Forum: Offtopic Wo die Alttagssprache versagt ;)


von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Am Wochenende hat meine kleine einen heliumgefüllten "Luftballon" 
geschenkt bekommen. Und mit der Zeit entweicht bei so einen Ballon das 
Hellium, so dass er zu Boden sinkt. Nun stellt sich die Frage:

Wird der Ballon mit der Zeit leichter oder schwerer? ;)

Mit den physikalisch korrekten Begriffen ist es ein schönes 
anschauliches Beispiel für den Schulunterrricht, aber mit den 
Alltagsbegriff der Schwere ist es schwer zu handhaben ;)

von Icke ®. (49636b65)


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Michael M. schrieb:
> Wird der Ballon mit der Zeit leichter oder schwerer?

Sofern die Frage ernst gemeint ist und sich auf das Gewicht bezieht, 
natürlich leichter. Gleichzeitig nimmt aber das Volumen ab, sodaß 
weniger Luft verdrängt wird und sich der Auftrieb verringert, sodaß der 
Ballon sinkt, obwohl sein Gewicht nachläßt.

: Bearbeitet durch User
von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Der Witz an der Sache ist, das die Begriffe Schwere und Gewicht im 
Alltag für die Masse und zugleich auch für die Kraft, welcher der Körper 
(auf die "normale" Waage) ausübt benutzt wird. Was hier in diesem 
Beispiel zu Wiedersprüchen führt.

: Bearbeitet durch User
von Fabian F. (fabian_f55)


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Um den Heliumballon zu "wiegen" musst du erstmal die Waage an die Decke 
kleben..

von Icke ®. (49636b65)


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Michael M. schrieb:
> Was hier in diesem Beispiel zu Wiedersprüchen führt.

Tja, das ist wie mit dem Schraubenzieher. Sprachgewohnheiten sind oft 
wissenschaftlich nicht haltbar.

von Tcf K. (tcfkao)


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Fabian F. schrieb:
> Um den Heliumballon zu "wiegen" musst du erstmal die Waage an die Decke
> kleben..

Vakuum reicht, für genaue Messungen aber bitte die Schwerkraft am 
Aufstellungsort bestimmen, die ist nicht überall gleich.

von Stefan M. (derwisch)


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Der Ballon wird weder leichter noch schwerer.

von Rick M. (rick-nrw)


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Stefan M. schrieb:
> Der Ballon wird weder leichter noch schwerer.

Die Gummihülle bleibt gleich schwer!
Wenn das Helium aus der Gummihülle in die Umgebung diffundiert, verliert 
die Gummihülle und Inhalt an Masse.

von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Tcf K. schrieb:
> Fabian F. schrieb:
>> Um den Heliumballon zu "wiegen" musst du erstmal die Waage an die Decke
>> kleben..
>
> Vakuum reicht, für genaue Messungen aber bitte die Schwerkraft am
> Aufstellungsort bestimmen, die ist nicht überall gleich.

Hält ein normaler Luftballon rund 1 Bar Druckunterschied aus? ;)

von Uhu U. (uhu)


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Michael M. schrieb:
> Der Witz an der Sache ist, das die Begriffe Schwere und Gewicht im
> Alltag für die Masse und zugleich auch für die Kraft, welcher der Körper
> (auf die "normale" Waage) ausübt benutzt wird.

"Schwere" umschreibt doch den Zustand des Kopfes nach durchsoffener 
Nacht - also eine ganz andere Baustelle...

von Michael B. (laberkopp)


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Das Ballon wird leichter, weil Helium entweicht,
aber die Dichte nimmt zu, weil das prozentuale Verhältnis schweres Gummi 
zu leichtem Helium sich zu Ungunsten der Flugeigenschaften verändert.

Wer das in der Schule nicht gelernt hat, sollte besser keine Kinder in 
die Welt setzen, ist ja peinlich, was soll das Mädchen vom Vater bloss 
halten.

von Rick M. (rick-nrw)


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Michael M. schrieb:
> Hält ein normaler Luftballon rund 1 Bar Druckunterschied aus? ;)

Druck von innen oder außen?

von Paul B. (paul_baumann)


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Uhu U. schrieb:
> "Schwere" umschreibt doch den Zustand des Kopfes nach durchsoffener
> Nacht - also eine ganz andere Baustelle...

Kopf hoch -inhaliere Helium!

MfG Paul

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

das Ballon-Beispiel ist sehr schön! Danke.

Icke ®. schrieb:

> Tja, das ist wie mit dem Schraubenzieher.

Nein. Der Schraubendreher ist eine rein technische Sprachregelung ohne 
jeden wissenschaftlichen Gehalt und sie ist auch nicht notwendig zur 
Disambiguierung umgangssprachlicher Mehrdeutigkeiten.

Schraubenzieher ist übrigens auch nicht umgangssprachlich, sondern 
standardsprachlich.

vlg

 Timm

von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Michael B. schrieb:
> Das Ballon wird leichter, weil Helium entweicht,
> aber die Dichte nimmt zu, weil das prozentuale Verhältnis schweres Gummi
> zu leichtem Helium sich zu Ungunsten der Flugeigenschaften verändert.
>
> Wer das in der Schule nicht gelernt hat, sollte besser keine Kinder in
> die Welt setzen, ist ja peinlich, was soll das Mädchen vom Vater bloss
> halten.

Dieser persönliche Angriff, der völlig ins leere läuft ;), hat hier 
nichts zu suchen!

Wenn man sich die Benutzung des Wortes Gewicht oder Schwere im Alltag 
ansieht, ist damit oft die Kraft gemeint welcher der Gegenstand auf 
etwas ausübt, nicht die Masse. Und die Einheit Kilogramm, welche 
eigentlich für die Masse da ist, wird als Krafteinheit missbraucht.

Wenn ich im Supermarkt das Obst wiege, bin ich an der Masse 
interessiert. Aber wenn man fragt, wieviel Kilogramm die Struktur, 
Anhänger, Bot, etc. tragen kann, oder es heist man würde mit dem 9 
fachen Gewicht gegen was gedrückt,..., ist eigentlich die 
(Gewichts/Trägheits...-)Kraft gemeint.

Bei dem Heliumballonbeisbiel könnt man darüber streiten, ob man den 
Auftrieb und die Gravitationskraft getrennt voneinader betrachtet, oder 
nicht, aber im Alltag ist der Auftrieb immer da, und physikalisch nicht 
gebildete Leute würden bei ähnlichen Heliumballonen sagen, das 
derjenige, welcher schneller Steigt, leichter ist, obwohl er mehr Masse 
haben kann.

von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Rick M. schrieb:
> Michael M. schrieb:
>> Hält ein normaler Luftballon rund 1 Bar Druckunterschied aus? ;)
>
> Druck von innen oder außen?


der Balloninnendruck soll natürlich 1 Bar größer sein als der 
Außendruck. Es wäre recht sportlich im Vakkuum einen Druck von einem Bar 
auf eine Fläche auszuüben ;)

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Was ist schwerer? 1kg Eisen oder 1kg Federn?

