Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Messschieber defekt?


von ich (Gast)


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Hallo,
ich habe hier von Reichelt ein 15€-Messschieber (digital), der irgendwie 
eine Macke hat. Wenn ich messen will, passiert es manchmal (nicht 
immer), dass er 5.08mm bzw. 0.2 Inch addiert, die man nur noch durchs 
Nullen weg bekommt. Fahre ich ihn immer wieder aus und ein, kommt er 
vielleicht bei den ersten paar malen noch bei 0 Inch an, irgendwann 
sinds dann aber 0.2 Inch, dann 0.4, usw. hatte ich schonmal soweit 
getrieben, dass er zusammen war aber 2.4 Inch angezeigt hat.

Nur woran kann es liegen? Abgesehen von diesem "Offset" stimmt der 
Messwert. Ich habe es schonmal auseinander gebaut und versucht zu 
reinigen, bisher aber ohne Erfolg. Die Geschwindigkeit spielt auch keine 
Rolle. Wenn ich es so langsam mache, dass die Hunderstel Millimeter 
langsam hoch gehen, kommt auch (irgendwann) ein Sprung und der Wert ist 
um 5.08mm größer.

Diese 0.2 Inch sind immer konstant. Dass der Wert 0.1 oder 0.3 Inch zu 
hoch war, kam noch nie vor.

Die Batterie habe ich auch schon ersetzt. Allmählich bin ich überfragt.

Hat hier vielleicht noch jemand eine Idee?

von Bernd F. (metallfunk)


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Schmeiß weg, kauf dir einen mechanisch vom bekannten japanischen
Hersteller ( Mitoto... ), der begleitet dich bis an dein Lebens-
ende und du musst auch niemals eine Batterie wechseln. :)

Grüße Bernd

von Uwe R. (aisnmann)


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ich schrieb:
> Hallo,
> ich habe hier von Reichelt ein 15€-Messschieber (digital), der irgendwie
> eine Macke hat. Wenn ich messen will, passiert es manchmal (nicht
> immer), dass er 5.08mm bzw. 0.2 Inch addiert, die man nur noch durchs
> Nullen weg bekommt. Fahre ich ihn immer wieder aus und ein, kommt er

Hmm, das kenne ich nicht anders, bin immer überrascht wenn das nicht 
auftritt.
Das kommt letztlich davon das man ihn schneller bewegt als er das 
inkremental-Messystem auslesen kann, dabei springt er dann quasi über 
einen 'Zahn'.
Inzwischen habe ich die Nase voll und wieder einen 20er Nonius, ohne 
Parallaxenfehler (ebenerdige Skala+Nonius).


bye uwe

von Luca E. (derlucae98)


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ich schrieb:
> Wenn ich messen will, passiert es manchmal (nicht
> immer), dass er 5.08mm bzw. 0.2 Inch addiert, die man nur noch durchs
> Nullen weg bekommt.

Habe selbes Problem mit einer Schiebelehre von Hornbach. Tritt besonders 
bei langsamer Bewegung auf.

von Bernd F. (metallfunk)


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http://www.pruefmittel24.com/produktA11210152.html?gclid=CLPl9tWU8scCFQ3jGwod870Gqw

Da können diese Pseudogenauelektronikteile nicht gegen an.

Grüße Bernd

von Paul B. (paul_baumann)


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Bernd F. schrieb:
> .....der begleitet dich bis an dein Lebens-
> ende und du musst auch niemals eine Batterie wechseln. :)


Man kann manchmal bei Ebay Meßschieber von "Massi" (VEB Maßindustrie 
Werdau)
ersteigern. Da hat man auch etwas für's Leben. Meiner ist bestimmt >40 
Jahre alt. Bei den digitalen Biestern ist immerzu die Batterie leer..

MfG Paul

von Nemesis (Gast)


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Solche Effekte kenne ich. Feine Eisenspäne(vor allem wenn der
magnetisch ist) geraten hin und wieder zwischen den Schlitten
und der Schiene und stören die induktiven Sensoren. Einmal mit
Pressluft mal durch blasen und den Messschieber dann nur in der 
Verkaufsschachtel ablegen (ab und zu da auch mal mit Pressluft
drüber gehen).
Wenn das nicht helfen sollte, hat ESD die Elektronik angetötet.
Die billigen Geräte sind dagegen nicht sonderlich gut gegen
geschützt.

von Bernd F. (metallfunk)


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Ich finde die Mitutoyo Teile klasse.

Da rostet nichts. Die Schrift ist auch extrem gut geätzt ( gelasert)?,
richtig robuste Teile.

Solange die Gleitsichtbrille mitmacht, brauche ich da keine
digitale Anzeige.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Werner M. (Gast)


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ich schrieb:
> Nur woran kann es liegen?

An der Software.

von Heimwerker (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Schmeiß weg, kauf dir einen mechanisch vom bekannten japanischen
> Hersteller ( Mitoto... ), der begleitet dich bis an dein Lebens-
> ende und du musst auch niemals eine Batterie wechseln. :)

MITUTOYO ist schon eine japanische Edelmarke, deren Produkte ihren
Preis haben. Für einen einfachen Messschieber (150mm) legt man ab
etwa 35€ hin, die Digitalversion kostet deutlich über 100€.

Ich selbst habe als Industrie-Praktikant vor einigen Jahrzehnten
mit einem MITUTOYO-Messschieber gearbeitet und mir daraufhin auch
ein Exemplar zur privaten Nutzung angeschafft, das bis heute bestens 
funktioniert.

von Bernd F. (metallfunk)


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Heimwerker schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Schmeiß weg, kauf dir einen mechanisch vom bekannten japanischen
>> Hersteller ( Mitoto... ), der begleitet dich bis an dein Lebens-
>> ende und du musst auch niemals eine Batterie wechseln. :)
>
> MITUTOYO ist schon eine japanische Edelmarke, deren Produkte ihren
> Preis haben. Für einen einfachen Messschieber (150mm) legt man ab
> etwa 35€ hin, die Digitalversion kostet deutlich über 100€.
>
> Ich selbst habe als Industrie-Praktikant vor einigen Jahrzehnten
> mit einem MITUTOYO-Messschieber gearbeitet und mir daraufhin auch
> ein Exemplar zur privaten Nutzung angeschafft, das bis heute bestens
> funktioniert.

