Forum: Offtopic Warum sind Anfänger oft blutig?


von Paul B. (paul_baumann)


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Wenn man nach dem Begriff "blutiger Anfänger" sucht, könnte man denken,
daß das Forum vornehmlich von verkrachten Chirurgen und 
Fleischergesellen
besucht wird, denn der Begriff kommt in über 1000 Beiträgen vor.

Doch woher stammt er eigentlich? Nein, Google ist nicht mein Freund, 
trotzdem erbrachte eine Suche dort nur wirres Zeug.#
Wer weiß etwas darüber?

MfG Paul

von Michael B. (alter_mann)


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Hier klingen ein paar Thesen recht plausibel.
https://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20070115063948AAAPjYl
Einige Antworten scheinen von blutjungen Leuten zu stammen.;-)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das ist ein Anglizismus.

"bloody" ist im Englischen je nach Kontext eine Steigerungsform.

Das kann sowohl ins negative als auch ins positive gehen und ist nicht 
wörtlich übersetzbar.

Im negativen Fall kann "verflucht" oder "verdammt" als Übersetzung 
verwendet werden:

"Peter is a bloody beginner" - "Peter ist ein verfluchter Anfänger"
(Hier wird der Begriff Anfänger selbst als Negativum bewertet)

"This is a bloody stupid idea" - "Das ist eine verdammt dumme Idee"

Aber es gibt auch andere Anwendungsgebiete:

"This steak tastes bloody fucking good" - "Dieses Steak ist überaus 
wohlschmeckend"

Es ist jedenfalls nicht korrekt, "bloody" als "blutig" zu übersetzen, 
wenn der Originalgebrauch der der Steigerungsform ist.

Klar, "a bloody handkerchief" ist meistens ein blutiges Taschentuch, 
aber auch das ist nicht immer korrekt.

"I went to the hospital and asked for some dressing for my wound. And 
what did they give me? A bloody handkerchief!"

Obwohl es um eine Wunde geht, geht es hier nicht um ein blutiges 
Taschentuch.

Sprache ist ein gar possierlich Tier ....

von Pandur S. (jetztnicht)


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Es kann auch nur ein unbedeutendes Fuellwort wie "äh", "oder", "nein", 
.. sein. Ich hab mal einen getroffen, der hat in jedem einzelnen 
gesprochenen Satz mindestens 3 "bloody" & "fucking" hineinpermutiert.

Haette auch in einem zu schnellen Sprechinterface begruendet sein 
koennen, dass er schneller spricht als denkt und daher fuellen muss. Und 
der Fuell-Inhalt dann dem Umfeld angepasst wurde.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@ Paul Baumann (paul_baumann)

>Wenn man nach dem Begriff "blutiger Anfänger" sucht, könnte man denken,

>Doch woher stammt er eigentlich?

Hattest du nie in jungen Jahren eine Freundin, die vorher noch keine 
Freund hatte . . . ?

;-)

von Paul B. (paul_baumann)


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Ich bedanke mich für Eure (plausiblen) Antworten. Daß diese Redewendung 
aus dem Englischen kommt, war mir nicht bewußt.

Falk frog:
> Hattest du nie in jungen Jahren eine Freundin, die vorher noch keine
> Freund hatte . . . ?

So kenne ich Dich.

Aber: Ja, jetzt, wo Du es sagst...
;-)

MfG Paul

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ottos dämonisches Kochrezept: "blutjunge Kichererbsen werden in einen 
Topf mit kochendem Wasser geworfen..."

von Matthias S. (da_user)


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Meine spontane Theorie wäre aus dem (alten, das romantische Gehirn meint 
sogar Mittelalterlichen) Militär gewesen. Dass sich junge, unerfahrene 
Soldaten bei den Übungen eher mal blutige Wunden geholt haben, als die 
Erfahreneren.

von Peter D. (peda)


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Ich finde die Erklärung mit dem Baby passend, daß derjenige noch nichts 
von dem Fachgebiet weiß und erstmal die Grundlagen lernen muß.
Im Prinzip das gleiche wie "Noch feucht hinter den Ohren".

