Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungsbegrenzung auf ca. 20V mit low drop


von Fritz G. (fritzg)



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Moin!

Ich habe eine Schaltung, welche die Ausgangsspannung auf ca. 20V 
begrenzen soll (siehe Bild). Die Eingangsspannung darf bis zu 30V 
betragen.

Eigentlich funktioniert es gut, allerdings bricht mir die Spannung unter 
Last bei geringer Eingangsspannung (ca. 7-8V) ein. Strom kann Spitzen 
bis zu ca. 1A haben, im Normalfall sind es vielleicht 10mA.

Am Ausgang ist ein GSM Modul angeschlossen, das mit 6-24V betrieben 
werden darf, ich jedoch bis 30V gehen will.

Ich will jedoch auch mit der Versorgungsspannung so niedrig wie möglich 
gehen können, da ich die Schaltung im Notfall aus einem 9V Block 
versorge.

Wäre da ein LDO Regler den ich auf 20V einstelle die bessere Lösung? 
Würde der bei z.B. 6,5V noch wenig Dropout haben?

Kann mir jemand einen LDO empfehlen?

: Verschoben durch User
von Christian L. (cyan)


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Fritz G. schrieb:
> Am Ausgang ist ein GSM Modul angeschlossen, das mit 6-24V betrieben
> werden darf, ich jedoch bis 30V gehen will.

Warum regelst du die Spannung nicht auf 6V herunter?

> Ich will jedoch auch mit der Versorgungsspannung so niedrig wie möglich
> gehen können, da ich die Schaltung im Notfall aus einem 9V Block
> versorge.

Da wären die 6V auch wieder die bessere Wahl.

> Wäre da ein LDO Regler den ich auf 20V einstelle die bessere Lösung?
> Würde der bei z.B. 6,5V noch wenig Dropout haben?

Wenn du einen LDO für 20V findest, dann wird auch dieser bei 
unterschreiten der minimalen Eingangsspannung von 20,x V kein 
definiertes Verhalten mehr zeigen. Es kann dann alles Mögliche 
passieren.

Warum willst du also unbedingt mit 20V arbeiten? Das sorgt nur unnötig 
für Probleme.

von Fritz G. (fritzg)


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Ich brauche auch niedrigen Stromverbrauch. Am GSM Modul ist ein 
Schaltregler drauf, da denke ich dass ich im Sendebetrieb weniger Strom 
brauche.

Aber wenn ich es mir so recht überlege ist die Lösung mit einem 6V LDO 
doch die einfachste und sicherste.

Ich muss ja auch noch auf den Ruhestrom des Reglers schauen, 10mA sind 
da schon indiskutabel. Und da wird es anscheinend recht dünn mit der 
Auswahl.

von Christian L. (cyan)


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Und wenn du einen Schaltregler für die Erzeugung der 6V nimmst? Dann 
kannst immerhin den Wirkungsgrad wieder verbessern. Dann fließen etwas 
höhere Ströme auf der 6V Seite, während die Spannungsversorgung wieder 
nur einen kleinen Strom sieht.

von Fritz G. (fritzg)


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Dafür ist kein Platz. Abgesehen davon, dass es pervers ist, weil auf dem 
GSM Modul schon ein Schaltregler drauf ist. Abgesehen davon wäre es eine 
Möglichkeit.

Ich habe mir auch gedacht, den Bipolar-Transistor in meiner Schaltung 
bei niedriger Spannung mit einem MOSFET zu überbrücken. Das wird aber 
schaltungstechnisch zu aufwendig.

von MaWin (Gast)


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Fritz G. schrieb:
> Ich habe eine Schaltung, welche die Ausgangsspannung auf ca. 20V
> begrenzen soll

Nun, die Schaltung ist nicht low drop.

Fritz G. schrieb:
> Kann mir jemand einen LDO empfehlen?

Nein.

LDO Regler ziehen, wenn die Eingangsspannung zu niedrig wird, alle 
deutlich mehr Strom, weil sie versuchen, den Leistungstransistor voll 
durchzusteuern, sind also als stromsparend bei Batteriebetrieb 
unbrauchbar.

Ausnahmen haben MOSFETs als Leistungstransistor, aber die halten eher 
keine 30V aus.

von Fritz G. (fritzg)


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Das erklärt auch, warum ich keinen LDO mit wenig Ruhestrom finde, der 
die Spannung und Strom aushält.

Mawin, du kannst doch zaubern. Kannst du nicht was einfaches aus der 
Hand schütteln, wie ich den Transistor bei Spannung <12V z.B. mit einem 
MOSFET überbrücken kann?
Der Transistor selbst kann ruhig bleiben. Ich habe aber nicht mehr viel 
Platz.

von Planlos (Gast)


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Fritz G. schrieb:
> Der Transistor selbst kann ruhig bleiben. Ich habe aber nicht mehr viel
> Platz.

