Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kleinster Linuxfähier Mikrocontroller mit Ethernet


von Tim (Gast)


Lesenswert?

Hi.

Was ist eurer Meinung nach der kleinste "Bastlertaugliche" (Kein BGA) 
Mikrocontroller mit Ethernet (Baugröße, Pin-Zahl,  wenige benötigte 
externe Komponenten wie z.B. Hühnerfutter, RAM Chips usw), auf dem ein 
aktuelles Linux lauffähig währe?

Grüße

von Felix L. (flex)


Lesenswert?

Tim schrieb:
> Hi.
>
> Was ist eurer Meinung nach der kleinste "Bastlertaugliche" (Kein BGA)
> Mikrocontroller mit Ethernet (Baugröße, Pin-Zahl,  wenige benötigte
> externe Komponenten wie z.B. Hühnerfutter, RAM Chips usw), auf dem ein
> aktuelles Linux lauffähig währe?
>
> Grüße

Da fällt mir jetzt nichts ein, aber vielleicht hilft das:
http://www.acmesystems.it/arietta

von Unix Profi (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Motorola MC68360EN

Welcher sonst.

von kr (Gast)


Lesenswert?

Den i.MX233 (ARM9) gibts als TQFP128

von Unix Profi (Gast)


Lesenswert?

Der

> i.MX233

ist doch auch in den Philips-Phones VP5500 u. VP6500 verbaut?

von K. J. (Gast)


Lesenswert?

Wen das Ethernet extern sein darf nen LPC22xx tqfp144, aber ob sich das 
ganze ram dran drandongeln ... lohnt für anfänger wehre wohl ehr nen SOC 
besser geeignet wo alles intigriert ist.

von Mac G. (macgyver0815)


Lesenswert?

µClinux läuft auch auf STM32ern (Cortex-M3/4 also ohne MMU) mit externem 
SDRAM.


K. J. schrieb:
> lohnt für anfänger wehre wohl ehr nen SOC
> besser geeignet wo alles intigriert ist.

DRAM ist auf demselben Chip so gut wie nie integriert. Erst recht nicht 
bei leicht erhältlichen Teilen.

von Jobst M. (jobstens-de)


Lesenswert?

SanDisk WLan-SD-Karten.


Gruß

Jobst

von Yun (Gast)


Lesenswert?

Eventuelle einen Blick wert:

https://www.arduino.cc/en/Main/ArduinoBoardYun

von Luther B. (luther-blissett)


Lesenswert?

Neben den iMX233, gibt es Allwinner A13 in TQFP, zB in:

https://www.olimex.com/Products/OLinuXino/A13/A13-OLinuXino-MICRO/open-source-hardware

Die Olimex Hardware is CC Lizensiert. Kann man also drauf aufbauen.

von asdfasd (Gast)


Lesenswert?


von asdfasd (Gast)


Lesenswert?

Du hast da drei Anforderungen ("Bastlerfreundlich", "aktuelles Linux" 
und  "klein" (Chipgröße?)) die sich nur schwer unter einem Hut bringen 
lassen.

Unter aktuellem Linux verstehe ich etwas, auf dem eine 
Standarddistribution wie z.B. ein Headless Debian lauffähig wäre.  Da 
möchte man aber schon 64 oder 128MB RAM haben.  Soviel RAM hat keiner 
On-Chip, also viele Pins für externes RAM.  Das Ergebnis: ein 
bastlerunfreundliches BGA mit mind. 4-Layer-Board.  Selbst wenn du ein 
Chip im QFP-Gehäuse findest, ist das nicht mehr wirklich klein und 
bastlerfreundlich - ohne richtige Platine und korrektem Layout wirst du 
die RAMs kaum ans Rennen bekommen.

Der Trend für so etwas sind System-on-Modules (SoM) - eine 
viel-Layer-Platine mit CPU/RAM/Flash und Stromversorgung, die dann auf 
eine einfache I/O-Platine oder ein Breadboard gesteckt werden.  Oben 
wurde ja schon das Arietta-Board genannt.  Wenn du viele Ethernet-Ports 
brauchst, gibt es günstige RT5350-basierende SoMs (5x Ethernet).

Wenn du noch mehr haben willst (Video-/Audio-/Festplatten-Support etc) 
bist du wahrscheinlich mit den kleinen ARM-Boards a la RasPi, Lime, 
BeagleBone, Cubie, etc besser bedient.

von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Hallo,

warum keinen Raspberry Pi 2 ?
Hardware erprobt. Man kann mit programmieren los legen. Eine Community 
gibts auch.

von J. W. (nuernberger)


Lesenswert?

Mac G. schrieb:
> µClinux läuft auch auf STM32ern (Cortex-M3/4 also ohne MMU) mit externem
> SDRAM.
>

Die Discovery Boards haben maximal 8MB SDRam
http://www.st.com/web/en/catalog/tools/FM116/SC959/SS1532/LN1848/PF261641?icmp=pf261641_pron_pr-massmarket_jun2015&sc=stm32f7discovery-pr

Vermutlich braucht µClinux mehr. Was wäre ein geeignetes STM32 EvalBoard 
für µClinux?

von J. W. (nuernberger)


Lesenswert?