Jaja, die bekannte Fangfrage. Antwort. Beide sind gleich schwer, denn 
wir reden von kg, also Masse. Die wird OHNE Auftrieb betrachtet.

Im Alltag reden wir vom Gewicht, das THEORETISCH auch ohne Auftrieb 
betrachtet wird (Kraftwirkung durch Gravitation), PRAKTISCH aber immer 
MIT Auftrieb gemessen wird.

Also wird ein Heliumballon, welcher langsam Helium verliert in 
praktischer Betrachtung SCHWERER, eben weil der Auftrieb kleiner wird. 
Klingt komisch, ist aber so.

von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Der Titel ist: "Wo die Alttagssprache versagt"

Stell dich in die Fußgängerzone und zeige den Leuten zwei Ballone welche 
unterschiedliche Dichten haben. 80% werden sagen, der mit der geringeren 
Dichte ist leichter, und hat dann nach dieser einfachen Logik weniger 
Gewicht.
Wenn man diese Leute nach Masse oder Dichte fragt gibt es oft ein 
fragendes Gesicht, was man ihnen aber nicht ankreiden darf, denn 30 
Jahre nach der Schule ist vieles leider wieder in Vergessenheit geraten, 
wenn es nicht immer mal wieder aufgefrischt wird.

Was will ich damit sagen? Im Alltag kann es vorkommen, das man völlig 
aneinader vorbeiredet, weil diese Begriffe gegensätzlich verwendet 
werden, wobei jeder meint es genau zu wissen. Das merkt man sogar schon 
hier, viele setzen einfach Gewicht mit Masse gleich, weil im Alltag die 
Einheit Newton so gut wie nie benutzt wird, und man in der Schule 
gelernt hat, dass "kg Masse ist".

Die Begriffe schwerer, leichter, und Gewicht muss man Kontextabhängig 
sehen.

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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Timm R. schrieb:
> Nein. Der Schraubendreher ist eine rein technische Sprachregelung ohne
> jeden wissenschaftlichen Gehalt und sie ist auch nicht notwendig zur
> Disambiguierung umgangssprachlicher Mehrdeutigkeiten.

Jawohl, Herr Oberstudienrat!

von Paul B. (paul_baumann)


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Icke ®. schrieb:
> Jawohl, Herr Oberstudienrat!

Das heißt: "Zu Befehl, Genosse Stabswebfehler!"
Wir können das auch nach Dienst üben...

Ohne Tritt, Marsch...
;-)
MfG Paul

von J. A. (gajk)


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Stefan M. schrieb:
> Der Ballon wird weder leichter noch schwerer.

Stimmt. Die Leute werden vom Essen auch nicht leichter oder schwerer. 
Sie speichern nur unverbrannte Energie als Fett.

von Tcf K. (tcfkao)


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Die Masse wird in Kilogramm angegeben und ist überall gleich, egal ob 
und welche Schwerkraft herrscht.
Die Gewichtskraft wird in Newton angegeben und hängt von der Schwerkraft 
am jeweiligen Messort ab. Eigentlich dürfen Gewichtskräfte nur noch in 
Newton angegeben werden, im Geschäftsfeld wird aber Kilogramm verwendet.

Passend zur Eingangsfrage: Wird ein Körper, der an der Erdoberfläche 10N 
Gewichtskraft aufbringt schwerer oder leichter wenn man ihn in einen 
10km tiefen Bergstollen bringt?

von Falk B. (falk)


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@Tcf Kao (tcfkao)

>Passend zur Eingangsfrage: Wird ein Körper, der an der Erdoberfläche 10N
>Gewichtskraft aufbringt schwerer oder leichter wenn man ihn in einen
>10km tiefen Bergstollen bringt?

Die Masse bleibt gleich, die Gewichtskraft sinkt. Im Erdmittelpunkt hat 
man Schwerelosigkeit, wenn gleich es dort "etwas" heiß ist ;-)

von Timm T. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Die Masse bleibt gleich, die Gewichtskraft sinkt.

Nicht ganz, die Gewichtskraft nimmt erstmal weiter zu, bis sie ab einem 
Radius von 3000km Richtung Erdmittelpunkt abnimmt.

Ein Körper in einem theoretisch durch den Erdmittelpunkt gehenden 
Schacht bliebe auch nicht im Mittelpunkt hängen (labiles Gleichgewicht), 
sondern an einem der beiden Punkte höchster Gravitation.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schwerefeld#Erdschwerefeld_im_Erdinneren

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Der erste Satz stimmt, aber der zweite?

An den Punkten mit höchster Gravitation ist auch die Beschleunigung am
größten. Der Körper wird dort also keinesfalls stehenbleiben.

Der einzige Punkt, an dem der Körper zu Ruhe kommen kann, ist der
Erdmittelpunkt.

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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Wo wir schon mal den Schraubendreher hatten : Zollstock, bei mir kann 
man nur cm und m ablesen. Ist also ein Metermaß. Ich sage ja auch 
Schwiegermutter und nicht Kneifzange. :-)

von Timm T. (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Der einzige Punkt, an dem der Körper zu Ruhe kommen kann, ist der
> Erdmittelpunkt.

Und was sollte einen Körper bewegen, am Erdmittelpunkt zur Ruhe zu 
kommen?

Und wenn Du ihn da platzieren würdest: Bleibt ein Bleistift stehen, wenn 
Du ihn auf die Spitze stellst?

von Mani W. (e-doc)


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Timm T. schrieb:
> Bleibt ein Bleistift stehen, wenn
> Du ihn auf die Spitze stellst?

Diese Präzision bleibt dem Menschen wohl noch sehr lange
verwehrt....

von Timm T. (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Diese Präzision bleibt dem Menschen wohl noch sehr lange
> verwehrt....

Das hat damit nichts zu tun. Das ist ein labiles Gleichgewicht, eine 
noch so geringe Abweichung in der Schwerkraft läßt den Bleistift 
umkippen oder das Objekt aus dem Erdmittelpunkt herausdriften.

