Hat jemand in dieser Richtung gewechselt? Ich würde es nicht direkt als Abstieg sehen sondern vielleicht hat es sogar Vorteile beide Systeme kennengelernt zu haben. Klar häufiger ist wohl der umgekehrte weg aber wenn man schon auf der Universität beginnt? Ist es an der FH immernoch so mit der Anwesenheitspflicht? Stichwort Verschulung? Im Master nicht mehr oder?
FHs sind in der Regel kleiner als Unis, dementsprechend sind auch die Jahrgänge kleiner. Und wenn in deinem gewählten Master nur 10-15 Leutchen sind, in einzelnen Wahlpflichtfächern gerne auch mal die Hälfte, dann kommt fehlen ziemlich blöd. Der Prof kann dann schon sehr gut Gesichter und Namen zuordnen und bildet sich ein individuelles Urteil (sofern's ihn interessiert... gibt natürlich immer auch die, für die die Lehre eher ne Last ist und die es sowieso nicht interessiert, ob wer zuhört oder nicht). Aber warum solltest du fehlen wollen? Du machst den Master ja, weil du noch was lernen willst. Und dann ist man natürlich auch anwesend. Es gibt natürlich Ausnahmen... ein Ex-Kommilitone von mir arbeitete noch Vollzeit neben dem Master - in einem anderen Bundesland. Der verballerte dann immer den Jahresurlaub, um in den letzten 4 Wochen vor den Prüfungen anwesend zu sein. Das fiel den Profs natürlich auf, und die fanden das nicht so cool, haben ihn in den mündlichen Prüfungen auch drauf angesprochen.
montag_morgen_ist_doof schrieb: > Aber warum solltest du fehlen wollen? Du machst den Master ja, weil du > noch was lernen willst. Und dann ist man natürlich auch anwesend. Und wieviel lernst Du durch Vorlesungen? Ich habe es nie geschafft, 90 Minuten konzentriert dem Vortragenden folgen zu können, spätestens nach der Hälfte der Zeit verlor ich den Faden. Da mußte man nur 1-2 Minuten mit dem Nachbarn über nicht verstandene Dinge diskutieren, schwupp, war der Prof auf einmal woanders im Thema. Nee, da bin ich lieber in die Bibliothek gegangen und habe den Stoff in aller Ruhe durchgelesen. Allerdings bedingt das die notwendige Disziplin sich jeden Tag selbst in Richtung Bücherei zu treiben ;-) Weiterhin sehe ich im Wechsel von der Uni an die FH keinen Vorteil: Im Hauptstudium/Master sitzen auch an der Uni nur noch 1-2 Dutzend Studenten in den Vorlesungen, ebenso bemühen sich die Unis seit geraumer Zeit um mehr Praxisnähe. Was sollte der Wechsel also bringen?
Wernerth schrieb: > Ich würde es nicht direkt als Abstieg sehen Und was sieht derjenige, der später Deine Bewerbungen liest? Kann der Deine Beweggründe so nachvollziehen, daß es Dir nicht zur Last gelegt wird?
Mit so dümmlichen Fragen schaffst du es sowieso an keiner Hochschule.. sorry. Glaubst du echt jede Hochschule im deutsprachigen Raum hat die gleichen Prüfungsordnungen?
Wernerth schrieb: > Ist es an der FH immernoch > so mit der Anwesenheitspflicht? Stichwort Verschulung? Was heißt hier immer noch? Das war noch nie so. Außer bei Laborterminen, das ist aber an der Uni auch nicht anders.
