Forum: Offtopic Induktionskochfelder


von Mathias B. (dedi)


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Hallo Leute,

ich habe momentan ein Problem mit meinem Induktionskochfeld. Das letzte 
Mal hatte ich vor einem Jahr das erste Mal ein Problem mit dem Teil, 
weil ein Filterkondensator einer Platine richtig gebrannt hat.

Dann hatte ich ein Problem mit dem Netzteil einer Platine da eine Diode 
defekt war.

Jetzt habe ich wieder ein Problem mit der dritten Platine. Der 
Hersteller hat die Platine wohl relativ schlecht gewaschen, sodass noch 
Flussmittelreste auf der Platine waren, die alles zerfressen haben. 
Sogar ca. 1/3 der Schrauben war nicht mehr da.

Von dem Kochfeld habe ich momentan die Nase voll. Meine Nachbarin hat 
auch ein Kochfeld, das etwa zwei Jahre alt ist. Sie hatte ähnliche 
Probleme. Deshalb soll Ersatz her. Doch was nimmt man da.

Siemens  Bosch  Neff und einige andere Hersteller bedienen sich von 
den gleichen Herstellern der Bauteile. Und darauf habe ich momentan 
einfach keinen Bock. Kann mir jemand sagen, was man da für alternativen 
hat, die länger halten als nur 2-3 Jahre?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Nun, von anekdotischen Erlebnissen mit einem Gerät eines Herstellers 
kann natürlich sicher auf alle anderen Geräte des Herstellers 
geschlossen werden. Das ist klar, das kennen wir ja von den 
Diskussionen, welcher Festplattenhersteller der "Beste" sein soll.

Auch ein BSH-Induktionskochfeld wird länger als zwei Jahre halten; 
vielleicht hast Du ja einfach nur eine Montagsproduktion erwischt?

Sind denn Deine Defekte innerhalb der Gewährleistungsfrist aufgetreten?

von Mathias B. (dedi)


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Alle Probleme sind kurz nach dem Ende der Gewährleistung / Garantie des 
Herstellers aufgetreten.

Ich habe bei mir in der Kochplatte drei Platinen. Von den drei Platinen 
hatte jede ein Problem. Und zwar ein Problem, das viele Besitzer der 
Kochplatten haben. Und wenn ein Filterkondensator in Flammen aufgeht, 
weil der Hersteller sich für die günstigere Variante (niedrigere 
Temperatur) entschieden hat statt für die ein paar cent teurere bei 
einem Kochfeld für 1.5k, dann mache ich mir schon etwas Sorgen.

Etwas ähnliches habe ich auch bei der Reparierbarkeit der Kochfelder. 
Die Kabellängen sind auf das minimalste zugeschnitten, sodass man das 
Feld kaum wieder zusammenbekommt, wenn man es mal auseinander genommen 
hat.

Okay, die Platte ist jetzt ca. 3,5 Jahre alt. Die neuen Platten sehen 
aber von der Elektronik genauso scheiße aus.

von Heiko L. (drcaveman)


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Du bist dir sicher, dass das Flussmittel die Schrauben gefressen hat?

von Marek N. (Gast)


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Hallo, das ist tragisch, dass du mit deiner Kochplatte so viel ärger 
hast und nachvollziehbar wütend bist.

Aber: Flussmittelrest sind schon seit langem nicht mehr korrosiv. Es 
sieht zwar unschön aus, aber es gammelt nichts ab von der Platine. 
Vielleicht ist beim Kochen was reingelaufen (Salzwasser!).

Ein Filterkondensator sollte zumindest der X-Klasse entsprechen und 
somit selbstverlöschend sein. Dass unterdimensionierte Kondensatoren 
durchschlagen, passiert leider häufig (vgl. Senseo Kaffeemaschinen). Ich 
weiß nicht ob das herstellerübergreifender Vorsatz oder Unwissenheit 
ist, oder die einfach von Lieferanten mit mangelhafter Ware übers Ohr 
gehauen werden.

Können wir dir sonst behilflich sein?
An sonsten finde ich Induktion echt toll, würde ich nie mehr gegen was 
anderes eintauschen wollen.

Beste Grüße, Marek

von Mathias B. (dedi)


Angehängte Dateien:

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Heiko L. schrieb:
> Du bist dir sicher, dass das Flussmittel die Schrauben gefressen hat?