So teuer sind die nicht.

http://www.pruefmittel24.com/produktA11210152.html?gclid=CLPl9tWU8scCFQ3jGwod870Gqw

Grüße Bernd

von Wolfgang (Gast)


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von Bernd F. (metallfunk)


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Wolfgang schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>>
> 
http://www.pruefmittel24.com/produktA11210152.html?gclid=CLPl9tWU8scCFQ3jGwod870Gqw
>
> Halt ein "Analoger standart Messschieber" ...

Ja, aber lieber ein guter Analoger, als ein fehlerhafter
Digitaler mit leerer Batterie :)

Grüße Bernd

von Frank G. (frank_g53)


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Heimwerker schrieb:
> die Digitalversion kostet deutlich über 100€.

Das hatte zum Glück der Flohmarktverkäufer nicht gewusst,er gab mir ein 
Mitutoyo CD-15P für 8€ :)
Mit dem habe ich eben versucht einen Schrittfehler zu erzeugen (sehr 
schnell hin und her von min. bis max. bewegt). Im geschlossenen Zustand 
zeigt er immer schön 0.00

Ansonsten habe ich seit 1985 einen mechanischen von Fa. Blankenhorn. 
Praktisch ist bei dem die BohrØ-Tabelle auf der Rückseite.

Wie bei jedem Prüfmittel: immer sauber aufbewahren.

Werner M. schrieb:
> ich schrieb:
>> Nur woran kann es liegen?
>
> An der Software.

Mit dem günstigen LIDL-Winkelmesser habe ich mal ausprobiert:
Schnelle Bewegungen bis 90° und auf 0° zurück: Abweichung 0,00°
Schnelle Bewegungen bis 180° und auf 0° zurück: Abweichung bis 0,7°

von Dieter W. (dds5)


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Yo, die können standard und standart auch nicht auseinanderhalten.

Den Amis geht es mit then und than genauso, da liest man massenhaft
... more then ...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Mein Zweipunktkörner ist von Mauser. Und älter als ich.

von Old P. (Gast)


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Meine addieren auch manchmal 5,x mm. Wie schon geschrieben, Metallspäne! 
Zerlegen und säubern hilft. Mit Luftdruck habe ich noch nicht versucht, 
bin auch skeptisch dabei.
Sowas kann auch bei teuren Modellen von teuren Herstellern passieren. 
Richtig dicht ist keiner.

Old-Papa

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Typischer Fehler wenn man auf Grund der Bequemlichkeit (bessere 
Ablesbarkeit) aber ohne Zwang die Komplexität irgendwelcher Dinge 
unnötig hoch treibt.

Genauso wie mein altes Nokia-Telefon, das ist von 2004 und läuft immer 
noch, ich will halt telefonieren und lasse mir nicht wie viele andere 
irgendwelche "Zusatznutzen" aufbrummen und kaufe dann jedes Jahr ein 
neues iphone mit ach so tollen neuen gimmicks, welches obsoleszent 
sowieso nach 25 Monaten die Hufe hochreisst.
Ach, und Kaffeemaschinen, nee, der Kaffee muss nicht in kleinen 
Einzeldöschen angerückt kommen um von einem Computer zum fünffachen 
Preis mit heiss Wasser besprenkelt zu werden.

Ein Plastikkübel mit ner Heizspirale und einem simplen Schalter + 
bimetallschalter reicht dafür (und selbst letzterer ist schon Luxus).

so und jetzt dürft ihr tief luftholen und loslegen
;)

von Thomas S. (thommi)


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Die Baumarktmessschieber sind zwar OK, aber Mitutoyo ist schon eine 
deutliche Steigerung, finde ich auch noch besser, als die von TESA.

Ich beziehe mich hier ausschlisslich, auf Messschieber mit 
Digitalanzeige.

Bei uns in der Zerspanung triefen die manchmal vor Kühlöl und 
Waschbenzin, sind auch Messingspänen ausgesetzt, aber die haben 
höchstens mal ne Abweichung von 2/100 mm. Muss es mal genauer sein, dann 
nehmen wir die analoge Bügelmessschraube für den Durchmesser, Messuhren 
(analog/digital) für Tiefen- oder Innendurchmesser.

Jedoch kann ein rein mechanischer Messschieber niemals ausfallen, das 
ist unbestritten :-)

Bei uns kommen aber alle Messmitel jährlich zum "TÜV", werden von 
unserem QW überprüft, was beim Hausgebrauch nicht üblich ist, denn die 
Referenzmasse kosten schnell mal 500 €ier/Satz.

Mann kann den Schieber aber mal gegen das Licht halten, und schauen, ob 
die Messspitzen oder der Aussendurchmesserrachen noch parallel ist, oder 
da irgendwo Licht durchscheint, das kann man dann aber mit den zwei 
Stellschrauben justieren, falls vorhanden.

von Georg (Gast)


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Old P. schrieb:
> Mit Luftdruck habe ich noch nicht versucht,
> bin auch skeptisch dabei.

In der Ausbildung wurde uns eingebläut, dass Reinigung von 
Präzisionsmaschinen mit Druckluft die fristlose Entlassung zur Folge 
hat.

Georg

von Walter T. (nicolas)


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Den Lidl-Meßschieber hat man doch nur deswegen, um den guten Mitotoyo 
für Alltagsaufgaben, bei denen es weniger auf Genauigkeit denn 
Ablesekomfort ankommt, in der Schachtel mit den anderen Prüfmitteln 
liegenlassen zu können.

So ein Billig-Dingen kann man dann wirklich auch mal als

Rufus Τ. F. schrieb:
> Zweipunktkörner

verwenden.

von Michael B. (laberkopp)


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ich schrieb:
> Nur woran kann es liegen

Dreck, Metallstaub, Feuchtigkeit, Produktionsfehler (Unterbrechung am 
Kamm).

Aldi hat Messschieber für 9.99, genau so gut wie Mitutoyo, Mitutoyo hat 
das elektronische Verfahren bloss erfunden.