von Karl H. (kbuchegg)


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Ich glaub ehrlich gesagt nicht, dass es sich da um einen Anglizismus 
handelt.
Denn den "blutigen Anfänger" gab es schon, als ich noch von meinem 
Deutschlehrer für ein "für was" getadelt wurde. (Es heisst 'wofür' und 
nicht 'für was'. Nur lässt sich eben ein 'für was' bei der 
Deutsch-Synchronisierung amerikanischer Filme und Serien viel besser 
lippensynchron über ein 'for what' legen)


DIe Erklärung, die ich gefunden habe klingt mir da weitaus plausibler.
Sie kommt aus dem Handwerk, in dem sich ein Neuling/Lehrling, der mit 
seinem Werkzeug noch nicht so gut umgehen kann, auch schon mal blutige 
Finger holt. Er ist eben noch ein blutiger Anfänger.

: Bearbeitet durch User
von Klaus W. (mfgkw)


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Anglizismen kamen aber auch schon ins Deutsche, bevor es Fernsehen gab.
Z.B. über die Schiffahrt.

von Asko B. (dg2brs)


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Karl H. schrieb:
> Sie kommt aus dem Handwerk, in dem sich ein Neuling/Lehrling, der mit
> seinem Werkzeug noch nicht so gut umgehen kann, auch schon mal blutige
> Finger holt. Er ist eben noch ein blutiger Anfänger.

So hatte ich es bisher auch verstanden (interpretiert).

Gruss Asko.

von Uhu U. (uhu)


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Klaus W. schrieb:
> Anglizismen kamen aber auch schon ins Deutsche, bevor es Fernsehen gab.

Es gab ab 1945 viele US-Militärstandorte in Deutschland und bei 
Deutschen einen Hang, die Sprache der Sieger zu übernehmen - daran hat 
sich bis heute wenig geändert...

: Bearbeitet durch User
von Karl H. (kbuchegg)


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Klaus W. schrieb:
> Anglizismen kamen aber auch schon ins Deutsche, bevor es Fernsehen gab.
> Z.B. über die Schiffahrt.

Durchaus.
Ob es früher (als bekanntlich noch alles besser war) aber zu einer 
breiten Verbreitung im deutschen Sprachschatz kam ... ich denke eher 
nicht.
Norddeutschland/Benelux: ja ok. Könnte sein.
Aber hier im Zentralösterreich der österreich/ungarischen Monarchie 
hatte man als Handwerker oder Holzknecht mit Schifffahrt und englischen 
Seeleuten sicherlich nicht viel zu tun.

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Uhu U. schrieb:
> Es gab ab 1945 viele US-Militärstandorte in Deutschland und bei
> Deutschen einen Hang, die Sprache der Sieger zu übernehmen - daran hat
> sich bis heute wenig geändert...

You are heavy on Wire.
;-)
MfG Paul

von Karl H. (kbuchegg)


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Das wird sich wohl nicht machen lassen. Aber es wär einmal interessant, 
ab welchem Zeitpunkt diese Phrase auftaucht.

Wenn sich bei Goethe ein 'blutiger Anfänger' findet, dann werden es wohl 
nicht die GI mitgebracht haben :-)

: Bearbeitet durch User
von Mikro 7. (mikro77)


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Interessant.

Karl H. schrieb:
> DIe Erklärung, die ich gefunden habe klingt mir da weitaus plausibler.
> Sie kommt aus dem Handwerk, in dem sich ein Neuling/Lehrling, der mit
> seinem Werkzeug noch nicht so gut umgehen kann, auch schon mal blutige
> Finger holt. Er ist eben noch ein blutiger Anfänger.

Das wäre mir auch als erstes in den Sinn gekommen. Ist einleuchtend und 
klingt plausibel (zumindest für mich ;-)

Interessanterweise bezieht es sich aber wohl eher auf das Neugeborene 
(was etymologisch auch sinnvoll erscheint, siehe "blutjung").

