Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Glimmlampe Vorwiderstand Zünd-/oder Brennspannung


von Jürgen (Gast)


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Ich habe hier Glimmlampen, die ich gerne verwenden möchte 
(Bürklin-Artikel 33 G 652).

Folgendes sagt mir die Artikelbeschreibung:
Nennspannung/-strom: 230 VAC/0,50 mA, Zündspannung: 94 VAC, 
Brennspannung: 55 VAC. Erforderlicher Vorwiderstand: 390 kOhm

Was ich nicht verstehe, ich dachte der Vorwiderstand bezieht sich auf 
die Zündspannung.

Wenn ich aber wie angegeben einen 230V Vorwiderstand von 390k Ohm 
verwende, dann wäre dieser meiner Rechnung nach auf Brennspannung 
bezogen. (230V-55V = 175V  R = 175V/0,0005A = 350kOhm)

Ich würde die Lampe gerne später an 180V Gleichspannung betreiben und 
bin mir nun nicht mehr sicher, auf welche Spannung ich den Vorwiderstand 
auslegen muss, 94VAC oder 55VAC?

Wäre nett, wenn mich da mal jemand aufklären könnte.

von Carsten W. (eagle38106)


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Der Vorwiderstand soll nach dem Zünden den Strom begrenzen. Also mußt Du 
Rv für die Brennspannung von 55V berechnen.

Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Glimmlampe#Technik

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Jürgen schrieb:
> ich dachte der Vorwiderstand bezieht sich auf die Zündspannung.

Nein, den Strom wenn sie brennt. Die 390k passen schon.

von MaWin (Gast)


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Jürgen schrieb:
> Ich würde die Lampe gerne später an 180V Gleichspannung betreiben und
> bin mir nun nicht mehr sicher, auf welche Spannung ich den Vorwiderstand
> auslegen muss,

55V. Ob mit 220k oder 270k ist egal.

von Elektrofan (Gast)


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> Ob mit 220k oder 270k ist egal.

So ist es, die Grösse des Vorwiderstands ist nicht besonders kritisch.

Meistens ist ein Wert für eine bestimmte Spannung vorgeschlagen, z.B. 
für 230 V~.
Hat man eine andere Betriebsspannung, ändert man halt diesen Wert etwas.
Idealerweise wählt man einen Widerstand, bei dem der gleiche 
arithmetische Strom wie bei 230 V fliesst, fertig.

Nimmt man einen grösseren Widerstand, bleibt das Glimmlämpchen länger 
klar, als sonst, behält also länger seine volle Helligkeit.

von Hp M. (nachtmix)


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Jürgen schrieb:
> Ich würde die Lampe gerne später an 180V Gleichspannung betreiben

Fragt sich, ob eine Glimmlampe dann überhaupt noch zweckmäßig ist.
Moderne 20mA-LEDs erzeugen mit 0,5mA auch schon recht viel Licht, sind 
kleiner, und es gibt sie in allen Farben.
Probiers mal aus!

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Hp M. schrieb:
> Fragt sich, ob eine Glimmlampe dann überhaupt noch zweckmäßig ist.
> Moderne 20mA-LEDs erzeugen mit 0,5mA auch schon recht viel Licht, sind
> kleiner, und es gibt sie in allen Farben.
> Probiers mal aus!

Jürgen schrieb: "Ich habe hier Glimmlampen, die ich gerne verwenden 
möchte"
Er sucht nicht nach besseren Alternativen, sondern wie er seine 
"Old-Style Lampen" irgendwie verbraten kann.

von Dieter W. (dds5)


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Dass in einer Glimmlampe bei Gleichstrom nur eine (hmmm, welche 
eigentlich?) der beiden Elektroden "glimmt" könnte den optischen 
Eindruck beeinträchtigen.

(hmmm, welche eigentlich?)
Edith sagt: die am Minuspol - à la Nixieröhre.

: Bearbeitet durch User
von Peter II (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Fragt sich, ob eine Glimmlampe dann überhaupt noch zweckmäßig ist.
> Moderne 20mA-LEDs erzeugen mit 0,5mA auch schon recht viel Licht, sind
> kleiner, und es gibt sie in allen Farben.
> Probiers mal aus!

und woher bekommst du die 3V? Der Rest muss am Widerstand abfallen 
dieser erzeugt dann sinnlos viel wärme.

von wendelsberg (Gast)


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Jürgen schrieb:
> Was ich nicht verstehe, ich dachte der Vorwiderstand bezieht sich auf
> die Zündspannung.
>
> Wenn ich aber wie angegeben einen 230V Vorwiderstand von 390k Ohm
> verwende, dann wäre dieser meiner Rechnung nach auf Brennspannung
> bezogen. (230V-55V = 175V  R = 175V/0,0005A = 350kOhm)
>
> Ich würde die Lampe gerne später an 180V Gleichspannung betreiben und
> bin mir nun nicht mehr sicher, auf welche Spannung ich den Vorwiderstand
> auslegen muss, 94VAC oder 55VAC?