Nemesis schrieb:
> Einmal mit Pressluft mal durch blasen

Och, man kann die auch auseinanderbauen. Musste ich schliesslich für da 
halbe Dutzend machen, de an Fräse und Drehbank heute die Digitalanzeige 
liefern.

von Messschieber-Sucher (Gast)


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Es gibt auch Messschieber mit Glasmaßstab, hat da jemand Erfahrung, sind 
die besser?

von Harald W. (wilhelms)


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Messschieber-Sucher schrieb:

> Es gibt auch Messschieber mit Glasmaßstab, hat da jemand Erfahrung, sind
> die besser?

Sie brechen besser. :-)

von Messschieber-Sucher (Gast)


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Na ich hoffe doch mal, dass der Glasstab irgendwie in der Metallschiene 
eingebettet ist!!

von Michael B. (laberkopp)


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Messschieber-Sucher schrieb:
> Es gibt auch Messschieber mit Glasmaßstab, hat da jemand Erfahrung, sind
> die besser?

Sie brauchen viel Strom, da ist also nichts mit jahrelangem 
Knopfzellenbetrieb, haben auch eine andere Längenänderung unter 
Temperaturänderungen, Daher finde ich sie auf 
Metallbearbeitungsmaschinen ungeeignet.

von Walter T. (nicolas)


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Michael B. schrieb:
> Aldi hat Messschieber für 9.99, genau so gut wie Mitutoyo

Wer erzählt denn so einen Unsinn? Für jemanden, der seinen Meßschieber 
als Engländer verwendet mag das stimmen. Für jemanden, der ernsthaft 
Metallbearbeitung macht nicht.

: Bearbeitet durch User
von W.S. (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Man kann manchmal bei Ebay Meßschieber von "Massi" (VEB Maßindustrie
> Werdau) ersteigern. Da hat man auch etwas für's Leben.

Stimmt schon, hab mir auch mal so einen gebraucht zugelegt. ABER: Im 
Vergleich zum Mitotoyo in der Firma geht der MASSI ziemlich schwergängig 
- und so im rechten Bereich am 120mm Marke ist er vergraut, also denn 
doch irgendwie oxidiert. Naja, das ist der Bereich, wo man ihn immer mit 
dem Handschweiß 'beglückt'. Ach ja, nochwas: Der MASSI hat nen 
Klemmhebel und der Mitotoyo ne Klemmschraube. Den Klemmhebel finde ich 
ein wenig störend bei der Benutzung

Ansonsten nehmen sie sich in Genauigkeit und Ablesbarkeit nix 
(jedenfalls bis 119 mm)

W.S.

von Der Andere (Gast)


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Und wenne s wirklich einen Messschieber für Nonius Legastheniker sein 
muss:
http://www.pruefmittel24.com/produktA11180151.html?t=Messschieber-mit-Rundskala-150-mm-Mahr-MarCal-16U-4107107-Ablesung-0.02-mm-mit-Feineinstellung
Da ist bei Vergleichsmessung oder mehreren Messungen hintereinander viel 
schneller die Tendenz erfassbar als wenn man erst die Zahlen lesen muss.

von Marko ⚠. (mos6502) Benutzerseite Flattr this


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China Messchieber vs. Mitutoyo:

https://www.youtube.com/watch?v=WvszAb0Y0Ec

Gefälschte Mitutoyos:

https://www.youtube.com/watch?v=KnDype-j3hk

von Michael B. (laberkopp)


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Walter T. schrieb:
>> Aldi hat Messschieber für 9.99, genau so gut wie Mitutoyo
>
> Wer erzählt denn so einen Unsinn

Es gibt Leute, die Qualität bloss nach dem Markennamen bewerten, weil 
sie nichts vom Produkt verstehen, und gerne für dasselbe mehr bezahlen, 
bloss weil ein Markenname drauf steht.

Und es gibt Leute, die Qualität nach dem Produkt beurteilen können, 
einen Messschieber von Mitutoyo in die Hand nehmen und vergleichsweise 
einen NoName und feststellen können, daß beide praktisch gleich sind.

Gehärteter rostfreier Stahl, gleiche Auflösung und Genauigkeit, gleiche 
Handhabbarkeit.

Nur der Dumme kauft dann Mitutoyo.

Ja, ich weiss, es gibt chinesische Billigmessschieber die bei zu hoher 
Luftfeuchtigkeit ins Straucheln kommen. So ein Profitexx-Modell muss es 
ja nicht gerade sein.

von Walter T. (nicolas)


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Michael B. schrieb:
> gleiche [...] Genauigkeit

Und wie willst Du letzteres ohne Endmaße (deren Kaufpreis den eines 
vernünftigen Meßschiebers deutlich übersteigt) und ohne das Gerät in der 
Hand zu halten überprüfen?

Sicher bezahlt man für die Marke seinen Teil. Die Gegenleistung ist die, 
daß man sich erhofft, die zugesicherte Leistung nicht extra überprüfen 
zu müssen. Das ist dann sinnvoll, wenn das Überprüfen mehr Aufwand als 
die Zusatzkosten für die Marke sind.

Michael B. schrieb:
> Nur der Dumme kauft dann Mitutoyo

Nur ein Dummkopf bezeichnet andere als "dumm", nur weil sie ihre Motive 
nicht kennen.

von Michael B. (laberkopp)


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Walter T. schrieb:
> Und wie willst Du letzteres ohne Endmaße (deren Kaufpreis den eines
> vernünftigen Meßschiebers deutlich übersteigt) und ohne das Gerät in der
> Hand zu halten überprüfen?

Wer bei zitieren das Wesneltiche weglässt, hat vielleicht auch selektiv 
gelesen

Michael B. schrieb:
> Und es gibt Leute, die Qualität nach dem Produkt beurteilen können,
> einen Messschieber von Mitutoyo in die Hand nehmen und vergleichsweise
> einen NoName und feststellen können, daß beide praktisch gleich sind.

Natürlich hat er es in der Hand, und natürlich hat er ein Endmass, 
zumindest eines, welches er mit NoName und Mitutoyo gleichermassen 
messen kann.

