Ich würde gerne ausprobieren Kabeltüllen und Steckerumhüllungen selber herzustellen. Hat das hier schon jemand einmal versucht und kann davon berichten ? Ich würde Exemplarisch gerne einen USB 3.1 c Stecker mit meinen nur 4 poligem Kabel versehen, in eine hergestellten Form positionieren und das ganze mit einer Vergußmasse vergießen. Bei einem anderen Szenarium würde ich gerne eine Knickschutztülle auf einem Kabel selber gießen um mal zu sehen ob das geht und wie gut die Tüllenmasse sich mit dem Kabelmantel verbindet. Zur Zeit verwende ich gekaufte PVC-Tüllen von HellermannTyton und deren Kabeltüllen-Kleber. Aber irgenwie ist das Ergebnis nicht so prall. Mittlerweile setze ich hinter der Tülle im Gerät noch einen Kabelbinder und suppe alles noch mit schwarzem Heißkleber zu um mich darauf verlassen zu können, daß es hält. Sieht aber halt alles andere als professionell aus. Vielleicht kann jemand sinnvolle Produkte empfehlen oder ein besseres System vorstellen.
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M. L. schrieb: > Ich würde gerne ausprobieren Kabeltüllen und Steckerumhüllungen selber > herzustellen. Das ist Spritzguss mit Einlegeteilen. Ohne eine entsprechende Maschine (und Knowhow) wird das nicht gehen. Georg
@ M. Li (ado) >Ich würde gerne ausprobieren Kabeltüllen und Steckerumhüllungen selber >herzustellen. Warum? Sind die im Laden zu billig? >Hat das hier schon jemand einmal versucht und kann davon berichten ? Vergiss es. Tierischer Aufwand ohne sinnvolles Ergebnis.
Ich habe EIN MAL EINEN Stecker selbst gemacht, für ein Garmin, als es die Stecker noch nicht gab, und dazu die angelöteten Kontakte in Fimo eingeschlossen, in die Buchse gepresst und dann im Backofen gehärtet. Aber (natürlich) ohne Knickschutztülle, denn gehärtetes PVC bricht. Ich sag mal: Das ging leidlich. Der Stecker hat gepasst, aber sich schon beim Backen etwas verformt. (Fimo ist PVC mit viel Weichmacher, der beim Backen verdunstet). Das giessen mit Epoxydharz wollte ich mit nicht antun, weil das erstens in die Kontakte floss und zweitens in der Buchse trotz Trennmittel (Solikonöl, auch bei Fimo verwendet) die Gefahr hatte festzukleben.
Ich verwende gerne mehrere Lagen Schrumpfschlauch als Knickschutz. Silikon + Stärke als aushärtende Knetmasse funktioniert als Knickschutz auch gut. (Mischverhältnis 1:1 bis 1:2)
Wäre ja auch schlimm wenn es so einfach ging: Wie sollte sonst so manch ein Hersteller sein überteuerten Spezialkabel verkauft bekommen - wobei das spezielle fast immer nur der Stecker auf der Geräteseite ist? Ist schon "Geil" wenn ein z.B. USB Anschlusskabel in mittlerer Chinaqualität 30-50Euro kostet nur weil das Gerät am anderen Ende unbedingt den einmaligen Hersteller- oder sogar Modellabhängige Spezialstecker benötigt. Und nein - nicht für jedes Kabel gibt es einen bezahlbaren Nachbau. Meckerkopp
Probier es mal mit sugru. Ist recht teuer, gibt es bei amazon. Klappt aber super.
Danke für die vielen Vorschläge. Ich werde beim nächsten Anwendungsfall dann selber mal rumprobieren. Ich hatte gedacht, daß es vielleicht 2 Komponenten Gummimassen für den professionellen Einsatz zu kaufen gibt. Ich habe hier schwarzen Heißkleber. Den könnte man vermutlich heiß in eine Form drücken und daraus eine Steckerumhüllung gießen. Mal sehen. Dann noch einmal zu der Frage, wie man am besten Tüllen auf dem Kabel verklebt. Bei mir funktioniert das nicht sehr gut. Gibt es da noch Tips und Empfehlungen ?
