1. Wie wählt man die Trafo-Variante (VA-Klasse), wenn man den Strom kennt, der nach Linearregler gebraucht wird? Beispiel: 370mA nach 3.3V-Low-Drop-Regler, Trafo mit 6V~ spezifiziert. Geht man nur nach Strom und nimmt den 6V~/370 mA-Trafo (1,8VA)? 2. Muss man bei Wifi (AVR + ESP8266-Wifi) mit dem Peak-Strom rechnen oder kann man wegen Gättungselko davon ausgehen, dass Peaks vom 1000uF-Glättungselko gedeckt werden und mit weniger rechnen (wie viel weniger)? Zur Zeit rechne ich mit 40mA für AVR (Sensoren, 1 LED) + 30mA für OLED + 300mA Peak für Wifi = 370mA. Das würde grösser als erhofft.
Es gibt doch richtig kleine fertige 5V SMPS-Netzteile. Erspar dir den Ärger mit dem Trafo einfach....
Warum heute noch ineffiziente Trafonetzteile bauen, und dann noch gut die Hälfte der Leistung mit einem Linearregler abfackeln? Dem SNT-Vorschlag von "DerMax" kann ich mich nur anschließen.
Rufus Τ. F. schrieb: > Warum heute noch ineffiziente Trafonetzteile bauen, > und dann noch gut die Hälfte der Leistung mit einem > Linearregler abfackeln? Weil nicht jeder scharf auf Dutzende Störsender im Haushalt ist, die in einem heißen Sommer abfackeln?
Danke für die Vorschläge. Netzteil kommt nicht in Frage. Es wird ein Regler-Modul zum Einbau in ein 230V-Gerät. Trafo oder Alternative (Kondensatornetzteil?), Wifi, AVR und Header müssen drauf. Muss mit 5x5cm Platine auskommen. Umgebungstemperatur 60 Grad, in der Nähe heisse Teile (>>120 Grad): Deshalb hätte ein Mini-Trafo mit ta=70 Grad gepasst. Wäre bei 5x5cm gut zu weissen, mit wie wenig mA man auf AC-Seite rechnen kann. Wifil soll 300mA Peak haben (Angaben schwanken), aber als "Typ" ist viel weniger angegeben. Wenn ein Glättungs-Elko die Peaks decken würde und dadurch ein 300mA-Trafo reicht, wäre der Trafo 27x27mm klein.
Michael schrieb: > 1. Wie wählt man die Trafo-Variante (VA-Klasse), wenn > man den Strom kennt, der nach Linearregler gebraucht wird? > Beispiel: 370mA nach 3.3V-Low-Drop-Regler, Trafo mit 6V~ > spezifiziert. Geht man nur nach Strom Nein. > und nimmt den 6V~/370 mA-Trafo (1,8VA)? Nein; ein so gewählter Trafo wird i.d.R. zu klein. Der Grund liegt darin, dass nur Strom durch den Gleichrichter fließt, wenn der Momentanwert der Trafospannung größer als die Spannung am Lade-Elko ist (--> Stromflusswinkel). Der Ladestrom fließt also nicht die ganze Halbwelle lang, sondern nur als kurzer Impuls um das Maximum herum und muss dann entsprechend höher sein. Die Verlustleistung im Trafo wird größer, als man reim vom Verbraucher her erwarten würde (--> Effektivwert). Der Unterschied hängt vom Innenwiderstand des Trafos und der Größe des Lade-Elkos ab; typischerweise muss man den Trafo um Faktor 1.2 ... 1.5 größer wählen als lt. Last erforderlich. Kann man auch exakt berechnen. In Deinem Fall tut es vermutlich ein 3VA-Trafo. Achtung: Spannungsanstieg im Leerlauf beachten!
