Hallo Zusammen, ich bin neu hier und hoffe, dass ich den Beitrag in der richtigen Rubrik erstellt habe. Folgendes Problem: Meine Eltern haben einen Neff Backofen aus dem Jahr 2002. Die Fronten sind aus Edelstahl und er funktioniert bis auf eine Macke sehr gut. Darum finde ich es zu schade ihn wegzuwerfen und würde ihn gerne in meiner WG nutzen. Die Macke ist folgende: Er bisitzt ein zentrales Bedienelement, mit dem die Herdplatten, die Uhr sowie der Backofen selbst gesteuert werden. Dabei handelt es sich um einen inkrementellen Drehknopf. Es erscheint zufällig, ob beim Drehen der Wert (zB Temperatur) steigt, oder sinkt. Also dachte ich mir, dass es der Inkrementalgeber sein muss. Nach dem zerlegen sah ich auch direkt das Problem. Der Inkrementalgeber arbeitet über drei axiale Schleifkontakte (Ich nehme an, dass er den dritten für sehr schnelle Drehungen braucht). Dessen Gegenstück ist eine sehr dünne Platine, auf welcher die Leiterbahnen schon deutlich abgenutzt sind (siehe Fotot). Nachdem ich die Platine und die Schleifkontakte gereinigt hatte, funktionierte wieder alles einwandfrei. Jetzt meine eigentliche Frage: Bei Neff kann man nur die gesamte Steuereinheit für mehrere 100€ kaufen. Das macht in meinen Augen aufgrund des Alters und des maximal 1Cent teuren Ersatzteils wenig Sinn. Habt ihr eine Idee wo ich an ein solches Ersatzteil kommen könnte, oder wie ich die Leiterbahnen wieder "auffrischen" könnte. Dachte schon einfach Lot aufzubringen, aber bin mir nicht sicher, ob das hält und wie lange das dem Schleifen widersteht. So einen axialen Inkrementalgeber müsste es doch auch in Autoradios geben, oder? Vlt finde ich da etwas passendes, was ich zur Not etwas anpassen könnte. Danke schonmal für eure Ideen. Gruß Max
Kannst du ein Bild machen, von dem komplett zusammengebauten Geber? Daran könnte man evtl. sehen ob es ein standard Ersatzteil ist. Ansonsten, wenn die Leiterbahnen nicht komplett durchgescheuert sind würde ich es beim reinigen belassen. Evtl. mit ein ein bisschen Kontaktspray abwischen. Nicht nur die Leiterbahn, auch den Schleifkontakt.
Max T. schrieb: > Dachte schon einfach Lot aufzubringen, aber bin mir nicht sicher, ob das > hält und wie lange das dem Schleifen widersteht. Vergiss es. Schade um die Arbeit. Du könntest mit der Platine zu einem Leiterplattenfertiger gehen und fragen, ob er dir die mit ins Kupferbad hängt. Oder du designst selber eine und hast danach wegen Mindestabnahme dann Ruhe bis zum Lebensende... ;-) Allerdings vermute ich, dass vorher die Kontaktfedern schlapp machen. > So einen axialen Inkrementalgeber müsste es doch auch in Autoradios > geben, oder? Man müsste mal die Signale mit einem Zweikanal-Oszi messen...
Besorg dir ne Flasche Leitsilber. Wenn der Fehler wieder da ist, die Kupferbahnen damit überziehen.
Bernd D. schrieb: > Besorg dir ne Flasche Leitsilber. auf Schleifbahnen, kann ich mir nicht haltbar vorstellen, das hier schon eher: Lothar M. schrieb: > Du könntest mit der Platine zu einem Leiterplattenfertiger gehen und > fragen, ob er dir die mit ins Kupferbad hängt. Oder du designst selber > eine und hast danach wegen Mindestabnahme dann Ruhe bis zum > Lebensende... ;-) so kleine Platinen fertigt doch "unser" Platinensammler rel. günstig? wobei auch einen vermutlich unnötigen Nutzen einer 100x80 bis 100x160 mm Platine kostet nicht die Welt, OK 100,- Euro kann es werden wenn einem der Herd das Wert ist why not. Aber für einen 13 Jahre alten Backofen das ausgeben muss jeder selber wissen, irgendwann brennt was anderes durch, Heizspiralen oder Steuerung und wer dann nicht selber reparieren kann mangels Wissen und/oder Teile der ist mit einem neuen Backofen besser bedient. Lothar M. schrieb: > Allerdings vermute ich, dass vorher die Kontaktfedern schlapp machen. das auch
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Max T. schrieb: > Dessen Gegenstück ist eine sehr dünne > Platine, auf welcher die Leiterbahnen schon deutlich abgenutzt sind > (siehe Fotot). Nachdem ich die Platine und die Schleifkontakte gereinigt > hatte, funktionierte wieder alles einwandfrei. In Eagle nachzeichnen und fertigen lassen? Überschüssige Platinen als Reparatursatz bei ebay verhökern.
oder selbstklebende Kupferfolie passend ausschneiden aufkleben und am Anfang und Ende zart verlöten um Kontakt herzustellen.