Ich weiß es nicht. Überall auf der Platine waren weiße Schlieren und im 
Teil der Steuerungselektronik ganz besonders viele. Was kann es sonnst 
sein, das dafür sorgt, dass dort z.B. der Kopf zweier Schrauben 
teilweise fehlt?

Marek N. schrieb:
> Aber: Flussmittelrest sind schon seit langem nicht mehr korrosiv. Es
> sieht zwar unschön aus, aber es gammelt nichts ab von der Platine.
> Vielleicht ist beim Kochen was reingelaufen (Salzwasser!).

Ja, wir verwenden auch NC Flussmittel, aber trotzdem reinigen wir die 
Platinen so gut es geht, obwohl die später auch keine Sau sieht. Dass 
dort etwas reingelaufen ist, kann ich ausschließen. Die Platte ist eine 
EH975SZ11E. Ich habe da eine große Glaskeramik-Oberfläche. Wenn etwas 
überläuft, dann fließt es aufs Glas bzw. dann auf die Küchenplatte. Und 
nicht in auf die Platine, die in einer Kunststoff-Wanne unter der Platte 
ist.

Marek N. schrieb:
> Ein Filterkondensator sollte zumindest der X-Klasse entsprechen und
> somit selbstverlöschend sein.

Schau dir mal das Bild im Anhang an. Nicht nur der Kondensator hat 
gebrannt, er hat auch den Kunststoff entzündet. Und hat erst aufgehört 
zu brennen, als ich die Sicherung rausgemacht habe. Ist übrigens 
passiert, als die Kochplatte ausgeschaltet war.

Marek N. schrieb:
> An sonsten finde ich Induktion echt toll, würde ich nie mehr gegen was
> anderes eintauschen wollen.

Ich finde Induktion auch toll. Allerdings finde ich es scheiße, wenn die 
Hersteller uns so ein Müll verkaufen.

von Harald W. (wilhelms)


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Mathias B. schrieb:

> Flussmittelreste auf der Platine waren, die alles zerfressen haben.
> Sogar ca. 1/3 der Schrauben war nicht mehr da.

Normale Flussmittelreste unter normalen Bedingungen zerfressen
keine Schrauben. Da muss irgenetwas wesentlich agressiveres
am Werk gewesen sein.

> Von dem Kochfeld habe ich momentan die Nase voll.
> Kann mir jemand sagen, was man da für alternativen
> hat, die länger halten als nur 2-3 Jahre?

Du kannst Dir ja Kochfelder für Grossküchen kaufen.
Die sind wohl deutlich stabiler aufgebaut. Aber
wundere Dich nicht über den Preis.

von J. A. (gajk)


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Metro-Kochfeld, vor ca. 8 Jahren:

Gekauft um Griesbrei zuzubereiten. Da Temperatur ja so einstellbar, dass 
nix anbrennen kann.

Resulstat: Regelungsschritte in 10K-Weite. Großes 
Temperatur-Überschwingen. 80°-Einstellung sorgte dafür, dass die Milch 
trotzdem hochkochte und überlief. Danach Ätzstellen in der 
Kunststoffplatte.

Zum Glück hat die Metro den Kram wieder zurückgenommen.

Heute würde mich Induktionskochfelder nur interessieren, wenn

a) eine Glasplatte Untergrund ist.
b) die Temperatureinstellung auf K genau möglich ist.
c) die Temperaturschwankungen nicht mehr als 5K über das Regelziel 
hinausgehen.

von Mani W. (e-doc)


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Mathias B. schrieb:
> Der
> Hersteller hat die Platine wohl relativ schlecht gewaschen, sodass noch
> Flussmittelreste auf der Platine waren, die alles zerfressen haben.
> Sogar ca. 1/3 der Schrauben war nicht mehr da.

Das gibt es nicht!

Flussmittel zerfressen nichts, aber die weißen Schlieren sind ein
sicheres Zeichen für Feuchtigkeit.
Feuchtigkeit und Stromfluss ist zerstörend für Leiterplatte, Lötstellen,
Bauteile und auch Schrauben...

Und besonders schlimm wird es, wenn Salz dabei ist.


Mani

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (luckyfu)


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Mani W. schrieb:
> Flussmittel zerfressen nichts, aber die weißen Schlieren sind ein
> sicheres Zeichen für Feuchtigkeit.
> Feuchtigkeit und Stromfluss ist zerstörend für Leiterplatte, Lötstellen,
> Bauteile und auch Schrauben...

