Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Änderung kleines kapazitiven Sensors messen


von Gerald G. (gerald_g)


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Hallo,

für einen Versuch hätten wir einen kapazitiven Sensor (zwei Platten, 
mehrere pF), dessen Kapazität sich ändert. Die Kapazität selber ist mir 
egal, ich brauche nur die Änderung der Kapazität in Form einer Spannung. 
Die Änderung des Sensors ist etwa Sinusförmig (zw. 100 und 400 kHz) und 
die Frequenz ist bekannt.
Funktioniert es, wenn ich einfach einen zweiten Kondensator mit dem 
Sensor in Reihe Schalte (etwa gleiche Größenordnung wie der Sensor), 
eine Gleichspannung an diese anlege und zwischen den Kondensatoren die 
Spannung abgreife (kapazitiver Spannungsteiler)?
Das ganze soll dann mit der bekannten Frequenz digital demoduliert 
werden.

Die Änderung der Kapazität rührt von einer Änderung der Überlappung 
beider Platten (dieser hat eine µm² Fläche und einen Abstand von etwa 
1µm). Es ist also eine Art Positionssensor.

Funktioniert die Auswertung so einfach? Sollte ich einen bestimmten 
Kondensator hierfür nutzen? Oder kann das so nicht funktionieren?

Vielen Danke

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Sollte es nicht genügen, die erreichte Spannung zu messen, lädt man den 
Kondensator wieder und wieder mit einer vorgegebenen/ bekannten 
Spannung? Hat er mehr Kapazität, ist die erreichte Spannung kleiner, da 
Ladung entsteht – eine Kapazitätsmessvorrichtung. Abhängig von der 
kleinsten zu messenden Kapazität muss die Messschaltung schnell genug 
sein. Geht sogar mit einer Menge Arduino-Beispielen und kapazitiven 
Schaltern.

von Gerald G. (gerald_g)


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Das geht bei konstanten Kapazitäten.
Meine ist dynamisch (wie gesagt, schwingt zwischen 100 kHz - 400 kHz)

von Tom (Gast)


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Gerald G. schrieb:
> Die Kapazität selber ist mir
> egal, ich brauche nur die Änderung der Kapazität in Form einer Spannung.

Prinzip Kondensatormikrofon? 
https://de.wikipedia.org/wiki/Kondensatormikrofon#Niederfrequenz-Schaltung

von ge-nka (Gast)


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Wenn Wechselspanung möglich ist, dann:  Wien-Brücke
https://de.wikipedia.org/wiki/Wechselspannungsbr%C3%BCcke

von Gerald G. (gerald_g)


Angehängte Dateien:

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Der Wiz ist ja, dass der Kondensator so seine eigene Wechselspannung 
produzieren würde (siehe Anhang)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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von Tom (Gast)


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Gerald G. schrieb:
> Der Wiz ist ja, dass der Kondensator so seine eigene Wechselspannung
> produzieren würde (siehe Anhang)

Und wenn du noch etwas weiter planst und merkst, dass das so nur in der 
Simulation funktioniert, weil die Vorspannung des Kondensators (und 
damit die Ausgangsspannug der Anordnung) von irgendwelchen Leckströmen 
abhängt und deshalb C2 durch einen ausreichend großen Widerstand 
ersetzt, hast Du das (bereits erwähnte) Kondensatormikrofon neu erfunden 
;)

von Gerald G. (gerald_g)


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Ja, danke Tom,

habe schon bei mir in der Simulation Parallelwiderstände eingefügt. Das 
beschert mit allerdings nur einen Offset, daran soll es nicht scheitern.

Danke übrigens mit dem Kondensatormikrofon, das habe ich mir auch 
gemerkt, nur alle anderen Posts gingen in die falsche Richtung, das 
wollte ich nur schnell klarstellen

von Harald W. (wilhelms)


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Gerald G. schrieb:

> für einen Versuch hätten wir einen kapazitiven Sensor (zwei Platten,
> mehrere pF), dessen Kapazität sich ändert.

Du solltest einen Sensor mit zwei nebeneinander liegenden festen
Platten und einer darüberliegenden beweglichen Platte verwenden.
Wenn Du dann eine Gegentaktmessung machst, wird das ganze wesent-
lich zuverlässiger, weil sich einige Fehler rauskürzen. Als Mess-
spannung würde ich eine Sinusspannung mit mehren MHz nehmen.

von Lurchi (Gast)


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Die Form mit 2 Platten und Anregung im MHz bereich wäre gut, wenn es um 
statische änderungen der Kapazität geht.

Hier ist aber die Detektion von schnellen änderungen der Kapazität 
gefrage. Die eine Kondensatorplatte scheint zu schwingen. Das ist dann 
tatsächlich wie beim Kondensatormikrofon. Vermutlich reicht da eine 
Gleichspannung als Bias (wegen der geringen Abstände darf dass ggf. nur 
recht wenig sein). Messen könnte man dann die Wechselspannung an der 
einen Kondensatorplatte.

von Henrik V. (henrik_v)


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Eine Platte mit Biasspannung fix, die Andere an einen Ladungsverstärker. 
LT hat da einen netten Op mit wenig Ib und VIEL GWB.

von Andreas R. (rebirama)


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von Lurchi (Gast)


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Die einfache Schaltung von ELm Chang wird bei einem so kleinen 
Kondensator eher nicht mehr funktionieren: Das Problem dürfte die 
Spannung sein, die man den kleinen Kondensator anlegen darf, bevor es 
Ärger mit der Elektrostatischen anziehung und ggf. isolierung gibt. Das 
kann gut sein, dass man da unter 1 V bleiben muss.

Der erste Versuch wäre also wirklich wie beim Kondensatormikrofon, nur 
mit eher kleiner Vorspannung.
Wenn das nicht reicht - bliebe ggf. noch eine HF anregung. Dann aber 
wohl eher im > 10 MHz Bereich, damit man auch wirklich einen Vorteil 
bekommt, und auch das 400 kHz Signal noch demoduliert bekommt.

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