Schreiber schrieb: > In Eagle nachzeichnen und fertigen lassen? Oder eben selber ätzen. Der TO spricht leider nur von einer "sehr dünnen Platine" ohne die genaue Dicke anzugeben, aber Foto-Basismaterial gibt es doch sogar runter bis 0,5mm Stärke.
Vorweg: danke für die vielen und schnellen Antworten. Die Dicke der Platine könnte ich leider nicht messen, weil ich gerade keinen Meßschieber zur Hand hatte. Kontaktspray hab ich natürlich aufgetragen. Das mit dem auftragen von Kupfer via Elektrolyse erscheint mir auch das sinnvollste. Ich kümmere mich die Tage darum und lass von mir hören. Ein Bild von dem Gesamtapparat mache ich bei Gelegenheit. Deule hat noch gesagt, dass das ein Standardteil sei, aber ich hab keine Ahnung wie das korrekt heißt, deshalb konnte ich nicht danach suchen. Vlt axiale Schleifringplatine?
etwas fittingslotpaste mit dem Lötkolben auf die leiterbahnen aufschmelzen danach gründlich mit wasser reinigen (feuchtes Küchentuch geht auch)
Ich denke, du hast für den Anfang genau das Richtige gemacht (Kontaktspray). Eventuell liegt es gar nicht an der Leiterbahn sondern auch am Schleifer oder beidem. Kupfer als Schleiferbahn ist keine gute Materialwahl, da Kupfer oxidieren kann und es isolierender Grünspan entstehen lassen kann. --> Kontaktproblem Wenn du anderes Material auftragen willst, solltest du wissen aus was der Schleifer besteht, damit du keine chemische Reaktion startest (Elektrochemische Spannungsreihe). In deinem Fall könntest du es mit Zinn oder ähnlichem versuchen. Wenn es schief geht "stirbt" ja nicht gleich einer. --> Außer es kommt zur Überhitzung bzw. zum Brand Nicht ohne Grund versucht man kontaktbehaftete Sensoren durch magnetische zu ersetzen.
bernte schrieb: > etwas fittingslotpaste mit dem Lötkolben auf die leiterbahnen > aufschmelzen > danach gründlich mit wasser reinigen (feuchtes Küchentuch geht auch) Bist du des Wahnsinns, die Leiterbahnen waren absichtlich vergoldet, Zinn ist völlig unbrauchbar. Bernd D. schrieb: > Besorg dir ne Flasche Leitsilber. Die ist schneller runtergewetzt, als der Kuchen zum backen braucht. Max T. schrieb: > Ich nehme an, dass er den dritten für sehr schnelle Drehungen braucht Nein, das ist der gemeinsame Massekontakt der beiden anderen. Max T. schrieb: > Habt ihr eine Idee ... > wie ich die Leiterbahnen wieder "auffrischen" könnte. Neu vergolden, zuerst eine Nickelsperrschicht aufbringen, http://www.amazon.de/Unbekannt-NICKEL-ELEKTROLYT-250-ML/dp/B005G3QY6U dann Hartgold elektrolytisch auf die alte Platine aufbringen. http://www.conrad.de/ce/de/product/530506/Handgalvanisier-Set-mit-Elektrolyten-Putzmittel-und-Schwaemmchen Versuch aber erst mal, die Platine zu reinigen und die Kontakte des Knopfes. Erst fettlösende Seife, dann ein Leinenlappen mit Isopropanol, kein Glasfaserpinsel oder Sandpapier sonst ist die Vergoldung runter. Denk auch drüber nach, den Knopf durch einen neuen 32-Positionen Incrementalencoder zu ersetzen.
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Ich sehe hier keine Vergoldung. ? Wenngleich sie angebracht wäre.
Michael B. schrieb: > Bist du des Wahnsinns, die Leiterbahnen waren absichtlich vergoldet, > Zinn ist völlig unbrauchbar. usw usw. Aber leider hat er 100% Recht. Cu, Sn oder Silber oxidieren, und dann ist wieder schluss mit Schalten. Carbon geht allerdings, verwendet man auch oft in Fernbedienungen. Bau dir doch (vielleicht mit Arduino) eine kleine Steuerelektronik die fuer dich schaltet.
Michael B. schrieb: > Neu vergolden, zuerst eine Nickelsperrschicht aufbringen, > dann Hartgold elektrolytisch auf die alte Platine aufbringen. Das ist technisch korrekt, verträgt sich aber sicher nicht mit der Meinung des TO, das ganze Teil dürfte nur 1 Cent oder weniger kosten. Georg
... bevor da sowieso nur Murx rauskommt, lieber mit etwas mechanischem Geschick ein "ordentliches Provisorium" mit einem Standardprodukt versuchen: beim blauen Claus Bestell-Nr.: 453455 - 62 (gibts verschiedene Bauarten, die passendste wählen).
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Sind ja abenteuerliche Tips hier! Das Teil nennt sich Codierschalter und die Schaltflächen sind versilbert. Diese Schalter machen viele Tausend Schaltpositionen mit. Das Problem ist lediglich das Silbersulfat welches sich im Laufe der Jahre bildet und ein sehr schlechter Leiter ist. Die Problemlösung ist einfach: Platinchen ausbauen, mit einem milden (zb. Zahnpasta)Poliermittel blankreiben, mit Isopropanol reinigen, Kontaktspray drauf und läuft. Nur Kontaktspray ohne vorherige Reinigung geht leider nicht.
