Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Trafo 230V - 24V: Schaltplan und Platine so okay?


von Phil M. (philmo)


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Hi,

für meine Modellbahn benötige ich 24V AC um die Fahrtrichtung der Loks 
zu ändern. Das ging früher über ein kleines Relais in der Lok das bei 
Überspannung geschaltet hat. Heutzutage steckt da ein kleiner Decoder 
drin, der aus Kompatibilitätsgründen weiterhin diese Überspannung 
erkennen kann. Um letzteren Fall geht es hier.

Ich wollte mir nun einen kleinen 230V AC -> 24V AC Trafo bauen, große 
Lasten muss er nicht ertragen, maximal zwei dieser Decoder gleichzeitig 
umschalten. Folgender Trafo von reichelt schien mir hier passend:

http://www.reichelt.de/Flachtrafos/UI-39-10-2-212/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=27566&GROUPID=3319&artnr=UI+39%2F10%2C2+212

Da ich mich noch nie mit Netzspannung beschäftigt habe, wollte ich 
zunächst die Meinung erfahrener Leute einholen bevor irgendetwas in 
Rauch aufgeht.

Theoretisch müsste der Trafo ja direkt funktionieren, wenn man ihn an 
die 230V anklemmt. Da die Loks und deren Elektronik relativ teuer sind, 
sollten Schutzvorkehrungen eingebaut sein. Aus diesem Grund habe ich 
sowohl an der Primär- als auch an der Sekundärseite des Trafos 
Sicherungen eingeplant. Auf der Primärseite müssten das 0,06A träge und 
auf der Sekundärseite 0,583A (träge/)flink sein. Bei reichelt finde ich 
aber nur 0,05A und 0,5 oder 0,63A Sicherungen. Welche Werte wären hier 
zu empfehlen?
Weiterhin habe ich gelesen, dass man Spannungsspitzen mit einem RC-Glied 
unterdrücken kann. Hier konnte ich aber keine Informationen finden, wie 
ich R und C berechnen kann. Der Trafo läuft sobald die Anlage 
eingeschaltet wird und die 24V werden über ein Relais bei Bedarf 
zugeschaltet. Die 24V werden aber nie länger als 2 Sekunden an der 
Eisenbahn anliegen.

Die Netzspannung wird über einen "Euro 8 Stecker" in eine 
"Netzanschlussklemme" geführt. Die Kupferbahnen sind 5mm breit und haben 
den größtmöglichen Abstand zu Befestigungsschrauben oder anderen 
Leiterbahnen. Auf der Sekundärseite sind sie noch 2mm breit. Die 24V 
werden über einen "Anreihklemmen Wannenstecker" aus dem Gehäuse geführt. 
Zur Betriebsanzeige habe ich eine LED mit Widerstand an die 24V 
geklemmt, diese wird über eine 2-polige Stiftleiste angeschlossen. Hier 
wäre es zugunsten des Widerstandes besser einen Abgriff zwischen den 
Sekundärwicklungen an 12V zu machen, oder?

Kann ich dieses Kunststoffgehäuse ohne Probleme benutzen oder könnte ich 
hier mit den 230V Probleme bekommen? Da dürfte ja eigentlich nichts 
passieren.

http://www.reichelt.de/Kunststoff-Kleingehaeuse/EUROBOX-SW/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=50429&GROUPID=3355&artnr=EUROBOX+SW

Anreihklemmen Wannenstecker:
http://www.reichelt.de/RIA-Stecksystem/AKL-182-02/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=36643&GROUPID=5691&artnr=AKL+182-02

Netzanschlussklemme:
http://www.reichelt.de/RIA-Stecksystem/AKL-067-02/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=36628&GROUPID=5691&artnr=AKL+067-02

Sicherungshalter:
http://www.reichelt.de/Sicherungshalter/PL-OGD/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=53019&GROUPID=3308&artnr=PL+OGD

Über Ratschläge und Kritik würde ich mich freuen!

mfg Phil

von Peter R. (pnu)


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Phil M. schrieb:
> Auf der Primärseite müssten das 0,06A träge und
> auf der Sekundärseite 0,583A (träge/)flink sein. Bei reichelt finde ich
> aber nur 0,05A und 0,5 oder 0,63A Sicherungen. Welche Werte wären hier
> zu empfehlen?

