Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Reichweite über Serielle Schnittstelle zwischen Arduino Nano und Raspberry Pi


von bass (Gast)


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Hallo,
ich möchte einen Arduino Nano über die serielle Schnittstelle mit einem 
Raspberry Pi verbinden welche maximal Entfernung bzw. Kabellänge ist 
hier möglich.

Die Geschwindigkeit spielt keine Rolle.

Wie kann man das ausrechnen oder gibt es da Rechner für?

von Falk B. (falk)


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Wenn man auf beiden Seiten Pegelwandler ala MAX232 verwendet, sind 
mehrere hundert Meter möglich. Direkt mit 3,3V Pegel sollte man nicht 
viel mehr als vielleicht 5m gehen, sonst holt man sich Probleme mit 
Störungen und Masseverschiebungen an den Hals.

von Tu L. (tu_l)


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Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle. Über RS232 ca 15m in 
Abhängigkeit der Leitungsqualität und der verwendeten Baudrate. Mit 
einem Wandler RS485 ca 1000m.

Direkt per UART habe ich keine Erfahrung gemacht.

von bass (Gast)


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vielen Dank für die Antwort

von bass (Gast)


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Eine Frage habe ich noch: Wenn ich das über RS485 mache, spreche ich bei 
beiden Geräten, Softwareseitig ganz normal die Ports der seriellen 
Schnittstelle an?

von Falk B. (falk)


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Ja, wenn man RS485 vollduplex benutzt, sprich, eine Doppelader für's 
Senden und eine Doppelader für'S Empfangen, dazu 1x GND.
MAX488 oder MAX491 sind deine Freunde.

von spess53 (Gast)


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Hi

> Wenn ich das über RS485 mache, spreche ich bei
>beiden Geräten, Softwareseitig ganz normal die Ports der seriellen
>Schnittstelle an?

Bei RS485 brauchst du eine zusätzliche Richtungsumschaltung für die 
Treiber.
Du könntest aber auch CAN-Treiber nehmen. Die haben die Umschaltung 
schon drin.

MfG Spess

von Stefan K. (stefan64)


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Wie lang soll denn Dein Kabel konkret sein und wie groß wird die 
Baudrate? Ist ein Kabel mit 4 Adern + Masse möglich? (RS485 full duplex 
bzw. RS422).

Alternative ist ev. eine MIDI-ähnliche Hardware.

Gruß, Stefan

von bass (Gast)


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Brauche ich dann trotzdem noch einen Pegelwandler wegen der 3,3 V und 5 
V ?

von m.n. (Gast)


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Tu L. schrieb:
> Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle. Über RS232 ca 15m in
> Abhängigkeit der Leitungsqualität und der verwendeten Baudrate.

Mit RS232 kommt man auch auf ein paar hundert Meter. Ein typischer Wert 
sind 300 m bei 115 kBd. Der Trick dabei: Abschlußwiderstand am 
RS232-Empfänger.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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m.n. schrieb:

> Mit RS232 kommt man auch auf ein paar hundert Meter. Ein typischer Wert
> sind 300 m bei 115 kBd.

Das halte ich für stark übertrieben. Du verwechselst offenbar gerade 
RS232 mit RS485.

https://de.wikipedia.org/wiki/RS-232#Leitungsl.C3.A4nge_und_.C3.9Cbertragungsrate

von m.n. (Gast)


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Frank M. schrieb:
> m.n. schrieb:
>
>> Mit RS232 kommt man auch auf ein paar hundert Meter. Ein typischer Wert
>> sind 300 m bei 115 kBd.
>
> Das halte ich für stark übertrieben. Du verwechselst offenbar gerade
> RS232 mit RS485.
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/RS-232#Leitungsl.C3....

Die Information ist von TI. Sender 75188, Empfänger 75189, Kabel Belden 
#8795 und 130 Ohm Abschlußwiderstand.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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m.n. schrieb:
> Die Information ist von TI. Sender 75188, Empfänger 75189, Kabel Belden
> #8795 und 130 Ohm Abschlußwiderstand.

Zitat Wikipedia:

"Da eine RS-232-Schnittstelle am Leitungsende nicht mit ihrem 
Wellenwiderstand abgeschlossen werden kann (zu große Verlustleistung), 
gibt es unweigerlich Leitungsreflexionen."

Es mag sein, dass der 75188 den dabei entstehenden Strom von knapp 100mA 
bei 130 Ohm tatsächlich abkann. Aber ich bezweifle es, dass es mit dem 
Standard-Baustein MAX232 auch möglich ist. Der 75188 aus den 80ern 
braucht dabei auch noch eine bipolare Spannungsversorgung.

Aber bevor wir weiter spekulieren, wäre es sinnvoll, wenn der TO damit 
rausrückt, welche Leitungslänge er denn überhaupt braucht.

Bei 12cm brauchen wir hier nicht mehr zu diskutieren.