Versuch mal deine Originalschaltung, aber mit etwas Kapazität parallel 
zur Z-Diode.

von MaWin (Gast)


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Fritz G. schrieb:
> Mawin, du kannst doch zaubern.

Ein geforderter Eingangsspannungsbereich von 6V bis 30V macht keinen 
Sinn.
Keine Batterie/Akku/Solarzelle/Netzspannung hat einen derart grossen 
nutzbaren Spannungsbereich.

Und schon löst sich das angebliche Problem in Luft auf.

von Fritz G. (fritzg)


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Vorgesehen ist es für Boote, die haben 12V Versorgung. Bei einem kleinem 
Boot ohne getrennte Batterie für Anlasser/Boardnetz kann es beim 
Startvorgang schon mal auf 6,7,8 Volt zusammenbrechen. Ich möchte in dem 
Fall kein Reset weil es einen Alarm auslöst.

Vielleicht hat ein Kunde ein 24V Bordnetz, das hat, wenn es geladen wird 
28V. Diese Option will ich mir offen halten.

Oder ein Kunde will das Ding zu Hause mal testen und schliesst ein 
Notebooknetzteil an, das hat oft 18V.

Schlussendlich soll die 9V Pufferbatterie wirklich ausgelutscht werden 
können. Und in dem Fall ist es essentiell, dass das GSM Modul noch SMS 
verschicken kann.

Ich bin leider hardwaretechnisch etwas phantasielos.

von Wolfgang (Gast)


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Fritz G. schrieb:
> Ich brauche auch niedrigen Stromverbrauch.
>
> Aber wenn ich es mir so recht überlege ist die Lösung mit einem 6V LDO
> doch die einfachste und sicherste.

Bei einem 6V LDO und 20V Eingangsspannung hast du einen garantierten 
Wirkungsgrad von unter 30%. Wenn du Wert auf niedrigen Stromverbrauch 
legst, solltest du einen Schaltwandler verwenden, der deutlich über 80% 
kommt.

von Bolero (Gast)


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Ist das hier die Webseite zu der obigen Platine:

http://www.gondomir.de/dasding.html

von Fritz G. (fritzg)


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Ja.

von Fritz G. (fritzg)



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So, obwohl ich der schlechteste LTSpicer der Welt bin, habe ich eine 
Lösung gefunden.
Entschuldigt bitte die kreative Art und Weise wie ich den Schaltplan 
gezeichnet habe.

Begrenzt auf 20V, hat darunter 0V Dropout. Unter 20V geht der Strom nur 
über den MOSFET, darüber nur über den Transistor.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Fritz G. schrieb:
> Ich bin leider hardwaretechnisch etwas phantasielos.

Merkt man.

Fritz G. schrieb:
> Vielleicht hat ein Kunde ein 24V Bordnetz,

Dann soll er seine Bordnetzspannung an den 24V Anschluss legen und sonst 
liegt sie eben am 12V Anschluss.

Es kann dann eine ZD12 die Spannungsverringerung machen.

Aber Bordnetz heisst immer Schutz vor den Widrigkeiten des Bordnetzes

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23

von Fritz G. (fritzg)


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Das Problem ist doch schon gelöst.

von Fritz G. (fritzg)


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Planlos schrieb:
> Versuch mal deine Originalschaltung, aber mit etwas Kapazität parallel
> zur Z-Diode.
>
In LTSpice hat das den Ripple gewaltig erhöht.

von Fritz G. (fritzg)


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Hier die Schaltung etwas besser lesbar.

Die Funktion:
Bis ca. 20V schaltet Q7 durch, die Ausgangsspannung entspricht der 
Eingangsspannung (RDSon 65mOhm), d.h. kein nennenswerter 
Spannungsabfall.

Darüber sorgt Q10 dafür, dass Q7 abgeschaltet wird, T1 arbeitet als 
Emitterfolger und hält die Ausgangsspannung auf ca. 20V. Da wird es 
natürlich T1 warm ums Herz.

von Fritz G. (fritzg)


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Ich habe das jetzt in Hardware aufgebaut und es funktioniert genauso wie 
in der Simulation. Am Eingang habe ich zusätzlich 100uF, da es sonst in 
der Übergangsphase Schwingungen gibt.

Bei einer Eingangsspannung unter der Begrenzungsschwelle fällt am 
Längsregler bei ca. 20mA rund 1mV ab.
Hier das Oszi-Bild beim Einschalten einer 24V Spannungsquelle von 24V. 
Beide Kanäle haben einen Offset von -18V, damit man die Kurven größer 
sieht. Blau ist die Eingangsspannung, Gelb ist der Ausgang. In der 
abfallenden Flanke der gelben Linie hört Q7 allmählich zu leiten auf.

Wer die Schaltung verwenden möchte, muss sie "Ganter-Spannungsbegrenzer" 
nennen. :)

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