Auf dem Typenschild des Trafo ist das Symbol mit dem Schild 
(Schutz-Trenntrafo), zwei verknüpftene Kreisen (Trafosymbol)und daran 
unten zwei miteinander quer verbundenen Strichen. Das Letztere ist das 
Symbolteil für "Dauerkurzschlussfest"

Der Trafo braucht daher keine Sicherung, die hat erst einen Sinn bei 
größeren Leistungen. (Die 12VA dieses Trafo sind allerdings an der 
Grenze solcher dauerkurzschlussfester Trafos.)

Wer zum Gürtel noch einen Hosenträger will, kann primär eine Sicherung 
vorsehen. Die zweite, sekundär, ist sowieso Unsinn.

Die Beschriftung auf der Platine zwischen primär- und sekundär würde ich 
auf jeden Fall weglassen. Die verringert den isolierenden Abstand.

Phil M. schrieb:
> Weiterhin habe ich gelesen, dass man Spannungsspitzen mit einem RC-Glied
> unterdrücken kann. Hier konnte ich aber keine Informationen finden, wie
> ich R und C berechnen kann.

man kann mit RC Impulse unterdrücken, aber weil man das nicht direkt am 
Trafo macht, gibts dafür auch kein Kochrezept.

Direkt am Kontakt des Relais entstehen Spannungsspitzen beim Abschalten. 
Die sollte man tatsächlich durch ein RC-Glied parallel zum Kontakt 
unterbinden. (100 Ohm in reihe mit einem 0,1µF-Kondensator)

Bei der LED reicht ein passender Vorwiderstand, um sie an die 24V 
anzuschließen. Man muss aber unbedingt mit einer Diode in Reihe (1N4001) 
dafür sorgen, dass die LED nur Spannung in Durchlassrichtung abbekommt.

Mehr als 5V in Sperrichtung zerstören die LED.

Phil M. schrieb:
> Die Kupferbahnen sind 5mm breit und haben
> den größtmöglichen Abstand zu Befestigungsschrauben oder anderen
> Leiterbahnen.
Empfehlenswert ist eine Abdeckung des 230-V-Bereichs, sodass man bei 
geöffneten Gerät und Fehlersuche nicht zufällig in den 230-V-Bereich 
kommt.

Sehr wichtig ist auch die Mechanik im 230V-Bereich. Die Buchse E8 muss 
so stabil befestigt sein, dass sie nicht beim vielfachen Stecken 
"losgelommelt" wird. Eine Halterung durch die Lötstellen alleine darf 
auf keinen Fall ausreichen.

Wieso eigentlich E8-Buchse UND Netzklemme? entweder - oder genügt. Je 
nachdem, ob die Trafoeinheit fest eingebaut wird oder selbstständig 
bleibt.

...Das reicht erst einmal.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Phil M. schrieb:
> Kann ich dieses Kunststoffgehäuse ohne Probleme benutzen

Wahrscheinlich nicht. Es ist als Polystyrolgehäuse verdächtig und nicht 
nach UL94 oder ähnlich zertifiziert, weder im Datenblatt von Conrad noch 
auf der Herstellerseite Donauelectronic. Ein kommerzieller Anbieter 
dürfte es nicht verwenden. Man könnte bei Donau natürlich mal nachfragen 
bezüglich Zertifizierungen der Unbrennbarkeit.

Phil M. schrieb:
> Sicherungshalter:

Warum 6,35mm US-Sicherungen ? Unnötig gross, unnötig teuer.

Phil M. schrieb:
> große Lasten muss er nicht ertragen,

Hmm, Zweifel, er übernimmt doch die ganze Fahrstromversorgung in dem 
Moment, wo er mehr Spannung ins Gleis einspeist, als die sonstigen 
Fahrtregler. Er braucht wohl viel Strom, aber nur kurzzeitig (da wäre 
dann eine Thermosicherung im überlasteten Trafo nützlich wie quasi alle 
Modellbautrafos haben aber der nicht).

Phil M. schrieb:
> Da die Loks und deren Elektronik relativ teuer sind,
> sollten Schutzvorkehrungen eingebaut sein. Aus diesem Grund habe ich
> sowohl an der Primär- als auch an der Sekundärseite des Trafos
> Sicherungen eingeplant

Das schützt die Loks und deren Elektronik nicht. Es schützt ggf. die 
anderen ins Gleis einspeisenden Fahrtregler.

Phil M. schrieb:
> den größtmöglichen Abstand zu Befestigungsschrauben oder anderen
> Leiterbahnen.

Grösstmöglich gilt nicht. Es gibt definierte Abstände, die nicht 
unterschritten werden dürfen (5mm handelsüblicher Schätzwert zu 
berührbaren Teilen). Aber deine Schrauben werden gar nicht berührbar 
sein, also egal.