Das englische "bloody" scheint sich vom Deutschen abzuleiten 
(http://www.etymonline.com/index.php?allowed_in_frame=0&search=bloody&searchmode=none). 
Aber das kann natürlich auch hin- und zurückwandern. ;-) In UK/USA habe 
sie zudem rookie, greenhorn, freshman, scrub, etc., wo man gerne noch 
ein bloody vorsetzen kann. :-)

von (prx) A. K. (prx)


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In der Etymologie muss man aufpassen, dass man nicht auf falsche Freunde 
reinfällt. Nicht selten haben Worte einen ganz andere Stamm als nahe 
liegt, sich aber über die Jahre gewandelt.

So muss das "blut" hier keineswegs etwas mit Blut zu tun haben. Zu 
"blutjung" fällt dem Wiktionary nämlich auch ein: "nach Kluge (1899) 
nicht mit Blut verwandt, sondern bloß, das aus blutt herzuleiten ist"

https://de.wiktionary.org/wiki/blutjung

Und wenn der sich schon 1899 damit rumgeschlagen hat, dann werden es 
kaum die GIs gewesen sein. Damals verlief der Spracheinfluss eher 
andersrum. Immerhin stellen die Deutschstämmigen die grösste Gruppe in 
den USA.

: Bearbeitet durch User
von Mikro 7. (mikro77)


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Interessant. :-)

von Bernd F. (metallfunk)


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Ich sehe den" Blutigen Anfänger " auch eher im Handwerk.
Egal ob Schlosser, Schreiner oder Steinmetz, da passt das.

Grüße Bernd

von Bernd F. (metallfunk)


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Nun könnte ich die Frage mal unserer Uni stellen.
( Lehrerausbildung  in Landau- Pfalz )

Das Resultat wäre eine 123 Seiten Master-Arbeit mit dem Ergebniss:
Was Genaues weiß man nicht. :)

Grüße Bernd

von Falk B. (falk)


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@ Uhu Uhuhu (uhu)

>> Anglizismen kamen aber auch schon ins Deutsche, bevor es Fernsehen gab.

>Es gab ab 1945 viele US-Militärstandorte in Deutschland und bei
>Deutschen einen Hang, die Sprache der Sieger zu übernehmen - daran hat
>sich bis heute wenig geändert...

In W-Deutschland. In O-Deutschland gab es davon eher wenige, dafür umso 
mehr sowjetische. Trotzdem hat nur ein Bruchteil von Russismen Eingang 
in die Altagssprache gefunden. Ausser Subotnik, Schaschlyk und 
Perestroika gibt es nicht mehr so viele.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Also mein Gurgel ist nich kaputt:
1
REDENSART
2
ein blutiger Laie / Anfänger
1
BEDEUTUNG
2
ein absoluter Laie / Amateur / Unkundiger / Neuling
1
ERGÄNZUNGEN
2
umgangssprachlich; Das von griech. laikos (= zum Volk gehörig)
3
abgeleitete Wort "Laie" bezeichnet ursprünglich den Nichtgeistlichen,
4
später allgemein den Nichtfachmann. Die Verbindung mit "blutig" geht
5
auf die verstärkende Funktion der Silbe "blut" zurück, die auch in
6
Ausdrücken wie "blutjung" oder "blutwenig" zu erkennen ist.

Rufus Τ. F. schrieb:
> "bloody" ist im Englischen je nach Kontext eine /Steigerungsform/

Deutscher im Steak House I:

-- Can I have a bloody steak, please?
-- Yes Sir.  Do you want some fuckin' potatoes with it?

Deutscher im Steak House II:

-- You prefer your steak done medium?
-- No, I want it large!

: Bearbeitet durch User
von Thomas E. (thomase)


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Johann L. schrieb:
> Deutscher im Steak House I:
>
> -- Can I have a bloody steak, please?
> -- Yes Sir.  Do you want some fuckin' potatoes with it?
>
> Deutscher im Steak House II:
>
> -- You prefer your steak done medium?
> -- No, I want it large!