Ich habe den Wechsel von Uni zu FH für den Master gemacht und würde es nicht wieder tun. Bei mir war der Auslöser, dass damit ein sehr spannender Auslandsaufenthalt verbunden war, der einiges wieder wettgemacht hat. Das Studium an der FH ist wesentlich verschulter und erinnert tatsächlich an den Unterricht von damals. Durch die kleinere Größe gegenüber üblichen Unis ist das Kursangebot deutlich kleiner, so dass ich mich nicht in der Form spezialisieren konnte, wie es sonst möglich gewesen wäre. Ein weiteres großes Manko ist, dass die Professoren (oft) kein eigenes Fachgebiet betreuen, in dem nennenswerte Forschung betrieben wird. Als Student an der Uni fand ich es immer ausgesprochen spannend, als Hiwi in solche Dinge Einblick zu bekommen und entsprechend viele Ansprechpartner für bestimmte Fachfragen zu haben. Der Professor ist (so war zumindest mein Empfinden) deutlich höher gestellt als an der FH, wo tatsächlich dieses Lehrer-Schüler-Verhältnis aufkommt. Hat Vo- und Nachteile. Einige FH-Profs jammern gern über ihre schlechte Vergütung, was sich teilweise leider auch in ihrer Motivation widerzuspiegeln scheint. Aber gut, schlechte Profs gibt's überall:-) Allerdings auch gute! Zur Anwesenheitspflicht: Bei mir gab es keine Pflicht im üblichen Sinne. Aber viele Professoren kannten die Gesichter der Studenten sehr schnell und dann kam häufiger mal ein Spruch, wo man denn gewesen wäre etc. Sehr störend, aber mit der Zeit lernt man es zu ignorieren:P Die FH war durch Praktika tatsächlich praktischer orientiert. Allerdings empfand ich das in meinem Fall als eher störend, weil eben viele Vorlesungen (inkl. Praktikum) Pflicht waren, die ich niemals gewählt hätte. Zusammenfassend hatte ich mehr Freiheiten an der Uni. Das muss man mögen; manche brauchen/möchten vielleicht mehr Richtungsweisung und dann ist die FH vielleicht die bessere Wahl.
FH-Masterand schrieb: > Einige FH-Profs jammern gern über ihre schlechte > Vergütung, was sich teilweise leider auch in ihrer > Motivation widerzuspiegeln scheint. Juniorprofessorinnen und Juniorprofessoren mit habilitationsäquivalenter Qualifikation erhalten das Grundgehalt der Besoldungsgruppe W1 und sind von Leistungszulagen ausgenommen. Professoren an Fachhochschulen, Hochschulen für Musik, Kunst und Theater, Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen werden nach den Besoldungsgruppen W2 und W3 vergütet.
Ich studiere an einer Uni und habe einen FH Abschluss. Insgesamt fand ich FH für mich sehr gut. Es gibt zwischen FHs allerdings auch sehr große Qualitätsunterschiede inzwischen. Ich denke man muss sehr genau gucken was man wo macht. Positiv an der FH war für mich: - Sehr geordnetes Studium - Anwendbares Wissen - Dozenten die neben Theorie die Praxis beherrschen - Sachverhalte wurden im Zweifel so dargelegt, dass sie verstanden werden konnten und nicht dass dabei primär ein theoretisches Ideal befriedigt wurde - Überschaubare Studentenzahl in Vorlesungen und oft persönlicher Kontakt zu Professoren in Praktika und Seminaren Anwesenheit war meist nur für Seminare oder Praktika notwendig und für Vorlesungen egal aber das hängt von Professor, Vorlesung und SPO ab. Mancher Professor hat es nicht gerne gesehen, wenn Studenten die Vorlesung nicht besucht hatten. Manchmal waren Klausuren so, dass ein Besuch der Vorlesung große Vorteile brachte. Aber mal so gesagt: Mir hat die Anwesenheit sehr geholfen. Kann es eigentlich auch niemandem empfehlen nicht in die Vorlesungen zu gehen. Außer bei solchen Professoren die lediglich ihr Skript an die Tafel malen und daraus vorlesen. Aber das gehört zum Stichwort Qualitätsunterschiede.