Walter T. schrieb:
> Nur ein Dummkopf bezeichnet andere als "dumm", nur weil sie ihre Motive
> nicht kennen.

Die Motive wurden doch genannt: Sie schlussfolgern fälschlicherweise vom 
Namen auf die für sie nicht erkennbare Produktqualität.

von uwe (Gast)


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> Sowas kann auch bei teuren Modellen von teuren Herstellern passieren.
> Richtig dicht ist keiner.
>>Es gibt Leute, die Qualität bloss nach dem Markennamen bewerten, weil
>>sie nichts vom Produkt verstehen, und gerne für dasselbe mehr bezahlen,
>>bloss weil ein Markenname drauf steht.

>>Und es gibt Leute, die Qualität nach dem Produkt beurteilen können,
>>einen Messschieber von Mitutoyo in die Hand nehmen und vergleichsweise
>>einen NoName und feststellen können, daß beide praktisch gleich sind.
>>Nur der Dumme kauft dann Mitutoyo.

Du gehörst dann also zu den Leuten die nichts vom Produkt verstehen!?
Mitotuyo benutz keine inkremetellen Weggeber sondern absolute, die 
können sich nicht "verzählen". Und die maximale Stellgeschwindigkeit ist 
dadurch auch unendlich.
http://dl.mitutoyo.eu/HE/eBook/de_de/index.html?page=178

von Harald W. (wilhelms)


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Walter T. schrieb:

> Und wie willst Du letzteres ohne Endmaße überprüfen?

Mit neuen Spiral-(Wendel-)Bohrern geht das schon ganz gut.
Natürlich nicht bis aufs letzte Mikrometer.

von Walter T. (nicolas)


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Harald W. schrieb:
> Mit neuen Spiral-(Wendel-)Bohrern geht das schon ganz gut.

Erzähl bitte mehr! Kennst Du dazu eine Beschreibung?

: Bearbeitet durch User
von Messer (Gast)


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Ich nutze seid Jahren beruflich einen digitalen Messschieber von Mahr. 
Damit hatte bis jetzt nie Probleme. Privat hatte ich auch mal einen von 
Aldi. Da gibt es durchaus gravierende Unterschiede in der Qualität!

von Der Andere (Gast)


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Messer schrieb:
> Ich nutze seid Jahren beruflich einen digitalen Messschieber von Mahr.
> Damit hatte bis jetzt nie Probleme. Privat hatte ich auch mal einen von
> Aldi. Da gibt es durchaus gravierende Unterschiede in der Qualität!

Michael ist der neue Kumpel von MaWin, was Billigwerkzeug angeht. Da ist 
die 79 Euro Kettensäge einer Stihl überlegen, der 69 Euro Abrisshammer 
vom Baumerkt besser als eine große Duss oder Hilti und eben der 9,95 
Messschieber genau so genau und haltbar wie der Mitutoyo, Tesa, Mahr 
etc.
Zum Glück denkt das der Rest der Welt nicht, sonst hätten wir in De 30% 
Arbeitslosigkeit statt Exportweltmeister zu sein.

Diskussionen dazu führen zu nichts, wenn Geiz geil ist, dann ist der 
Rest des Verstandes ausgeschaltet :-(

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Die billigen digitalen Messchieber, die uns bisher in die Finger kamen 
(fünf bisher - zwei dummerweise selbstgekaufte, drei geschenkte), waren 
allesamt nicht langzeittauglich. Entweder waren die Batterien ruckzuck 
leergelutscht (2-3 Monate) oder es gab irgendwann Sprünge im 
Messbereich. Für Messmittel ist das indiskutabel.

Gerne benutze ich jetzt auch diesen analogen Noname-Messschieber mit 
Uhr:
http://www.pruefmittel24.com/produktA12010151.html

Das ist eine solide Metallausführung und die Genauigkeit zumindest 
unseres Exemplares bzgl. einiger Endmaße ist erstaunlich (max. 0,01mm 
Abweichung).
Da das Unternehmen eine Kalibrierung anbietet, sollte die Qualität wohl 
durchgängig ok sein.

Und durch die analoge Anzeige fallen Abweichungen schneller/leichter ins 
Auge.

Ich halte das für eine interessante Alternative - insbesondere für den 
Preis.

Ansonsten kann man hochwertige Messmittel auch gut gebraucht kaufen. 
Hier sind diverse Mikrometerschrauben von Tesa im Einsatz, die pro Stück 
keine 10€ gekostet haben. Und auch der Endmaßkasten wurde gebraucht 
erstanden.

Also einfach die Augen offenhalten :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Der Andere (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Ansonsten kann man hochwertige Messmittel auch gut gebraucht kaufen.

Speziell bei einem Messschieber hätte ich da aber Bedenken, dass der 
dann wirklich als Zweipunktkörner verwendet wurde.
Den wollte ich zumindest mal in der Hand haben und anschauen bevor ich 
den kaufe.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Das stimmt - ich bezog das auch eher auf die "hochpreisigen" Geräte 
(µg-Waagen, Endmaße, Bügelmessschrauben, Mikroskope, 
Schichtdickenmessgeräte, usw.).

Aber gute, neue Messschieber müssen ja auch nicht teuer sein, wie man 
sieht :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von W.S. (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Diskussionen dazu führen zu nichts, wenn Geiz geil ist, dann ist der
> Rest des Verstandes ausgeschaltet :-(

Komm runter von der Palme.

Im Grunde hast du ja Recht, aber manches muß man ein bissel 
relativieren.

Wer nach Umzug seine 4..7 Löcher in die Betonwand bohren will und 
anschließend für die nächsten 10 Jahre keine Bohrmaschine mehr anfassen 
will - aber dennoch das gute Gefühl haben will, daß er ja für den Fall 
des Falles ein Werkzeug zur Verfügung hat, dem reicht das Billigteil 
aus. Realisten hätten sich ne Maschine aus dem Baumarkt ausgeliehen und 
Handwerker hätten sich ein für Dauergebrauch geeignetes Gerät gekauft.