Dann würde es sich in Richtung zunehmender Gravitation bewegen. Da es 
sich hierbei vom Erdmittelpunkt wegbewegt, ein Objekt von der 
Erdoberfläche aus sich aber Richtung Erdmittelpunkt bewegen würde, liegt 
es nahe, daß sich beide Objekte an einen Punkt zwischen Erdmittelpunkt 
und Erdoberfläche bewegen. Und da bietet sich nunmal der Punkt größter 
Gravitation an.

Das gilt nur bei entsprechender Dämpfung der Bewegungen, ohne Reibung 
würde sich ein an der Erdoberfläche losgelassenes Objekt bis zur anderen 
Erdseite bewegen und dann ständig zwischen den beiden Seiten hin und 
herpendeln, mit einer Periodendauer von etwa 1,5 Stunden wenn ich nicht 
irre.

von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Timm T. schrieb:

> Das hat damit nichts zu tun. Das ist ein labiles Gleichgewicht, eine
> noch so geringe Abweichung in der Schwerkraft läßt den Bleistift
> umkippen oder das Objekt aus dem Erdmittelpunkt herausdriften.
>
> Dann würde es sich in Richtung zunehmender Gravitation bewegen. Da es
> sich hierbei vom Erdmittelpunkt wegbewegt, ein Objekt von der
> Erdoberfläche aus sich aber Richtung Erdmittelpunkt bewegen würde, liegt
> es nahe, daß sich beide Objekte an einen Punkt zwischen Erdmittelpunkt
> und Erdoberfläche bewegen. Und da bietet sich nunmal der Punkt größter
> Gravitation an.

Ich glaube du interpretierst gerade den Betrag der Kraft-Vektoren als 
Energie-Potential.

Die Lage in der Mitte ist Stabil.

Betrachte mal das Erd-Gravitationsfeld als Vektorfeld, und überlege 
nochmal, in welche Richtiung die Vektoren zeigen. Wenn man die Erde als 
isoliertes System ansieht, gibt es keine Gravitationskraft, welche vom 
Erdmittelpunkt wegzeigt.
Nehmen wir mal an, die Erde sei eine Hohlkugel, dann würde ein Körper im 
inneren der Kugel schweben, weil sie im Inneren kräftefrei ist. Die 
Mathematik ist dieselbe wie bei einer elektrisch geladenen Kugel. 
Ladungsdichte entspr. Massedichte, G entspr. E, etc.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Die Ballon-Hülle verändert das Gewicht nicht.
Das Gas auch nicht.

Es ist nur entscheidend, wieviel Rauminhalt das "System Ballon" 
einnimmt.
ab einer gewissen Grösse (und damit Menge der verdrängten Luft)
ist der Ballon leichter als die Luft die er verdrängt.

genau das selbe wie mit Wasserfahrzeugen.
Das funktioniert in allen Flüssigkeiten und Gasen so.
Auch in Sand.

(OT)
Treibsand: Auch dort geht man nicht unter.
Da bleibt man nur stecken. Aber wenn die Flut oder ein Fressfeind 
kommt...
(/OT)

von Robert L. (lrlr)


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Timm T. schrieb:
> Ein Körper in einem theoretisch durch den Erdmittelpunkt gehenden
> Schacht bliebe auch nicht im Mittelpunkt hängen (labiles Gleichgewicht),
> sondern an einem der beiden Punkte höchster Gravitation.

??

an jedem Punkt im Erdinneren zeigen die "Schwerkraftvektoren" zum 
Erdmittelpunkt..

GERADE am " Punkte höchster Gravitation." wird man (nona) am stärksten 
zum Erdmittelpunkt gezogen, und HIER soll man hängen bleiben??

von Michael B. (laberkopp)


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Michael M. schrieb:
> Nehmen wir mal an, die Erde sei eine Hohlkugel, dann würde ein Körper im
> inneren der Kugel schweben, weil sie im Inneren kräftefrei ist.

Autsch.

Gravitation ändert sich durchaus innerhalb der Kugel.

Im MITTELPUNKT der Kugel hätte er ein instabiles Gleichgewicht, wenn der 
Mond nicht wäre (der Mittelpunkt ist kein Lagrange-Punkt).


Timm T. schrieb:
> Ein Körper in einem theoretisch durch den Erdmittelpunkt gehenden
> Schacht bliebe auch nicht im Mittelpunkt hängen (labiles Gleichgewicht),
> sondern an einem der beiden Punkte höchster Gravitation.

Wie kommst du auf das dünne Brett ?

(abgesehen davon, daß der Körper, damit er im Schacht hängen bleibt, 
sich mit der Erdrotation drehen müsste, also eine Fliehkraft zusätzlich 
wirkt).

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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man kann doch'n Schacht so tief garnicht graben O_°
:P

von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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☞ J-A von der H. schrieb:
> Die Ballon-Hülle verändert das Gewicht nicht.
> Das Gas auch nicht.
>
> Es ist nur entscheidend, wieviel Rauminhalt das "System Ballon"
> einnimmt.
> ab einer gewissen Grösse (und damit Menge der verdrängten Luft)
> ist der Ballon leichter als die Luft die er verdrängt.
>
> genau das selbe wie mit Wasserfahrzeugen.
> Das funktioniert in allen Flüssigkeiten und Gasen so.
> Auch in Sand.
>
> (OT)
> Treibsand: Auch dort geht man nicht unter.
> Da bleibt man nur stecken. Aber wenn die Flut oder ein Fressfeind
> kommt...
> (/OT)

Eigentlich sollte der Beitrag darauf abziehlen, wie im Alltag manche 
Begriffe/Wörter benutzt werden, und das es manchmal zu Situationen 
führt, bei denen ein Begriff gleichzeitig auch das Gegenteil bedeutet, 
also einfach keinen Sinn mehr ergibt, wenn man nicht genau festlegt, was 
mit dem Begriff jetzt konkret gemeint ist. Hier in meiner Arbeit, wo 
viele Leute mit verschiedenen Bildungshintergrund zusammenarbeiten gibt 
es recht oft Verständigungsschwierigkeiten, weil einfach die falschen 
Begriffe benutzt werden, oder manche Bezeichnungen unbekannt sind.

Den physikalischen Hintergrund, des Heliumballones sollte ja jeder, der 
im Physikunterricht aufgepasst hat, verstehen und ausrechnen können. 
Darum sollte es hier eigentlich nicht gehen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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athou

von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Michael B. schrieb:
> Michael M. schrieb:
>> Nehmen wir mal an, die Erde sei eine Hohlkugel, dann würde ein Körper im
>> inneren der Kugel schweben, weil sie im Inneren kräftefrei ist.
>
> Autsch.
>
> Gravitation ändert sich durchaus innerhalb der Kugel.

Rechne doch mal das Gravitationsfeld innerhalb einer symetrischen 
Hohlkugel aus. Da kannst du wunderbar Schweben.


