Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mehrere Fühler über 2 Draht


von bk (Gast)


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Hallo Forum !

Ich möchte gerne mehrere Temperaturfühler hintereinander schalten. Um 
genau zu sein sollen es 1000stk Fühler werden die im Bereich alle 2m 
installiert werden.

Ich denke da an einen kleinen Controller (mega8) und einen Max488

24V        _________________             _________________
(+)----I         A        I----(+)----I         B        I----(+)
(A)----I                  I----(A)----I                  I----(A)
       I max488 und mega8 I           I max488 und mega8 I        ...usw
(B)----I    Temp.Fühler   I----(B)----I    Temp.Fühler   I----(B)
(-)----I__________________I----(-)----I__________________I----(-)
GND

Der "Master" sendet ein Start zu Modul A, Modul A sendet den Temp.Wert 
zu Modul BzuC CzuD DzuE ........ und der letzte sendet dann die Daten 
zurück zum Master. Am Ende müssten dann 1000char zum Master kommen (8bit 
Auflösung ist genug)

Ich denke dass ich es so sicher hinbekomme aber was ist wenn ein Modul 
ausfällt. Dann ist der ganze Bus im A...

Kennt Ihr eine Möglichkeit um das zu realisieren.

Danke für Ideen

von Guest (Gast)


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OneWire?

von bk (Gast)


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OneWire auf diese Entfernung ? Wie viele Devices dürfen auf eine Leitung 
?

von Leerzeichen (Gast)


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bk schrieb:
> OneWire auf diese Entfernung ? Wie viele Devices dürfen auf eine Leitung
> ?

Plenken?

von bk (Gast)


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Danke "Leerzeichen"! Habe ich übersehen.

von Guest (Gast)


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Hab nich gesehen dass es um 2km (!) Leitung geht. Hat jeder Slave seine 
eigene Stromversorgung?

von Stefan F. (Gast)


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1000 Fühler alle 2 Meter ergibt für mich auch 2 Kilometer Gesamtlänge.

Ein Bus kommt wegen der hohen Anzahl von Busteilnehmern wohl kaum in 
Frage.

Da der Abstand zwischen den Fühlern gering ist, sollte eine simple 
direktverbindung der seriellen Leitungen möglich sein. Je nac 
Spannungsabfall am Kabel ist dort noch eine Potentialtrennung (z.B. 
mittels Optokoppler) nötig.

Viel Spannender finde ich die Stromversorgung. Wie willst du 
sicherstellen, dass auf der langen Leitung nicht zu viel Spannung 
verloren geht?

von Stefan F. (Gast)


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> was ist wenn ein Modul ausfällt. Dann ist der ganze Bus im A...

Alle parallel schalten wird wohl auch kaum gehen, wegen der 
Leitungslänge und der Kapazitäten.

Von Bosch gab es dazu mal eine Lösung. Aber die Hardware dazu war 
aufwändig. Die Module überbrückten sich selbst quasi, wenn sie defekt 
sind.

Frag mal den Inhaber der Seite http://technikwueste.de/ , der hatte mir 
mal dieses System von Bosch im Detail gezeigt.

von butsu (Gast)


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Das ist m.E. der falsche Ansatz. Bei der Anzahl Sensoren wird es so oder 
so einiges kosten, wenn es was taugen soll.

Wie wäre es mit einer faseroptischen Lösung?

https://de.wikipedia.org/wiki/Faseroptische_Temperaturmessung

von Wolfgang (Gast)


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bk schrieb:
> Ich denke dass ich es so sicher hinbekomme aber was ist wenn ein Modul
> ausfällt. Dann ist der ganze Bus im A...
>
> Kennt Ihr eine Möglichkeit um das zu realisieren.

RS-485 "Backbone", µC für Sensorgruppen und Master/Slave Protokoll. 
Falls Alternativ Funknetzwerk CDMA oder gleich Zigbee. Es kommt 
natürlich auch auf die Messrate, auf die Zuverlässigkeitsanforderungen 
und auf den Wartungsaufwand Falle eines Ausfalls drauf an.

