Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Warum funktioniert die Tasterschaltung nicht?


von Thomas (Gast)


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Hallo Leute,

ich habe mit LTSpice eine Tasterschaltung aufgebaut. Die Anleitung habe 
ich aus dem Internet nachgebaut. Die LED sollte bei kurzer Betätigung 
des Tasters dauerhaft leuchten, bei erneutem kurzen Druck auf den Taster 
erlischen.

Leider berechnet LTSpice die Schaltung gar nicht oder gitb nur 
Fehlermeldungen aus. Da ich Anfänger bin würde ich mich über Eure Hilfe 
und Ratschläge sehr freuen.

Danke.
TOM

von Klaus (Gast)


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Es zunächst an sich lobenswert, dass Du das ASC-File angehängt hast.

Allerdings könntest Du uns die Mühe ersparen, dass File selbst zu laden, 
wenn Du zusätzlich einen Screenshot postest (als PNG bitte). Dennoch ist 
das ASC-File sinnvoll, wenn die Fehler nicht trivial sind - andererseits 
sind die meisten Fehler trivial.

Wenn Fehlermeldungen auftreten ist es meistens sinnvoll diese 
Fehlermeldungen auch zu nennen.

von Thomas (Gast)


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... sorry.. bin noch neu und frisch hier ;)

Hier dir Grafik.

Fehler: Singular maxrix: check node 009
iteration No. 1

This ciruit has floating nodes.


Es war schon sehr schwierig für mich das mit dem Schalter irgendwie hin 
zu bekommen mit der Pulsspannung usw...

Der Taster soll durch die Pulsspannung nur kurz getippt werden, dann 5s 
ruhe, dann wieder ein Impuls...

Als Ergebnis sollte die LED D3 5s leuchten und 5s aus sein.

Soweit die theorie...

:)

von Max M. (jens2001)


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Thomas schrieb:
> This ciruit has floating nodes.

Irgend ein Teil deiner Schaltung hat kein Bezugspotential.
Verpasse V1 an negativen Ende noch ein Gound-Symbol.

von Klaus (Gast)


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Max M. schrieb:
> Thomas schrieb:
>> This ciruit has floating nodes.
>
> Irgend ein Teil deiner Schaltung hat kein Bezugspotential.
> Verpasse V1 an negativen Ende noch ein Gound-Symbol.

Soweit stimme ich zu. Vermutlich ist V1 das Problem.

Für künftige Probleme kann man die Antwort noch etwas präzisieren:

Der Text: "check node 009"

verweist auf den Knoten mit der Nummer 009. Wenn Du mit dem Cursor über 
den Schaltplan fährst und auf Anschlüsse von Bauteilen kommst, wird Dir 
unten in der Statuszeile die Knotennummer angezeigt. Das an diesen 
Knoten angeschlossene Bauteil ist dann zu untersuchen - bzw. es kann 
dort auch ein Ground oder ein Bauteil fehlen.

von Thomas (Gast)


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Das hatte ich auch schon. Dann läuft die Simulation.. Allerdings kann 
ich nicht erkennen, dass die Schaltung wie gewünscht funktioniert.

Im neuen beiliegenden Bild sieht man oben grün die Spannungsausgabe von 
V1, in der Mitte blau die Spannung an beiden Enden der LED, unten in rot 
der Strom durch die Diode.

???

von Tcf K. (tcfkao)


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Ein T-Flip-Flop... für meinen Geschmack sind die Kondensatoren zu groß 
und Elkos sollten es auch nicht sein (sind falsch gepolt wenn der 
gefüllte Balken Minus ist), normale Kondensatoren 100nF sollten auch 
gehen (jetzt echt ganz mit ohne Spice).

von Max M. (jens2001)


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Thomas schrieb:
> Das hatte ich auch schon

Und warum zeigst du uns eine veraltete Schalung???

Thomas schrieb:
> Allerdings kann
> ich nicht erkennen, dass die Schaltung wie gewünscht funktioniert.

Ich auch nicht.
Aber wie sollte sie auch.

von Thomas (Gast)


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Läuft mit dieser Änderung auch nicht im LTSpice...

von Klaus (Gast)


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Nun, zunächst einmal ist es besser etwas zu zeigen, was wenigstens 
formal korrekt ist. Das nächste Mal machst Du es bitte so.

Darüber hinaus, ist es natürlich völlig zwecklos, eine formal korrekte, 
aber nicht funktionierende Schaltung so zu ändern, dass sie formal 
inkorrekt wird, dann funktioniert sie erst recht nicht. Wenn Du das 
nächste Mal daran denkst, vermeidest Du einige Probleme.