> Im MITTELPUNKT der Kugel hätte er ein instabiles Gleichgewicht, wenn der
> Mond nicht wäre (der Mittelpunkt ist kein Lagrange-Punkt).

Ich schrieb Isoliertes System, der Mond hat da nichts zu suchen.

Und wenn der Innenraumraum Kräftefrei ist, gibt es da natürlich keinen 
bevorzugten Punkt mehr. Egal, wo du den Körper plazierst, er bleibt an 
dieser Stelle.

Vorausgesetzt Dichte(r)=const für |r|=const wenn r der Ortsvektor ist 
und der Koordinatenursprung einfacherhalber in der Kugelmitte.

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Betrachte mal das Erd-Gravitationsfeld als Vektorfeld, und überlege
> nochmal, in welche Richtiung die Vektoren zeigen.

Am Erdmittelpunkt zeigen natürlich alle Schwerkraftverktoren nach Außen. 
Es sei denn, es existiert am Erdmittelpunkt eine unendlich große Masse.

Michael M. schrieb:
> Nehmen wir mal an, die Erde sei eine Hohlkugel, dann würde ein Körper im
> inneren der Kugel schweben, weil sie im Inneren kräftefrei ist.

Theoretisch, wenn der Körper exakt in der Mitte und die Schwerkraft in 
alle Richtungen gleich ist. Praktisch ist das ohne zusätzliche 
Korrekturen so unmöglich, wie einen Satelliten ohne Bahnkorrektur an L1 
zu platzieren. Oder einen Bleistift auf die Spitze zu stellen.

Michael B. schrieb:
> sich mit der Erdrotation drehen müsste, also eine Fliehkraft zusätzlich
> wirkt

Das ist genausowenig ein Problem wie mit Körpern an den 
Lagrange-Punkten. Das Problem ist eher, daß sich beim Fallen die 
Bahngeschwindigkeit ändert, der Körper sich auf einer Spiralbahn bewegen 
möchte und unweigerlich an die Wand knallt. Aber das könnte man ja durch 
eine Führung verhindern.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Timm T. schrieb:
> Am Erdmittelpunkt zeigen natürlich alle Schwerkraftverktoren nach Außen.
> Es sei denn, es existiert am Erdmittelpunkt eine unendlich große Masse.

Nein, im Erdmittelpunkt heben sich alle Schwerkraftkomponenten auf, so
dass hier überhaupt keine Kraft wirkt. Und überall außerhalb des
Mittelpunkts zeigen die Schwerkraftverktoren zum Mittelpunkt hin.
Deswegen befindet sich ein beweglicher Körper im Erdmittelpunkt in einem
stabilen Gleichgewicht, denn bei jeder Bewegung aus dem Mittelpunkt
heraus wird er durch die Gravitationskraft sofort wieder zurückgezogen.

> Michael M. schrieb:
>> Nehmen wir mal an, die Erde sei eine Hohlkugel, dann würde ein Körper im
>> inneren der Kugel schweben, weil sie im Inneren kräftefrei ist.
>
> Theoretisch, wenn der Körper exakt in der Mitte und die Schwerkraft in
> alle Richtungen gleich ist. Praktisch ist das ohne zusätzliche
> Korrekturen so unmöglich, wie einen Satelliten ohne Bahnkorrektur an L1
> zu platzieren. Oder einen Bleistift auf die Spitze zu stellen.

Nochmals nein. Da die Hohlkugel im Inneren kräftefrei ist, befindet sich
der Körper an jedem Punkt (auch außerhalb von der Mitte) in einem
indifferenten Gleichgewicht, vergleichbar mit einer Kugel auf einer
horizontalen Ebene.

von Timm T. (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Und überall außerhalb des
> Mittelpunkts zeigen die Schwerkraftverktoren zum Mittelpunkt hin.

Warum sollten sie das tun? Die Schwerkraftvektoren zeigen in Richtung 
einer Masse. Für jeden Punkt außerhalb des exakten Mittelpunktes und 
innerhalb des Radius größter Gravitation ist aber die größere 
Massenansammlung außerhalb des Punktes, vom Erdmittelpunkt weg.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Timm T. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Und überall außerhalb des
>> Mittelpunkts zeigen die Schwerkraftverktoren zum Mittelpunkt hin.
>
> Warum sollten sie das tun?

Weil es die Naturgesetze so wollen ;-)

> Für jeden Punkt außerhalb des exakten Mittelpunktes und
> innerhalb des Radius größter Gravitation ist aber die größere
> Massenansammlung außerhalb des Punktes, vom Erdmittelpunkt weg.

Beachte, dass der Körper nicht nur von der Masse diesseits, sondern auch
von der Masse jenseits des Erdmittelpunkts angezogen wird.

Schau die auch das von dir verlinkte Diagramm an:

Timm T. schrieb:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Schwerefeld#Erdschwerefeld_im_Erdinneren

Darin hat die Gravitation bzw. die Fallbeschleunigung im Erdinneren
dasselbe Vorzeichen wie außerhalb der Erdkugel. Somit zeigt sie in einem
Abstand von 2000 km vom Erdmittelpunkt in die gleiche Richtung wie in
einem Abstand von 8000 km, also zum Erdmittelpunkt hin.

Wenn dir das intuitiv nicht klar ist, kommst du mit Rechnen weiter.

von Karl H. (kbuchegg)


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Yalu X. schrieb:

> Beachte, dass der Körper nicht nur von der Masse diesseits, sondern auch
> von der Masse jenseits des Erdmittelpunkts angezogen wird.

Oder anders ausgedrückt.
Sobald du dich in einer Richtung aus dem exakten Schwerpunkt 
herausbewegst, hast du hinter dir mehr Masse als vor dir.


Die Sache mit der höheren Schwerebeschleunigung auf dem Weg zum 
Schwerpunkt hat keine geometrische Ursache, sondern ist der 
unterschiedlichen Zusammensetzung geschuldet.

von Timm T. (Gast)


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Karl H. schrieb:
> Sobald du dich in einer Richtung aus dem exakten Schwerpunkt
> herausbewegst, hast du hinter dir mehr Masse als vor dir.

Dabei spielt aber auch die Entfernung zur Masse mit rein.

Ich suche seit gestern eine Herleitung des Schalentheorems. Es wird zwar 
"überall" behauptet, daß das so sei. Aber ich finde schlichtweg keine 
verständliche Herleitung...

von Karl H. (kbuchegg)


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Timm T. schrieb:
> Karl H. schrieb:
>> Sobald du dich in einer Richtung aus dem exakten Schwerpunkt
>> herausbewegst, hast du hinter dir mehr Masse als vor dir.
>
> Dabei spielt aber auch die Entfernung zur Masse mit rein.