Phil M. schrieb:
> Zur Betriebsanzeige habe ich eine LED mit Widerstand an die 24V
> geklemmt, diese wird über eine 2-polige Stiftleiste angeschlossen. Hier
> wäre es zugunsten des Widerstandes besser einen Abgriff zwischen den
> Sekundärwicklungen an 12V zu machen, oder?

Es wäre zumindest besser, aus Wechselspannung erst mal Gleichspannung zu 
machen.

von Peter R. (pnu)


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Phil M. schrieb:
> 
http://www.reichelt.de/Kunststoff-Kleingehaeuse/EUROBOX-SW/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=50429&GROUPID=3355&artnr=EUROBOX+SW

Der Nachteil des Kleingehäuses: Die Selbstkühlung des Trafo wird 
behindert. Er wird sozusagen warm eingepackt, obwohl er die Wärme 
loswerden muss. Die Schlitze im diesem Gehäuse sehen mir etwas dürftig 
aus, für die mehreren W Verlustleitung im Trafo

Die Buchse für den "Euro-8-Stecker" lässt sich in diesem Gehäuse kaum 
ausreichend fest montieren.

von Phil M. (philmo)


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Hi Peter,
danke für die ausführliche Antwort!

Bei den Sicherungen dachte ich halt, sicher ist sicher. Wenn die 
Sicherungen überflüssig sind, soll mir das recht sein.

Macht die Beschriftung hier so viel aus? Hätte ich jetzt nicht erwartet, 
aber soll mich ebenfalls nicht stören. Bei dieser Platine wollte ich 
ohnehin mal mit Tenting-Laminat experimentieren.

Zu dem RC-Glied: Das Relais sitzt auf einer anderen Platine und die 
Kontakte sind direkt mit Anschlussklemmen für die 24V und 
Anschlussklemmen für die Eisenbahn verbunden, also ohne RC-Glied. Im 
Trafo selbst scheint es ja keinen Sinn zu machen, aber ich wollte die 
Platinen mit dem Relais nicht noch einmal neu machen (mir für die 
Zukunft aber merken).

Die Anpassung mit der LED werde ich so übernehmen.

Wie sollte denn eine Abdeckung der 230V-Seite aussehen? Die Platine soll 
mit den Leiterbahnen nach unten in das Gehäuse geschraubt werden. Beim 
Öffnen sind also keine Leiterbahnen zu sehen/berühren.

Bei E8-Buchse und Netzklemme war die Idee, dass  man zunächst die Buchse 
mit angelöteten Kabeln in das Gehäuse einbaut und anschließend mit der 
Netzklemme verschraubt. Die E8-Buchse wird in das Gehäuse geschraubt 
(und bekommt die Zugbelastung ab), die Netzklemme wird verlötet. Sinn 
war es, dass man das Gehäuse komplett abnehmen kann, ohne dass alles an 
Kabeln festhängt und diese dann abgerissen werden. Deswegen auch die LED 
mit Stecker für die Stiftleiste.
Dass man bei 230V auf Klemmung statt auf Löten setzen soll, habe ich 
schon oft gehört, aber bei PC-Netzteilen ist ja auch fast alles gelötet?

Die Trafoeinheit soll unter die Anlage, also im Idealfall einmal 
aufgebaut und ewig genutzt werden. An den Kabeln wird also nicht viel 
gewackelt. Trotzdem wollte ich gerne alles recht modular halten, weil 
irgendwann muss man doch mal umbauen.

Edit: Da kam ja noch eine ganze Menge als ich getippt habe :-D

Dann werde ich mal nach einem neuen Gehäuse suchen, daran soll's nicht 
scheitern. Wie viel Wärme produziert so ein Tafo denn? Reichen hier noch 
entsprechend große Lüftungsschlitze, oder brauchts schon einen Lüfter?

Den Sicherungshalter hatte ich gewählt, weil er 4 Lötpins hatte und mir 
das etwas stabiler aussah. Wenn man da eine Sicherung rausfummelt 
wackelt man ja schon ganz ordentlich dran rum. Passen würden aber sowohl 
die großen US- als auch die normalen Sicherungen.

Wenn die 24V der Eisenbahn zugeführt werden, handelt es sich hier nur um 
kleine Gleisabschnitte. Außerdem stehen alle Loks still, da ihnen ein 
Fahrtrichtungswechsel bei voller Fahrt ohnehin nicht gut tun würde. Es 
ist also nur die Beleuchtung und maximal ein Sounddecoder an.