Denk dran: Wer mit Funk nicht umgehen kann, nimmt besser Kabel.

von hp-freund (Gast)


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Irgendwie kommt mir die Aufgabe bekannt vor. Hatten wir hier schon mal.

War damals in industriellem Umfeld. Ist es hier auch so oder soll nur 
die Bodentemperatur von Pflanzen überwacht werden?

Einen Bus mit 1000 Teilnehmern sehe ich auch nicht.

Ich denke auch das eine serielle Verbindung von Sensor zu Sensor der 
richtige Weg ist.

Wie stefanus schon schrieb.

Fehler sind so per Software leicht zu finden.

Master an Sensor 1 -> bist Du da? -> wenn ja, Temperatur zurückgeben und 
Sensor 2 fragen -> dessen Temperatur durchreichen usw.

Ein µC mit 2 UARTs pro Sensor und wenn keine grossen Störfelder zu 
erwarten sind braucht man nicht mal Pegelwandler.

Problem könnte eben die Stromversorgung sein, kommt aber auf das Umfeld 
und die Anforderungen an.

Für die Ausfallsicherheit könnte ich mir einen Watchdog vorstellen der 
vom µC gesteuert wird. Fallen die Impulse aus werden die RX-TX mit einem 
FET direkt verbunden und so das Sensormodul überbrückt.

von butsu (Gast)


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Was sind denn die Anforderungen?

Auflösung, Genauigkeit, Ansprechzeit, Messintervall, Temperaturbereich, 
Umweltbedingungen, Lebensdauer, Ausfallsicherheit, Stromversorgung etc.? 
Was ist das Budget?

Wenn man pro Node für Platine mit Controller und Sensor, Gehäuse und 
Zusammenbau optimistische 20-50€ annimmt, kommt man bei 1000 Messstellen 
vermutlich in den Bereich der oben erwähnten faseroptischen Lösung.

von roflkopter (Gast)


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rofl
Na gut wenn's denn kein Troll sein sollte :-P
Entweder Du nimmst einen differenziellen Bus >12V oder GSM Funkmodule.
Um µCs pro Stelle kommste nicht rum.
LWL ist lustig aber nicht unbedingt sinnvoller oder besser ...
Wenn man ja wissen würde welche "schwarzen Löcher" im Mikrowellenherd 
erzeugt werden sollen :-P

von Won K. (Firma: Outside the Asylum) (the_sane)


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Wolfgang schrieb:
> Denk dran: Wer mit Funk nicht umgehen kann, nimmt besser Kabel.

Nein. Wer Funk kennt nimmt Kabel.
Nur der der die Probleme nicht kennt oder dem sie egal sind, will alles 
über Funk machen.
Aber 2000 Teilnehmer lassen sich über Funk natürlich viel einfacher 
koordinieren.

von Wolfgang (Gast)


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Won K. schrieb:
> Aber 2000 Teilnehmer lassen sich über Funk natürlich viel einfacher
> koordinieren.

Dann guck dir mal größere Funknetzwerke an, z.B. AIS
https://de.wikipedia.org/wiki/Automatic_Identification_System

Wermit Funk nicht umgehen kann, nimmt Kabel ;-)

von Won K. (Firma: Outside the Asylum) (the_sane)


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Wolfgang schrieb:
> Dann guck dir mal größere Funknetzwerke an, z.B. AIS
> https://de.wikipedia.org/wiki/Automatic_Identification_System

ähh, Äpfel und Birnen?
Genauso könntest Du argumentieren, das Mobilfunknetz hat millionen 
Teilnehmer.
Die Lösung mit Sensorgruppen und 422/485 zum Verbinden untereinander 
dürfte die brauchbarste Lösung ergeben.
Aber solange nicht mehr Informationen kommen ist diese Diskussion müßig.

von m.n. (Gast)


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Ich glaube, ich habe Probleme mit dem Zählen. Es wird von 2-Draht 
gesprochen, und in der Zeichnung zähle ich sechs Leitungen.
Da das Erfassen der Temperaturen wohl eine gewisse Zeit dauern darf (10 
Werte/s?), kann man die Daten auch mit niedriger Baudrate sicher 
übertragen. Mit eigenem Protokoll kann man auch 1000 Geräte adressieren.
Meine Frage: wie soll die Zuleitung denn tatsächlich aussehen? Zwei 
Drähte als Klingeldraht oder auch geschirmte mehradrige Zuleitung?

von Torsten R. (Firma: Torrox.de) (torstenrobitzki)


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bk schrieb:
> Ich denke dass ich es so sicher hinbekomme aber was ist wenn ein Modul
> ausfällt. Dann ist der ganze Bus im A...

