?

Dann müssen wir ja auch noch den Jupiter mit seiner großen Masse 
berücksichtigen.

von Der Andere (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> Dann müssen wir ja auch noch den Jupiter mit seiner großen Masse
> berücksichtigen.

Du solltest dir mal Newton reinziehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophiae_Naturalis_Principia_Mathematica

von Karl (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> Also der Mond zieht das Wasser sicher an. deswegen hebt sich auch der
> Wasserspiegel in einem Behälter.

Nein, der Mond zieht am Morgen das Wasser nach links und am Abend nach 
rechts. Führt zu einer Winkeländerung zwischen Gefäßboden und 
Wasseroberfläche.

von wendelsberg (Gast)


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Alex W. schrieb:
> Mit Gott hat das nichts zu tun!

Pythagoras?


wendelsberg

von Sebastian (Gast)


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Zunächst einmal:
Gemeint war tatsächlich die Genauigkeit, nicht die Auflösung - mea 
culpa. Dennoch Danke für die hilfreichen Antworten und Anregungen! 
Sensoren mit Flüssigkeiten habe ich auch aufgrund der Vibrationen 
ausgeschlossen. Für diesen Zweck extra eine neue Sensor-Generation zu 
entwickeln ist zwar eine tolle Idee, sprengt aber doch den Rahmen.

Nochmal zur Anwendung: Es geht darum, zu Testzwecken auf einem 
Versuchsgelände eine Spannbetonbrücke (wie z.B. eine Autobahnbrücke) in 
kleinerem Maßstab (Länge ca. 20 m) zu errichten und unter verschiedenen 
Belastungsfällen die Neigung an bestimmten Punkten zu vermessen 
(statisch/dynamisch). Das Projekt befindet sich noch im frühen 
Planungsstadium. Es werden aber voraussichtlich verschiedene Versuche zu 
verschiedenen Zwecken durchgeführt (Shaker-Anregung/Impulsanregung und 
definierte Verkehrslasten).

Interessant sind hier aufgrund mehrerer beteiligter Fachbereiche und 
Messmethoden (u.A. Röntgenanalyse, optische/faseroptische und akustische 
Methoden) nicht nur die unteren Frequenzen. Die 500 Hz sind eine 
Wunschvorstellung, wie gesagt wären 100 Hz mit entsprechender 
Genauigkeit aber schon schön.

Die Angabe für die Genauigkeit ergibt sich zunächst rein rechnerisch aus 
dem ersten, groben Modell für die Brücke. Mir ist natürlich auch ohne 
Sensorik-Expertenkenntnisse klar, dass diese Genauigkeit sehr 
ambitioniert ist. Fragen muss aber erlaubt sein ;)

von bunter Hund (Gast)


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Unter Umständen brauchst Du gar keinen Inklinationssensor, sondern einen 
Winkelsensor, der gegen einen fest vorgegebenen Bezugsvektor (also nicht 
notwendigerweise den Schwerkraftvektor) mißt. Das würde die Aufgabe 
vereinfachen, da solche Winkelsensoren in der angegebenen Genauigkeit 
und den Frequenzen handelsüblich sind.

von suizidbastler (Gast)


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bunter Hund schrieb:
> so daß der
> Einfluß wohl eher gering ist. Die Flüssigkeit wird durch die
> Mondanziehung gehoben und nicht gekippt.

die Oberfläche wird auch gekippt, sonst wäre Ebbe und Flut auf der 
ganzen Erde gleichzeitig.
Wenn wir von einer Neigung von 20m auf 10000km ausgehen, sind wir schon 
bei einer Abweichung in der Größe der geforderten Mindestauflösung.