Welche Vorteile bringt es mir denn, wenn ich für die LED erst noch 
Gleichspannung erzeuge? Das sind doch nur "unnötig viele" Bauteile und 
mit dem Flimmern der LED an Wechselspannung kann ich gut leben.

: Bearbeitet durch User
von b35 (Gast)


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Hallo, ich bekomme einen anderen Trafo, ein anderes Bild angezeigt wenn 
ich den den Link von Phil Mo anklicke!
Sicherheitshalber mal angehägt, ist für mich zwar ein Sicherheitstrafo 
mit 14VA, allerdings nicht kurzschlussfest. Auch das Datenblatt dort 
sagt etwas anderes. Der Hersteller fordert 0.8AT für die 
Sekundärwicklungen.
Wo liegt der Hund begraben?

von Phil M. (philmo)


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Auf genau den Trafo hatte mich bezogen. Deswegen auch die Sicherungen, 
zumindest die auf der Sekundärseite (Wobei mein Wert dann falsch war). 
Bei der Primärseite dachte ich halt, dass es schon nicht schaden kann.

von Max B. (theeye)


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Phil M. schrieb:
> Welche Vorteile bringt es mir denn, wenn ich für die LED erst noch
> Gleichspannung erzeuge?

Ohne Gleichrichtung hast du ja Wechselspannung an deiner LED. Das heißt 
in einer Halbwelle ist alles gut, deine LED ist in Durchlassrichtung 
geschaltet (= richtig herum) und leuchtet. Während der anderen Halbwelle 
ist deine LED in Sperrrichtung (= falsch herum) geschaltet. So verträgt 
sie nur eine gewisse Spannung. Oben wurden dir schon 5V genannt meine 
ich. Sie würde dir also kaputt gehen.

Gruß Max

von Peter R. (pnu)


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b35 schrieb:
> allerdings nicht kurzschlussfest.

Stimmt. Auf diesem Bild sind die Striche am unteren Kreis nicht 
miteinander verbunden. (Auf dem ersten Bild konnte ich das nur vermuten)
 Gerade so bei 10..15W ist der Übergangsbereich, wo die 
kurzschlussfesten Trafos aufhören.
 Da muss man eine passende träge Sicherung verwenden.Auch für 5x20 gibts 
Halterungen mit vier pins, außerdem gibts noch geschlossene Halterungen, 
in die man die Sicherung hineinsteckt und die man z.B. in der Rückwand 
neben der E8-Buchse montieren kann.
 Aufrundung des Auslösewerts der Sicherung zur nächsten Stufe vom 
errechneten Wert ist eher notwendig. Genau passender Wert der Sicherung 
würde zu relativ häufigem Sicherungswechsel führen, vor allem bei 
Modelleisenbahnbetrieb, wo immer mal ein Schluss zwischen den Schienen 
vorkommen kann. Deswegen zieht man bei denen eine Thermosicherung vor.

Was ich oben geschrieben habe, sind Vorschläge, keine in ehernen Tafeln 
geschriebenen Gesetze.

von Peter R. (pnu)


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Phil M. schrieb:
> Welche Vorteile bringt es mir denn, wenn ich für die LED erst noch
> Gleichspannung erzeuge? Das sind doch nur "unnötig viele" Bauteile und
> mit dem Flimmern der LED an Wechselspannung kann ich gut leben.

gar keine.

Es geht aber nicht um Gleichspannung sondern um Schutz der LED vor 
falsch gepolter Spannung (in der zweiten Halbwelle des Wechselstroms).

Bei den 24V kommt ein zusätzlicher Vorteil dazu: mit 24V, 20 mA bräuchte 
man etwa 820 Ohm als Vorwiderstand für die LED, mit 440 mW Leistung an 
R. Eine zusätzliche Schutzdiode bringt dann nur 10 mA und die halbe 
Leistung am Vorwiderstand. Der ist dann nicht an die Grenze belastet und 
nicht unnötig heiß. Bei den modernen LEDs sind 10 mA sahon eine ganze 
Menge, meistens sind sie dann schon zu hell.

von Phil M. (philmo)


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Ich habe den Schaltplan jetzt überarbeitet.