: Bearbeitet durch Moderator
von bass (Gast)


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ca. 100 m ;-)

von m.n. (Gast)


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Frank M. schrieb:
> Zitat Wikipedia:
>
> "Da eine RS-232-Schnittstelle am Leitungsende nicht mit ihrem
> Wellenwiderstand abgeschlossen werden kann (zu große Verlustleistung),
> gibt es unweigerlich Leitungsreflexionen."

Da kann man sehen, was Alles so geschrieben wird.
Für mich zählen die Angaben des Herstellers


> Es mag sein, dass der 75188 den dabei entstehenden Strom von knapp 100mA
> bei 130 Ohm tatsächlich abkann.

Du hast offensichtlich RS232 nicht verstanden.
V24 != 24 V ;-)

von bass (Gast)


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Dann bitte auch gleich für mich erklären ;-)

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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m.n. schrieb:
> Du hast offensichtlich RS232 nicht verstanden.
> V24 != 24 V ;-)

12V / 130 Ohm = 0,092 A = ca. 0,1 A = 100mA

Was habe ich da nicht verstanden?

> Für mich zählen die Angaben des Herstellers

Ach, Du kennst den Hersteller, den der TO verwenden will? TI ist auch 
nicht der Hersteller eines MAX232.

: Bearbeitet durch Moderator
von bass (Gast)


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Angenommen ich habe den LC_Electronics_MAX485 kann ich den für beide 
Seiten verwenden? Weil der Pi ja mit 3,3 V läuft und der Arduino mit 5 
V.

von m.n. (Gast)


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Frank M. schrieb:
> 12V / 130 Ohm = 0,092 A = ca. 0,1 A = 100mA
>
> Was habe ich da nicht verstanden?

12 V und 130 Ohm stimmen nicht und damit die gesamte Rechnung.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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m.n. schrieb:
> 12 V und 130 Ohm stimmen nicht und damit die gesamte Rechnung.

Die 130 Ohm habe ich mir nicht aus den Fingern gesogen, die hast Du 
selber erwähnt:

m.n. schrieb:
> Die Information ist von TI. Sender 75188, Empfänger 75189, Kabel Belden
> #8795 und 130 Ohm Abschlußwiderstand.

Was hast Du gegen 12V? Der maximale Spannungshub gegenüber GND ist bei 
RS232 +/- 12V.

Da RS232 auch keine symmetrische Datenleitungen verwendet, ist es 
gegenüber Störungen sehr sensibel. 300m bei 115kB halte ich für einen 
Witz, der nichts mit der Realität zu tun hat.

Ich habe mal in das TI Datasheet geschaut und habe nichts derartiges 
gefunden. Offenbar hast Du da etwas besseres. Ich würde mich über den 
Link freuen.

von Falk B. (falk)


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@ Frank M. (ukw) Benutzerseite

>> 12 V und 130 Ohm stimmen nicht und damit die gesamte Rechnung.

Eben. Niemand betreibt RS232 mit 130 Ohm Terminierung und 12V.

>Da RS232 auch keine symmetrische Datenleitungen verwendet, ist es
>gegenüber Störungen sehr sensibel.

So ein Käse.

>300m bei 115kB halte ich für einen
>Witz, der nichts mit der Realität zu tun hat.

Das hat aber eher was mit zu langsamen und schwachen Treibern als mit 
"Sensibilität" zu tun.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Eben. Niemand betreibt RS232 mit 130 Ohm Terminierung und 12V.

Doch: TI, schreibt jedenfalls m.n. Ich halte das für nicht haltbar.

>>300m bei 115kB halte ich für einen
>>Witz, der nichts mit der Realität zu tun hat.
>
> Das hat aber eher was mit zu langsamen und schwachen Treibern als mit
> "Sensibilität" zu tun.

Das habe ich doch oben geschrieben:

> "Da eine RS-232-Schnittstelle am Leitungsende nicht mit ihrem
> Wellenwiderstand abgeschlossen werden kann (zu große Verlustleistung),
                                              ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
> gibt es unweigerlich Leitungsreflexionen."

: Bearbeitet durch Moderator
von m.n. (Gast)


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Frank M. schrieb:
> Ich habe mal in das TI Datasheet geschaut und habe nichts derartiges
> gefunden.

Jetzt wird es mir zu blöd. Du hast nicht einmal die erste Seite vom 
..188 angesehen, geschweige denn die 2. mit dem Blockschaltbild.
Gleiches gilt für irgendeinen MAX232.

von bass (Gast)


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vielleicht solltet ihr privat weiter diskutieren...

von Tu L. (tu_l)


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Die "Erfahrungswerte" von TI sind genau das was dort schon steht, nur 
Erfahrungswerte.

Nach reiner RS-232 Spezifikation beträgt die maximale Kabellänge 15m bei 
einer Leitung mit einer Kapazität von max 2500 pF (ca 160pF/m).
Bei Verwendung höherwertigerer Leitung z.B. I-Y(St)-Y oder  CAT-Leitung 
ebend mehr. TI bezieht sich bei den Angaben auf CAT 5 57 pF/m.

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