Meine Frau hat sich neulich den Meßschieber aus der Werkstatt geholt, um 
damit einmalig ihre Häkelnadel (oder Stricknadeln?) nach Dicke zu 
sortieren. Ich gehe jede Wette ein, daß dafür auch ein ganz billiger 
Meßschieber geeignet gewesen wäre. Vielleicht sogar der 
Werbekugelschreiber mit angebautem Meßschieber von der Firma GTC (die, 
die den Nonius nicht kapiert haben).

Kurzum, es gibt auch einen ernstzunehmenden Bedarf an Billigwaren und 
Schund.

W.S.

von Luca E. (derlucae98)


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Michael B. schrieb:
> Och, man kann die auch auseinanderbauen.

Habe ich probiert, das Problem ist schlimmer geworden. Jetzt liegen 20€ 
im Müll, wahrscheinlich wirds dann jetzt ein Mytoteuro...

von Old P. (Gast)


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Luca E. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Och, man kann die auch auseinanderbauen.
>
> Habe ich probiert, das Problem ist schlimmer geworden. Jetzt liegen 20€
> im Müll, wahrscheinlich wirds dann jetzt ein Mytoteuro...

Oha, ein Grobmotoriker ;-) Außer das die kleinen Schrauben in die 
Spänewanne fallen, kann doch kaum was passieren. Meine musste ich leider 
schon mehrfach zerlegen, auch Billigteile.

Old-Papa

von Luca E. (derlucae98)


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Old P. schrieb:
> Außer das die kleinen Schrauben in die
> Spänewanne fallen, kann doch kaum was passieren.

Das Problem besteht seit dem Kauf des Messschiebers, allerdings habe ich 
die Rückgabe versäumt.
Beim Zerlegen fiel mir ein kleines, gebogenes Metallteil entgegen. Ich 
habe versucht, das Metallteil wieder in Position zu bringen, allerdings 
hatte ich danach hin- und herspringende Werte.
Wie auch immer, die 20€ sind als Lehrgeld verbucht. Vielleicht sollte 
ich gleich ordentliches Werkzeug kaufen...

von Bernd F. (metallfunk)


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Luca E. schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Außer das die kleinen Schrauben in die
>> Spänewanne fallen, kann doch kaum was passieren.
>
> Das Problem besteht seit dem Kauf des Messschiebers, allerdings habe ich
> die Rückgabe versäumt.
> Beim Zerlegen fiel mir ein kleines, gebogenes Metallteil entgegen. Ich
> habe versucht, das Metallteil wieder in Position zu bringen, allerdings
> hatte ich danach hin- und herspringende Werte.
> Wie auch immer, die 20€ sind als Lehrgeld verbucht. Vielleicht sollte
> ich gleich ordentliches Werkzeug kaufen...

Das hat hier fast jeder schon mal gehabt.

Die Konsequenz ist, möglichst simple robuste Teile zu kaufen.
( Am besten ohne Elektronik und Batterien :)

Grüße Bernd

von Smd? (Gast)


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Ich habe auch son einfachen digitalen Messschieber von Pollin sogar 
glaube ich...
Ich nutze den gerne für Bilder, man fotografiert irgendwas mit den Maßen 
direkt sichtbar um es im Internet zu teilen. Für normale Anwendungen 
denen eine Genauigkeit von nem Zehntel mm ausreicht sind die super.
Batterien waren bei mir zwei dabei und ich sehe da kein Problem. Ich 
finde es bequem son digitales Messgerät zu benutzen das man einfach 
ablesen kann und wo man nich direkt nen Herinfarkt bekommt wenn jemand 
das Ding mal zum anzeichnen verwendet oder es mal runterfällt.

Ich habe allerdings den tiefenmesser mit nem Tropfen Öl gleitfähiger 
gemacht und ein kleines Stück Pappe ins Batteriefach geklemmt um den 
Kontakt zu verbessern.

Das jemand der an der Drehbank arbeitet die Dinger belächelt ist 
verständlich aber für den normalen hobbyhandwerker sind die super!
Das ist wie mit Multimetern da habe ich auch hier und da ein billiges 
rumfliegen und die haben ihre daseinsberechtigung.

von Der Andere (Gast)


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Smd? schrieb:
> Das jemand der an der Drehbank arbeitet die Dinger belächelt ist
> verständlich aber für den normalen hobbyhandwerker sind die super!
> Das ist wie mit Multimetern da habe ich auch hier und da ein billiges
> rumfliegen und die haben ihre daseinsberechtigung.

Das hat ja auch keiner angezweifelt, es ging ja nur darum, dass 
behauptet wurde so ein 9,95 Teil wäre genau so gut, präzise und haltbar 
wie eins von Tesa, Mahr oder Mitutoyo, das 50 - >100 Euro kostet.
Und das ist definitiv falsch.

von Thorfinn (Gast)


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Es werden inches gemessen!

Kann es sein, dass ein Gerät von Joseph Lucas anwesend ist?
Wenn ja, bitte Rauch nachfüllen.

http://www3.telus.net/bc_triumph_registry/smoke.htm

von Old P. (Gast)


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Thorfinn schrieb:
> Es werden inches gemessen!

Aha...
Was sagst Du uns damit? Sind die "Inches" teurer?

Old-Papa

von Reiner (Gast)


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Gibts mittlerweile eine Lösung für das Problem der Ungenauigkeit der 
elektronischen Messschieber?
Ich besitze 2 aus China und seit ein paar Jahren einen HAZET. Nur der 
HAZET hat seit kurzem die springenden Werte. Da das Teil über 100 € 
gekostet hat wollte ich ihn nicht gleich entsorgen, aber eine 
Zerlegeanleitung dafür habe ich bisher nicht im Netz gefunden.

Hat von euch zufällig jemand so etwas?

von Schlaumaier (Gast)


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Uwe R. schrieb:
> Hmm, das kenne ich nicht anders, bin immer überrascht wenn das nicht
> auftritt.

Genau

Reiner schrieb:
> Gibts mittlerweile eine Lösung für das Problem der Ungenauigkeit der
> elektronischen Messschieber?

NEIN. Wird auch nie passieren.

Ist wie mit den Mäusen mit Kugel. Man fängt die mechanische Bewegung ab, 
und reagiert darauf. Da ist bei der billigen Technik IMMER eine Toleranz 
da. Das wird erst besser wenn man eine andere Technik benutzt. Aber DIE 
wird sau teuer.