Die Sicherung auf der Sekundärseite ist eine 0,8A träge. Entweder nehme 
ich den oben genannten Sicherungshalter mit 4 Pins oder aber einen, der 
ins Gehäuse integriert werden kann. Bei 24V sind Kabelverbindungen ja 
nicht mehr so kritisch, wie bei 230V.
Eine selbst rückstellende Thermosicherung wäre natürlich sehr elegant. 
Wie wäre diese einzubauen? Mit Wärmeleitkleber an den Trafo kleben?

Für die LED habe ich jetzt einen Brückengleichrichter incl. Kondensator 
und Vorwiderstand eingeplant. Macht es hier mehr Sinn, den 
Brückengleichrichter mit 24V oder eher mit 12V AC zu speisen? Der 470er 
Widerstand für 12V DC müsste dann doch etwas wärmer werden, als der 56er 
für 6V? Der Brückengleichrichter liefert doch etwa die Hälfte der 
Eingangsspannung? Also bei 24VAC 12VDC, bzw. bei 12VAC 6VDC.
Ist der Kondensator mit 16V, 100µ passend bemessen? Oder brauche ich 
hier (bei 12V DC) 24/35V Spannungsfestigkeit? Das Flimmern wäre hier 
nicht so schlimm, da die Schaltung unter der Anlage im Verborgenen 
aufgebaut wird.

Das hier ist der Brückengleichrichter, den ich gefunden habe.

http://www.reichelt.de/Gleichrichter/B40C800DIP/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=4639&GROUPID=2998&artnr=B40C800DIP

von Dietrich L. (dietrichl)


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Phil M. schrieb:
> Der Brückengleichrichter liefert doch etwa die Hälfte der
> Eingangsspannung? Also bei 24VAC 12VDC, bzw. bei 12VAC 6VDC.

Nein! Viel "schlimmer":
Brückengleichrichter + Siebelko liefert 24V * 1,4 = 34V

Erklärung:
Effektivwert * Wurzel(2) = Spitzenwert, auf den sich der Kondensator 
aufläd.
Im Leerlauf noch etwas mehr, da der Trafo dann mehr als 24V hat. Unter 
Last  weniger (abhängig vom Kondensator und der resultierenden 
Spannungswelligkeit).

> Das Flimmern wäre hier nicht so schlimm,

Dann lass den Kondensator doch ganz weg. Dann flimmert es mit 100Hz

> Brückengleichrichter

Wenn Flimmern mit 50Hz nicht stört, reicht Einweg-Gleichrichtung, d.h. 
es reicht eine Diode (z.B.1N400x). Dann ist die Verlustleistung am 
Widerstand auch nur halb so groß (halber Mittelwert).

Gruß Dietrich

von Wolfgang (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Die Beschriftung auf der Platine zwischen primär- und sekundär würde ich
> auf jeden Fall weglassen. Die verringert den isolierenden Abstand.

Im Prinzip ist das natürlich richtig. Aber auch mit Schrift scheint der 
Abstand mehr als ausreichend groß, so dass selbst den üblichen 
Richtlinien Genüge getan ist. Ohne Zeichnungsmaßstab läßt sich das 
allerdings nur schätzen.

von Thomas B. (thombde)


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Bei diesen Flach- oder Printtrafos muss man immer gut
aufpassen wie man die getrennten Wicklungen verbindet.
(Parallel und, oder Reihenschaltung der Wicklung).
Darauf sollte man penibel achten, wenn man mal so ein Ding
eines anderen Herstellers einbaut.

Hier mal ein Beispiel von „WEISS“

http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/500000-524999/506166-da-01-de-FLACHTRANSFORMATOR_30VA_SEC_2X21V_715MA.pdf

Ich würde auch immer eine Feinsicherung empfehlen,
(Primär- und Sekundär) ist doch wohl kein Kostenfaktor.
Es sei denn, man baut 1000 NT.
Die FS Sekundär schützt auch die nachfolgende Elektronik
vor dem kokeln.

Der Trafo des TO ist nicht Kurzschlussfest.

Gruß
Thomas

von Wolfgang (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Bei den 24V kommt ein zusätzlicher Vorteil dazu: mit 24V, 20 mA bräuchte
> man etwa 820 Ohm als Vorwiderstand für die LED, mit 440 mW Leistung an
> R.

Es steht nirgendwo geschrieben, dass eine LED mit 20mA betrieben werden 
muss. Wenn man nicht gerade einen Low Efficiency Typ verwendet, wird 
man bei wesentlich weniger schon halb blind.

