Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik PT4115 mit 2x 700ma LED in Reihe


von Michi (Gast)


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Hallo.

Situation: ich möchte 2 High Power LEDs max 700mA (3.1V) in Reihe mit 
einem PT4115 beschalten.
Spannungsquelle: 12VDC Labornetzteil


Vorgehen:
1. Schaltplan zu PT4115 im Internet herausgesucht.
http://www.electroschematics.com/10614/high-power-dimming-led-driver-pt4115/
(http://www.electroschematics.com/wp-content/uploads/2014/07/pt4115-dimming-led-driver-550x328.jpg)

2. Dioden 1 bis 4 aus dem Schaltplan entfernt

3. Nach der Gleichung Rs = 0.1/Iout habe ich mit für einen R150 bzw 
150mOhm Widerstand entschieden. Das sollten 0.666A bzw. 666mA sein was 
passen würde.


Verwendete Bauteile:
Cin:  22uF; 25V; X5R 
(https://www.tme.eu/de/details/cl32a226kajnnne/kondensatoren-mlcc-smd-1210/samsung/)
D5: Schottky; 40V; 1A 
(http://www.tme.eu/de/details/ss14-e3_61t/schottkydioden-smd/vishay/)
L: 100uH; 1.3A; 0.16Ohm 
(http://www.tme.eu/de/details/de1205-100/smd-leistungsdrosseln/ferrocore/)
Rs: 150mOhm +/-1%


Vorgehen beim Testen:
Labornetzteil auf 12VDC eingestellt und dann Strombegrenzung rein.
Der Strom wird zwischen LED+ und dem Pluspol der LED gemessen.
Die Versorgungsspannung wird an VCC und GND angelegt.
Dann habe ich die Strombegrenzung langsam aufgedreht.
Als das Netzteil dann ca. 7V angezeigt hat ist der gemessene Strom schon 
bei ca. 700mA angekommen.

Daraufhin wollte ich nicht weiter aufdrehen und habe mal andere 
Widerstandswerte für Rs verwendet. Dabei habe ich dieses mal die 
Strombegrenzung direkt aufgedreht um zu sehen was bei 12V passiert.

Rs     ¦  Iled    ¦  I(Formel)
0.82   ¦  0.065   ¦  0.122
0.33   ¦  0.092   ¦  0.303
0.22   ¦  0.198   ¦  0.454
0.1735 ¦  0.247   ¦  0.577
0.11   ¦  0.419   ¦  0.91
0.0825 ¦  0.580   ¦  1.212
0.15   ¦  0.320   ¦  0.667

Mir ist dabei aufgefallen, dass der Strom durch die LED immer ca. der 
halbe von I gerechnet ist.
Wieso ist dies so?

Ebenso habe ich dann beim letzten Test mit 150mOhm dann sie Spannung mal 
ein wenig nach unten gedreht und festgestellt, dass dann der Strom durch 
die LEDs deutlich ansteigt.
also bei 10V waren es dann schon knapp 1A und ich habe schnell die 
Spannungsversorgung ausgemacht um die LED nicht zu schädigen.

Mich würde nun interessieren:
- Wieso ist der Strom ca. die Hälfte vom errechneten?
- Wieso steigt der Strom mit abfallender Spannung? Ich dachte ca 6-30VDC 
als Input.
- Gibt es günstige Alternativen die ebenfalls über einen DIM Pin 
verfügen um die LEDs mittels PWM zu dimmen?

Recht herzlichen Dank

von Harald (Gast)


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Die Probleme klingen etwas nach einem ungünstigen Versuchsaufbau. Bei 
den kleinen Widerständen wäre das am Steckbrett so eine Sache. Zeige mal 
den Aufbau. Wie misst Du den Strom mit welchem Multimeter? Kurze 
Messleitungen? Das Ding macht bis 1MHz!

Alternativen im Sinne von "günstiger" als der PT4115 kann ich mir 
eigentlich nicht vorstellen. Die Dinger gibt es ab ca. 15 Cent, wie soll 
man das toppen?

von Michi (Gast)


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Habe mir eine Platine ätzen lassen.