Ich war erst an einer FH und bin dann zur Uni. An der FH ist die Bandbreite zwischen extrem schlechtem Prof und extrem gutem Prof viel grösser was die Kompetenz in jeder Beziehung angeht. Was dort z.g.T. "lehren" darf und wie die "Lehre" dort aussieht, da kommt dir das kalte Graussen. Erst denkt man man ist zu doof dafür, bis man dann an die Uni kommt und es wirklich schwieriger wird aber das Lehrpersonal einfach Ahnung hat, das merkt man bei jeder Frage die sie dir immer beantworten können. An der FH übernehmen auch mal Kollegen einige Semester Vorlesungen von denen sie eigentlich keine Ahnung haben, die lernen dann mit den Studenten im laufe des Semesters den Stoff, einfach grauenhaft wenn man sowas schon mal mitgemacht hat. Wenigstens war einer der Profs ehrlich und hat uns gleich vorgewarnt, das ging bei dem sogar noch aber bei anderen Profs die auch Vertretung machten, da sitzt man in der Vorlesung und fragt sich warum tue ich mir das eigentlich an? Was sich an FHs als Professoren rumtreibt ist der Ausschuß der zu 90% dort ist weil er ne ruhige Kugel bis zur Rente schieben will. So sehen dann die Scripte auch aus: 30 Jahre alt, handgeschrieben, kopiert von einer Matrizenkopie. Geforscht wird auch nix, die haben nur ihre Vorlesungen und Übungen runterzuleiern und halt mal ein paar Diplomarbeiten, wobei manche Profs schon gewarnt hatten bei ihnen kein Diplom zu machen, weil er durch die Blume gesagt keinen Bock auf Betreuung hat, sowas gehört sofort rausgeworfen, ist aber unkündbarer Beamtenadel. Was die Hinterfotzigkeit angeht ist FH-Personal mit Abstand führend, Professoren, Verwaltung, an der FH war einfach alles scheisse, die Mensa war auch extrem mies. Das sind einfach andere Welten in jeder Hinsicht. Und wie sich die Posten untereinander zugeschanzt werden wenn mal wieder ne Stelle frei wird, da wird dann der Spezi vom einen Prof mit reingenommen, egal wie schlecht die Testvorlesung von dem war, eine Farce, naja an den Unis läut es vermutlich auch nach Nase, nur bekommt man es dort nicht so mit. Ehrlich ich war froh als ich dort endlich weg war, ob Bachelor oder Master spielt dabei keine Rolle, da stimmt es schon nicht an den Grundanforderungen beim Personal, s.o. Früher hätte ich auch gesagt es ist egal wo man studiert bis man dann selber mal ne weile in der Mühle steckt und das live miterlebt.
>Juniorprofessorinnen und Juniorprofessoren mit habilitationsäquivalenter >Qualifikation erhalten das Grundgehalt der Besoldungsgruppe W1 und sind >von Leistungszulagen ausgenommen. Professoren an Fachhochschulen, >Hochschulen für Musik, Kunst und Theater, Universitäten und >außeruniversitären Forschungseinrichtungen werden nach den >Besoldungsgruppen W2 und W3 vergütet. Kann ich nichts zu sagen. Das Gejammer darüber gab's aber tatsächlich von einigen. Dass man sich sowas vor Studenten geben muss? >An der FH übernehmen auch mal Kollegen einige Semester Vorlesungen von >denen sie eigentlich keine Ahnung haben, die lernen dann mit den Studenten >im laufe des Semesters den Stoff Das kann ich leider bestätigen. Mich hat es leicht schockiert, als Kommilitonen nebenbei Dinge sagten wie "Dieses Jahr macht Prof xy mal Vorlesung yz". Wie mein Vorredner bereits sagte, war entsprechend die Qualität. >Was sich an FHs als Professoren rumtreibt ist der Ausschuß der zu 90% dort >ist weil er ne ruhige Kugel bis zur Rente schieben will. Ganz so hart würde ich es nicht sagen, aber bei vielen ist mit großer Sicherheit was dran. Wären solche Stellen kündbar, würde einiges neu besetzt werden müssen. Das ist aber auch schon das nächste Problem: Es ist, so weit ich das mitbekommen habe, sehr schwer neue Profs zu gewinnen, die taugen. In der Industrie haben sie a) spannendere Aufgaben, weil an der FH kaum Forschung betrieben wird und b) werden als Berufserfahrene besser bezahlt. (Dafür können sie sich ein entspanntes Leben als FH-Prof machen, wenn sie wollen) Man darf aber nicht nur das Negative erwähnen: Ich hatte auch hochmotivierte und -talentierte Professoren, die Vorlesungen gehalten haben, an die keine Uni-VL ran kam! >Und wie sich die Posten untereinander zugeschanzt werden wenn mal wieder >ne Stelle frei wird Auch das kann ich leider bestätigen. Das lief an der Uni immer wesentlich transparenter ab.
Tja schrieb: > - Dozenten die neben Theorie die Praxis beherrschen Nunja, viele FH-Profs haben nach ihrer Promotion fünf, sechs Jahre in der Industrie gearbeitet und haben anschließend die Professur angenommen. Weniger 'praktische' Erfahrung haben die Uni-Profs sicher nicht (die paar Jahre sind ohnehin kaum der Rede wert). Was die Besoldung anbelangt: Ohne jetzt die zugehörigen Tabellen studiert zu haben, hat mir ein befreundeter Prof erzählt, daß er und seine Frau zusammen auf 80.000 €/p.a. kommen (seine Frau hat einen Minijob auf 450 Euro-Basis). Also so der Hit ist das nicht.