So ist es. Wenn von oben nichts hineingelaufen sein kann: Wie sieht es 
denn mit der Feuchtigkeit hinter dem Schrank aus? Üblicherweise haben 
Induktionskochfelder ja eine aktive Lüftung die irgendwoher ihre 
Kühlluft ansaugen muss. Wenn sie dort sehr feuchte Luft vorfindet und 
einsaugt ist evtl. möglich, daß dies über die Jahre zu Problemen führt.

J. A. schrieb:
> a) eine Glasplatte Untergrund ist.
heutzutage Standard

> b) die Temperatureinstellung auf K genau möglich ist.
> c) die Temperaturschwankungen nicht mehr als 5K über das Regelziel
> hinausgehen.

Mit welchem Herd kochst du derzeit? Würde mich mal interessieren. 
Ansonsten ist kochen generell eine Tätigkeit, die die persönliche 
Anwesenheit des Kochenden voraussetzt (Im Gegensatz zum Backen, was 
zumindest beim eigentlichen Backvorgang keine permanente Überwachung 
benötigt), sonst geht das schief.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Mathias B. schrieb:
> Siemens  Bosch  Neff und einige andere Hersteller bedienen sich von
> den gleichen Herstellern der Bauteile. Und darauf habe ich momentan
> einfach keinen Bock.

hört sich so an als sollte man wieder auf rein Ohm'sche Verbraucher 
umstellen.

IKoFe's waren hier jedenfalls noch nie verbaut.
's wird wohl auch noch lange so bleiben.

von Christian S. (chris02)


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Ich beschäftige mich mich des öffteren mit Haushaltsgeräten und auch mit 
Induktionskochfeldern.

NoName Felder sind aufgebaut wie Kraut und Rüben. Keinerleit Struktur, 
viel Kleber, gespart an jedem Ende etc.
Davon kann ich dir komplett abraten, denn du wirst nur noch mehr Ärger 
damit haben.

Somit landest du wieder bei den großen Herstellern. Teilweise werden die 
Leistungsplatinen auch zugekauft, z.B. von der Firma E.G.O. oder Bitron.
BSH fällt für dich ja komplett raus.

Von Bauknecht/Whirlpool bin ich seit der kompletten Übernahme durch 
Whirlpool auch nicht mehr begeistert. Diese haben in der aktuellen 
Generation ein paar Probleme mit den Leistungshalbleitern.

Bleibt dir (aus meiner Sicht) erstmal nur noch Miele und AEG, ggf. SMEG.
Da musst du aber vorsichtig sein, was an Zukauf oder Eigenentwicklungen 
drin steckt. Wobei man das auch erst erkennen kann, wenn es zu spät ist 
:(


Zu deinem Problem.
Die verkohlten X2 Kondensatoren am Eingang habe ich auch schon erlebt, 
die kaputten Schrauben allerdings noch nicht.

von J. A. (gajk)


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Christian B. schrieb:

>
> Mit welchem Herd kochst du derzeit? Würde mich mal interessieren.
> Ansonsten ist kochen generell eine Tätigkeit, die die persönliche
> Anwesenheit des Kochenden voraussetzt (Im Gegensatz zum Backen, was
> zumindest beim eigentlichen Backvorgang keine permanente Überwachung
> benötigt), sonst geht das schief.


Du hast ja Recht. Für den Griesbrei gibt es auch einen Simmmertopf, den 
ich auf die Glaskeramikkochfläche stelle und dann sorgt das Wasser in 
der Zwischenwand dafür, dass es nicht über 100°C wird im Topf.

Meine Hoffnung war, etwas bei 70° oder so vor sich hinschmurgel zu 
lassen. Und eben NICHT ständig daneben stehen zu müssen.

Beim Schnellkochtopf weiß ich auch, dass ich nach dem Hochkochen auf 3 
zurücktstellen kann und die Sache dann vor sich hinarbeitet.

Die (zugegebenermaßen billige) Induktionsplatte von der Metro hat das 
jedoch nicht fertig gebracht. 70° eingestellt, doch dann erst mal volle 
Lotte durchgeheizt bis es im Topf mehr als 100°C hatte (oder gehabt 
hätte), dann wieder ewig keine Heizung. Also ein viel zu großes 
Zick-Zack in der Temperatur.

