Hallo liebe Forengemeinde, ich bin seit einiger Zeit auf der Suche nach "ordentlichen" Steckverbindern mit 75 Ohm Impedanz für PCB-Montage. Anforderungen: - Frequenzbereich bis ca. 2 GHz - Verschraubbar mit Gewinde und in Rückwand - fester Dorn im Stecker - für Platinenseite Edge-Mount Das ganze ist für HF-Anschlüsse an der Rückseite von 19"-Geräten gedacht. Von der Größe am liebsten zwischen SMA und TNC. Für die Platinen-Montage sind die SMA-Edge-Mount (1) meine absoluten Favoriten, leider aber nur in 50 Ohm verfügbar. Für TNC habe ich ähnliche gefunden (2), jedoch ist die 75 Ohm Variante quasi nicht zu bekommen. F fällt aus, weil der Innenleiter des Kabels als Dorn verwendet wird, bzw. sind mir keine F-Stecker bekannt, bei denen es nicht so ist. Zur Zeit kommen normale TNC-PCB-Stecker (3) zum Einsatz, die mir aber etwas zu groß sind (bei bis zu 20 Steckern pro Gerät werden die Leiterplatten entsprechend riesig) und aufwändig in der Montage. Vorkonfektionierte TNC auf SMB Kabel wären eine Alternative (ähnlich (4)), konnte ich zu vertretbaren Preisen aber auch nicht aufspüren. Daher hier meine Frage, ob jemand aus eigener Erfahrung einen Tipp für mich hat, wo ich eventuell fündig werde? Vielen Dank im Voraus! (1): http://store.dronevolt.com/710-thickbox/rp-sma-connector-for-pcb.jpg (2): Bomar V-Bite (3): http://www.coax-connectors.com/media/153658/13-468-a3-img1.jpg (4): https://d289i18z47mg2a.cloudfront.net/kineticimages/images/product/series/rf179_thumb.png
Die BNC gibt es auch in 75 Ohm Ausführung! Bajonett statt Schraubanschluss. Die Stecker zu bekommen dürfte kein Problem sein.
Winfried S. schrieb: > Die BNC gibt es auch in 75 Ohm Ausführung! Bajonett statt > Schraubanschluss. Sind sogar mechanisch kompatibel zur 50 Ohm BNC Version. Das heist die mechanischen Abmessungen von Innen und Außenleiter sind absolut identisch. Ralph Berres
Richtig. http://www.beam-verlag.de/app/download/16534598/hf-praxis+7-2014+III.pdf Gerüchten zufolge gibt es auch 75 Ohm SMA. Das wurde in einem früheren Thread kontrovers diskutiert, konnte aber mit Quellen belegt werden. Oder halt F-Stecker. Das war mal eine Billiglösung für Sat-Anlagen, die diffundieren aber so langsam auch in die professionelle Videotechnik (für HD-SDI) BTW: der mismatch durch Verwenden von 50 Ohm-Verbindern in 50 Ohm-Systemen ist kleiner als Du denkst. Miss mal nach...
Bei Huber&Suhner gibts zwei Sorten 75 Ohm BNC, normale bis 1 GHz und "real 75 Ohm" bis 3 GHz spezifiziert: http://literature.hubersuhner.com/Technologies/Radiofrequency/RFConnectorsEN/?page=297
> Oder halt F-Stecker. Das war mal eine Billiglösung für Sat-Anlagen, die > diffundieren aber so langsam auch in die professionelle Videotechnik > (für HD-SDI) OMG, wo soll das noch hinführen, wenn die Profitechnik in realistische Preisregionen kommt ;) <OT>Wir haben auch schon auf einer Messe 100m billiges Sat-Kabel für HD-SDI verlegt, von den elektrischen Daten nimmt sich das auch nichts gegenüber den sündteuren HD-SDI Kabeln. Ist nur etwas störrischer, das stört aber wenig</OT> Bei HD-SDI ist zunehmend als kleine Alternative zum BNC der DIN 1.0/2.3-Stecker verbaut. Wie der Dreck in Profiequipment kommt ist mir schleierhaft, dagegen ist selbst HDMI noch Bundeswehrtauglich. Das Ding ist auch bei gefühlvollem und langsamen Einstecken verkanntbar, sodass der Steckerpin nicht die Innenbuchse trifft und dauerhaft verbogen wird oder ganz abbricht.
Als kleinere Steckverbinder gäbe es noch MCX in 75Ohm, habe wir schon öfters auf Arbeit eingesetzt, incl. selbst entworfenen und charakterisierten Kalibrierstandards für VNWA bzw. minimum loss pads für den Übergang auf 50Ohm. Auch noch möglich aber wesentlich geringere Auswahl an Steckverbindern wäre Mini-SMB 75Ohm.
Ralph B. schrieb: > Winfried S. schrieb: >> Die BNC gibt es auch in 75 Ohm Ausführung! Bajonett statt >> Schraubanschluss. > > Sind sogar mechanisch kompatibel zur 50 Ohm BNC Version. > > Das heist die mechanischen Abmessungen von Innen und Außenleiter sind > absolut identisch. > > Ralph Berres Nur das der Pin bei 75 Ohm und 50 Ohm unterschiedlich dick ist und die Buchse zerstört, wenn man beide verbindet.
