Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mikroskop - SMD 0201


von Matthias N. (matt90)


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Hallo Zusammen,

ich suche ein Mikroskop zum SMD löten und habe folgende kriterien:
- Vergrößerung mindestens um 0201 SMD Bauteile zu löten
- "Freischwebend", sprich keine Auflage
- muss unter 2000 € kosten
- Kauf nur vom Händler.. Kein EBay / Bucht

Durch meine Recherche bin ich auf das Leica A60 S Stereomikroskop 
Schwenkarm gekommen, leider sprengt das etwas den Preislichen Rahmen.

Danke schon mal.

Grüße

MaTT

von AVR (Gast)


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von Matthias N. (matt90)


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Hallo "AVR",

so wie ich es verstanden habe, sind die Müller sowie Bresser Mikroskope 
nicht so der hit. Im oberen Segment sollte Leica und Mantis eine gute 
Marke sein, jedoch sprengt das die Grenze von 2000 Euro.

Grüße

MaTT

von Lupe (Gast)


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0201 ist ja nur 1/6 von 1206 reicht da nicht schon eine bessere Lupe?

von Handbestücker (Gast)


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Lupe schrieb:
> reicht da nicht schon eine bessere Lupe?

Da spricht jemand der noch keine solchen Bauelemente
verarbeitet hat.

Die Optik darf ruhig so gut wie möglich sein. Aber die Grenze
ist vermutlich die absolute Grösse die es sehr schwer macht
überhaupt eine qualitativ vernünftige Lötung hinzubekommen
(stichwort Positioniergenauigkeit und Zittern ...)

Ich würde - nach langjähriger Erfahrung - nach Möglichkeit
maximal Grösse 0402 Bauelemente verwenden, zudem es ja wohl
immer in Handbestückung laufen soll.

von Lars R. (lrs)


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Man kann auch mit dem Auge die suboptimale Platzierung und die 
suboptimale Lotmenge sehen. Aber die Kontaktierung erkennt man ohne 
Mikroskop schlecht. ...Mich stört vor allem, dass Schwerkraft lediglich 
eine untergeordnete Rolle spielt...

@Matthias N.:
Mit welchen Geräten hast Du bisher 0201 und 0402 gelötet? Vielleicht 
kann dann jemand Bezug herstellen.

Würde auch Müller sagen. Wichtiger als maximale Vergrößerung sind 
Arbeitsabstand und Schärfentiefe.

: Bearbeitet durch User
von Tobias (Gast)


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Matthias N. schrieb:
> Im oberen Segment sollte Leica und Mantis eine gute
> Marke sein, jedoch sprengt das die Grenze von 2000 Euro.

Habe mir letztens ein altes gebrauchtes Mantis für knapp 1000 Euro auf 
Ebay gekauft. Objektive 2x und 6x. Habe es nicht bereut.

von 6a66 (Gast)


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Matthias N. schrieb:
> ich suche ein Mikroskop zum SMD löten und habe folgende kriterien:
> - Vergrößerung mindestens um 0201 SMD Bauteile zu löten
> - "Freischwebend", sprich keine Auflage
> - muss unter 2000 € kosten
> - Kauf nur vom Händler.. Kein EBay / Bucht

Ich verwende beruflich ein Euromex 1903
http://www.mikroskop-shop24.de/NexiusZoom-Trinokulares-Zoom-Stereomikroskop-NZ.1903-U.

Vorteilhaft:
Sehr hoher Arbeitsabstand (mit Zusatzlinse), sehr schwerer Fuß, kann 
wegen des Gelenks am Kopf auch noch gut weggeklappt werden. Freitragend 
war auch bei mir wichtig damit ich mit Heißluft auf Unterlage arbeiten 
kann. Zoom ist sehr gut. Trinokular, mit Aufsatz für Nikon SLR und eine 
D80 drauf.
Mikroskop mit SLR-Adapter und (gebraucher) D80 für etwa 1400...1500.