Dietrich L. schrieb:
> Dann ist die Verlustleistung am
> Widerstand auch nur halb so groß (halber Mittelwert).

i.A. ist man bei der Verwendung von LEDs, auch wenn sie gepulst 
betrieben werden, an einer bestimmten mittleren Helligkeit interessiert. 
Bei 50% Tastverhältnis müßte man also den Vorwiderstand entsprechend 
anders dimensionieren. Wie kommtst du da so einfach auf halbe 
Verlustleistung am Widerstand?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Phil M. schrieb:
> Die Kupferbahnen sind 5mm breit und haben den größtmöglichen Abstand zu
> Befestigungsschrauben oder anderen Leiterbahnen. Auf der Sekundärseite
> sind sie noch 2mm breit.

Das mit den Abständen ist sinnvoll, aber warum sind die Leiterbahnen auf 
der Sekundärseite, wo immerhin fast der zehnfache Strom fließt, 
ausgerechnet schmaler als auf der Primärseite?

von Thomas B. (thombde)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Das mit den Abständen ist sinnvoll, aber warum sind die Leiterbahnen auf
> der Sekundärseite, wo immerhin fast der zehnfache Strom fließt,
> ausgerechnet schmaler als auf der Primärseite?

Dem kann ich mich nur anschliessen.

Anders herum wäre sinnvoller.
Primär reichen 2mm Leiterbahnbreite.
Sekundär so breit wie möglich.
Auch die kleinen Leiterbahnen um den Gleichrichter.
Auf der Platine ist Platz genug.

Die Pads sekundär würde ich auch größer machen.
Denke daran, dass noch Bohrungen reinkommen.
Und löten musst du ja auch noch.

Nachtrag:
Die Sicherung Primär würde
ich nicht weglassen.
Den Rest auf der rechten Seite könntest du mit einer Massefläche 
ausfüllen.
Spart Ätzmittel.

: Bearbeitet durch User
von Phil M. (philmo)


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Danke für die vielen Antworten.

Die Wicklungen müssten doch richtig verbunden sein, im Datenblatt ist 
jeweils der untere Anschluss jeder Wicklung gekennzeichnet.

Die Sicherung für die Primärseite wäre dann wie ursprünglich geplant, 
eine träge 0,06A (bzw minimal größer)?

Dass der Strom auf der Sekundärseite um ein vielfaches höher ist als auf 
der Primärseite ist/war mir klar. Aber warum steht dann auf dem Trafo 
bei den Sekundärausgängen "2x 583mA"? Oder sind die 2x 500mA, schon der 
Grund, warum die Bahnen so dick werden müssen? Das hat mich ein wenig 
verwirrt. Hätte da jemand einen Link für mich zum schlau-lesen? Ich 
hatte mit Trafos noch nie zu tun, lerne aber gerne dazu!

Bisher sind die Leiterbahnen primär 5mm und sekundär 2mm breit.

Die "Massefläche" dient dann lediglich zum Sparen des Ätzmittels? Oder 
muss ich die mit irgendetwas verbinden? Einen Schutzleiter habe ich ja 
nicht und eine normale Masse ist ja nur zwischen Gleichrichter und LED 
vorhanden.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Wolfgang schrieb:
> Bei 50% Tastverhältnis müßte man also den Vorwiderstand entsprechend
> anders dimensionieren. Wie kommtst du da so einfach auf halbe
> Verlustleistung am Widerstand?

Ja, da hast Du völlig recht. Mein Fehler :-(

Gruß Dietrich

von Peter R. (pnu)


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Wolfgang schrieb:
> i.A. ist man bei der Verwendung von LEDs, auch wenn sie gepulst
> betrieben werden, an einer bestimmten mittleren Helligkeit interessiert.
> Bei 50% Tastverhältnis müßte man also den Vorwiderstand entsprechend
> anders dimensionieren. Wie kommtst du da so einfach auf halbe
> Verlustleistung am Widerstand?

Die halbe Zeit fließt Strom, deshalb auch die halbe Leistung.

Anders ist es mit dem Effektivwert der Spannung. Die Folge von 
Halbwellen des Sinus hat nicht den halben Effektivwert des vollen Sinus 
sondern das 0,707 fache des vollen Sinus. Sowohl bei Spannung als auch 
bei Strom.

Ein 1:1 gepulste Rechteckspannung hat z.B. den Effektivwert von 0,707 î 
.

Das mit dem Effektivwert ist halt etwas schwierig. Deshalb gibt es ja 
die deutlich teureren true rms- Messinstrumente, um den Effektivwert 
zeitlich veränderlicher Spannungen/Ströme wirklich zu messen.

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