Bei 1000 Stück, kannst Du Dir ja recht einfach ausrechnen, dass die 
einzelnen Sensoren entweder extrem ausfallsicher sein müssen, oder es 
fällt entsprechen häufig aus.

Prinzipiell müsstest Du mal analysieren, wie hoch die Anforderungen an 
die Ausfallsicherheit ist und danach Deine Topologie auswählen. So 
würden Mischformen von Parallel- und Serienschaltung zu geringeren 
Ausfallauswirkungen, bei ggf. geringfügig höheren Verdrahtungskosten 
führen. Wenn die Sensoren tatsächlich physikalisch alle in einer 2km 
langen Reihe liegen, dann könnte man auch über einen/mehrere zusätzliche 
Busse nachdenken, der/die immer einige Sensoren auslassen und dann ggf. 
ausgefallene Sensoren überbrücken können.

mfg Torsten

von Stefan F. (Gast)


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Oder zwei Linien, die in entgegen gesetzte Richtung ausgerichtet sind. 
Dann darf ein einzelner Node ausfalen, die anderen sind dann noch hinten 
herum erreichbar.
1
Host 
2
Kanal A ---->----->----->----->----->----->----->----->
3
Nodes       1     2     3     4     5     6     7     8    
4
            <-----<-----<-----<-----<-----<-----<-----<-----+
5
                                                            |
6
Host                                                        |
7
Kanal B-----------------------------------------------------+

Das erfordert natürlich µC mit 4 seriellen Ports. Kann man notfalls per 
Software emulieren. In der AVR Xmega Reihe gibt's welche mit ganz vielen 
seriellen Ports.

von Georg (Gast)


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Hallo,

eine andere Möglichkeit wäre ein Relais in jedem Node, das vom 
Controller dynamisch (C-Kopplung) angesteuert wird und bei Ausfall der 
Ansteuerung oder der Versorgung die Leitung(en) durchschaltet.

Georg

von Torsten R. (Firma: Torrox.de) (torstenrobitzki)


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Georg schrieb:
> eine andere Möglichkeit wäre ein Relais in jedem Node, das vom
> Controller dynamisch (C-Kopplung) angesteuert wird und bei Ausfall der
> Ansteuerung oder der Versorgung die Leitung(en) durchschaltet.

Bleibt das Problem, dass Du 1000 Ralais, 999 Kabel und 2000 Stecker in 
Reihe schaltest.

von John (Gast)


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Man könnte die Sensoren auch auf Untergruppen verteilen:
1
s__s__s__s__s__s__s__s__s__s_C_s__s__s__s__s__s__s__s__s__s
2
3
s  -> Sensor
4
C  -> µController
5
-  -> 1m (__ -> 2m)

10 One-Wire Sensoren an einem 19m Kabel sollten kein Problem sein. Zwei 
dieser Kabel werden dann von einem Controller abgefragt.
Statt 1000 Controller sind es dann nur noch 50.

Aber es sind ja noch jede Menge Fragen offen:

butsu schrieb:
> Was sind denn die Anforderungen?

Auflösung=
Genauigkeit=
Ansprechzeit=
Messintervall=
Temperaturbereich=
Umweltbedingungen=
Lebensdauer=
Ausfallsicherheit=
Stromversorgung=
Budget=

von gatsby (Gast)


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Genau so!

Divide et Impera

von Paul B. (paul_baumann)


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O.T.
gatsby schrieb:
> Divide et Impera
Immer noch besser als Fiat Multipla.

MfG Paul

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