P.S. Zur persönlichen Anwesenheit: Manchmal lese ich Rezepte für 
chinesische Entengericht: "Die Ente 2 Tage vor dem Braten alle 2 Stunden 
mit Marinade einstreichen und wenden..." - so in dieser Art. Da kann ich 
nur lachen und den Chinesen bewundern, der das dann so macht (wird wohl 
ne Chinesin sein, aber auch egal).

von Fabian F. (fabian_f55)


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Indukionskochfelder haben nunmal x-mal mehr Bauteile als normale 
Cerankochfelder, oder gar Gas. Von da summieren sich auch die 
Ausfallraten der einzelnen Komponenten. Du hast wohl eine Montagsgerät 
erwischt, aber meine Eltern und ich haben das gleiche Kochfeld von AEG 
seit je 6 Jahren im Einsatz. Ob die lange halten oder nicht ist 
letztlich Glückssache. Wenn du ausfallsicherheit haben willst kauf dir 
ein Industrielles Gerät, das kostet dann aber auch >5000€. Davon kannst 
du dir schon 6 Kochfelder für den Privatbereich kaufen...

von Mathias B. (dedi)


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Da ich momentan kein Bock habe, das Feld erneut aufzuschrauben, habe ich 
mal nach ein paar Fotos im Netz gesucht und wurde fündig.

http://stephanlampe.de/Bilder/01_leistungsplatine_links_unterseite_detail2.JPG

Etwa so sah die Platine aus. Nur waren die weißen Spuren viel mehr und 
z.T. auch dicker.

Ich kann ausschließen, dass Feuchtigkeit bei mir in die Platte gekommen 
ist. Die Platte ist gegenüber von der Spühle und dem Naßbereich auf 
einer Kochinsel. Und im Haus ist eine Lüftungsanlage verbaut, die unter 
anderem die Luftfeuchtigkeit konstant hält.

Ich weiß prinzipiell nicht, ob ich mit anderen Herstellern besser 
bedient bin. Diese Electronica Cerler Platten tauchen irgendwie überall 
auf. Egal ob es BSH ist oder andere Billighersteller. Ich sehe immer 
wieder da gleiche Bild, wenn ich danach suche. 0815 Platte mit evtl. 
Erweiterungsplatten für z.B. Boost.

Und sorry, aber ein Induktionskochfeld muss nicht kompliziert aufgebaut 
sein. Das beweist auch die Einfachheit der Leistungselektronik. Wozu 
brauche ich aber drei Flyback Netzteile für 5 und 24V, die zudem von 
verschiedenen Außenleitern versorgt werden?

von Christian S. (chris02)


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Diese Rückstände findest du auf allen Platinen (von BSH). Wenn ich heute 
Abend zu Hause bin, versuche ich mal die Platine rauszukramen, die auch 
den abgebrannten X2 drauf hat und Post Bilder, falls du das möchtest. 
Zudem gucke ich mir die Ablagerungen darauf auch nochmal an.

Deine Meinung, dass diese Ränder nicht von Feuchtigkeit stammen, kann 
ich nur bestätigen. Die müssen vom Waschprozess kommen.

Bei div. billig Marken sind andere Platinen verbaut, aber keine von 
Cerler. Außgenommen natürlich die anderen BSH angehörigen günstig Marken 
wie Constructa, Balay und Co.
Die LE vom Billigmodul brauche ich noch nichtmal suchen. Lade davon auch 
mal ein Bild hoch.

Zu den NTs.
Dein Feld hat wahrscheinlich drei Leistungsplatinen drin. Zwei mit 
Spannungsversorgung und eine ohne. Wobei ohne heißt, dass sie trotzdem 
noch eine eigene SPG für das Board hat, aber keine für den BUS.
Vermutlich ist es günstiger auf jedes Board ein NT zu packen, als quer 
durch das Kochfeld zu verdrahten.

von Harald W. (wilhelms)


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Christian S. schrieb:

> Deine Meinung, dass diese Ränder nicht von Feuchtigkeit stammen, kann
> ich nur bestätigen. Die müssen vom Waschprozess kommen.

Solche Ränder bekommt man typisch, wenn man die Platinen mit
Spiritus wäscht.

von Jens B. (fernostler)


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Marek N. schrieb:
> Aber: Flussmittelrest sind schon seit langem nicht mehr korrosiv.

Wasserlösliches Flux ist korrosiv, allerdings wird i.d.R. immer nach dem 
Lötvorgang gewaschen.

Ich hab so eine billige no-name-China Induktionsplatte. Der Stecker ist 
verschmorrt (ausgewechselt gegen besseren Stecker, nun gehts), die 
Platte selber geht ohne Problem.

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