Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik H-Brückentreiber zum Umpolen eines Peltier-Elements


von Johannes S. (js42)


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Hallo allerseits,

Für eine Temperaturregelung (4-20 °C) habe ich derzeit ein 
Peltierelement an einem ansteuerbaren Netzteil in Betrieb (Kühlplatte 
mit PT1000, PID per µController, seriell ans Netzteil, 0-~12V, 5A)
Regelbares Netzteil verwende ich, da PWM immer etwas problematisch für 
Peltiers ist. Und es stand hier rum.
Nun würde ich aber auch gerne Heizen können um die Dynamik etwas zu 
verbessern.
Idee war also eine H-Brücke zw. Netzteil und Peltier.

Am liebsten würde ich zwei normale Halbbrückentreiber verwenden, wie 
z.B. den IR2109, damit ich mir um shoot-through keine Gedanken machen 
muss.
Dummerweise sind die natürlich für PWM vorgesehen, im steady state ist 
der Bootstrapkondensator ruck zuck leer.

Meine Frage nun:
Kann ich zwischen Vb, wo normalerweise der Kondensator hängt, und ground 
einfach eine externe Spannung hängen (24V oder so)?
Oder dann lieber gleich diskret aufbauen?

Übersehe ich eine einfachere Lösung? Man möchte ja meinen, ein einfaches 
Umpolen wäre nicht so kompliziert...

Ich bin für alle Vorschläge offen
Viele Grüße
Johannes

von Eliminator (Gast)


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Wie wäre es denn, die Halbbrücken unmodifiziert zu verwenden und 
entsprechend über PWM zu regeln, nur dahinter entsprechende zu glätten?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ein DC Brueckentreiber ist nicht so schwierig. Eigentlich geht es nur um 
P-FET oben und deren Ansteuerung vom Controller. Unten laesst man NFet 
sein.

von Johannes S. (js42)


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PWM wollte ich vermeiden, zur Not wäre das aber natürlich eine Lösung. 
Müsste ich halt ein dickes LC-Glied reinmachen.

zum P-FET in der high-side: meine zu schaltende Spannung geht bis auf 0V 
runter, dann bräuchte ich eine neg. Steuerspannung um unter Uth zu 
kommen, oder?

von ich (Gast)


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Wie wäre es mit Relais?

Mit freundlichen Gruß
Kerler Marian

von Amateur (Gast)


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Eine einfache Fet-Brücke - wenn Du kein PWM benötigst - ist extrem 
einfach anzusteuern. Siehe Bilderbuch.
Oder Du nimmst eine ganz normale Motorbrücke. Must halt ein Auge auf die 
nötigen Daten haben.

von Johannes S. (js42)


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Amateur schrieb:
> Eine einfache Fet-Brücke - wenn Du kein PWM benötigst - ist extrem
> einfach anzusteuern. Siehe Bilderbuch.


Wenn ich sicherstellen will, dass kein Kurzschluss entsteht nur weil ich 
den µC falsch programmiert habe, ist es leider nicht mehr ganz 
Bilderbuch...
Kann ich natürlich per Logik-Gatter schützen und hoffen, dass die 
fehlende Totzeit kein Problem ist.
Oder gibt es eine Logikschaltung mit Verzögerung? Bin da nicht so fit 
drin.


> Oder Du nimmst eine ganz normale Motorbrücke. Must halt ein Auge auf die
> nötigen Daten haben.

Die normalen Motorbrücken sind meines Wissens nach auch nur für PWM 
gedacht.
Das Problem ist ja, dass ich eine variable (und teilweise relativ 
kleine) Spannung umpolen will.

von Amateur (Gast)


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>Die normalen Motorbrücken sind meines Wissens nach auch nur für PWM
>gedacht.
Mir ist keine Brücke bekannt, bei der PWM ein MUSS ist.
PWM mit einer "ellenlangen" Einschaltzeit, und ohne Ausschaltperiode ist 
nicht verboten.
Gelegentlich steht am PWM-Anschluss sogar Enable.
Es kann sogar sein, dass die Belastbarkeit der Brücke steigt.

von Anja (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> Am liebsten würde ich zwei normale Halbbrückentreiber verwenden, wie
> z.B. den IR2109, damit ich mir um shoot-through keine Gedanken machen
> muss.

Das ist ein Trugschluss.

Das Peltier ist sowohl Last als auch Generator.
Wenn Du das Umpolst ohne vorherige Abkühlung fließen hohe Ströme.

Johannes S. schrieb:
> Übersehe ich eine einfachere Lösung?

Einfacher ist es gegen die Kühlung aktiv (mittels Heizfolie) zu heizen.
(man kann das Peltier natürlich auch ausschalten).
Das erfordert nur einen zusätzlichen Schalter.

Gruß Anja

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