So. Nun schau Dir nochmal die Beschreibung der Schaltung an. Wie 
funktioniert sie? Dieser Beschreibung folgst Du nun in der Simulation. 
Wenn etwas darüber gesagt wird, wann welcher Strom wie fliesst, 
versuchst Du das in der Simulation nach zu verfolgen und zu vergleichen. 
So lernst Du, wie das funktioniert und gleichzeitig den Umgang mit der 
Simulation. Das hilft Dir auch bei der späteren Fehlersuche in der 
realen Schaltung.

Falls Dir das letztere nicht gelingt, poste doch mal den Link zur 
Schaltung und zur Beschreibung.

von Thomas (Gast)


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Hier der Link zur Schaltung. Es ist die Schaltung ganz unten. Da ist 
nicht viel erklärt.

LG

von Thomas (Gast)


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von Tcf K. (tcfkao)


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Die Dimensionierung stimmt nicht, R2 und R3 sind zu klein. Mit einer 
falschen Dimensionierung bekommt man jede funktionierende Schaltung in 
eine nicht funktionierende gewandelt...

von Klaus (Gast)


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Thomas schrieb:
> Hier der Link zur Schaltung. Es ist die Schaltung ganz unten. Da ist
> nicht viel erklärt.
>
> LG

Naja. Doch immerhin etwas:

"Erklärung der Funktionsweise :
Wir nehmen an, dass T1 gerade durchschaltet und T2 sperrt.
Liegt der Eingang auf +, so wird C1 über R5 und T1 aufgeladen. C2 ist 
entladen.
Wechselt nun der Eingang auf Minus, so wird C2 wieder entladen und C2 
wird über R6 und R3 geladen. Dieser Ladestrom entzieht der Basis von T1 
kurzzeitig den Strom, wodurch T1 sperrt und damit T2 wegen der nun 
positiven Verbindung über R4  durchschaltet. Das Flipflop ist umgekippt.
Der Vorgang kann sich nun hier wieder spiegelverkehrt wiederholen. Der 
Eingang muss wieder erst an Plus, dann an Minus gelegt werden."

Versuche das doch einmal nachzuvollziehen.

Zur Erklärung meiner "ausweichenden" Antworten: Ich möchte Dir 
allenfalls helfen Dir selbst zu helfen. Ich präsentiere Dir nicht 
einfach eine Lösung.

von Thomas (Gast)


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Ich habe mich an den Schaltplan gehalten...

von Paul B. (paul_baumann)


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Was geht schneller: Eine Schaltung aus 14 Bauelementen in (großzügig 
bemessen) 15 Minuten zusammenzustecken bzw. "fliegend" zu löten, oder 
sich mit einem Simulationsprogramm über Stunden herumzuärgern -nur, um 
dann festzustellen, daß die Simulation irgendwann läuft, aber die reale 
Schaltung
eben nicht?

MfG Paul

von M.N. (Gast)


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Die Hysterese des Modell-Switches ist auch etwas kontra-Produktiv.
Nach Anpassung auf 0 V habe ich ein plausibles Verhalten.

von Hans (Gast)


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D1, D2: 1N4148
C1, C2: 100 nF

V1: Trise 1 µs, Tfall 1 µs, Ton 10 ms

von Thomas (Gast)


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ja genau.. daran lag es. Jetzt funktioniert es. :)

@paul baumann: ich möchte lernen. das ist der grund.

von Paul B. (paul_baumann)


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Thomas schrieb:
> @paul baumann: ich möchte lernen. das ist der grund.

Akzeptiert.
Dann wünsche ich Dir, daß die reale Schaltung auf Anhieb funktioniert 
und Du nicht real mit den Bauelementewerten experimentieren mußt.

MfG Paul

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas schrieb:

> ich habe mit LTSpice eine Tasterschaltung aufgebaut.

Mit Simulationsprogrammen lernt man als Anfänger praktisch nichts,
sondern eher mit dem echten Aufbau von Schaltungen z.B. auf Loch-
rasterplatinen. Allerdings ist es nicht sinnvoll, T-Flipflops
mit diskreten Bauelementen aufzubauen. Das geht viel einfacher
mit fertigen ICs z.B. aus der 4000er-Serie.

von Tcf K. (tcfkao)


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Und spätestens in der echten Schaltung wird er dann sehen dass man einen 
Elko nicht mit falscher Polarität auf 9V aufladen kann... (der Minuspol 
gehört an die Kathode der Dioden, bereits in der Originalschaltung 
falsch gezeichnet).

von voltwide (Gast)