Sebastian schrieb:
> unter verschiedenen
> Belastungsfällen die Neigung an bestimmten Punkten zu vermessen

musst du wirklich die Neigung messen? kann man das nicht mit 
Abstandmessungen an verschiedenen Punkten umgehen?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Die Frage ist falsch gestellt. Man will die Bruecke statisch und 
dynamisch vermessen. Das ist etwas ganz anderes. Also nochmals von 
Vorne.

von Wolfgang S. (wsm)


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Der Andere schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>> Dann müssen wir ja auch noch den Jupiter mit seiner großen Masse
>> berücksichtigen.
>
> Du solltest dir mal Newton reinziehen:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophiae_Naturalis_Principia_Mathematica

Oh, da hat jemand die feine Ironie nicht erkannt.

von Martin L. (maveric00)


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Hallo,

ist tatsächlich eine leicht andere Aufgabenstellung als ursprünglich: Du 
willst anscheinend nicht die absolute Inklination (Winkel gegen 
gedachter Linie zum Erdmittelpunkt) sondern die Änderung des Winkels 
einer gedachten Linie Deines Bauwerks messen, und das möglichst hoch 
aufgelöst und schnell.

Das Einfachste, was mir dazu einfällt, ist an der entsprechenden Stelle 
einen kleinen Spiegel zu befestigen, von extern mit einem ortsfesten 
Laser anzustrahlen und die Reflexion mit einer (High-Speed) Videokamera 
zu beobachten. Zumindest die Auflösung erreichst Du dann bei 5m Abstand 
zwischen Laser/Sensor und Spiegel, und Du kannst 2-D-Bewegungen 
gleichzeitig erfassen (2 Winkel; falls eine gleichzeitige Änderung der 
Lage und des Winkels eintreten kann braucht man vermutlich zwei 
unterschiedlich geneigte Spiegel und zwei Laser/Sensoren.

Die Genauigkeit dürfte bei Messung der Änderung des Winkels über der 
Zeit auch erfüllbar sein, lediglich der Messbereich ist schwierig (bei 
einem Full-HD-Chip liegt die dann eher bei +/-0,05° als bei 5°, mit 
einer CCD-Zeilenkamera schafft man dann ca. +/-0,5°, allerdings 
eindimensional, dafür sollten die 500Hz auch machbar sein) - eine 
Verformung des Brückenmodells um 5° erscheint mir allerdings auch sehr 
hoch.

Schöne Grüße,
Martin

von Nivel (Gast)


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bunter Hund schrieb:
> Die Flüssigkeit ist transparent und befindet sich in einem vom Sensor
> getrennten Gefäß, befestigt am zu messenden Objekt. Der Gefäßboden ist
> ebenfalls transparent (z. B. aus Glas). Der Sensor schaut gewissermaßen
> von unten durch den Boden (der gleichzeitig als Referenzfläche dient)
> auf die Flüssigkeitsoberfläche und mißt den Differenzwinkel zwischen
> Boden und Flüssigkeitsoberfläche. Der Sensor selbst ist ein
> Autokollimator: diese optischen Winkelmessgeräte arbeiten
> entfernungsunabhängig insofern als daß nur der Messbereich mit
> steigender Entfernung immer kleiner wird, der Messwert aber unverändert
> bleibt.

In wie fern unterscheidet sich dein Sensor von einem Leica Nivel?

von Hp M. (nachtmix)


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Martin L. schrieb:
> Das Einfachste, was mir dazu einfällt, ist an der entsprechenden Stelle
> einen kleinen Spiegel zu befestigen, von extern mit einem ortsfesten
> Laser anzustrahlen und die Reflexion mit einer (High-Speed) Videokamera
> zu beobachten.

Problematisch könnte es sein, dass wenn die Brücke zittert, die Umgebung 
auch zittert.
Der "ortsfeste" Teil müsste also sehr gut schwingungsisoliert sein, und 
überdies dürfte diese weiche Aufhängung nicht driften.
Es könnte also passieren, dass man gar nicht die lastbedingten 
Veränderungen der Brücke misst, sondern ein empfindliches Seismometer 
gebaut hat. ;-)
Unterschiedliche Temperaturen und Feuchtigkeiten können auch zu 
Schlieren und Flimmern in der Luft führen. Evtl. also den Lichtstrahl in 
einem evakuierten Rohr führen.

wendelsberg schrieb:
> also ca 1,75 µm je m Abstand, bei 100 m Abstand also 0,175mm.