Natürlich.
Aber alles was vor mir ist, wird von dem Teil hinter mir 
gravitationsmässig aufgehoben UND es bleibt noch ein Rest übrig. Der 
erzeugt dann gravitativ eine Kraft, die mich wieder zurückzieht.

> Ich suche seit gestern eine Herleitung des Schalentheorems. Es wird zwar
> "überall" behauptet, daß das so sei. Aber ich finde schlichtweg keine
> verständliche Herleitung...

Dem Manne kann  geholfen werden
http://www.kosmoskrau.de/doc/Grav_Kugel.pdf

Ohne Infinitesimalrechnung geht es aber nicht.

: Bearbeitet durch User
von Karl H. (kbuchegg)


Angehängte Dateien:

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Karl H. schrieb:

> Natürlich.
> Aber alles was vor mir ist, wird von dem Teil hinter mir
> gravitationsmässig aufgehoben UND es bleibt noch ein Rest übrig. Der
> erzeugt dann gravitativ eine Kraft, die mich wieder zurückzieht.


Ich hoffe du gestattest mir, jetzt ein bisschen zu vereinfachen.
Betrachten wir mal einen Schnitt durch die Erde
Im linken Bild sei der rote Kringel in der Mitte unsere Testmasse. Wir 
betrachten nur den Fall, dass diese Testmasse nach links oder rechts 
bewegt werden kann, bzw. welche Kräfte wirken.
Du wirst mir sicherlich zustimmen, dass das Volmen in der Halbkugel 
links (abgetrennt durch die schwarze senkrechte Linie) gleich gross ist, 
wie das Volumen der rechten Halbkugel und das beide identische Form 
haben. Die beiden Hälften erzeugen daher identische Gravitationskraft. 
Die Kraftresultierende auf den Testkörper ist also 0.
Jetzt verschieben wir den Testkörper mal probeweise nach links. Dadurch 
verschiebt sich aber auch die Teilungslinie der beiden 'Halbkugeln' (in 
Anführungszeichen, denn es sind ja jetzt keine Halbkugeln mehr)
Unzweifelhaft wird dadurch die linke 'Halbkugel' volumsmässig kleiner, 
während die rechte größer wird. Es gibt also einen gewissen Anteil in 
der rechten 'Halbkugel', der gravitativ den gleichen Effekt hat, wie der 
jetzt kleinere linke Teil (der schraffierte Bereich). Und dann bleibt 
noch etwas übrig, der blaue Bereich. Der erzeugt eine Kraftkomponente, 
die vom linken Teil nicht mehr kompensiert wird. Die Kraftresultierende 
weisst also nach rechts, zum ursprünglichen Zentrum.

: Bearbeitet durch User
von Karl H. (kbuchegg)


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Karl H. schrieb:

> während die rechte größer wird. Es gibt also einen gewissen Anteil in
> der rechten 'Halbkugel', der gravitativ den gleichen Effekt hat, wie der
> jetzt kleinere linke Teil (der schraffierte Bereich).

Ich habs schlecht gezeichnet.
Mir ist gerade eingefallen, wie ich das malen müsste, damit man es 
sofort sieht.

von Karl H. (kbuchegg)


Angehängte Dateien:

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Karl H. schrieb:
> Karl H. schrieb:
>
>> während die rechte größer wird. Es gibt also einen gewissen Anteil in
>> der rechten 'Halbkugel', der gravitativ den gleichen Effekt hat, wie der
>> jetzt kleinere linke Teil (der schraffierte Bereich).
>
> Ich habs schlecht gezeichnet.
> Mir ist gerade eingefallen, wie ich das malen müsste, damit man es
> sofort sieht.

Nämlich so.

Der linke Kreisbogen wird um die (mit der Testmasse verschobene) 
Teilungslinie gespiegelt. Das ergibt rechts den strichlierten Bogen. 
Alles innerhalb dieses Bogens hebt den gravitativen Effekt von der 
linken "Hälfte" exakt auf (weil: gleiches Volumen, gleiche Form). Der 
Teil, der dann noch übrig bleibt (der blaue Teil), dass ist der Anteil, 
der gravitativ eine Kraft offensichtlich nach rechts erzeugt. Es gibt 
nur eine Möglichkeit, damit diese Kraft verschwindet. Nämlich dann, wenn 
auch der blaue Anteil verschwindet. Dazu muss aber der gespiegelte 
Anteil genau über den rechten Teil passen. Mit anderen Worten: die 
Teilungslinie muss dazu genau in der Mitte sein.

qed.

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Karl H. schrieb:
> Dem Manne kann  geholfen werden
> http://www.kosmoskrau.de/doc/Grav_Kugel.pdf

Danke für diese aufschlußreiche Abhandlung. Seite 17: "Fazit: Die nach 
der integralen, zentrumsbezogenen Methode** ermittelten  Werte der 
gravitativen Kräfte für eine  Hohl- und Vollkugel sind falsch."

Die Erklärung dafür liefert Seite 11 und 12.

Die Newtonsche Schalentheorie scheint auf einer Vereinfachung zu 
beruhen, die zwar zweckmäßig, aber unvollständig ist. Nun sind solche 
Vereinfachungen in der Physik üblich, siehe die Berechnung zur 
Periodendauer eines Pendels, die nur für kleine Winkel gilt.

Witzig ist aber, daß mehrfach im Thread die "Feldfeiheit im Inneren 
einer Hohlkugel" erwähnt wird, ohne das in Frage zu stellen, nur weil 
man es mal im Studium so gehört hat.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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@Karl Heinz:

Hui, was hast du denn da für einen Artikel erwischt :)

@Timm:

Am besten beschränkst du dich beim Durchlesen auf Kapitel 2 (Die
Ableitung der Gravitation in der zentrumsbezogenen, integralen
Rechenweise nach „Alonso & Finn“). Die darin beschriebene Herleitung der
Gravitation der Kugelschale und der massiven Kugel ist korrekt und nicht
vereinfacht.

Den ganze Rest vergiss mal lieber. Er dient als Hilfsmittel, die
Urknalltheorie zu widerlegen, was wiederum eine Grundlage für einen
naturwissenschaftlichen Beweis der Existenz des Christengottes
darstellt. Das alles ist so hanebüchen, dass es selbst dem Papst die
Fußnägel hochrollen würde :)

Wen es trotzdem interessiert: Einfach mal in der Homepage des Autors

  http://kosmoskrau.de/

einsteigen und ein paar der Texte lesen. Ich übernehme aber keinerlei
Haftung bei evtl. dadurch verursachten psychischen Störungen ;-)

Aber wie gesagt: Kapitel 2 des Artikels ist seriös und hat Hand und Fuß.
Warum es qualitätsmäßig im diametralen Gegensatz zu den restlichen
Inhalten der Webseite steht, wird klar, wenn man sich die Danksagung am
Ende des Artikels durchliest.