Werner H. schrieb: > Die Problemlösung ist einfach: Platinchen > ausbauen, mit einem milden (zb. Zahnpasta)Poliermittel blankreiben Ich nehme statt dessen gerne einen Radiergummi.
Magnus M. schrieb: > Radiergummi. In Gummi ist Schwefel, damit "impsft" du die Silberschicht und wirst in absehbarer Zeit das Problem erneut haben.
Werner H. schrieb: > Magnus M. schrieb: >> Radiergummi. > > In Gummi ist Schwefel, damit "impsft" du die Silberschicht und wirst in > absehbarer Zeit das Problem erneut haben. Da gibt es "Radiergummi" zum Reinigen von Leiterplatten - ich weis grad nicht wie man die nennt. Damit putzt/poliert man die Leiterbahnen vor dem Löten. (Etwas veraltet diese Methode - ging aber immer ganz gut.) Damit sollte auch eine Reinigung möglich sein. Du kannst die Platine auch NACH dem Reinigen erneut versilbern oder chemisch verzinnen um die Oberfläche besser zu schützen. lg
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Jonny S. schrieb: > Da gibt es "Radiergummi" zum Reinigen von Leiterplatten - ich weis grad > nicht wie man die nennt. Die heißen "Polibloc" und funktionieren wirklich ganz gut.
Michael B. schrieb: > bernte schrieb: >> etwas fittingslotpaste mit dem Lötkolben auf die leiterbahnen >> aufschmelzen >> danach gründlich mit wasser reinigen (feuchtes Küchentuch geht auch) > > Bist du des Wahnsinns, die Leiterbahnen waren absichtlich vergoldet, > Zinn ist völlig unbrauchbar. Aber ein anderes weiches (Edel)Metall wie Gold eignet sich besser für mechanisch beanschruchte Stellen oder was :-) für meine Methode spricht der Kostenfaktor, sowie die mechanische Komponente die Kupferbahnen vom original Teil sind abgewetzt also ist ausreichender Kontakt teilweise nicht mehr gegeben, bei regelmäßiger Nutzung brauchen wir uns nicht über eine Oxidschicht unterhalten sämtliche Verfahren die den Leiterbahnquerschnitt weiter reduzieren kommen nicht in Betracht zudem muss das ganze Gedöns bei meinem Vorschlag nicht mal komplett ausgebaut werden wenn man aber alles richtig machen will und etwas der Elektronikbastelei zugeneigt ist würden man wohl eine neue Austausch Platine entwerfen sinnvoll natürlich mit 70µm Kupferlage
bernte schrieb: > Aber ein anderes weiches (Edel)Metall wie Gold eignet sich besser für > mechanisch beanschruchte Stellen oder was :-) Hartgold heisst sicher deswegen Hartgold, weil es so weich wie Zinn ist. Man sieht, du kennst dich aus. Georg
So, das Teil hat 3 Anschlüsse. Mehr ist jedenfalls nicht zu sehen. Mein Rat: kauf die bei Pollin einen billigen Drehgeber (neudeutsch rotary encoder) "http://www.pollin.de/shop/dt/Njg2OTU3OTk-/Bauelemente_Bauteile/Passive_Bauelemente/Potis_Trimmer_Encoder/Encoder_PANASONIC_EVEQDBRL416B.html" und schließe ihn mit seinen mittleren Anschlüssen an die 3 Lötdrähte an. Dann ausprobieren. Sollte eigentlich funktionieren. Der Rest ist dann reine Mechanik. W.S.
Die Frage ist doch eher: ist das Kupfer so weit abgenutzt das es zu Unterbrechungen kommt? Kratzer auf der Kupferfläche sind normal bei solchen Gebern. Ist das wirklich unterbrochen, oder eventuell nur unschön?
als elektronik-labor-ing muss ich sagen,dass eine reinigung der kontakte (Leiterbahn + schleifkontakte) mit einem glasradierer (tecnische zeichner wissen was das ist)helfen kann. Leitsilber kostet nur 70 € das fläschi und der platinenhersteller fragt auch "glaubst du oder weißt du? nur zur info: die ganze ätzerei wird mit strom gemacht.....jungs... halbwissen ist kein wissen!
schon mal gold gelötet ? frag mal einen goldschmied !!!
bernte schrieb: > Michael B. schrieb: >> bernte schrieb: >>> etwas fittingslotpaste mit dem Lötkolben auf die leiterbahnen >>> aufschmelzen >>> danach gründlich mit wasser reinigen (feuchtes Küchentuch geht auch) >> >> Bist du des Wahnsinns, die Leiterbahnen waren absichtlich vergoldet, >> Zinn ist völlig unbrauchbar. > > Aber ein anderes weiches (Edel)Metall wie Gold eignet sich besser für > mechanisch beanschruchte Stellen oder was :-) schon mal gold gelötet? frag mal einen goldschmied !!
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