Forum: HF, Funk und Felder SMA to 2 SMA Verständnisfrage


von Andre M. (Firma: Aerial Services) (aerial_andre)



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Hallo ihr HF Profis.

Ich habe einen SMA to 2 SMA Adapter gefunden (Bild im Anhang).

Jetzt stellt sich mir allerdings die Frage, wenn ich damit an einem 
5,8GHZ Sender 2 Antennen betreibe, dann erhöht sich doch die 
Antennenlänge, oder?
Bedeutet das dann nicht, dass ich um mit 5,8 Senden und Empfangen zu 
können, 2 Antennen für 11,6GHZ benötige?

Warum ich so dumme Fragen stelle? Hehe

Ich möchte für den Modellbau ein Videosignal senden, auf Grund der 
Baugröße der Antennen im 5,8Ghz Band (Cloverleaf) habe ich arge 
Platzprobleme diese zu verbauen, so dass sie nicht gleich nach 5 Minuten 
krum sind; Antennen halber Baugröße könnte ich problemlos geschützt 
unterbringen, was mir auch andere Vorteile bringt.

Sicher gibt jedes weitere Bauteil in der HF Strecke eine 
Verschlechterung des Signals, die Platzproblematik hat bei mir 
allerdings Vorrang.



So nun legt mal los, ich bin über jeden Vorschlag dankbar und mit Kritik 
kann ich sehr gut umgehen ;)

Besten Gruß
Andre

von Ralph B. (rberres)


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So richtigen Sinn sehe ich in den oben genannten Abzweiger nicht. Gerade 
bei 5GHz nicht.

Die Senderausgangsimpedanz beträgt in der Regel 50 Ohm.

Man müsste also zwei Antennen mit einen Fusspunktwiderstand von 100 Ohm 
nehmen um durch die Parallelschaltung auf die 50 Ohm zu kommen.

Aber erstens müssten dann genaugenommen die beiden seitlichen Anschlüsse 
auf 100 Ohm Wellenwiderstand konzipiert sein und das Kabel zur Antenne 
ebenso,

oder in dem Verbinder müssten sich 2 50 Ohm Widerstände befinden, welche 
eine Zwangsanpassung ermöglicht mit 6db Durchgangsverluste.

Es gibt auch noch ander Formen von Combiner.

Weiterhin kommt hinzu das die Signale der beiden Antennen wenn überhaupt 
nur zufällig für eine ganz bestimmte Position Phasengleich sind.

Schon deswegen wird ein Combiner nicht zielführend sein.

Das man dadurch die Antenne kürzer machen kann , halte ich jedenfalls 
für ein Gerücht.

Was du offenbar willst ist ein Diversitysystem. Das funktioniert aber 
nur bei Empfang in dem die Antenne mit dem höheren Pegel zum Empfänger 
durchgeschaltet wird. Der Aufwand ist entsprechend groß.

Man braucht eigentlich zwei getrennte Empfänger welches den empfangenen 
Pegel feststellen kann und  durch Auswertung der detektierten Pegel nur 
die NF des Empfängers durchschaltet, welche den höheren Pegel hat.

Ralph Berres

von Stefan M. (derwisch)


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Andre M. schrieb:
> Bedeutet das dann nicht, dass ich um mit 5,8 Senden und Empfangen zu
> können, 2 Antennen für 11,6GHZ benötige?

Nein, eine Antenne ist immer für eine bestimmte Frequenz gebaut.
Eine Antenne für 11,6 GHz kann auch nur 11,6 GHz abstrahlen ( oder 
empfangen )

Das ist so ähnlich wie:" Ich möchte ein 6mm Loch bohren habe aber keinen 
6mm Bohrer im Schrank, kann ich das auch mit zwei 3mm Bohrern machen?"

Eine Antenne die 5,8 GHz abstrahlen soll, ist also deshalb so groß, weil 
sie für 5,8 GHz berechnet wurde.

P.S.: Auf dem RC Modell sollte zum Senden ohnehin möglichst nur eine 
einzige Antenne sein.
Mehrere Antennen zusammen ( was du vor hast ) nennt man "gestocktes 
System".
Da müssen die Antenne einen genau definierten Abstand zueinander haben.
Wenn die Antennen nebeneinander angeordnet sind hat man auch keine 
Rundstrahlung mehr.

Schau mal im Netz nach "gestockte Big Wheel Antenne".
So kann man sogar Rundstrahler stocken.
Das ist aber mit einem gewissen Maß an "Know How" verbunden.

: Bearbeitet durch User
von Georg A. (georga)


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Kann auch sein, dass das einfach dem Umstand geschuldet ist, dass in 
China alle Adapter, die mechanisch möglich sind, tatsächlich auch gebaut 
werden. Egal ob das jetzt elektrisch sinnvoll ist oder nicht.

Ich hatte auch mal einen HDMI-Splitter, in dem die beiden 
Ausgangsbuchsen einfach parallel geschaltet waren (nix aktives oder so). 
Hat erstaunlicherweise sogar funktioniert, wenn die Quelle kein EDID 
über I2C gemacht hat und beide Anschlusskabel in etwa gleich lang waren 
:-O Soll noch einer sagen, dass HDMI elektrisch störanfällig wäre...

Oder es gab tatsächlich mal 10BaseT mit SMA ;)

von dfIas (Gast)


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Das ist kein SMA, sondern SMA-RP (reverse polarity). Völliger Unsinn so 
ein T-Stück.

Was mich nur wundert, dass die Größe der Antenne das Problem ist, nicht 
die angeschlossene Funkeinheit. Eine Lambda/4-Antenne, was m. E. völlig 
ausreichen sollte, ist gerade mal ein Stück Silberdraht mit ca. 15 mm 
Länge. Das ist kleiner als das abgebildete T-Stück ...

