Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wien Oszillator


von R. F. (rfr)


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Die anliegende Datei stellt die Simulation eines Wien Oszillators dar. 
Immerhin schwingt sie auch, aber sinusförmig erscheint mir das nicht. 
Das liegt daran, dass die Schaltung eine zu hohe Ausgangsspannung 
ausgibnt und somit in die Begrenzung geht.

Das würde ich gerne durch eine Änderung der Schaltung realisieren, ich 
weiss aber nicht, wie.

Für Vorschläge dankbar

Robert

: Verschoben durch Moderator
von Harald W. (wilhelms)


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R. F. schrieb:

> Das würde ich gerne durch eine Änderung der Schaltung realisieren, ich
> weiss aber nicht, wie.

Ich kann Deine Schaltung nicht sehen, aber Wienbrückenoszillatoren
benötigen immer eine Amplitudenregelung. Je nachdem, wie gut diese
Regelung aufgebaut ist, ergibt sich ein hoher oder niedrigerer
Klirrfaktor.

von STM32F4 (Gast)


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Würdest du deine Schaltung bitte ein einem Format posten das man ohne 
Spezialsoftware öffnen kann, z.B. PNG

von Downloadverweigerer (Gast)


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Hier da ....

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Diese Schaltungen benötigen einen FET, dessen Kennlinie gut zur 
Schaltung passt (der FET fängt an abzuschnüren, bevor die Schaltung 
anfängt zu clippen). Verwende eine richtige Regelung, um die Schaltung 
unabhängiger vom konkreten FET zu machen. Mit einem AC-Teiler vom Drain 
zum Gate kann dann die Verzerrung noch weiter verringert werden.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Der Gesamtwiderstand der Reihenschaltung von R4 und J1 muss nach Theorie
exakt R3 / 2 = 16,5 kΩ sein, damit der Oszillator mit konstanter
Amplitude schwingt. Bei deiner Dimensionierung müsste der Widerstand von
J1 also 5,5 kΩ betragen.

Damit sich ein JFET näherungsweise wie ein Widerstand verhält, muss er
im ohmschen Bereich arbeiten. Dieser Bereich wird breiter und damit
besser nutzbar, wenn der JFET stärker leitet und damit erst bei höherem
Uds in die Abschnürung gerät. Stärker Leiten bedeutet, dass er einen
kleineren Widerstand hat. Dies kann durch zwei Maßnahmen erreicht
werden:

1. Man vergrößert R4 bspw. auf 15 kΩ. Dann muss J1 statt der 5,5 kΩ nur
   noch 1,5 kΩ aufbringen. Man darf mit R4 allerdings nicht zu dicht an
   die 16,5 kΩ herangehen, da es sonst leicht passieren kann, dass er
   auf Grund von Bauteiltoleranzen die 16,5 kΩ überschreitet, so dass
   der Widerstand von J1 negativ werden müsste, was aber nicht möglich
   ist. Bei R4 = 15 kΩ hat man aber noch 10% Luft nach oben, was reichen
   sollte.

2. Man verkleinert R3, bspw. auf 3,3 kΩ. Wählt man nun R4 = 1,5 kΩ, ist
   man wie im vorigen Beispiel immer noch 10% vom theoretischen Wert
   (1,65 kΩ) entfernt. Der Widerstand von J1 muss jetzt aber nur noch
   150 Ω betragen, was ein ganz guter Wert ist.

Damit J1 immer etwa gleich stark aufgesteuert wird, muss die Welligkeit
von Ugs möglichst klein sein. Dazu sollte die Zeitkonstante R5·C3
deutlich größer als die Zeitkonstante R1·C1 sein. Nach deiner
Dimensionierung liegen diese Zeitkonstanten mit 10 kΩ · 10 nF = 100 µs
bzw. 50 kΩ · 1 nF = 50 µs viel zu dicht beieinander, um eine ordentliche
Glättung zu erreichen. Ich habe deswegen C3 auf 100 nF und R5 auf
(zunächst) 100 kΩ vergößert.

Eine wirklich saubere Glättung von Ugs bekommt man bei dieser einfachen
Schaltung aber selbst mit sehr großen R5 und R3 nicht hin, da der JFET
von Wechselstrom durchflossen wird und somit Drain und Source von J1 bei
jedem Vorzeichenwechsel des Sinussignals ihren Rollen vertauschen und
man somit nicht weiß, gegen welchen der beiden linken Anschüsse von J1
man C1 am besten schalten sollte. Da kommt dann auch der Vorschlag von
Marian mit dem AC-Spannungsteiler ins Spiel. Wenn man aber |Uds| relativ
klein hält, was durch die Anpassung von R3 und R4 bereits geschehen ist,
erzielt man auch ohne diese Maßnahme ganz ordentliche Ergebnisse.

Jetzt bleibt nur noch ein letztes, kleineres Problem offen: Die
Amplitude des Ausgangssignals kann nicht wesentlich größer als das
betragsmäßige Gate-Potential von J1 plus die Flussspannung von D1
werden. Da wir den JFET kräftig aufsteuern wollen, liegt das
Gate-Potential bei etwa -350 mV, was eine Ausgangsamplitude, was
letztendlich in einer Ausgangsamplitude von nur etwa 1,1 V resultiert.
Eine höhere Amplitude erreicht man, wenn man vor das Gate einen
Spannungteiler schaltet. Deswegen habe ich R5 aufgeteilt in R5 = 5,6 kΩ
und R7 = 100 kΩ, was eine Amplitude von knapp 10 V ergibt.

Wenn du die Schaltung real aufbaust, solltest du R4 und R5 mit Potis
abgleichbar machen, um damit Toleranzen in den Parametern von J1
auszugleichen.

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