Und dazu noch der Klassiker:

"I become a steak."

mfg.

von Falk B. (falk)


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English for runaways ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Johann L. schrieb:
> Also mein Gurgel ist nich kaputt:

Das war alles? Ein Pointer auf blutjung? Aber da wirds doch erst 
interessant. Und bleibt wohl unblutig.

Noch mehr blutt, diesmal von den Grimms: "Steinbach 1, 808 und Adelung 
führen es zuerst auf. nd. aber sagt man blotsken jung, wie blotsken 
kold, ganz kalt, was von blod, blut absteht und auf blutt nackend, kahl 
führt."

http://woerterbuchnetz.de/DWB/?lemma=blutjung

Ausserdem ist nun endlich auch Jörgs heissersehnter Goethe mit dabei, 
als "blutjunger militair". Und wo der ist lässt sich auch Schiller nicht 
lumpen. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Thomas E. (thomase)


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A. K. schrieb:
> Noch mehr blutt

"füdliblutt" ist schweizerisch und heisst nackt.

mfg.

von (prx) A. K. (prx)


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A. K. schrieb:
> Ausserdem ist nun endlich auch Jörgs heissersehnter Goethe mit dabei,

War natürlich nicht Jörg, sondern Karl-Heinz.

von Uhu U. (uhu)


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Thomas E. schrieb:
> "füdliblutt" ist schweizerisch und heisst nackt.

Auf (Hoch)Deutsch: Nacktarsch.

von (prx) A. K. (prx)


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Eher arschnackt. Nackt wie der Arsch, nicht der Wein.

: Bearbeitet durch User
von Ralf G. (ralg)


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Paul B. schrieb:
> You are heavy on Wire.
> ;-)
> MfG Paul

Your english is not the yellow from the egg!
;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Paul B. schrieb:
> Doch woher stammt er eigentlich?

Deinen Chirurgen und Fleischergesellen zum Trotz handelt es sich 
offenbar nicht um einen (althochdeutsch) bluotigen Anfänger, sondern um 
einen bluttigen Anfänger. Der bräuchte also eher eine Hose als einen 
Verband.

: Bearbeitet durch User
von Thomas H. (thoern)


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Ralf G. schrieb:
> Paul B. schrieb:
>> You are heavy on Wire.
>> ;-)
>> MfG Paul
>
> Your english is not the yellow from the egg!
> ;-)
I have the nose painted full!

von Ralf G. (ralg)


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Thomas H. schrieb:
> Ralf G. schrieb:
>> Paul B. schrieb:
>>> You are heavy on Wire.
>>> ;-)
>>> MfG Paul
>>
>> Your english is not the yellow from the egg!
>> ;-)
> I have the nose painted full!
Let me in silence! You go me animaly on the cookie. :-)

von Thomas E. (thomase)


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Ralf G. schrieb:
> Thomas H. schrieb:
>> Ralf G. schrieb:
>>> Paul B. schrieb:
>>>> You are heavy on Wire.
>>>> ;-)
>>>> MfG Paul
>>>
>>> Your english is not the yellow from the egg!
>>> ;-)
>> I have the nose painted full!
> Let me in silence! You go me animaly on the cookie. :-)

I think rather you have the pan hot.

: Bearbeitet durch User
von Ralf G. (ralg)


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Thomas E. schrieb:
> I think rather you have the pan hot.
?? da muss ich passen...

Now it goes around the sausage.

von Mani W. (e-doc)


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Vielleicht, weil Anfänger sich in die Finger zwicken, schneiden,
hobeln ?

In der Elektronik kann man sich auch blutige Finger holen, wenn
ein Dip-IC mit den Fingern herausgezogen wird, mit dem Messer nicht
aufgepasst wird beim Abisolieren, der Schraubendreher abrutscht und
sich in die Gegenhand bohrt...

In dem Fall, daß jemand gar nichts weiß über die jeweilige Materie,
das wäre dann ein "blutiger Anfänger"...

von (prx) A. K. (prx)


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Mani W. schrieb:
> Vielleicht, weil Anfänger sich in die Finger zwicken, schneiden,
> hobeln ?