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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> Das ist kein SMA, sondern SMA-RP (reverse polarity). Völliger Unsinn so
> ein T-Stück.

@ Dflas
Da hast du aber zum Glück genau hingeschaut.

Das 'Reverse' erstaunt natürlich, wer braucht so etwas?

Auf der anderen Seite:
Was ist an einem T-Stück so ungewöhnlich?
Das gibt es in jeder HF-Norm, die ich kenne.
PL, BNC, TNC, N, SMA, SMB, SMC, R6S Dezifix und viele andere mehr.
Man muss nur  wissen, wo man sie einsetzen kann und wo nicht.

73
Wilhelm

von Duke Scarring (Gast)


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So ein T-Stück ist kein Unsinn. Man muß nur wissen, was man tut.

Ich setze die z.B. gelegentlich ein, um mit einem (schnellen) 
Oszilloskop zu schauen, was auf einer Koax-Leitung los ist. Dafür kommt 
das T-Stück direkt ans Scope und das Signal wird dort hochohmig 
abgegriffen. SMA darf man schließlich auch für Signale verwenden die 
unterhalb von 5 GHz liegen.
Denn dort dürfte tatsächlich die Signalqualität/Anpassung mit so einem 
T-Stück kritisch werden.

Wenn man tatsächlich drei Punkte mit 50 Ohm Impedanz verbinden will, 
braucht man einen Splitter oder einen Combiner (oder einen Zirkulator).

Duke

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm S. schrieb:
> Das 'Reverse' erstaunt natürlich, wer braucht so etwas?

Die Amis.  Die FCC hatte wohl mal irgendwann vorgeschrieben, dass
demontierbare Antennen an WiFi-Technik keinen Standardstecker haben
dürfen.  Daraufhin haben findige Hersteller RP-SMA dran gebaut.  Da
man sich nun auch nicht mehr an die SMA-Norm halten muss, kann man
gleich billiger werden, denn es muss ja nicht mehr bis 18 oder 21 GHz
funktionieren.

Dass das RP-SMA in diesem Bereich sich dadurch mittlerweile als
de-facto Standard etabliert hat, ist natürlich dann Ironie der
Geschichte – oder logische Konsequenz so einer unsinnigen Forderung,
wie man's nimmt.

: Bearbeitet durch Moderator
von Pandur S. (jetztnicht)


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Solche SMA-T sind praktisch fuer Messkabel und dergleichen. zB man 
moechte den Ausgang eines Signalgenerators auch noch mit anschauen. Also 
(Arbitraer-)Generator -> T mit Oszilloskop auf 1Meg gesetzt -> auf den 
Verbraucher. Natuerlich nicht bei 5GHz, sondern vielleicht 100MHz.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Oder D. schrieb:
> Solche SMA-T sind praktisch fuer Messkabel und dergleichen.

Messgeräte haben aber im Allgemeinen kein RP-SMA.

von Ralph B. (rberres)


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Es ging hier um 5GHz und da ist ein Tstück unsinnig.

Bei niedrigen Frequenzen wird üblicherweise BNC eingesetzt.

Auch bei 100MHz sollte man schon wissen was man macht, wenn man ein 
T-Stück einsetzt.

Ralph Berres

von HF-Werkler (Gast)


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Och, so unsinnig sind T-Stücke nicht, ich habe damit schon schöne 
Notch-Filter mit einer kurzen offenen Leitung am einen "Arm" gebaut.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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HF-Werkler schrieb:
> ich habe damit schon schöne Notch-Filter [...] "Arm" gebaut.

Das ist aber schon ein sehr spezieller Anwendungsfall. ;-)

von dfIas (Gast)


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Um möglichst geringe Übergangsverluste bzw. -störungen zu bekommen, war 
die Idee bei SMA, dass man für passendes Festmantelkabel (UT-141) nur 
noch einen Schraubüberwurf an das Kabel montiert. Der Innenleiter des 
Steckers ist somit die etwas länger gelassene Seele des Kabels. Muss man 
mit der Schlüssel- oder Nagelfeile noch etwas anfasen, dann hat man eine 
ideale Verbindung.

In knapp 40 Jahren GHz-Basteln ist mir noch nie ein T-Stück für SMA über 
den Weg gelaufen, obwohl es die wohl gibt (aber wozu?). Kenne die nur in 
N, BNC, C oder Sägezahn etc. Wo die Wellenlänge groß gegenüber den 
Steckerabmessungen ist, ist das ganz praktikabel. Man kann sogar einen 
flexiblen 4-fach-Teiler mit drei T-Stücken und zwei Lambda/4-Kabeln 
daraus basteln. Das geht aber max. bis etwa 70 cm. Mit Verkürzungsfaktor 
liegt man so bei 10 cm herum. (Die T-Stück- und Steckerabmessungen muss 
man dann schon mit berücksichtigen.)

Aber zurück zum Hauptthema: Wieso ist eine ca. 15 mm lange Antenne zu 
groß?

von Possetitjel (Gast)


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dfIas schrieb:

> Wieso ist eine ca. 15 mm lange Antenne zu groß?

Er will ja ein "Kleeblatt" verwenden; das wird ungefähr 30 mm
Durchmesser haben und ist außerdem nicht flach, nimmt also
ein gewisses Volumen ein.

Groundplane hat halt ein Minimum in Längsrichtung des
Strahlers; das ist gelegentlich störend.

von Possetitjel (Gast)


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Jörg W. schrieb:

> HF-Werkler schrieb:
>> ich habe damit schon schöne Notch-Filter [...] "Arm" gebaut.
>
> Das ist aber schon ein sehr spezieller Anwendungsfall. ;-)

Zum Kampfbasteln finde ich das eine sehr nette Idee.
Danke.

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