Das ist keine besondere Herausforderung. Bei 10cm übersteigen die 175nm 
schon lambda/4 eines HeNe-Lasers und damit den Eindeutigkeitsbereich 
einer einfachen Interferenz-Anordnung.

von Dieter F. (Gast)


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Bei einer (Spann-)Betonbrücke (!) mit 20m Länge/Spannweite 
"Belastungsfälle" auf 35µm genau (wenn ich mich auf die Mitte beziehe, 
auf 17,5µm genau) zu messen - bei der thermischen Verformung durch 
Tag/Nacht bzw. Sonne/Schatten etc. und den entsprechenden Schwingungen 
durch Wind, sonstige Erschütterungen etc. - Respekt! Die 500 Hz will ich 
mal nicht weiter bewerten ... (wobei ich mich frage: Wozu?)

Wer das NACHVOLLZIEHBAR hin bekommt stellt Einstein wahrscheinlich voll 
in den Schatten :-)

von Schreiber (Gast)


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Sebastian schrieb:
> Ich suche einen Inklinationssensor für ein Forschungsprojekt zum Thema
> Brückenbau, der über einen kleinen Messbereich (etwa +/- 5°) hochgenau
> messen kann. Absolute Mindestanforderung für die Auflösung wäre 0,0001°.
>
> Zusätzlich sollen diese Messungen nicht nur statisch sondern auch
> dynamisch stattfinden in einem Bereich ab ca. 100 Hz, ideal wären bis zu
> 500 Hz (Stichwort: Eierlegende Wollmilchsau).

Winkeländerungen kann man mit einem Laserkreisel messen, ist aber nicht 
ganz billig.

von W.S. (Gast)


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Sebastian schrieb:
> Absolute Mindestanforderung für die Auflösung wäre 0,0001°.

Das wird teuer.
HP hatte mal sowas als Lot in seine Theodoliten eingebaut: eine Dose, 
halb mit Quecksilber gefüllt, darüber bis oben mit nem "optischen" Öl 
und die spiegelde Oberfläche dann optisch ausgewertet. Ist aber schon 
lang her.

W.S.

von S. K. (hauspapa)


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Letzlich geht es ja um Bewegungen.

Winkelfehler könnte schwierig werden. Besonders unter allen Bedingungen 
auf 10ppm Genau.

Für die hohen Frequenzen sehe ich weniger ein Problem, da lässt sich 
vermutlich auf Beschleunigungsmessung umstellen. Grob gewürfelt ab 1Hz 
aufwärts. Das langsame Zeug dirftfrei dürfte sehr ambitioniert werden.


Viel Erfolg
hauspapa

von PittyJ (Gast)


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In der Firma verwenden wir für so etwas optische Sensoren. Da wird ein 
Muster auf die Oberfläche gesetzt, und dann mit mehreren Kameras 
aufgenommen.
Dann erhält man Live und 3D Veränderungen der Oberfläche im Mikrometer 
Bereich.

Das könnte man auch an dem einen Ende der Bücke machen.

Hochleistungskameras für 500 HZ sind dann aber entsprechend teuer. 10 Hz 
scheint aber Standard zu sein.

von bunter Hund (Gast)


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Nivel schrieb:
> In wie fern unterscheidet sich dein Sensor von einem Leica Nivel?

'tschuldigung Nivel für die Verzögerung, ich muß leider manchmal 
arbeiten u.a.m.