Du hängst etwas. Der Anfänger ist nackt.

von Mani W. (e-doc)


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Natürlich!

Ich habe Deine Ausführungen oben übersehen...

von Michael B. (alter_mann)


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A. K. schrieb:
> Der Anfänger ist nackt.

Wobei dieses "nackt" nicht die Bedeutung "ohne Kleidung" hat.
Das geht eher in die Richtung von pur, rein, unverfälscht oder so 
ähnlich. Als Beispiel fehlen dem "nackten Entsetzen" durchaus nicht die 
Kleidungsstücke.

von (prx) A. K. (prx)


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Klar. Ein blanker Anfänger eben.

von Mani W. (e-doc)


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Oder eben ein "Blutiger"

von Ernst O. (ernstj)


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Mir hat einmal ein Engländer erklärt, dass das "bloody" eigentlich 
nichts mit Blut zu tun hat, sondern seinen Ursprung in der Phrase "by 
our lady" hat.
Im Deutschen schwebt mir auch immer der Mangel an Hornhaut und Erfahrung 
vor, wenn es um blutige Anfänger geht.

Now I make me out of the dust.

von Tcf K. (tcfkao)


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Karl H. schrieb:
> Ob es früher (als bekanntlich noch alles besser war) aber zu einer
> breiten Verbreitung im deutschen Sprachschatz kam ... ich denke eher
> nicht.

Ja, muss es gewesen sein, denn mit einer schmalen Verbreiterung kämen 
solche Stilblüten nicht zustande... ;)

von H. O. (oster)


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Paul B. schrieb:

> Wer weiß etwas darüber?

woerterbuchnetz.de z.b Adelung 1793


> Doch woher stammt er eigentlich? Nein, Google ist nicht mein Freund,
> trotzdem erbrachte eine Suche dort nur wirres Zeug.#

Artikelverweis  Blutig, -er, -ste, adj. et adv. 1) * Blut habend. In 
dieser Bedeut. nannte man ehedem das Vermögen, welches in Vieh oder 
lebendigen Geschöpfen bestehet, die blutige Habe.

---
Ausbildungsverhaeltnisse hatten bis ins 18./19. Jahrhundert ja auch eher 
den Charakter von Leibeigenschaft.

von (prx) A. K. (prx)


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H. O. schrieb:
> Artikelverweis  Blutig, -er, -ste, adj. et adv. 1) * Blut habend. In
> dieser Bedeut. nannte man ehedem das Vermögen, welches in Vieh oder
> lebendigen Geschöpfen bestehet, die blutige Habe.

Da passt aber im Zusammenhang mit dem Anfänger die Bedeutung nicht so 
ganz. Der blutige Anfänger ist ja keine aufwertende Bezeichnung, etwa 
weil dadurch reicher Boss, sondern abwertend.

von Thomas H. (thoern)


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Ralf G. schrieb:
> Thomas E. schrieb:
>> I think rather you have the pan hot.
> ?? da muss ich passen...
>
> Now it goes around the sausage.

I think, I spider.....

von U. B. (Gast)


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> Warum sind Anfänger oft blutig?

Sie bekommen auf die Finger gehauen, wenn sie in die Domänen der
Etablierten einbrechen.

Manchmal werden sie nur geächtet, manchmal verlieren sie dabei ihr 
Leben.

Alfred Herrhausen; Olof Palme; Oskar Lafontaine; Hans-Werner Sinn, AfD; 
...

von H. O. (oster)


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A. K. schrieb:
> weil dadurch reicher Boss, sondern abwertend.

Warum denn wertend?
Einem blutigem Anfaenger muss man anfangs alles beibringen,
alleine bringt er ohne Anleitung mangels Kenntnis nichts zu stande.
IdR hat der dann einen Betreuer, Ausbilder oa. fest zugeteilt.

Da geht es imho um Zugehoerigkeit.