Das Mikroskop ist dem 1008 unter Loetdampf.de sehr ähnlich. Das 1008 hat 
einer doppelten Armträger der sich nicht verwinden kann - das Euromex 
nur einarmig, das kann sich drehen. Ist bei mir nur einmal eingestellt 
worden und daher unkritisch. Wer da aber oft raus unr reinschieben muss 
sollte den zweiarmigen Träger verwenden. Kann aber zur Optik Nichts 
sagen.
http://www.loetdampf.de/stereo_mikroskop.html

rgds

von 6a66 (Gast)


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Tobias schrieb:
> letztens ein altes gebrauchtes Mantis

Habe ich ein paarmal druchgesehen, verschiedene Mantis. Konnte mich 
nicht damit anfreunden, auch mit dem Preis nicht.

rgds

von Matthias N. (matt90)


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Hallo Zusammen,

danke für die schnellen und hilfreichen Antworten.
Ich habe mir mal die Mikroskope von loetdampf angeschaut.


6a66 schrieb:

>
> Das Mikroskop ist dem 1008 unter Loetdampf.de sehr ähnlich. Das 1008 hat
> einer doppelten Armträger der sich nicht verwinden kann - das Euromex
> nur einarmig, das kann sich drehen. Ist bei mir nur einmal eingestellt
> worden und daher unkritisch. Wer da aber oft raus unr reinschieben muss
> sollte den zweiarmigen Träger verwenden. Kann aber zur Optik Nichts
> sagen.
> http://www.loetdampf.de/stereo_mikroskop.html
>


Was haltet ihr den von folgendem:
- http://www.loetdampf.de/stereomikroskop_2009_s.html
- Kombi-Mikroskop Di-Li 2009-S5 mit Kamera 5MP
- Zusätzlich noch Vorsatzlinse 0,5x   Di-Li 1009V


Grüße

MaTT

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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AVR schrieb im Beitrag #4269647:
> Schon mal bei Müller geschaut?

Hab auch so ein etwas älteres Müller-Schwenkarm. Super plastisches 
Stereobild für knapp 700€. Würd ich jederzeit wieder kaufen. Die 
beobachtbaren Bauteilgrößen sind sicher kein Problem- aber zum bequemen 
drunter löten ist der erzielbare Betrachtungsabstand von 2-3cm dann doch 
etwas wenig, vom Lötdampf gegen die Linse ganz abgesehen.

: Bearbeitet durch User
von Crazy Harry (crazy_h)


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Ich verwende seit vielen Jahren das hier mit 10x Vergrößerung. Das 20x 
Objektiv habe ich auch, aber nie gebraucht. Die Beleuchtung wurde auf 3x 
3W LED umgebaut.

http://www.elmtec.de/prod/MS-251-05/

..... achja bei 10x ist das Sichtfeld fast so groß, daß man einen Mega8 
TQFP komplett sieht.

: Bearbeitet durch User
von Rene H. (Gast)


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Crazy H. schrieb:
> http://www.elmtec.de/prod/MS-251-05/

Das hab ich auch und bin sehr zufrieden damit.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Rene H. schrieb:
> Crazy H. schrieb:
> http://www.elmtec.de/prod/MS-251-05/
>
> Das hab ich auch und bin sehr zufrieden damit.

Dann könnte dich ja mein Beleuchtungsumbau interessieren ;o)

von Rene H. (Gast)


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Crazy H. schrieb:
> Dann könnte dich ja mein Beleuchtungsumbau interessieren

Hey, danke. Geniale idee. Die Beleuchtung ist nämlich sch....