Wer 10 Euro (wie ich) für so ein Teil ausgibt, ist mit 1 Stelle hinter 
den Komma relativ zufrieden. Ich messe Lochdurchmesser in Platinen, die 
Platinen selbst etc. und hin und wieder mal den DU einer Schraube. Dafür 
ist es voll geeignet.

Die Toleranz beseitige ich im Kopf. ;)

von DerEgon (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> NEIN. Wird auch nie passieren.
>
> Ist wie mit den Mäusen mit Kugel. Man fängt die mechanische Bewegung ab,
> und reagiert darauf.

Hast Du eigentlich von überhaupt irgendwas eine Ahnung, und sei es 
auch nur einen Hauch?

Bislang gibst Du Dir maximale Mühe, jeden Eindruck zu vermeiden, Du 
könntest wissen, wovon Du so den lieben langen Tag herumschreibst.

von MaWin (Gast)


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Reiner schrieb:
> Gibts mittlerweile eine Lösung für das Problem der Ungenauigkeit der
> elektronischen

Das Springen um 5.08mm (oder 2mm) wird durch das relative Messprinzip 
der Billigmessschieber ausgelöst, die ermitteln die Position nur 
innerhalb der kurzen Stecke, die sich dauernd wiederholt, und führen die 
grössere Position intern mit. Geht es von 4 auf 1 war das wohl ein wrap 
around und man zeigt 6 an, geht es von 1 auf 3 zeigt man 8 ab, geht es 
von 3 auf 0 zeigt man 5 an und geht es nun auf 4 gab es Unterlauf und 
man zeigt 4 an.

Ein Messfehler, ausgelöst durch EMV, Eisenspäne, zu grossen Abstand 
Sensor zu Gitter, Feuchtigkeit oder nachlassende Batterie, und die 
höhere Stelle springt um 1 Wiederholungszyklus.

Abhilfe bei dem Modell, es ging ja mal: putzen, Abstand richtig 
einstellen (bei manch einem Chinesen werden shims untergelegt) und 
Batterie wechseln.

Aber letztlich helfen nur moderne Mitutoyo. Die messen inzwischen 
absolut, obwohl Mitutoyo das relative Messprinzip dass nun alle Chinesen 
verwenden ursprünglich erfunden hat.

Auch Magnetstreifen AS5311 sind nicht besser, zählen relativ im 2mm 
Zyklus und lassen sich durch Eisenspäne und falschen Abstand verwirren.

von Hinweisgeber (Gast)


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Es gibt auch Uhrenmeßschieber - ohne Batterie undanalog und mit
bis zu 1/100mm Genauigkeit. Meiner hat 2/100mm Genauigkeit und das
reicht für meine Anwendung vollkommen aus. Etwas Übung erfodert dass
Ablesen aber ansonsten eine Alternative über die man mal nach denken 
kann.

von Armin X. (werweiswas)


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Hinweisgeber schrieb:
> Es gibt auch Uhrenmeßschieber

Die sind aber gleich nochmal teurer als der digitale von Mitutoyo!
Und empfindlich wahrscheinlich noch dazu. Meine zwei preiswerten 
Digitalen sind Gebrauchsgegenstände und liegen nicht permanent in der 
Schaumstoffeinlage in der Schublade.

von Elektrofan (Gast)


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> Messschieber defekt?

Ich hab noch so'n ganz altes Ding, sowas wie hier:
https://www.ebay.de/itm/201415098776

Das hat zwar kein WLAN, braucht aber auch keine Batterien.

Dafür aber erkennt der
intelligente Nutzer bzw. die intelligente Nutzerine
i.d.R. sofort, wenn es Unfug anzeigt...   SCNR

von MaWin (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> Ich hab noch so'n ganz altes Ding,

Verkauf's zu dem Wucherpreis und gönn' dir eine Hand voll moderner 
digitaler dafür, längere, Mikrometerschrauben, Tiefenmesser, 
Puppitaster.

Dann kannst du wenigstens oft messen, wo der alte 200mm Scheiss versagt 
weil nicht anwendbar.

von Teo D. (teoderix)


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Elektrofan schrieb:
> Dafür aber erkennt der
> intelligente Nutzer bzw. die intelligente Nutzerine
> i.d.R. sofort, wenn es Unfug anzeigt...   SCNR

Was nützt all Intelligenz, wenn nicht mal mehr die Lesebrille dazu 
ausreicht.
Ein hoch auf die Digitalen und für den Heimischen Basteltisch (nicht 
Werkstadt!) tuts auch einer für 10€. Wenn der mal wieder ein Zoll 
aufschlägt, erkennt das sogar ein Blinder wie ich. :DDD

von Armin X. (werweiswas)


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Teo D. schrieb:
> Was nützt all Intelligenz, wenn nicht mal mehr die Lesebrille dazu
> ausreicht.

Dafür kriegst von mir zwei Daumen hoch!  ;-)
Meine drei analogen Messschieber kommen, seit die billigen Digitalen da 
,ind, nur noch im Notfall zum Einsatz.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Armin X. schrieb:
> Teo D. schrieb:
>> Was nützt all Intelligenz, wenn nicht mal mehr die Lesebrille dazu
>> ausreicht.
>
> Dafür kriegst von mir zwei Daumen hoch!  ;-)
> Meine drei analogen Messschieber kommen, seit die billigen Digitalen da
> ,ind, nur noch im Notfall zum Einsatz.

Da ist ja durchaus was dran, ich habe auch schon geflucht weil die 
Lesebrille mal wieder nicht griffbereit war.
Auf der anderen Seite was nützt mir ein Messschieber wenn ich mir nicht 
sicher sein kann, dass der angezeigte Wert im Rahmen seiner 
Messgeneuigkeit stimmt, oder wenn die Batterie alle ist.