"von gleichem Schlag und Blut" z.B. oder aehnlich, wird gelegentlich 
auch von Personen gesprochen die sich weder kennen noch miteinander 
verwandt aber gemeinsamer Profession sind oder eine Leidenschaft teilen, 
Berufskollegen, bunch of electronic nerds...

----

Bei der "bloody army" weiter oben, gehts wohl auch weniger ums metzeln, 
sondern eher darum das man als Armeeangehoeriger in dem Verein 
'gefangen' ist.

von Thomas E. (thomase)


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von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich denke, es geht um Neugeborene, die nass und ggf. auch etwas blutig 
zur Welt kommen - als Metapher für "jünger gehts nicht" ...

von Hawa M. (hawamand)


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von Korax K. (korax)


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Hawa M. schrieb:
> Auch diesen kennt der Gockel - erstaunlich...

Das ist doch auch nur ein automatische Übersetzer. Ein "nativ speaker" 
versteht den Quatsch nicht.

Siehe hier der Klassiker:
https://translate.google.de/?hl=de&tab=wT#en/de/My%20english%20is%20not%20the%20yellow%20of%20the%20egg%2C%20but%20it%20goes.

: Bearbeitet durch User
von Xyz X. (Firma: xyz) (khmweb)


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Das Adjektiv „blutig“ dient in manchen Redewendungen der Steigerung 
„blutiger Anfänger“, „blutiger Ernst“, „blutjung“. Dieses „Blut“ hat 
wohl nichts mit dem Lebenssaft zu tun, sondern geht auf das 
niederdeutsche „blot“, „blutt“ zurück, das dem hochdeutschen „bloß“ 
entspricht und die Bedeutung „völlig, sehr“ annahm.

Quelle:
http://www.besserwisserseite.de/willi_newsletter_1408.pdf

: Bearbeitet durch User
von H. O. (oster)


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Karl-Heinz M. schrieb:

> niederdeutsche „blot“, „blutt“ zurück, das dem hochdeutschen „bloß“
> entspricht und die Bedeutung „völlig, sehr“

Mmh, wenn einfach Blank, nackt. Wie der auf „völlig, sehr“ kommt?

Muss man eigentlich fliegen und Eier legen koennen, wenn man einen 
blutigen Anfaenger unter seine Fittiche nimmt? Und wie verhaelt sich das 
wenn ihm das alles in 'Fleisch und Blut' uebergeht, braucht der dann 
eine CE-Kennzeichnung ....

Fragen ueber Fragen :)




-----
zu 'bloody'

http://www.oxforddictionaries.com/us/definition/american_english/bloody

Origin

Mid 17th century: ... The use of bloody to add emphasis to an expression 
is of uncertain origin, but is thought to have a connection with the 
“bloods” (aristocratic rowdies) of the late 17th and early 18th 
centuries; hence the phrase bloody drunk (= as drunk as a blood) meant 
'very drunk indeed' ....

von Asko B. (dg2brs)


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H. O. schrieb:
> Muss man eigentlich fliegen und Eier legen koennen, wenn man einen
> blutigen Anfaenger unter seine Fittiche nimmt? Und wie verhaelt sich das
> wenn ihm das alles in 'Fleisch und Blut' uebergeht, braucht der dann
> eine CE-Kennzeichnung ....

Wer hat denn heutzutage noch ZEIT genug seinem "Lehrling",
oder nennen es wir mal "Schutzbefohlenen" alle Tricks und
Schliche beizubringen.
Irgendwie find ich das S****** (zensiert).
Wie soll man der nachfolgenden Generation etwas beibringen
wenn die Zeit dazu fehlt ?

Eher wir so gerechnet: 2 AN = 200% Arbeitsleistung.
Damit muesste der Ausbildende ja 400% leisten, um
das Defizit auszugleichen.
Ich meine mal, das kann KEINER.

Haette man Zeit genug, kannste letztendlich dem ehemaligen
Anfaenger auch nen CE-Bapperl ankleben.

Gruss Asko.

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