Ich hatte einmal eine Lehrschveranstaltung (Master), welche in Kooperation mit einer FH in der Nähe gemacht wurde. Der Teil vom FH Prof, der unter seinen Studenten sehr beliebt und angesehen ist, fand ich extrem verschult. Alles vorgekaut und langatmig erklärt, jedoch dann bei Sachen, die wirklich komplexer waren, einfach nur gesagt "ja sowas gibts, sollten sie jetzt nur gesehen haben, brauchen sie aber auch nicht können". Naja...meins war der Fh Stil nicht. Ich hatte mir dann mal angeguckt, welche Module der Prof so macht. 8-9 Stück. Im Grunde ist er quasi ein Lehrer und Betreuer von Abschlussarbeiten im Gegensatz zu einem Uni Prof, der noch einiges an Forschung betreibt und dementsprechend fit auf seinem Gebiet ist. Zum Vorurteil, dass FH-Profs mehr Praxis Erfahrung haben als Uni Profs: Woher kommt dieses Vorurteil? Bei mir an der Uni/Fakultät gibt es kaum einen Prof, der nicht vor der Professur in einem Konzern Entwicklungsleiter o.ä. war. Inzuchtgewächse, die nach der Promotion und paar Jahren Post-Doc eine Professur bekommen haben, gibt es nicht und ist auch quasi ausgeschlossen, d.h. die Kommission zur Findung eines Nachfolgers am Lehrstuhl, würde den Kandidaten sofort ablehnen. Alleine schon, weil der keine Industrieerfahrung hat.
Jonathan schrieb: > Inzuchtgewächse, die nach der Promotion und > paar Jahren Post-Doc eine Professur bekommen haben, gibt es nicht und > ist auch quasi ausgeschlossen, d.h. die Kommission zur Findung eines > Nachfolgers am Lehrstuhl, würde den Kandidaten sofort ablehnen. Alleine > schon, weil der keine Industrieerfahrung hat. Falsch.
Jonathan schrieb: > Zum Vorurteil, dass FH-Profs mehr Praxis Erfahrung haben als Uni Profs: > Woher kommt dieses Vorurteil? Bei mir an der Uni/Fakultät gibt es kaum > einen Prof, der nicht vor der Professur in einem Konzern > Entwicklungsleiter o.ä. war. Inzuchtgewächse, die nach der Promotion und > paar Jahren Post-Doc eine Professur bekommen haben, gibt es nicht und > ist auch quasi ausgeschlossen, d.h. die Kommission zur Findung eines > Nachfolgers am Lehrstuhl, würde den Kandidaten sofort ablehnen. Alleine > schon, weil der keine Industrieerfahrung hat. An welcher Dorf-Uni studierst du denn? Das ist definitiv nicht die Regel. Forschung ungleich Entwicklung ;-)
Zu Entwicklungsleiter habe ich auch Forschungsleiter gezählt. Also ganz ruhig mit deinen Sprüchen über eine Uni mit 33k Studenten in einem 600k Einwohner Dorf. Hauptsache erstmal den Dicken markieren ;) Aber jetzt wieder btt.
Ist das jetzt wieder so ein "Was ist besser, Uni vs. FH" Thread ? So wie Windows vs. Linux oder VW vs. Opel ? Dann gute Nacht .
Wernerth schrieb: > Hat jemand in dieser Richtung gewechselt? Ich würde es nicht direkt als > Abstieg sehen sondern vielleicht hat es sogar Vorteile beide Systeme > kennengelernt zu haben. Klar häufiger ist wohl der umgekehrte weg aber > wenn man schon auf der Universität beginnt? Ist es an der FH immernoch > so mit der Anwesenheitspflicht? Stichwort Verschulung? Im Master nicht > mehr oder? Kenne bislang nur zwei FH's und bei beidem gab es bereits im BSc. keine Anwesenheitspflicht.
Die Rache der Möpse der Alpenwirtin schrieb: > Draußen ist eh kälter als drinnen warm! Nachts is es kälter als draußen?!
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.