Der Sensor der Niveltronic von Leica (jetzt Wyler AG) arbeitet nach 
deren Aussage mit einem Pendel, dessen Auslenkung kapazitiv (bewegliche 
Kondensatorplatten?) erfaßt und in eine einfach auszuwertende Größe (ich 
habe Tastverhältnis und Spannung gesehen) umgewandelt wird. Sehr klein 
und robust.

von Nivel (Gast)


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bunter Hund schrieb:
> Der Sensor der Niveltronic von Leica (jetzt Wyler AG) arbeitet nach
> deren Aussage mit einem Pendel, dessen Auslenkung kapazitiv (bewegliche
> Kondensatorplatten?) erfaßt und in eine einfach auszuwertende Größe (ich
> habe Tastverhältnis und Spannung gesehen) umgewandelt wird. Sehr klein
> und robust.

Die Leica Nivel210/Nivel220 Präzisions-Neigungssensoren für die 
gleichzeitige Messung von Neigung, Neigungsrichtung und Temperatur 
basieren auf einem optoelektronischen Konzept.

http://www.leica-geosystems.de/de/Leica-Nivel210_33364.htm

Bei diesem Sensor wird eine Libelle optisch abgetastet (Info direkt von 
Leica).

von bunter Hund (Gast)


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Nivel schrieb:
> Die Leica Nivel210/Nivel220 Präzisions-Neigungssensoren ...

cool, kannte ich noch nicht. Guck ich mir morgen an.

von scherzkeks (Gast)


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Wenn's einfach sein soll pack doch ein paar Wsserwagen auf die Brücke 
und einen Arm wo eine Hochgeschwindigkeiskamera dranhängt.
Da die Kamera mitschwenkt bleibt der Focus erhalten.
Gutes ZOOM ist natürlich nötig.
Ob das insgesamt reicht ist fraglich, man kann jetzt natürlich z.B. 
Glycerin in eine Libelle packen und da eine winzigkleine Luftblase 
reinpusten.
Dehnungsmeßstreifen haben wohl nicht die notwendige Auflösung.
Piezofolie mit mehreren Abgriffpunkten könnte auch gehen.
Aber um die Auswertung kommt man nicht herum, das dürfte das 
aufwendigste sein.

von Wolfgang (Gast)


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PittyJ schrieb:
> Da wird ein Muster auf die Oberfläche gesetzt, und dann mit mehreren
> Kameras aufgenommen.

Meinst du ESPI?
https://en.wikipedia.org/wiki/Electronic_speckle_pattern_interferometry

von Crazy Harry (crazy_h)


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Leider nicht so genau (hatte ich anderst in Erinnerung), aber 
interessant:
http://www.ploechinger.com/index.php/inclinos3ds

von PittyJ (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> PittyJ schrieb:
>> Da wird ein Muster auf die Oberfläche gesetzt, und dann mit mehreren
>> Kameras aufgenommen.
>
> Meinst du ESPI?
> https://en.wikipedia.org/wiki/Electronic_speckle_p...

Ich meine etwas ähnliches, wie in diesem PDF beschrieben.

Das geht zwar von Metall aus, doch kann das stochastische Muster ja 
überall plaziert werden. (Siehe Seite 6)

http://www.gom.com/fileadmin/user_upload/industries/yield_stress_DE.pdf

von bunter Hund (Gast)


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bunter Hund schrieb:
> Guck ich mir morgen an.

Jetzt ist morgen. Wenn ich für das Leicagerät die Gebrauchsmusterschrift 
DE20 2007 002771 zugrunde lege, ist der grundsätzliche Aufbau ähnlich. 
Der Unterschied besteht in der Trennung von Objektiv(6) und Boden der 
Flüssigkeit(5), so daß durch eine zusätzliche Reflexionsfläche die 
Möglichkeit der Differenzbildung zu einem festen Bezug besteht (die 
Zahlen beziehen sich auf das Gebrauchsmuster). Dadurch werden 
Fehlerquellen im Sensorteil (Lichtquelle, evtl. Strichmarke, 
Strahlteiler, Sensor) minimiert.
Es wird der Keilwinkel zwischen Flüssigkeitsoberfläche und 
Gefäßunterseite gemessen.