J. W. schrieb:
> Mac G. schrieb:
>> µClinux läuft auch auf STM32ern (Cortex-M3/4 also ohne MMU) mit externem
>> SDRAM.
>>
>
> Die Discovery Boards haben maximal 8MB SDRam
> 
http://www.st.com/web/en/catalog/tools/FM116/SC959/SS1532/LN1848/PF261641?icmp=pf261641_pron_pr-massmarket_jun2015&sc=stm32f7discovery-pr
>
> Vermutlich braucht µClinux mehr. Was wäre ein geeignetes STM32 EvalBoard
> für µClinux?

Ja, 8MB reichen und es gibt ein BSP:
https://www.emcraft.com/stm32f429discovery

von Klaus W. (mfgkw)


Lesenswert?

Die centipad laufen mit Linux, und haben einen Atmel AT91RM9200 ohne BGA
Beitrag "Biete CentiPad Embedded Linux Module"

PS: ich glaube, der Markus hat noch welche davon.
Dann hätte man relativ leicht etwas lauffähiges, bevor man die HW selbst 
macht.

: Bearbeitet durch User
von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


Lesenswert?

Klaus W. schrieb:
> Die centipad laufen mit Linux, und haben einen Atmel AT91RM9200 ohne BGA
> Beitrag "Biete CentiPad Embedded Linux Module"
>
> PS: ich glaube, der Markus hat noch welche davon.
> Dann hätte man relativ leicht etwas lauffähiges, bevor man die HW selbst
> macht.

Mann Klaus, an den Beitrag konnte ich mich gar nicht mehr erinnern.
Aber da haben wir uns kennengelernt. :)
Es liegen tatsächlich noch ein paar Dutzend von den CentiPads hier - das 
war die Reserve für Kundengeräte. Allerdings keine CentiBOBs etc...


-> Die CPs gehen an Bastler gerne gegen 15€ Schutzgebühr raus. <-

Ohne Support und technischer Stand wie 2010.
(Ich bin von Embedded Linux seit Jahren weg.)


Ich habe die historische CP Website grade spaßhalber mal hochgeladen. :)
Über meine aktuelle Website: 
http://harerod.de/applications_ger.html#CentiPad
Oder direkt: http://harerod.de/centipad/index.html


Klaus Wachtler hat damals das Entwicklungssystem aufpoliert. Vielleicht 
hat er noch irgendwo die Daten liegen?

: Bearbeitet durch User
von Klaus W. (mfgkw)


Lesenswert?

ja, müsste ich irgendwo noch haben.
Kann ich bei Bedarf gerne raussuchen.

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

Probiert es doch mal ueber euren Horizont zu schauen:

http://am.renesas.com/products/mpumcu/rz/rza/index.jsp#overview
https://github.com/renesas-rz/linux-3.14

10MByte OnChip Ram sind da moeglich. Wenn man damit auskommt dann stellt 
man vielleicht fest das man mit einer doppelseitigen Platine auskommt.

Olaf

von Mathias (Gast)


Lesenswert?

Raspberry pi wurde ja schon genannt, den gibt es auch in der Bauform 
eines DDR2 Moduls.
Oh moment, wenn ich mich recht erinnere hat das Modul kein Ethernet, 
weil Ethernet ja per USB angeflanscht wurde... Na ja, ich lass das 
dennoch mal so stehen.

von Simon S. (-schumi-)


Lesenswert?

Kennst du den VoCore? Ist im Prinzip ein winziges opensource breakout 
board für den Ralink RT5350, nur mit Flash, Ram und Wlan Antenne schon 
drauf: http://vocore.io/index/index

5V anlegen reicht schon damit der SOC bootet.

von Gerd E. (robberknight)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
> http://am.renesas.com/products/mpumcu/rz/rza/index.jsp#overview
> https://github.com/renesas-rz/linux-3.14

Wirklich interessant. Mit einem Embedded-Linux kann ich aus einem großen 
Pool fertiger und reifer Software schöpfen. Das macht so eine Lösung für 
mich viel spannender als die Cortex-M7er die ja wohl auf einen ähnlichen 
Markt zielen.

Weißt Du zufällig, ob ich mit dieser Lösung (µC+Linux) den Code direkt 
aus dem serial Flash ausführen kann (In-Place execution)? Oder muss ich 
meine Programme vor dem Ausführen wie bei den bisherigen größeren 
ARM-SOCs (Beaglebone, Raspi,...) erst vom Flash ins RAM laden und dann 
von dort ausführen? Das macht ja einen deutlichen Unterschied im 
RAM-Bedarf.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Gerd E. schrieb:
> Das macht ja einen deutlichen Unterschied im
> RAM-Bedarf.