Ich hatte vor einiger Zeit mal einen Artikel gelesen in dem jemand mal gemessen hat welche Auswirkungen ein 50 Ohm Stecker in einer 75 Ohm Verkabelung hat. Das Fazit war das die Verluste und Reflexionen in Bereich bis 3 GHz fast gar nicht messbar waren. Klar wenn eine Kabelstrecke aus 20 Steckverbindungen besteht sieht die Sache natürlich wieder anders aus. Das Problem ist natürlich die Passgenauigkeit der Krimp Kontakte, da 75 Ohm Kabel eben andere Maße haben (Innenleiter, Schirm und Dielektrikum) Und der Kunde natürlich "wie kommt der Lieferant nur darauf 50 Ohm Stecker zu nehmen. Der hat ja keine Ahnung..."
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Bearbeitet durch User
user schrieb: > Nur das der Pin bei 75 Ohm und 50 Ohm unterschiedlich dick ist und die > Buchse zerstört, wenn man beide verbindet. Das ist bei N-Norm der Fall, aber nicht bei BNC. Da liegt der Unterschied zwischen 50 Ohm und 75 Ohm das bei dem 75Ohm Stecker im Gesteckten Zustand Luft als Dielektrikum ist, und bei dem 50 Ohm Teflon. Die Mittelpins ist bei BNC bei beiden gleich dick. Ralph Berres
Sorry, bei Schraubverbindung war ich von sowas wie Johnson P/N 133-8701-401 zum Einbau in Gehäuse ausgegangen. Dann weiterhin viel Erfolg bei der Suche.
Die MCX sind mir etwas zu klein (daher die bisherigen TNC) und BNC... weiß nicht, hat bei mir persönlich son Gammelimage aus geraumer Vorzeit ;) Geht halt um Verkabelung von professionellen DVB-S-Anlagen im maritimen Bereich, daher soll der Stecker halt auch was her machen, wenn man die Preise der Anlagen im Hinterkopf hat. Mit den Verlusten bezüglich 50-75-Ohm-Mischmasch ist auch bekannt, dass sich dies im Rahmen hält. Da aber gerade eine neue Produktlinie entwickelt wird war die Idee das einheitlich auf 75 Ohm zu machen, da halt das komplette DVB-S-Zubehör auf 75 Ohm F läuft. Danke für die Antworten, da bin ich wenigstens beruhigt, dass es meinen Traumstecker anscheinend nicht gibt :)
Ich würde N-Norm in 75 Ohm verwenden. Das ist ein anerkannter professioneller Steckverbinder. Ralph Berres
N? Warum nicht gleich CEE-Drehstrombuchsen, sind nur unwesentlich grösser :)
Georg A. schrieb: > N? Warum nicht gleich CEE-Drehstrombuchsen, sind nur unwesentlich > grösser :) Enrico schreibt zu Anfang Enrico K. schrieb: > Von der Größe am liebsten zwischen SMA und TNC. N-Ist unwesentlich größer als TNC. Enrico K. schrieb: > Geht halt um Verkabelung von professionellen DVB-S-Anlagen im > maritimen Bereich, daher soll der Stecker halt auch was her machen, wenn > man die Preise der Anlagen im Hinterkopf hat. Hier müsste der Stecker sogar wasserdicht sein. N gibt es meines Wissens auch als wasserdichte Ausführung ( wenn auch nicht Druckwasserdicht ). Georg was schlägst du denn als Alternative vor? N haben sich neben 7/16 und 4/13 ( welche schon sehr speziell sind ) in der professionellen HF Sende-Empfangstechnik, sowie in der HF-Messtechnik nicht ohne Grund durchgesetzt, sofern keine höheren Frequenzen als 12GHZ ( 18GHZ ) zur Anwendung kommen. Bei höheren Frequenzen bis 40GHz dann SMA und seine Derivaten 3,5 und 2.94. Wobei bei den SMA und Derivaten nur eine begrenzte Anzahl von miteinander verbinden spezifiziert ist. Die ganzen modernen Miniatursteckverbinder wie MCX und was es da noch gibt, ist nur für die interne Verkabelung in Geräten gedacht. BNC findet man noch in der Messtechnik bis mehrere hundert MHz und in der Videotechnik als 75 Ohm Norm. Sie währen noch die am besten passende Alternative , sind aber wieder nicht verschraubbar. F-Norm ( Sorry wenn ich das jetzt sage ) ist ein typischer Konsumschrott, welches nur entstanden ist, weil man in der Konsumwelt Stecker benötigt, welche fast nichts kosten, und auch kein Montagewerkzeug benötigen. So was würde ich nie im professionellen Bereich einsetzen wollen. Verschiedene Stecker ( auch BNC ) gibt es als bühnentaugliche Sonderversionen von der Fa. Neutrik. Selbst die Westernstecker für Netzwerke. ( Wer hat diesen Schrott bloß erfunden? ). Ralph Berres
> Georg was schlägst du denn als Alternative vor?
Naja, N wäre mir trotz seiner Vorteile jetzt nicht in den Sinn gekommen,
wenn die Obergrenze nahe TNC ist. Selbst wenn der eigentliche N-Flansch
nur etwas grösser als bei TNC ist, kann man das nicht nutzen, weil man
ja noch etwas mehr Platz für die Finger zum schrauben haben sollte.
Klingt ja so, als wären dann ein paar Einschubkarten nebeneinander, also
ein Feld von Buchsen.
Aber ansonsten fällt mir auch nichts ein, was schraubbar und auch noch
etwas robuster wg. "maritim" sein soll. Evtl. kann ja ein Vertriebler
von Tyco oder so noch was in seinem Produktkatalog finden...
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