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Darauf gibt es

Paul B. schrieb:
> Was geht schneller: Eine Schaltung aus 14 Bauelementen in
> (großzügig
> bemessen) 15 Minuten zusammenzustecken bzw. "fliegend" zu löten, oder
> sich mit einem Simulationsprogramm über Stunden herumzuärgern -nur, um
> dann festzustellen, daß die Simulation irgendwann läuft, aber die reale
> Schaltung
> eben nicht?
>
> MfG Paul

"Was geht schneller" war hier nicht unbedingt die Frage.
Auf die Frage "wie kann ich meine Schaltung besser verstehen" lautet 
meine Antwort "mit LTSpice".

von Tcf K. (tcfkao)


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"Früher" hat man über das Verständnis der Bauelemente das Funktionieren 
von Schaltungen verstanden... heute versucht man über das Simulieren von 
Schaltungen Bauelemente zu verstehen... wo der langfristigere Lerneffekt 
ist wird sich noch zeigen müssen.

von MaWin (Gast)


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Thomas schrieb:
> Leider berechnet LTSpice die Schaltung gar nicht

Diese Schaltungen sind in Spice eh mit Vorsicht zu geniessen.

Normalerweise ist die Schaltung vollsymmetrisch mit exakt identischen 
Bauteilwerten. In welchem Zustand soll sie denn nach dem Einschalten 
gehen ? Q1 eingeschaltet oder Q3 eingeschaltet ? Das ist nicht 
definiert, mathematisch müsste sie in einem praktsich ausgeschlossenen 
"gleichmässig halbdurchgeschalteten" Zustand verharren.

Man braucht absichtliche Unsymmetrien, damit die Simulation erfolgreich 
sein kann. Bei dir reicht scheinbar die LED.

Auch Oszillatoren schwingen normalerweise in Simulationen nicht an, denn 
in der Realität geben kleinste Einstreuungen und Rauschsignale den 
Startwert vor. LTSpice simuliert sogar etwas rauschen.

Sorge also dafür (Kommando .IC Initial condition) daß symmetrische 
Schaltungen einen Startwert haben wie er später auch auftritt.

von Thomas (Gast)


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ich danke Euch sehr für Eure Hilfe und Unterstützung. LTSpice ermöglicht 
es mir die Gedanken zu den Bauelementen dort nachvollziehen zu können. 
Auch habe ich noch gar kein regelbares Netzteil oder einen 
Oszyllator.... Alles mal langsam angehen lassen. Meine ersten 
Erfahrungen machte ich mit dem ABC Elektronik Baukasten der DDR... 
Damals war ich 9 oder 10 und hatte riesen Spaß...

Also wir lesen bestimmt öfter mal voneinander.

LG
TOM

von Klaus (Gast)


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Tcf K. schrieb:
> "Früher" hat man über das Verständnis der Bauelemente das Funktionieren
> von Schaltungen verstanden... heute versucht man über das Simulieren von
> Schaltungen Bauelemente zu verstehen... wo der langfristigere Lerneffekt
> ist wird sich noch zeigen müssen.

Meiner Ansicht nach, sind die Erfahrungen mit dieser Methode eher so zu 
deuten, dass so nicht funktioniert. Dafür gibt es hier im Forum Tausende 
von Beispielen - ob in der Elektrotechnik oder der Informatik.
Mal abgesehen von anderen Gesichtspunkten, scheint mir ein Hauptpunkt in 
dem Spruch eines alten griechischen Elektronikers (Aristoteles) zu 
liegen: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.
Es ist daher wichtig, das Ganze sinnvoll in Teile gliedern zu können, 
damit aus der Synthese, was das Verständnis der Teile erfordert, ein 
Verständnis des Ganzen entsteht.

:-)

P.S. Der noch mit Gattern herum gespielt hat, ehe er zu den uPs kam.

von Marek N. (Gast)


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Klaus schrieb:
> eines alten griechischen Elektronikers (Aristoteles)

Stimmt, der hat bestimmt mit Elektronen (Bernstein) hantiert ;-)

von Harald W. (wilhelms)


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Tcf K. schrieb:

> "Früher" hat man über das Verständnis der Bauelemente das Funktionieren
> von Schaltungen verstanden... heute versucht man über das Simulieren von
> Schaltungen Bauelemente zu verstehen... wo der langfristigere Lerneffekt
> ist wird sich noch zeigen müssen.

Nun, man lernt auf diese Weise, das manche Schaltung, die simuliert
prima funktioniert, in Wirklichkeit garnicht geht und manche Schaltung
die in Wirklichkeit prima läuft, sich nicht simulieren lässt. Zu
letzteren könnte beispielsweise die Eintransistor-Blinkschaltung
aus einem Parallelthread gehören.

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