Hallo, ich habe ein kleines Problem, die Ergebnisse der Übertragungsfunktion eines simplen RC-Hochpasses richtig zu deuten: Ua/Ue=RC*s/1+RCs Phase fängt mit +90° an was ja bedeutet Ua eilt Ue 90° voraus. Den Satz finde ich auch so in einem Buch. Aber wie ist das in der Praxis möglich? Ich lege eine Spannung aus einem Generator an und noch zeitlich vorher wäre am Ausgang eine Spannung? Wäre ja nicht kausal... Viele Grüße, Lars
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Ein "echter" Sinus ist ein theoretisches Gebilde; er begann vor unendlicher Zeit und dauert unendlich lange an... Beim ersten Anlegen eines Signals - und sei es sinusförmig - eilt das Ausgangssignal natürlich nicht dem Eingangssignal voraus.
Lars W. schrieb: > Phase fängt mit +90° an was ja bedeutet Ua eilt Ue 90° voraus. Den Satz > finde ich auch so in einem Buch. Aber wie ist das in der Praxis möglich? > Ich lege eine Spannung aus einem Generator an und noch zeitlich vorher > wäre am Ausgang eine Spannung? Wäre ja nicht kausal... Die 90° Phasenverschiebung gelten für den stationären (vulgo: eingeschwungenen) Zustand. Im Einschaltmoment hast du den natürlich nicht.
Onkel Dittmeyer schrieb: > 90 Grad voreilen ist auch nur 270 Grad nacheilen :) AH; Ich beginne langsam mein theor.Angelesenes zu verstehen. Schön, hier reinzulesen. lg meinereiner
Onkel Dittmeyer schrieb: > 90 Grad voreilen ist auch nur 270 Grad nacheilen :) Haha, ja so ungefähr kam ich auf das Problem: Da war ein Bode und eine dazugehörige Ortskurve geplottet und Ortskurve fing bei +270° an aber Bode bei -90°. Ich habe dann selbst die Funktion geplottet und bekam passend wie erwartet +270°/+270° jeweils als Anfangswert. Wir haben dann gerätselt warum das so "geschoben" wurde und die Argumentation das das Signal ja nicht vor der Anregung dasein könnte fiel auch. So kam ich dann auf einen einfachen Hochpass um das besser verstehen zu können und auf die Frage. Jedenfalls danke schonmal an alle für die Erklärungen!!! Viele Grüße, Lars
Ua/Ue = RC*s/(1+RCs) Dieser Hochpass muss auch im Bodediagramm bei +90° anfangen. Falls nicht, dann hatte der Zeichner des Bodediagramms einen Fehler gemacht. Ua/Ue = jw*R*C/(1+jw*R*C) phi = 90° -arctan(w*R*C)
SIeh es mal so: Es mus erst Strom fliessen, um Spannung am C aufzubauen (ihn also zu laden). Dieser Stromfluss sorgt aber am R für eine (hohe) Ausgangsspannung. Sie fällt dann mit zunehmender Zeit/Spannung am C.
Helmut S. schrieb: > Ua/Ue = RC*s/(1+RCs) > > Dieser Hochpass muss auch im Bodediagramm bei +90° anfangen. Falls > nicht, dann hatte der Zeichner des Bodediagramms einen Fehler gemacht. > > Ua/Ue = jw*R*C/(1+jw*R*C) > > phi = 90° -arctan(w*R*C) Ja, ist auch so. Habe ich vielleicht zu überschwänglich erzählt: Ich hatte ein komplexeres System gegeben und nicht zueinander passende Diagramme gefunden. Daraufhin habe ich es mit Matlab geplottet und wieder stimmige Anfangswerte erhalten (270°im Bode/270° Ortskurve). Dann wusste ich das da was "getrickst" wurde. Dann kam die Diskussion auf warum und das der Ausgang ja nicht vor dem Eingang kommen kann und es daher von 270° nach -90° "geschoben" werden muss. In dem Fall des komplexen Systems waren dies aber unterschiedliche Signale (Kraft/Strom). So hieß es, doch 270° geht weil unterschiedliche Größen, nur bei gleichen Größen müsste man "schieben". Und daraufhin habe ich mir dann den Hochpass "als Beweis" ausgesucht um zu sehen, das es eben doch sein kann, das die gleiche "Signalart" (bei HP Spannung/Spannung) theoretisch eben am Ausgang eher Signal hat als der Eingang. Irgendwie kann ich mit dem Zeug rechnen aber zu verstehen, was das in der Praxis heißt fällt mir sehr schwer.
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