Possetitjel schrieb: > Weil nicht jeder scharf auf Dutzende Störsender im > Haushalt ist, die in einem heißen Sommer abfackeln? Die meisten Haushaltsbrände sind im Winter und oft in Verbindung mit offenem Licht und trockenen Nadelbaumabschnitten. Im Sonner sind es eher die Grillfanatiker und die Fettbrände. Darüber hinaus gibt es eine EU-Verordnung zur sog. Power-Faktor-Korrektur sowie zur Minderung von Störabstrahlung. Je nach Leistungsklasse müssen in Schaltnetzteilen Maßnahmen ergriffen werden, Störsignale zu minimieren. Es gibt natürlich immer die Möglichkeit, ein nicht für den EU-Markt zugelassenes Produkt käuflich zu erwerben und im Schadensfall der Versicherung in betrügerische Absicht glauben machen, es handelte sich um ein EU-Produkt. Zum Glück ist dann oft der Kassenzettel verbrannt. Sonst: Pro Schaltnetzteil, die können mittlerweile sogar verrückte Sachen wie Discontinuous Conduction Mode und verbrauchen dann extrem wenig Leistung. Kurform: 1A Strom steht drauf, nur 30mA werden gezogen: gelegentlich wacht das Netzteil auf, beschafft sich etwas Leistung aus dem Netz, füllt den Puffer und legt sich dann wieder schlafen.
Boris O. schrieb: > Possetitjel schrieb: >> Weil nicht jeder scharf auf Dutzende Störsender im >> Haushalt ist, die in einem heißen Sommer abfackeln? > > Die meisten Haushaltsbrände Nee, es ging mir erstmal nur um's Netzteil, nicht um das ganze Haus. Die kleinen SNT (Typ "Laptop-Netzteil") kenne ich als chronisch unzuverlässig. Ein Netzteil soll funktionieren und nicht bei 30°C in meiner Dachwohnung einfach den Dienst verweigern, wie letztens geschehen. > Sonst: Pro Schaltnetzteil, Kommt darauf an: Wenn es gut gebaut ist, d.h. zuverlässig und störungsarm - dann ja. Unbedingt. Nur kann man sich weder bei China-Kram noch bei Eigenbauten darauf verlassen, dass sie gut gebaut sind. Welcher Bastler interessiert sich denn für EMV?
Michael schrieb: > Netzteil kommt nicht in Frage. Es wird ein > Regler-Modul zum Einbau in ein 230V-Gerät. Trafo oder Alternative > (Kondensatornetzteil?), Wifi, AVR und Header müssen drauf. Muss mit > 5x5cm Platine auskommen. Es gibt auch SNTs die man als Modul wie einen "klassischen" Trafo auf die Platine löten kann. Z.b. hier: http://www.pollin.de/shop/dt/ODkyODQ2OTk-/Stromversorgung/Netzgeraete/Festspannungs_Netzgeraete/Schaltnetzteil_RECOM_RAC10_12DA_12_V_0_38_A_Printmontage.html Kondensatornetzteil macht halt deine ganze Konstruktion zum potentiellen Elektroschock.
Max D. schrieb: > Kondensatornetzteil macht halt deine ganze Konstruktion zum potentiellen > Elektroschock. …es ist bereits ein Elektroschock: Michael schrieb: > Netzteil kommt nicht in Frage. Es wird ein > Regler-Modul zum Einbau in ein 230V-Gerät. Aber bei 5x5cm Grundfläche könnte man auch 2,5m in die Höhe bauen. Die 5V-Steckernetzteile kann man auch aus ihrem engen Gehäuse befreien, wofür sie sich allerdings wenig erkenntlich zeigen. Meist sticht da nur der Trafo leicht heraus. Kann man zwei Platinen – deine und das Netzteil – stapeln oder Rücken-an-Rücken verbauen. Der ein oder andere Reste-Händler hat sogar schon fertige Schaltungen für Steckernetzteile ohne Gehäuse. Ansonsten durchaus Kondensatornetzteil, Varistoren/ Transils und etwas Querregelung.
Hi, ich habe mir für solche Zwecke mal ein paar HLK-PM01 bestellt. Die haben bei 5V 600mA und sollen von den Abmessungen (ca. 35x20mm und 15mm hoch) gut passen. Allerdings kann ich noch nichts dazu sagen wir gut die funktionieren, da ich noch nicht dazu gekommen bin die aus zu probieren. Greets Sebastian.
