Hallo, wenn ein Leistungstrafo ausgelegt wird, so ist die Kurzschlussspannung uK vorgegeben. Der Trafo wird also so ausgelegt, dass die geforderte uK erreicht wird. Wenn ich mir dazu z.B. die Grundlagenbeschreibungen von Germar Müller (http://www.wiley-vch.de/books/sample/3527405240_c01.pdf ab Seite 67) anschaue, verstehe ich noch, dass das Verhältnis der Wicklungsbreiten zum Hauptstreukanal eine Rolle spielt. Ich könnte mir beim realen Trafo auch noch Wicklungsbreiten und die Breite des Haupstreukanals bestimmen. Doch wie gehe ich weiter vor, um die Gesamtstreureaktanz zu bestimmen? Wenn ich die Gesamtstreureaktanz kenne, kann ich wahrscheinlich den induktiven Teil (uX) von uK bestimmen. Für uk=uX+uR benötige ich aber noch den ohmschen Anteil. Wie komme ich am besten an den ran? Über die ohmschen Widerstände der Wicklungen? Danke und Grüße
Fragendeeeer schrieb: > Kurzschlussspannung > uK Sicherlich Klemmenspannung bei Nennlast, so lernte ich es in der Ausbildung kennen.
Fragendeeeer schrieb: > Ich könnte mir > beim realen Trafo auch noch Wicklungsbreiten und die Breite des > Haupstreukanals bestimmen. Doch wie gehe ich weiter vor, um die > Gesamtstreureaktanz zu bestimmen? Eine analytische Bestimmung anhand der Abmessungen ist ziemlich aufwendig - darum schreibt er bei der Ableitung der 4. Formel auf Seite 68 "...ergibt sich für die Gesamtstreureaktanz ohne Beweis". Abgesehen von Erfahrungswerten und Normen[1] werden dafür heute in erster Linie numerische Methoden wie FEM eingesetzt. > Wenn ich die Gesamtstreureaktanz kenne, kann ich wahrscheinlich den > induktiven Teil (uX) von uK bestimmen. Für uk=uX+uR benötige ich aber > noch den ohmschen Anteil. Wie komme ich am besten an den ran? Über die > ohmschen Widerstände der Wicklungen? Genau so. Allerdings ist zu beachten, dass der Widerstand der Sekundärwicklung auch auf die Primärseite bezogen wird. R=R1+R2' wobei R2'=(w1/w2)^2*R2 (analog zu 1.2.48) Bei Datenblattangaben ist es üblich uk als Verhältnis zur Bemessungspannung in Prozent anzugeben. uk=(Uk/Un)*100 [1] https://www.cee.siemens.com/web/at/de/industry/ia_dt/produkte-loesungen/automatisierungstechnik/niederspannungs-schalttechnik/handbuecher-software/Documents/tranformatoren_tip.pdf
Es gibt in der Tat etwas wie Kurzschlussspannung. Das ist aber anders als intuitiv angenommen. Die Kurzschlussspannung ist die Spannung, die primaer angelegt werden muss, sodass durch einen sekundaeren Kurzschluss Nennstrom fliesst. Ueblicherweise bezieht man diese Kurzschlussspannung auf die Eingangsspannung und erhaelt dden Koeffizienten Epsilon. Bei kleinen Trafos ist der gross, kann bei 3VA Trafos zB 40% betragen, waehrend er bei 1kVA vielleicht 5% ist. Ist mehr oder weniger nur von der Baugroesse abhaengig. Damit zusammenhaengend ist die Leerlaufueberhoehung. Wie hoch ist die Sekundaerspannung bei Leerlauf. Die kann zB bei einem 1VA faktor 3 sein, bei 3VA vielleicht 1.6, und dann schnell auf 1 abnehmend. Deswegen sollte man beim Design von kleinen Netzteilen aufpassen, denn LM7812 oder so vertragen nur 36V am Eingang. Ein 15V 3VA Trafo bringt dann aber im Leerlauf eben schon zuviel.
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Oder D. schrieb: > Bei > kleinen Trafos ist der gross, kann bei 3VA Trafos zB 40% betragen, > waehrend er bei 1kVA vielleicht 5% ist. Ist mehr oder weniger nur von > der Baugroesse abhaengig. Wobei man dabei berücksichtigen sollte dass im Falle von Leistungstransformatoren auch gilt: "Ihr Wert [der Kurzschlußspannung] beträgt bei Transformatoren nach DIN42500-508 etwa 4-12% und steigt mit wachsender Leistung." [1] Nicht etwa, weil man es nicht besser hinbekommen würde, sondern weil die Streuinduktivität gezielt dafür eingesetzt wird, den Transformator und nachgeschaltete Anlagen bei Störungen zu schützen. [2] [1] R. Fischer, Elektrische Maschinen, 2004 Carl Hanser Verlag [2] M. J. Heathcote, The J&P Transformer Book, 1998 Newnes "For many years the reactance or impedance of a transformer was considered to be simply an imperfection creating regulation and arising from the unavoidable existence of leakage flux. It is now recognised, however, that transformer impedance is an invaluable tool for the system designer enabling him to determine system fault levels to meet the economic limitations of the switchgear and other connected plant." Daraus stammt auch die angehängte Tabelle mit typischen Werten, die jedoch im Einzelfall - je nach Anwendung - stark variieren können.
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