Also fluche ich lieber auf mein Sehvermögen und benutze weiter einen 
meiner zwei mechanischen Messschieber. Einer habe ich von meinem Paten 
geschenkt bekommen als ich 14 war, der ist jetzt schon über 40 Jahre alt 
und immer noch Tipp Topp.

von Armin X. (werweiswas)


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Ich habe meine Messschieber in den kleinen Messwerten mit bekanntem 
Bohrern und billigen Kalibriermaßen von Ali gegengeprüft. Die 
Kalibriermaße habe ich wiederum im Geschäft mit geprüften Messschrauben 
gegengeprüft.
Die Messschieber sind beide, obwohl nicht nur mit Samthandschuhen 
angefasst, genauer als ein halbes zehntel und damit mindestens so 
präzise wie ein analoger Messchieber mit 20er Nonius. Bei dem lese ich 
maximal noch die Zehntel ab.
Daher, bis 40 ist der Analoge noch Klasse. Dann wirds zunehmend 
schwierig und dann geht der Trend zum preiswerten Digitalen.
Was die Batterie angeht. Die habe ich bei dem Messschieber vom 
Feinkosthändler erst einmal gewechselt. Vor drei oder vier Jahren 
vielleicht. Eine Alkalische Knopfzelle war das. In dem von der Konkurenz 
ist eine CR2032 drin.

: Bearbeitet durch User
von KM (Gast)


Angehängte Dateien:

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>Batterie

Ich hab an meinen Digitalen einen kleinen Ein/Ausschalter drangemacht.
Seit über 7Jahren kein Batteriewechsel mehr notwendig.

>Genauigkeit

Bei meinen 3 Digitalen für damals ~10€ kontrolliert mit einem auf 10µ 
genauen Endmass:
2 haben +-10µm, einer hat -30µm Abweichung.

Allerdings hat die Qualität von den 2 fürs Grobe nachgekauften 
Messschieber aus der Supermarkt 15€ Klasse deutlich nachgelassen:
- Keine polierte Lauffläche (d.h. hakelige Bedienung)
- Messkopf wackelt wegen zu loser Führung mit entsprechender 
Messungenauigkeit.

von Thomas F. (igel)


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Um den guten Mitutoyo zu schonen und dem Ärgernis der leeren Batterien 
bei den 10€ Teilen zu vermeiden habe ich als Kompromiss nun noch einen 
Promat für 25€ gekauft:
https://www.google.com/search?q=Promat+851055

Bis jetzt bin ich damit sehr zufrieden.

von ODE4 (Gast)


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MaWin schrieb:
> Aber letztlich helfen nur moderne Mitutoyo. Die messen inzwischen
> absolut, obwohl Mitutoyo das relative Messprinzip dass nun alle Chinesen
> verwenden ursprünglich erfunden hat.

Hast du dafür eine Quelle? Das kann ich nicht ganz glauben....

von MaWin (Gast)


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ODE4 schrieb:
> Hast du dafür eine Quelle? Das kann ich nicht ganz glauben....

Ok, erfunden hat's ein Schwede, aber produziert und verkauft Mitutoyo

https://www.eeworldonline.com/digital-caliper-implementation-extensions/

Heute sind aber alle Mitutoyo absolut messend

https://www.mitutoyo.com/products/small-tool-instruments-and-data-management/calipers/digimatic-calipers/

also nicht mehr basierend auf dem Prinzip von Andermo.

von Elektrofan (Gast)


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KM schrieb u.a.:
> Allerdings hat die Qualität von den 2 fürs Grobe nachgekauften
> Messschieber aus der Supermarkt 15€ Klasse deutlich nachgelassen:
> ...

Bei meinen 2 megaouten Messschiebern, solchen, wie diese:

https://www.ebay.de/itm/201415098776

ist die Qualität mutmasslich
(fast?) unverändert.
Und seitdem ich diese Dinger von vor ca. 30 J. geerbt hatte,
brauchte ich keine DM bzw. € für neue ...
---
Die notwendige Lesebrille ziehe ich bei Bedarf einfach von
meinem Schmart-Fohn ab.   SCNR

von Udo S. (urschmitt)


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KM schrieb:
> Bei meinen 3 Digitalen für damals ~10€ kontrolliert mit einem auf 10µ
> genauen Endmass:
> 2 haben +-10µm,

Wie ihr auf eine solche Genauigkeit mit einem Messschieber kommt ist für 
mich ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehbar.
Wenn ich mit meiner Bügelmessschraube messe komme ich bei wiederholten 
Messungen trotz Benutzung der Drehmomentbegrenzungsratsche schon auf 
1/100 unterschiedliche Messwerte.

Irgendwie habt ihr da mehr Gefühl in euren Fingern als ich.

von Zeno (Gast)


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ich schrieb:
> Hat hier vielleicht noch jemand eine Idee?

Nimm so 
https://www.christiani.de/out/pictures/master/product/1/57647-messschieber-form-1a-300-mm-din-862.jpg 
einen, der funktioniert immer und sogar ohne Batterie.

von Zeno (Gast)


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KM schrieb:
> Bei meinen 3 Digitalen für damals ~10€ kontrolliert mit einem auf 10µ
> genauen Endmass:
> 2 haben +-10µm, einer hat -30µm Abweichung.
Klar mit einem Messschieber, da fragt man sich warum in vielen Firmen 
viel Geld für Messtechnik ausgegeben.
Zeig mal den Kalibrierschein für Dein genaues Endmaß her.
Wieder mal einer der nicht zwischen Genauigkeit und Auflösung 
unterscheiden kann.

Udo S. schrieb:
> Irgendwie habt ihr da mehr Gefühl in euren Fingern als ich.
oder mehr Gottvertrauen.

von KM (Gast)


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>Wieder mal einer der nicht zwischen Genauigkeit und Auflösung
>unterscheiden kann.

Na ja, ich sagte im Vergleich zu einem Endmass.

Das 20mm Endmass stammte aus dem Prüflabor der ehem. Hommelwerke und war 
mit +2µm an einem Ende und -3µm am anderen Ende spezifiziert.

Auch wenn ich diese Genauigkeit nach all den Jahren und der einfachen 
aus der Hand Messung nicht mehr erwarten kann so gibt es doch einen 
gewissen Hinweis dass man von einer Genauigkeit weit unterhalb von 1/100 
ausgehen kann.

Auch ist damit noch nichts über die Linearität über den gesamten 
Messbereich gesagt.