Geht so. Das Problem wird ein Entpacker sein, der vom Serial Flash in 
den RAM entpackt. Ein uCSimm jedenfalls hatte 2MB Flash und entpackte 
von dort in die 8MB RAM - Kernel2.6 lief dort noch, die 3er dürften 
dafür allerdings zu gross sein. MC68EZ328 (Dragonball), CS8900 Ethernet 
und Serial Ports waren da auch noch drauf in der Grösse eines 30 pol. 
SIMM Moduls.
http://www.uclinux.org/ucsimm/
Ach, einen LCD Anschluss hat das Dings auch.

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Gerd E. schrieb:
>> Das macht ja einen deutlichen Unterschied im
>> RAM-Bedarf.
>
> Geht so. Das Problem wird ein Entpacker sein, der vom Serial Flash in
> den RAM entpackt.

Warum entpacken? Es gibt serial NOR-Flash mit 1 GBit / 128 MByte, auch 
in SO und nicht BGA.

Wenn man damit In-place-Execution machen könnte, hätte ich die 10MByte 
RAM nur für Daten und könnte wesentlich größere Programme laufen lassen 
als wenn die 10MByte für Programme+Daten gemeinsam wären.

von britzl (Gast)


Lesenswert?

Allerdings dürfte das doch recht langsam sein.
Der interne Flash im STM32 ist ja z.B. mit 128(?) Bit angebunden da 
macht XIP Sinn. Aber mit externem Flash? Bei einem Cortex-A9?!

von Gerd E. (robberknight)


Lesenswert?

britzl schrieb:
> Allerdings dürfte das doch recht langsam sein.
> Der interne Flash im STM32 ist ja z.B. mit 128(?) Bit angebunden da
> macht XIP Sinn. Aber mit externem Flash? Bei einem Cortex-A9?!

Seriellen Flash gibts mittlerweile mit Quad-DDR mit 66MHz. Hab aber noch 
nicht gecheckt was für Modi dieser Renesas genau kann. Das langt zwar 
noch nicht ganz für die 400MHz des Proz., aber zum einen hat der ja auch 
noch einen Cache und zum anderen könnte man wirklich häufig benötigte 
Programmteile ja auch ins RAM kopieren.

von Gerhard (Gast)


Lesenswert?

Ist das zu groß?

http://www.8devices.com/carambola-2

Aus der Beschreibung:
8devices Carambola 2 is a member of Carambola wireless modules family 
and is based on Qualcomm/Atheros AR9331 SoC. Carambola 2 is a surface 
mountable, single sided, Wi-Fi enabled Linux module, featuring the 
lowest power consumption in the industry. Module comes bundled with an 
open source development board for a quick start of your new Internet of 
Things era project. 8devices is providing OpenWRT linux distribution 
source code with necessary patches on GitHub repository and is supported 
by our growing community on a forum.

Gerhard

von S. R. (svenska)


Lesenswert?

britzl schrieb:
> Aber mit externem Flash? Bei einem Cortex-A9?!
Du verwechselst einen ARM9 mit einem ARM Cortex-A9.
Da ist das nicht ganz so schmerzhaft.

von horizonter (Gast)


Lesenswert?

> Probiert es doch mal ueber euren Horizont zu schauen:
>
> http://am.renesas.com/products/mpumcu/rz/rza/index.jsp
>
> 10MByte OnChip Ram sind da moeglich. Wenn man damit auskommt dann stellt
> man vielleicht fest das man mit einer doppelseitigen Platine auskommt.

Na ja, ein Blick rüber in die Industrial/Automotive-Welt.  Der Chip 
kostet über 30€, Dev-Board um 1000€; 256 Pin 0.4mm Pitch QFP-Gehäuse; 
komplexer SoC - ohne Herstellerkernel kaum zum laufen zu bekommen; etc 
etc.  "Bastlerfreundlich" ist was anderes.  Und ja, wenn du Glück hast, 
bekommst du die Stromversorgung auf 2 Layern untern.

> Wirklich interessant. Mit einem Embedded-Linux kann ich aus einem großen
> Pool fertiger und reifer Software schöpfen.

Nicht auf einem System mit 10MB RAM.  Da bekommst du ein 
größenoptimiertes Kernel und typischerweise eine einzelne monolithische 
Anwendung unter.

> Du verwechselst einen ARM9 mit einem ARM Cortex-A9.

Cortex-A9 stimmt schon.  Mit 400MHz allerdings ein ziemlich langsamer.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


Lesenswert?

> http://harerod.de/applications_ger.html#CentiPad
> Oder direkt: http://harerod.de/centipad/index.html
> Klaus Wachtler hat damals das Entwicklungssystem aufpoliert. Vielleicht
>hat er noch irgendwo die Daten liegen?

Klaus W. schrieb im Beitrag #4278115 zum Thema CentiPad / CentiDev:
> ja, müsste ich irgendwo noch haben.
> Kann ich bei Bedarf gerne raussuchen.

Klasse, Danke Dir.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.