Timm T. schrieb:
> Witzig ist aber, daß mehrfach im Thread die "Feldfeiheit im Inneren
> einer Hohlkugel" erwähnt wird, ohne das in Frage zu stellen, nur weil
> man es mal im Studium so gehört hat.

Wie kommst du darauf, dass diejenigen die das erwähnt haben, es nicht in
Frage gestellt haben, und dass sie es im Studium gehört haben?

Für mich jedenfalls trifft weder das eine noch das andere zu. Ich habe
mir tatsächlich vor längerer Zeit einmal die Mühe gemacht, das Ganze
durchzurechnen :)

von Timm T. (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Die darin beschriebene Herleitung der
> Gravitation der Kugelschale und der massiven Kugel ist korrekt und nicht
> vereinfacht.

Haha, ja den Artikel fand ich auch "grenzwertig". Aber warum sollte 
gerade Kapitel 2 korrekt sein, die diskrete Herleitung aber nicht?

Was mir nach wie vor unklar ist: Wie er von F4 auf F5 bzw. F6 kommt? Das 
ist so wie "und hier sehen wir sofort"...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Timm T. schrieb:
> Aber warum sollte
> gerade Kapitel 2 korrekt sein, die diskrete Herleitung aber nicht?

Die ist vom Prinzip her ebenfalls in Ordnung, und es kommen ja nach
Aussage des Autors bis auf einen (Diskretierungs-)Fehler von 1% die
gleichen Ergebnisse heraus. Es handelt sich dabei aber nicht um eine
allgemeine mathematische Herleitung, sondern um eine numerische Näherung
(mittels Excel berechnet), die ich nicht als Beweis, sondern höchstens
als Bestätigung der Ergebnisse aus Kapitel 2 sehen würde. Und spätestens
ab der zweiten Hälfte von Seite 9 beginnt sich Verwirrung breit zu
machen, die zur Lösung unseres Problems hier nichts beiträgt.

> Was mir nach wie vor unklar ist: Wie er von F4 auf F5 bzw. F6 kommt? Das
> ist so wie "und hier sehen wir sofort"...

Von F3 nach F5 und von F4 nach F6 erfolgt die Bildung des Gradienten
(d.h. die Ableitung nach r), um vom Potential V zur Feldstärke G zu
gelangen: G = -grad(V) = -dV/dr.

von Timm T. (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> sondern um eine numerische Näherung
> (mittels Excel berechnet), die ich nicht als Beweis, sondern höchstens
> als Bestätigung der Ergebnisse aus Kapitel 2 sehen würde

Naja, der experimentelle Beweis steht auch noch aus. ;-)

Yalu X. schrieb:
> Von F3 nach F5 und von F4 nach F6 erfolgt die Bildung des Gradienten
> (d.h. die Ableitung nach r), um vom Potential V zur Feldstärke G zu
> gelangen: G = -grad(V) = -dV/dr.

Ähm ja, jetzt hab ich auch den Fehler in F3 gesehen. Wenn man nicht 
alles selbst nachrechnet...

So eine Schei..e, da bin ich über 20 Jahre mit dem falschen Wissen 
rumgerannt, der Punkt größter Massenanziehung würde irgendwo zwischen 
Erdrinde und Erdkern liegen. Nur weil das mal irgendwo so stand. Da ich 
das irgendwann mit 15 aufgelesen habe, gültet dafür Einsteins Aussage 
zum "gesunden Menschenverstand".

von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Timm T. schrieb:
> Naja, der experimentelle Beweis steht auch noch aus. ;)

Hast du ein Smartphon mit GPS-Empfänger?
Darin und damit wird so gut wie jede physikalische Erkenntnis genutzt, 
welche die Menschheit bis jetzt entdeckt hat. Von der Quantenmechanik 
bis zur Allgemeinen Relativitätstheorie ist alles vorhanden, und die 
Fertigungsmaschienen für die Produktion kommen teilweise noch sehr gut 
mit der Klassischen Physik aus ;)

Irgendwie ist es lustig, wenn manche Leute meinen, das die Physik nicht 
stimmt, und dann ihr Handy klingelt ;)


Natürlich, ist das Beispiel mit der idealen Hohlkugel schlecht 
umsetzbar, aber das Physikalische Modell, was bei diesem Beispiel 
benutzt wird, hat sich auch immer bei realen Gegebenheiten als richtig 
erwiesen. Also kann man sagen, wenn man es schaffen würde solch eine 
Isolierte Hohlkugel zu bauen, dann wäre ihr Inneres Kräftefrei.
Es könnte aber sein, das bei diesen bis jetzt noch nicht real 
untersuchten Bedingungen, sich die Realität doch anders verhält, als 
vorhergesagt, dann müsste das Modell erweitert werden, aber das 
bisherige, welches sich ja bis jetzt als richtig erwiesen hat, müsste 
irgendwie im erweiterten Modell mit drin stecken, z.B. als Grenzfall für 
niedrige Geschwindigkeiten.

von Timm T. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Natürlich, ist das Beispiel mit der idealen Hohlkugel schlecht
> umsetzbar, aber das Physikalische Modell, was bei diesem Beispiel
> benutzt wird, hat sich auch immer bei realen Gegebenheiten als richtig
> erwiesen.

Das physikalische Modell, welches hinter der Brennweite einer Linse 
steht, hat sich im Schulversuch auch als richtig erwiesen. Im Studium 
durfte ich dann lernen, daß es weit mehr als die Schulphysik gibt, da 
kamen dann so bösartige Sachen wie chromatische und sphärische 
Aberrationen dazu.

Ein Modell ist erstmal ein Modell, und es wäre nicht das erste Modell, 
welches bei näherer Betrachtung zusätzliche Randbedingungen oder eine 
Erweiterung erfordert.

von Paul B. (paul_baumann)


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Timm T. schrieb:
> Aberrationen

Ach, deshalb heißt es auch "lektrische und vullelekdronische Aberade"

MfG Paul

: Bearbeitet durch User
von Simon H. (simi)


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Falk B. schrieb:
> Was ist schwerer? 1kg Eisen oder 1kg Federn?

Dieses Altbekannte "Trivialrätsel" ist jedoch gar nicht so extrem 
trivial, wie man meinen könnte. Und zwar genau aus dem selben Grund, 
weshalb die Ursprungsfrage so viel Diskussionsstoff ist.