Das ist doch logisch.
Welcher Strom fliesst VOR der Zuendung?
Siehst Du, keiner, demzufolge kannst Du den Widerstand dafuer nicht 
berechnen.

Bleibt nur die Berechnung fuer die Brennspannung. (Dieser 
Betriebszustand ist auch zeitlich wesentlich laenger relevant)

wendelsberg

von Juergen (Gast)


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Also Widerstand fuer Zuendspannung berechnen kann ich so nicht ganz 
nachvollziehen:
An der Serienschaltung aus Glimmlampe und Vorwiderstand liegt staendig
die volle Versorgungsspannung an. Die gezuendete Glimmlampe hat doch 
einen so niedrigen (also vernachlaessigbaren) Widerstand dass der Strom 
eben durch den Vorwiderstand begrenzt werden soll. Also wuerde ich den 
Vorwiderstand so auslegen dasz er mit der Versorgungsspannung den Strom 
auf die geforderten (bspw.) 0,5mA begrenzt. Insofern kommen die 
erwaehnten 390kOhm durchaus hin.
Hat jedenfalls in 50 Jahren Bastelerfahrung immer funktioniert ohne eine 
einzige Glimmplampe zu zerstoeren.

von Erich (Gast)


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Jürgen schrieb:
>   Jürgen (Gast)
>   Datum: 29.09.2015 15:25

Juergen schrieb:
> Autor:
>         Juergen (Gast)
>       Datum: 27.01.2019 21:03

Hmm, zweimal Jürgen, und nur knapp 3,5 Jahre dazuwischen.
Hat sich Jürgen jetzt selbst geantwortet?

von Literat (Gast)


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Erich schrieb:
> Hat sich Jürgen jetzt selbst geantwortet?

Nein, ist ja nicht mehr derselbe - es sei denn, es war Stasimorphose.

von Literat (Gast)


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[> Stasimorphose steht im blauen Duden 1939 - Entwicklungsrückstand]

von hirnreispudding (Gast)


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Juergen schrieb:
> Die gezuendete Glimmlampe hat doch
> einen so niedrigen (also vernachlaessigbaren) Widerstand dass der Strom
> eben durch den Vorwiderstand begrenzt werden soll.

Es gibt eine Zünd- und eine Brennspannung.

Solange ungezündet, fließt praktisch null Strom - weshalb der 
strombedingte Spannungsfall am Widerstand praktisch null sein muß.

Sobald man U(Betrieb) an R+GL anlegt, liegt praktisch die gesamte 
Spannung über der Glimmlampe.

Ist diese U > Zündspannung, ZÜNDET sie.

Von da an fließt Strom, der muß auf den Nennwert begrenzt werden.

DAZU dient der Vorwiderstand (!).

Es stellt sich eine dem Strom entsprechende Brennspannung ein.


Ganz ähnlich bzgl. Spannung/Strom verhalten sich Gasentladungslampen.
(Natürlich nicht deren Prinzip, sondern rein elektrisch betrachtet.
Es existiert ebenso eine Zündspannung sowie eine Brennspannung!)


Wenn Du Dir das nicht merken kannst, dann stell Dir eine bidirektionale
Z-Diode vor, die allerdings anfänglich - bis zum überwinden einer best.
Spannung - nicht auf ihren "richtigen" Spannungswert fallen kann.

Du hattest einfach nicht daran gedacht, in Deiner Phantasie seriell noch 
diese "Spannungsquelle" hinzuzufügen.

(Anfänglich in Höhe der Zünd-, danach in Höhe der Brennspannung.)

Wenn mir auch nicht klar ist, wieso.

HTH


Juergen schrieb:
> Hat jedenfalls in 50 Jahren Bastelerfahrung immer funktioniert ohne eine
> einzige Glimmplampe zu zerstoeren.

Sorry, aber: 50 Jahre lang viel Glück gehabt - besser jetzt aufhören?

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