Hallo, schau mal bei den Modellbauern nach: http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/485381-Tipp-Multiplex-Stecker-Zugentlastung-selfmade?s=df2616d27878f1c95bd0be59fd99abc5 Sehr aufwändig, aber machbar. Und die Frage, ob ich derjenige war, der den Thread gestartet habe: Ja. LG PH
So richtig klar ist mir das Problem noch nicht. Soll das alles dann auch richtig gut aussehen? Für derartige Probleme mit Steckern verwende ich mit Erfolg ( langlebig und stabil ) einen innen mit Heißkleber beschichteten Schrumpfschlauch. Der erledigt gewissermaßen den Verguß und das "Gehäuse" in einem Arbeitgang. Kannst Du Bilder von der Problematik machen, die zeigen wie das Problem genau aussieht?
Wie schon richtig geschrieben wurde, werden professionelle Stecker als Spritzguß-Einlegeteile hergestellt. Es ist aber durchaus möglich bei kleinen Stückzahlen ein Umspritzen mittels Hotmelt Molding zu machen. Das ist im Prinzip nichts anderes als Heißkleber, meist ein Polyamid. Du brauchst natürlich trotzdem eine zweiteilige Form, in die das Insert eingelegt wird. Die Form ist meist aus Alu und hat einen Anguß. Vorteil der Methode im Vergleich zum Spritzguß ist, dass die Anschaffungskosten der Analage viel geringer sind. Wahrscheinlich bekommt man kleine Anlagen schon für 10.000€. Auch die Formkosten sind geringer, weil der Einspritzdruck sehr viel kleiner ist. Nachteil ist der relativ große Schrumpf des Materials und die geringe Taktzeit. Oft ist es nötig in zwei Schritten zu vergießen, um den Schrumpf auszugleichen. Du kannst natürlich auch eine Silikonform herstellen, die du dann mit z.B. Polyurethan ausgießt. Hier ist die Taktzeit gerne auch mal 24h. Ich habe das schon gemacht. Wenn man es richtig macht, sieht das Ergebniss professionell aus.
>So richtig klar ist mir das Problem noch nicht. >Soll das alles dann auch richtig gut aussehen? Mit dem Stecker selber gießen ist jetzt nicht das Problem. Es würde mich nur interessieren, und schön fände ich es in speziellen Situationen ein Verfahren zur Verfügung zu haben, mit dem man Stecker herstellen kann, die idealerweise auch noch sauber aussehen. Der Link von WireD ist sehr inspirierend. So in etwa habe ich mit das vorgestellt und deswegen auch die Frage nach einer konkreten Gußmassenempfehlung. Nach Produkten aus Polyurethan und Polyamid muß ich mal die Augen offen halten. Bis jetzt habe ich den schwarzen Heißkleber von RS genommen http://de.rs-online.com/web/p/heissklebestifte/4849988/ Damit habe ich schon guten Knickschutz und Umhüllungen aus der freien Hand für verschiedene Anwendungen realisiert. Der Heißkleber ist aber für Profi-Like-Stecker leider doch eine Spur zu weich und wirkt immer ein wenig staubig. Aber davon abgesehen funktionierte, das mit dem Heißkleber sehr gut. Auch kann man durch weitere Temperatureingabe mit einem Heißluftföhn die Form weiter optimieren und auch eine schöne Oberflächen generieren. Aber so aus der Hand geföhnt ist das halt nur eine schöne Bastellösung. Da ich nicht professionell Sonderstecker herstellen will fällt die 10.000€ teuren Gießanlage leider auch ins Wasser. Für die Gußmasse wäre ich bereit etwas auszugeben. Aber der Rest wäre dann schon eher die Bastellösung. Das mit dem Steckergießen will ich aber demnächst mal versuchen, und einen abgewinkelten USB 3.1 Typ C-Stecker herstellen. Abgewinkelte USB-Stecker, wie es z.B. welche für USB2.0 gibt, http://www.partsdata.de/usb-kabel-und-usb-zubehoer/ , habe ich noch nicht gesehen. Und bis es die gibt, will ich in diese Richtung schon ein paar Dinge ausprobiert haben. Probleme habe ich mit dem Aufkleben von Tüllen. Ich habe ein paar Bilder angehängt. Ich bekomme keine zuverlässig Verklebung hin. Wenn ich genügend an den Kabeln ziehe lösen sich leider die Tüllen. Das ist mir schon zu oft passiert, so daß ich das Vertrauen an dem Verkleben verloren haben und jetzt alles zusätzlich mit einem Kabelbinder sichere. Das Kabel hier ist aus PVC, die Tülle HV2213 ist auch aus PVC von HellermannTyton http://de.rs-online.com/web/p/kantenschutz-durchfuehrungen/1879677 Ich benetze das Kabel mit dem PVC-HellermannTyton-Kleber und schiebe die Tülle bis zum Kabelbinder. Vielleicht kommt ja nicht genug Klebstoff unter die Tülle ? Vielleicht schiebt die Tülle ja den Klebstoff wieder vom Kabel runter ? Ich habe hier noch so eine Tüllenzange die ich bei dieser Kabel/Tüllenkombination sehr selten verwendet habe, da die Tülle ja so stramm rüber geht. Vielleicht sollte ich es es mal damit versuchen :-) Mal sehen.