Es gibt ja noch die wohlbekannte Antwort: "Klar: Eisen. Das merkst Du, 
wenn Du Dir mal beides auf die Füsse knallen lässt". Auch dieser Satz 
ist nicht sooooo absurd, wie er scheint.

Im Vakuum ist sicher beides gleich schwer. Aber umgeben von der 
Atmosphäre? Je nachdem, ob man jetzt das Gewicht inkl. der Verdrängung 
oder ohne dieselbe definiert, ist eben ein kg Eisen tatsächlich um 
einiges schwerer als 1kg Federn. Und ein Heissluftballon ist entweder 
einige hundert "kg" schwer (absichtlich so geschrieben, weil es eben 
gebräuchlich ist) - oder eben schwerelos.

Hm... wenn ich das so bedenke, kann man dieses Beispiel sehr schön zu 
Hilfe nehmen, um seinen Kindern den Unterschied zwischen Masse und 
Gewicht zu erklären. Resp. "schwere Masse" und "träge Masse". Leg mal 
eine Waage unter ein schwimmendes schiff. Sie wird kein Gewicht zeigen. 
Und dann trete mal ganz fest gegen das Schiff und schau, was passiert. 
:-)


Gruäss
Simon

: Bearbeitet durch User
von Karl H. (kbuchegg)


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Yalu X. schrieb:
> @Karl Heinz:
>
> Hui, was hast du denn da für einen Artikel erwischt :)

Autsch.
Da hab ich ja was schönes angerichtet. Ich hab nur den Anfang des 
Artikels überflogen, gesehen dass die Grafiken korrekt aussehen, am Ende 
des Kapitels auch das richtige Ergebnis rauskommt, und das hat mir dann 
schon genügt.

Mea culpa

von Karl H. (kbuchegg)


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Yalu X. schrieb:
> Timm T. schrieb:
>> Aber warum sollte
>> gerade Kapitel 2 korrekt sein, die diskrete Herleitung aber nicht?
>
> Die ist vom Prinzip her ebenfalls in Ordnung, und es kommen ja nach
> Aussage des Autors bis auf einen (Diskretierungs-)Fehler von 1% die
> gleichen Ergebnisse heraus.

Die 1% würde ich mal in Frage stellen.
Nach Aussagen des Autors hat er ein 20*20*20 Raster genommen. So kommen 
dann wohl auch die 5-tausend irgendwas Punkte heraus, die er genommen 
hat.

Jetzt brauchen wir aber sicher nicht darüber diskutieren, wie genau man 
eine Kugel mit einem 20*20*20 Raster approximieren kann. Im übrigen ist 
das lächerlich. Auch vor 20 Jahren war die Aufrasterung in wesentlich 
feinere Voxel überhaupt kein Problem. OK, in Excel artet das in Arbeit 
aus, aber für einen Informatiker ist das eine Fingerübung zwischen der 
Tagesschau und dem Hauptabendprogramm.

Den Rest, den er da betrachtet: Ich gestehe, ich hab das nicht weiter im 
Detail durchgearbeitet. Beim schnellen Querlesen sind da aber für mich 
einige Gedankensprünge drinnen, die ich so nicht so schnell 
nachvollziehen kann. Sowas (Gedankensprünge, die im Text nicht weiter 
ausgeführt werden) ist meist ein untrügliches Zeichen dafür, dass der 
Autor auf dem Holzweg ist.

Und ja. Wenn ich numerisch diskret mit einem Newton Modell eine Sonne 
samt Planet simuliere, dann kriege ich zwar eine Ellipse raus und ich 
kriege auch die Geschwindigkeits-Abstandsbeziehung korrekt raus, ABER: 
die Bahn dreht sich. Nun ist mir aber völlig klar, dass es sich dabei um 
ein Artefakt aus der diskreten Simulation handelt. Die Drehung wird 
kleiner, je feiner ich die Zeitschritte mache. Nie würde ich darauf 
kommen, dass ich damit erklären könnte, warum die Planetenbahnen 
präzedieren und man daher die Relativitätstheorie nicht braucht und 
Newton schon genügt, wenn man nur annimmt, dass die Zeit nicht 
kontinuierlich verläuft. Ein diskretes Modell hat immer Lücken, die der 
Diskretisierung geschuldet sind. Die werden kleiner, je feiner die 
Diskretisierung wird, aber dieses hat er in seiner Abhandlung ja wieder 
mal unter den Tisch fallen lassen.

Lustig finde ich ja, dass jemand eine Abhanldung schreibt, und da noch 
nicht mal seinen akademischen Titel richtig schreiben kann. Oder ist das 
gar ein Titel aus einer Titelmühle?

: Bearbeitet durch User
von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Timm T. schrieb:
> Michael M. schrieb:
>> Natürlich, ist das Beispiel mit der idealen Hohlkugel schlecht
>> umsetzbar, aber das Physikalische Modell, was bei diesem Beispiel
>> benutzt wird, hat sich auch immer bei realen Gegebenheiten als richtig
>> erwiesen.
>
> Das physikalische Modell, welches hinter der Brennweite einer Linse
> steht, hat sich im Schulversuch auch als richtig erwiesen. Im Studium
> durfte ich dann lernen, daß es weit mehr als die Schulphysik gibt, da
> kamen dann so bösartige Sachen wie chromatische und sphärische
> Aberrationen dazu.

Da hast du aber ein schlechtes Beispiel genommen, was du beschreibst ist 
eher ein Problem der Fertigungstechnik, und des Arbeitsaufwandes des 
Ausrechnen.

von Timm T. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> was du beschreibst ist
> eher ein Problem der Fertigungstechnik

Quatsch nein, optische Aberrationen sind gerade kein Fertigungsproblem. 
Optische Aberrationen sind auch keine "Fehler", sondern entstehen 
einfach durch die physikalischen Gegebenheiten.

Die Brennweitenformel aus dem Physikunterricht beschreibt nunmal das 
Modell Linse ungenügend, weil z.B. Sinussatz (sin(x) = x für kleine x), 
weil Linsendicke vernachlässigt, weil Dispersion vernachlässigt... Will 
man das optische System genauer beschreiben, muß man weitere Faktoren 
einfügen, die die Berechnungen immer mehr verkomplizieren, bis dahin daß 
sie nur noch numerisch lösbar sind.

Genauso Pendel: T = 2 Pi Sqrt(l / g) gilt nunmal nur für kleine Winkel, 
wo sin(alpha) = alpha (Bogenmaß), wurde trotzdem in jeder Pendeluhr 
eingebaut.