Ich habe mir jetzt noch mal die Aufgabenstellung vom TO durchgelesen. 
Messbereich und Genauigkeit/Auflösung scheinen mir mit 
Wasserwaagen/Pendelkonstruktionen (wie z. B. dem Leicagerät)durchaus 
realisierbar.
Was mir aber sehr schwierig erscheint ist die hohe Messfrequenz. Man 
kann zwar so schnell messen, aber was mißt man dann eigentlich? Pendel 
und auch Flüssigkeitsoberflächen haben Eigenresonanzen wenn sie nicht 
gedämpft werden, und deren Eigenfrequenz muß dann oberhalb der 
Messfrequenz liegen. Die bei uns verwendeten Flüssigkeiten waren da eher 
träge. Nimmt man jedoch etwas Niedrigviskoses wie z.B. Wasser, ist ohne 
völlige Ruhe gar kein Messen möglich, da die Oberfläche durch (sehr 
kleine) Wellen zu rauh ist.

Auch andere angesprochene Verfahren (z.B. Laser gegen Spiegel mit 
Triangulation), die auf direkter Winkelmessung basieren, sind 
insbesondere im Freien schwer zu realisieren. Hier treten immer 
Luftturbulenzen mit damit verbundenen Brechzahländerungen auf, die den 
Meßstrahl durchaus mehrere Winkelsekunden ablenken können und die 
Messung mit starkem Rauschen belasten.
Vielleicht funktioniert Weglängeninterferometrie an mehreren Punkten, so 
daß der Winkel indirekt (Weglängendifferenz geteilt durch 
Messpunktabstand) ermittelt wird. Längeninterferometer arbeiten sehr 
schnell (kHz kein Problem), die Genauigkeit sollte ausreichen 
(Weglängenunterschiede von Lambda, also ca. 600nm, sind da schon sehr 
grob), und der Einfluß von Turbulenzen ist m. E. geringer.

von Martin L. (maveric00)


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Hallo,

Weglängeninterferometri bringt einen dann direkt z.B. zu

http://www.sios.de/produkte/laengen-und-winkelmessgeraete/dreistrahlinterferometer/

Allerdings wird nichts über die Messfrequenz gesagt (dürfte aber recht 
hoch sein, bei 20 pm Auflösung und maximaler Verschiebegeschwindigkeit 
von 800 mm/s. Mit Planwinkeln zwar nur 1,5 Bogenminuten Messbereich, mit 
Kugelreflektor aber die gewünschten +/- 5° (allerdings ist dafür die 
Genauigkeit nicht spezifiziert).

Schöne Grüße,
Martin

von Bernd F. (metallfunk)


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Mal kurz quer gedacht:

Diese " Testbrücke" steht im Gelände?

1 Meter über festem Grund?

Da würde doch ein vernünftiges durchgehendes Fundament als
Referenz reichen.

Gemessen werden könnte jeden Meter der Abstand Brücke zum
Betonbalken.

Der Rest am Rechner.

Grüße Bernd

von Georg (Gast)


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bunter Hund schrieb:
> Hier treten immer
> Luftturbulenzen mit damit verbundenen Brechzahländerungen auf, die den
> Meßstrahl durchaus mehrere Winkelsekunden ablenken können

Ja, aber zweckmässigerweise justiert man den Strahl so, dass er hin und 
zurück denselben Weg nimmt, damit gleichen sich diese Einflüsse aus.

Georg

von bunter Hund (Gast)


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Georg schrieb:
> justiert man den Strahl so, dass er hin und
> zurück denselben Weg nimmt

Stimmt, dadurch wirds besser. Da aber der Winkel des Reflektors 
veränderlich ist (und das gemessen werden soll), sind auch die beiden 
Strahlwege außer im Spezialfall phi=0 mehr oder weniger unterschiedlich.

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