Boris O. schrieb: > …es ist bereits ein Elektroschock: > > Michael schrieb: >> Netzteil kommt nicht in Frage. Es wird ein >> Regler-Modul zum Einbau in ein 230V-Gerät. Naja, nur weil es IN ein 230 V gerät kommt kann man es ja trotzdem z.B. mit nem Optotriac isolieren. Grade bei nem Einzelstück ist das bei den anfänglichen Tests und Experimenten sehr hilfreich wenn man nicht so höllisch aufpassen muss.
> Kondensatornetzteil macht halt deine ganze Konstruktion zum potentiellen Elektroschock Ich inzwischen habe festgestellt, dass Kondensatornetzteil sowieso nicht geht. Zwei MKP X2 würden passen, das wären ca. 4uF (Conrad's 450277 - 62). Nach http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/cpowsup.htm würde ich damit aber nur in die Gegend von 200-250 mA @ 5V kommen. Das Modul von Pollin passt nicht zu den Vorgaben (viel zu gross). 5x5cm PCB ist vorgegeben und steht keinesfalls alleine für die Stromversorgung zur Verfügung - eher ein Drittel davon.
Michael schrieb: > Das Modul von Pollin passt nicht zu den Vorgaben (viel zu gross). Es hat auch sinnlos überdimensionierte 12V, hab das nur noch von einem meiner Projekte in den Lesezeichen gehabt und als Beispiel mit rein geworfen.
Michael schrieb: > Zur Zeit rechne ich mit 40mA für AVR (Sensoren, 1 LED) + 30mA für OLED + > 300mA Peak für Wifi = 370mA. Das würde grösser als erhofft. Das solltest du erst mal klären wenn es auf "kleinstmöglich" ankommt. Kein Mensch kann sagen wie Deine Peaks aussehen, ob du für 10ms alle Minute sendest oder laufend. Oder ob dir evtl. eine deutlich reduzierte Sendeleistung (mit entsprechend weniger Verbrauch) nicht auch reicht... Ein normaler Trafo kann kurzzeitig auch problemlos überlastet werden. Kurz (z.B. 100 ms) senden und dann z.B. 1 Sekunde schlafen wird der 1000µF Elko puffern. Der Trafo verträgt's auch, wenn er etwa mit dem 1,5-2-fachen Strommittelwert dimensioniert ist. Stephan
> Kein Mensch kann sagen wie Deine Peaks aussehen, ob du für 10ms alle
Minute sendest oder laufend
Das Modul wird alle 500ms ein Paket von 250-275 Bytes Nutzdaten senden
müssen. Dazu kommen andere Vorgänge, die ich zur Zeit nicht überblicke
(OTA-Update vom 128KB-AVR-Flash und/oder ESP8266, Webserver).
Schau Dir mal PBK-5-3 von CUI an. bei Mouser und Digikey ab Lager. Das schaffst Du mit selber machen weder billiger noch kleiner noch zuverlässiger. Viel Erfolg hauspapa
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Bearbeitet durch User
Danke für den Tip - das sieht ja cool aus. Angesichts der Preise und Ripple-Werte (ADC ist in Benutzung) habe ich aber erst mal das erwähnten HLK-Modell bestellt. Wie ist das Startverhalten solcher AC-DC-Module, muss man bei AVR + ESP8266 ESP-12 etwas besonderes beachten? In der Vergangenheit hatte ich blind die Resetschaltung mit 47N + 10K + Diode am AVR. Da auf der neuen Platine an allen Enden Platz fehlt, soll das wegrationalisiert werden. Je nachdem wo ich lese ist die Minimalschaltung entweder ein C gegen GND und sonst nichts (den Rest macht die Resetschaltung im AVR?) oder nur ein Pull-Up und sonst nichts. Brown-Out-Fuse im AVR wird auf 4.8V stehen.
Possetitjel schrieb: > Die Verlustleistung im Trafo wird > größer, als man reim vom Verbraucher her erwarten würde > (--> Effektivwert). Die Effektivströme des Sekundärstroms und und des vom Siebelkos abgehenden Stroms sind (in erster Näherung) ja identisch. Das Problem ist viel mehr, dass die ohmschen Verluste mit dem Quadrat zum Strom ansteigen und daher der hohe Crestfaktor (eben die Höhe der Stromimpulse) des Sekundärstromes dem Trafo - bzw. seinen Wicklungen - zu schaffen macht.
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