Genauso Kondensator: Jeder Elektroniker weiß, daß man eben nicht nur 
Kapzität, sondern auch son Dreck wie Serienwiderstand, Temperaturgang... 
beachten muß.

Wir sind umgegeben von physikalischen Erscheinungen, von denen wir uns 
vereinfachte Modelle machen, um sie zu erfassen. Und wenn wir merken, 
daß die Modelle nicht mehr ausreichen, müssen wir sie erweitern.

Warum sollte es da nicht naheliegen zu vermuten, daß das bei dem 
Newtonschen Schalenmodell auch so sein könnte? Wenn das dann nicht so 
ist, ok. Aber wenn mir jemand die Brennweitenformel aus dem 
Physikunterricht als der Weisheit letzen Schluß verlegt, mit der er dann 
Mikroskopobjektive berechnen will, lach ich nur.

von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Timm T. schrieb:
> Michael M. schrieb:
>> was du beschreibst ist
>> eher ein Problem der Fertigungstechnik
>
> Quatsch nein, optische Aberrationen sind gerade kein Fertigungsproblem.
> Optische Aberrationen sind auch keine "Fehler", sondern entstehen
> einfach durch die physikalischen Gegebenheiten.

kein Quatsch!
hab aber jetzt auch keine Lust mehr, weiter zu diskutieren, da ich keine 
Zeit dafür habe, und es die Wikipedia, gute Physikbücher und den 
Logischen Verstand gibt was du dier zu rate ziehen kannst.
Das was du mit den Linsen ansprichst ist das selbe, wie mit dem 
vereinfachten Fadenpendel bei kleinen Auslenkungen, mann wusste schon 
immer, das es nur Annäherungen sind, man hatte schon immer ein bessere 
Theoretisches Modell, als das was man dann in der Praxis anwendet, weil 
der Fertigungsaufwand, bzw Rechenaufwand im Alltag einfach meist zu groß 
ist.
Man ist halt erst jetzt bei manchen Sachen in der Lage, mit der Hilfe 
von Computern, Lösungen auszurechnen wofür man schon seit Jahrhunderten 
die Formeln dazu kennt. Und dann mit modernen Maschinen zu fertigen. 
Optische Spiegel Nanometergenau aus einem Stück zu Fräsen war früher 
unvorstellbar. Das gibt es aber jetzt sogar schon Kommerziel:
http://www.kugler-precision.com/index.php?Neue-Prokutionsverfahren-neue-Spiegel
früher war man halt froh, das man einer Kugelfläche schon so nah wie 
möglich gekommen ist, weil man das dann auch einfach, teilweise mit 
näherungen, berechnen konnte.

von Timm T. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> und es die Wikipedia, gute Physikbücher und den
> Logischen Verstand gibt

Mei Gudsder, ich hab das 4 Jahre studiert, und Du verweist mich auf 
Wikipedia? Ist jetzt nicht Dein Ernst, oder?

Optische Aberrationen sind KEINE Fertigungsfehler. Und optische 
Aberrationen können mit entsprechendem Aufwand minimiert werden, aber 
nicht komplett verschwinden, außer für den trivialen Fall des planen 
Spiegels oder des achsnahen Strahles mit kleinem Einfallswinkel.

von Robert L. (lrlr)


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>Im Studium
>durfte ich dann lernen, daß es weit mehr als die Schulphysik gibt,

naja, wir haben in der Schule gelernt wie eine Linse funktioniert
und wie ein Prisma funktioniert


hätte man also nicht aufs Studium warten müssen, sondern nur sein Wissen 
"kombinieren", und schon hätte man gewusst das es (auch theoretisch) 
wohl eher keine Ideale Linse für Weißes Licht geben wird...

von Norbert M. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Also wird ein Heliumballon, welcher langsam Helium verliert in
> praktischer Betrachtung SCHWERER, eben weil der Auftrieb kleiner wird.

Nach dieser unkonventionellen Betrachtungsweise müsste ein Öltanker im 
Hafen Rotterdam beim Löschen der Ladung ebenfalls schwerer werden.
Um eins Deiner Lieblingswörter zum Besten zu geben: Unsinn!

> Klingt komisch, ist aber so.

Nur weil etwas komisch klingt, macht es Unsinn nicht weniger unsinnig.

LG, N0R

--
"Nachdenken gehört nicht zu deinem Repertoire wie mir scheint ;-)"

von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Timm T. schrieb:
> Michael M. schrieb:
>> und es die Wikipedia, gute Physikbücher und den
>> Logischen Verstand gibt
>
> Mei Gudsder, ich hab das 4 Jahre studiert, und Du verweist mich auf
> Wikipedia? Ist jetzt nicht Dein Ernst, oder?

Also Physik kannst du nicht studiert haben, wenn du sowas schreibst:
>Ein Körper in einem theoretisch durch den Erdmittelpunkt gehenden
>Schacht bliebe auch nicht im Mittelpunkt hängen (labiles Gleichgewicht),
>sondern an einem der beiden Punkte höchster Gravitation.

> Optische Aberrationen sind KEINE Fertigungsfehler. Und optische
> Aberrationen können mit entsprechendem Aufwand minimiert werden, aber
> nicht komplett verschwinden, außer für den trivialen Fall des planen
> Spiegels oder des achsnahen Strahles mit kleinem Einfallswinkel.

Es geht doch nicht um Fertigungsfehler*, sondern um die praktische 
Umsetzung/Anwendung. Und die Theorie hat auch schon immer ausgesagt, das 
es Aberrationen gibt. Und da du die Sphärische Aberration als Beispiel 
für ein Theoretisches Problem genannt hast. hab ich gezeigt, dass das 
ein Fertigungstechnisches Problem ist, und keines der Theorie. Irgendwie 
bringst du Theorie und Anwendung durcheinader.

*Fertigungsfehler bei einer sphärischen Linse wären z.B. Abweichungen 
von der idealen Kugelform.

von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Norbert M. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Also wird ein Heliumballon, welcher langsam Helium verliert in
>> praktischer Betrachtung SCHWERER, eben weil der Auftrieb kleiner wird.
>
> Nach dieser unkonventionellen Betrachtungsweise müsste ein Öltanker im
> Hafen Rotterdam beim Löschen der Ladung ebenfalls schwerer werden.
> Um eins Deiner Lieblingswörter zum Besten zu geben: Unsinn!

Nimm deine Oma und stelle sie an den Hafen von Rotterdam, und drück ihr 
einen Heliumballon in die Hand, welcher Helium verliert. Was wird sie 
zum Tanker sagen, und was zum Ballon?

Und nun sieh dir mal den Beitragstitel an ;)

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