Also wir haben seit neustem sowas im Geschäft zum machen von solchen Knickschutztüllen und zum eingießen von Messfühlern (Stecker gingen sicher auch). Das Ganze nennt sich Hotmelt und ist, wie der Name sagt im weitesten Sinne auch nur ne Art Heißkleber. Der Unterschied ist das Werkzeug. Die "Pistole" ist eher ein Gewehr :). Die hat einen Tank (ca. 500 ml) in der der zu schmelzende Stoff als Granulat eingefüllt wird. Des Weiteren hat das Teil einen Druckluftanschluss. Ergo, der Kleber wird auch mit viel mehr Druck ausgedrückt. Was zum letzten Unterschied führt - die Form. Das Ganze ist tatsächlich ein low-Level Spritzgussverfahren bei dem das Zeug in eine zweischalige Form gespritzt wird. Low-Level sage ich deshalb, weil wir keine teuren Stahlformen für tausende Euro brauchen, sondern die individuellen Formen auf der eigenen Prototypenfräse machen konnten. Der Vorgang ist ist daher auch maunuell und langsam. Kabel in form legen, Form zumachen, Pistole ansetzten und die Form füllen, 10 Sekunden warten, entnehmen. Das Ergebnis ist aber von den aus der 10 Mio-Stück-Massenfertigung nicht zu unterscheiden. Da die Form schon aus Metall sein sollte, brauchst du halt eine Möglichkeit die sehr schnell voll zu machen, da der Kleber sonst hart wird und sie verstopft bevor sie voll ist. Also ein Heißklebegewehr :D
Philipp M. schrieb: > Das Ganze nennt sich Hotmelt Hast Du da vielleicht einen Herstellernamen oder Link für uns? Unter dem Begriff konnte ich jetzt auf die Schnelle nichts finden, was zu Deiner Beschreibung "Pistole" oder "Gewehr" passt. Was für Materialien gibt es für so ein System als Granulat? Gibt es da auch gummiähnliche Materialien in verschiedenen Festigkeitsstufen, so wie sie für Knickschutztüllen etc. benötigt werden?
Es gibt Schrumpfschläuche mit innen liegendem Kleber...
Henkel stellt eine ganze Reihe an Hotmelts her, auch in unterschiedlichen Härten, soweit ich weiß. Im Prinzip ist es ja nur ein Heißkleber. Um damit eine Form zu füllen, braucht es je nach Geometrie aber trotzdem einige Bar Druck. Industrielle pneumatische Heißklebepistolen können das teilweise, damit kommt man vermutlich unter die 10000€ die ich oben für eine echte Hotmelt Vergussanlage als Hausnummer für den Einstieg genannt hatte. Reproduzierbare Prozesse lassen sich damit aber wohl nicht so leicht aufbauen. Geht es eigentlich um seltene Hobbyanwendung, oder um professionelles Zeug?
Ich hab mal nachgeschaut. Der Hersteller nennt sich Bühnen. http://www.buehnen.de/ Angeblich gibts die gleichen Geräte auch unter anderem Branding. Nachtrag: Hier direkt der Link zur Anwendungsbeschreibung Steckerverguss http://www.buehnen.de/anwendungsgebiete/elektroindustrie.html
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Interessante Sache :-) Ich erinnere mich gerade dunkel, dass es so eine Pistole mit Druckluft auch für PE/PP-Filament gab. Stimmt - hier: https://www.orbi-tech.de/seiten_deutsch/drader_injectiweld_schweissen.htm Dafür gab es damals einen Aufsatz für "Spritzguss" für einfache Dinge wie Drehknöpfe, Schilder usw. - könnte aber auch bei Steckern funktionieren. Das klappte richtig gut - allerdings lag die Pistole damals (2006?) schon bei 2000€ .... oh, und jetzt schon bei 4000€. Scheint gut zu laufen ;-)
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