Die Zuleitung der Versorgungsspannung ist ca. 80cm lang

Von der Platine bis zu den beiden LEDs sind es nochmal 40cm Kabel hin 
und wieder 40cm Kabel zurück.

Das Multimeter ist von Fluke 179 und ist mit 2 Krokodilklemmen zwischen 
der Plusleitung zur LED zwischengeschaltet. Diese Leitungen sind ca 
jeweils einen Meter lang.

von Harald (Gast)


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Michi schrieb:
> Ich dachte ca 6-30VDC
> als Input.

Der PT4115 ist ja ein Buck-Regler, bei zwei Power-LEDs in Reihe würden 
6V ja eh nicht funktionieren. Angenommen die Durchlassspannung der LEDs 
liegt bei 3,7V, dann hast Du ja 7,4V an den LEDs + Overhead bist Du bei 
9V min. Betrieb.
(Wobei der Kondensator am Eingang dann auch höhrere Spg.festigkeit haben 
müsste)

Bzgl. Strom: Messe doch mal mit einem Scope am Shunt und nicht durch das 
Multimeter.

von Michi (Gast)


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Harald schrieb:
> Bzgl. Strom: Messe doch mal mit einem Scope am Shunt und nicht durch das
> Multimeter.

Und wie genau mache ich das? Sorry für die blöde Frage.

von Harald (Gast)


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Nö, keine blöde Frage.

Du musst für die folgende Messung zunächst einmal sicherstellen, dass 
die Masse des Oszilloskops nicht über den Schutzleiter mit der Masse des 
speisenden Netzteils verbunden ist (ggf. Batterie o.ä. verwenden)

Jetzt direkt über dem Shunt messen (ideal wäre natürlich ein 
Differenz-Tastkopf aber das hat man als Hobbybastler meist nicht). Jetzt 
solltest Du eine Art Dreiecksspannung sehen, nach dem ohmschen Gesetzt 
kannst Du daraus den Strom bestimmen.

Falls die Arbeitsweise nicht klar ist: Der SW-Pin zieht gegen Masse, bis 
über die Verzögerung der Spule am Shunt eine Spannung von 100mV + 15% 
(lt. Datenblatt) erreicht ist. Dann schaltet SW ab, durch die 
Polaritätsumkehr an der Spule fließt der Strom weiter über die Diode D 
bis eine Spannung von 100mV - 15% erreicht ist. Dann schaltet SW wieder 
ein usw.
D.h., dass durch den Shunt permanent der Strom fließt, eben AUCH in den 
PWM-Pausen.

Wenn Der Regler sauber funktioniert sollte eben immer um die 100mV am 
Shunt sehen. Falls fiese Spikes zu sehen sind liegt das in erster Linie 
an deinem relativ langen Masseanschluss der Prüfspitze. Am besten diese 
sehr kurze Massefeder für die Spitze verwenden (sollte für den Shunt 
reichen) - sofern vorhanden.
---

Wenn ich mir es recht überlege, müsstest Du auch mit deinem normalen 
Multimeter die Spannung über dem Shunt messen können und damit nach 
I=U/R (I=0.1V / R) bestimmen können. Klar, auch hier solltest Du unter 
normalen Betriebsbedingungen immer ca. 100mV sehen.

Mit dieser Methode kannst Du jedenfalls besser ausschließen, dass Du 
Mist misst.

von Harald (Gast)


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Michi schrieb:
> - Wieso steigt der Strom mit abfallender Spannung? Ich dachte ca 6-30VDC
> als Input.

Du meinst aber nicht den Strom, den Du vermutlich am Netzteil siehst - 
oder?

Das wäre ja klar, da Du ja eine Leistungsumsetzung machst. Bei 
angenommen konstanter Leistung an den LEDs würde ja bei geringerer 
Versorgungsspannung ein höherer Strom benötigt werden, da P=U*I.

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