Wie sieht das montiert aus?

von 6a66 (Gast)


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Matthias N. schrieb:
> Was haltet ihr den von folgendem:
> - http://www.loetdampf.de/stereomikroskop_2009_s.html
> - Kombi-Mikroskop Di-Li 2009-S5 mit Kamera 5MP
> - Zusätzlich noch Vorsatzlinse 0,5x   Di-Li 1009V

Wie gesagt: Vorteil ist der weit auskragende Arm und dass das am Arm 
sich nicht um die Achse drehen kann. An meinem habe ich eine einfache 
LED-Ringleuchte dran, passt einwandfrei, Licht ist sehr gut. Brauche ich 
nicht rumbasteln, kostet nicht die Welt. Ob die Kamera nötig ist musst 
Du entscheiden. Ich bin eher der DSL-Anhänger da die IMHO besser Bilder 
geben als alles was ich an Bildern gesehen habe.

BTW: Löten unter dem Mikroskop. Mache ich bei 0402 mit Heißluft ist IMHO 
einfacher. Brauchst Du aber Abstand. Deswegen die Abstandslinse, die 
Vergrößerung ist dann bei mir immer noch ausreichend.

rgds

von Crazy Harry (crazy_h)


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Rene H. schrieb:
> Hey, danke. Geniale idee. Die Beleuchtung ist nämlich sch....
>
> Wie sieht das montiert aus?

Da habe ich leider nur kleine Fotos .... wenn dir das reicht ?
Ich glaube so ein Blech habe ich noch.

Die Platine auf der LED-Seite ist der Gleichrichter und die 3 auf der 
Oberseite sind KSQs.

: Bearbeitet durch User
von --- (Gast)


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Tobias schrieb:
>> Im oberen Segment sollte Leica und Mantis eine gute
>> Marke sein, jedoch sprengt das die Grenze von 2000 Euro.
>
> Habe mir letztens ein altes gebrauchtes Mantis für knapp 1000 Euro auf
> Ebay gekauft. Objektive 2x und 6x. Habe es nicht bereut.


Kann ich bestätigen und ebenfalls empfehlen. Ich nutze es bei der Arbeit 
und privat. Warum nicht Ebay? Das alte Vision Engineering Mantis-Modell 
ist in gutem Zustand für um die 1000 Euro Sofort-Kauf eigentlich immer 
zu bekommen, ich habe vor ein paar Jahren mein privates Gerät für etwas 
über 700 Euro ersteigert (Gehäuse etwas vergilbt, aber sonst in fast 
neuwertigem Zustand). Dann habe ich noch ca. 100 Euro für Ersatzteile 
(Plexiglasscheibe, Abdeckkappe, Klemmhebel, Trockenpatronen) ausgegeben 
und das Ding gereinigt (mit Druckluft-Spray, die Original-Anleitung dazu 
von Vision Engineering gibts im Netz - nicht ohne Anleitung 
aufschrauben, die Spiegel dürfen keinesfalls berührt werden) - perfekt.
Neu kostet so ein Gerät (bzw. der Nachfolger) ca. 3400 Euro - da nimmt 
man dann auch ein bischen Gilb in Kauf. Aber durch die patentierte 
okularlose Optik gibts meiner Meinung nach keine wirkliche Alternative 
zu Vision Engineering Geräten. Noch besser ist natürlich die Lynx-Serie 
(stufenloser Vergrößerungsfaktor), aber mit ca. 8000 Euro nicht mehr 
wirklich bezahbar.

Ich nutze die 4x-Linse für normale Arbeiten (darunter kann man noch 
einigermaßen gut löten, ohne ständig am Objektiv anzustoßen) und die 
8x-Linse, wenn ich mal genauer hinschauen muß - z.B Kontrolle auf 
Lötbrücken. Die anderen Objektivlinsen benötige ich eher selten (es gibt 
2x - 4x - 6x - 8x - 10x Objektive und zusätzlich ein 6x Objektiv mit 
extra großem Arbeitsabstand - das ist aber sehr teuer und gebraucht so 
gut wie nicht zu bekommen).

Je höher die Vergrößerung desto geringer ist natürlich die Tiefenschärfe 
und der Arbeitsabstand.

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