>da fragt man sich warum in vielen Firmen viel Geld für Messtechnik
>ausgegeben.

Es sollte doch wohl für jeden der hier mit guten Willen und Interesse 
an einem konstruktive Kommunikationsstiel klar sein, dass es hier um 
einen Erfahrungsaustausch über das was man mit einfachen Mitteln und 
schmalen Geldbeutel im DIY Bereich erwarten kann bzw. welche Probleme 
dabei auftreten.

Dass das natürlich immer nur Aussagen vom Typ "Schwarmstudien am 
Einzelfisch" sind sollte ebenso allen klar sein.

Es sollte ebenso klar sein dass wenn man garantierte Qualität haben 
möchte bzw. für die Produktion braucht man leicht das 10-100Fache 
ausgeben muss.

Also mir ist der Unterschied klar.

Muss man denn hier auch in jedem 2.ten Satz darauf hinweisen um nicht in 
den Verdacht eines blutigen Anfängers zu geraten?

von Zeno (Gast)


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KM schrieb:
> Das 20mm Endmass stammte aus dem Prüflabor der ehem. Hommelwerke und war
> mit +2µm an einem Ende und -3µm am anderen Ende spezifiziert.
Das mit der Spezifizierung an den beiden Enden erklär mal.
Bei Endmaßen wird das Mittenmaß zwischen den Messflächen angegeben. Das 
Maß wird in der Mitte der Messflächen angegeben und ist in aller Regel 
der Mittenwert aus 3 Messungen.

KM schrieb:
> Auch wenn ich diese Genauigkeit nach all den Jahren und der einfachen
> aus der Hand Messung
Wenn Du das Endmaß in Deine Schweißpfoten nimmst und dann misst , dann 
misst Du halt Mist, sprich derartige Messungen kannst Du vergessen. Wenn 
Dein Endmaß aus Stahl besteht, dann ist das Ding wenn Du es in den 
Pfoten hast 3µm länger als auf dem Kalibrierschein steht. Das sind schon 
mal 30%, also ein knappes Drittel Fehler. Sollte es aus Keramik sein 
dann ist es "nur" etwa die Hälfte, hängt halt vom Keramikwerkstoff ab.

KM schrieb:
> Auch ist damit noch nichts über die Linearität über den gesamten
> Messbereich gesagt.
Ds ist noch mal ne ganz andere Baustelle.

KM schrieb:
> dass es hier um
> einen Erfahrungsaustausch über das was man mit einfachen Mitteln und
> schmalen Geldbeutel im DIY Bereich erwarten kann bzw. welche Probleme
> dabei auftreten.
KM schrieb:
> Es sollte ebenso klar sein dass wenn man garantierte Qualität haben
> möchte bzw. für die Produktion braucht man leicht das 10-100Fache
> ausgeben muss.
Es ist völlig egal ob es um einen preiswerten Messschieber im privaten 
Bereich oder einen qualitativ hochwertigen Messschieber im kommerziellen 
Bereich geht, Genauigkeiten im 1/100 Bereich lassen sich damit praktisch 
nicht erreichen, auch wenn der Messschieber 1/100 oder gar 1/1000 
anzeigt. Es werden beim Messen einfach viel zu viele Messfehler gemacht. 
Das geht beim Anlegen des Messschiebers an die Messflächen los und endet 
bei der nicht genau einstellbaren Messkraft (also wie man das Teil 
zusammendrückt).
Ich habe 30 Jahre mit 3D Messtechnik meine Brötchen verdient. Da merkt 
man schon den Unterschied zwischen einer handgeführten und 
motorischen/cnc Messmaschine. Noch krasser wird der Unterschied man eine 
Messmaschine nimmt, die beim Antasten eine definierte Messkraft 
aufschaltet.
Mit dem Messchieber kann man maximal auf 5/100 = 50µm genau messen und 
auch da braucht es schon Sorgfalt. Geübte Leute können da noch eine 
Tendenz ausmachen.
Wenn man auf's 1/100 messen will kommt man an einer Messschraube, wo man 
mit definierte Messkraft arbeiten kann nicht vorbei und auch da ist es 
Harikiri, weil man die Messschraube genau an den Messflächen 
positinieren muß.

von Toxic (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Bei den digitalen Biestern ist immerzu die Batterie leer..

Ich hab so einen billigen Plastikmessschieber fuer ca. 7€.
Klar,nix professinelles aber mehr als genug zum Ausmessen von Bauteien 
,wenn man in Eagle ein Bauteil anlegt.
Messfehler wie die vom TO sind mir eigentlich nie untergekommen.Das 
einzige was mich stoert ist allerdings die Batterie die in etwa weniger 
als einem Jahr (rechnerisch) leer ist.
Ich hatte mal die Stromaufnahme gemessen und im eingeschalteten Zustand 
19uA gemessen.Im ausgeschalteten Zustand ging die Stromaufnehme um 
phaenomenale 2 uA zurueck - also "nur" noch 17uA.
Wenn man sich das Datenblatt der 1.5V-Zelle anschaut,hat die eine 
Kapazitaet von 105mAh.Also 17uA/xh = 105mA/h oder 0.017uA/xh = 105mA/h 
=>
xh = (105mAh/h) / 0.17uA = 6176h = 257 Tage = 0.7 Jahre....
 Also nach ca. 9 Monaten ist die Batterie leer (wenn ich richtig 
gerechnet habe)
Loesung des Problems: Batterie entfernen.Habe natuerlich versucht,z.B. 
Leitungen nach aussen zu fuehren und einen Minischalter anzubringen um 
die Zelle komplett abzuhaengen.Sah aber eine Moeglichkeit dies in der 
Praxis umzusetzen.
Warum ueberhaupt die 17uA im ausgeschalteten Zustand? Ich vermute,dass 
die ein RAM verwenden ,dass den letzten gespeicherten Wert am Leben 
erhaelt.Wenn es jemand genau weiss:bin ganz Ohr....

von Toxic (Gast)


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Toxic schrieb:
> 0.017uA/xh

meinte 0.017mA ... so ein Mist ,Fehler ist mir ein paar mal 
passiert.Rechnung sollte ok sein....

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