Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Topologie 3 Phasen Gleichrichter mit Buck-Funktion und PFC


von Christof K. (ckris)


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Hallo,

ein Kumpel und ich haben das ambitionierte Vorhaben einen MOSFET 
basierten 3 phasigen Gleichrichter mit variabler Ausgangsspannung und 
PFC zu entwickeln.

Da der Gleichrichter als Ladegerät fungieren soll, sind die groben 
Eckdaten fürs Erste:

Eingang
3-Phasig ~ 400V

Ausgang
Spannung DC: 200V - 500V
Strom DC: bis 50A

Wir wollen uns über die kommenden Monate/Jahre Schritt für Schritt ans 
Ziel herantasten.

Bereits bei der Auswahl der Topologie zeigen sich erste Schwierigkeiten.

Die bisher gewählte Topologie (siehe Bild) bringt nach genauerer 
Betrachtung einige Nachteile mit, die wir gerne Umgehen würden.

Nachteile:

- Leistungshalbleiter nicht als Modul erhältlich
- Relativ hohe Leitverluste (wegen der zusätzlichen Dioden)
- Höhere Schaltverluste als 3-Level Topologie
- Evtl höherer Kühlungsaufwand als 3-Level Topologie
- Evtl niedrigerer Wirkungsgrad als 3-Level Topologie
- Leistungshalbleiter mit voller Zwischenkreisspannung belastet
- 6 isolierte Highside Treiber notwendig (nicht so schlimm)

Vorteile:

- Schalter gleichzeitig für PFC und Buck-Funktion zuständig (sehr 
praktisch!)
- Überschaubare Ansteuerung (darf auch komplexer sein)
- Relativ kompakte Bauweise möglich
- Mit Erweiterung auch rückspeisefähig (kein Muss)

Die eierlegende Wollmilchsau gibt es bei den Topologien scheinbar nicht 
:/ (Oder doch!?)

Dennoch die Frage an die Kenner. Gibt es im schlimmen 
Topologie-Dschungel eine Topologie, die den Anforderungen entspricht und 
einige Nachteile nicht mit sich bringt?

Besonders gut fände ich: (Priorität absteigend)
- Schalter gleichzeitig für PFC und Buck-Funktion
- Niedrige Leitverluste, überhaupt hoher möglicher Wirkungsgrad
- Als Modul erhältlich (schon allein wegen der praktischen und 
potentialfreien Kühlung :) )
- Leistungshalbleiter mit halber Zwischenkreisspannung belastet 
(geringere Schaltverluste, kostengünstiger etc.)

Danke vorab für eure Anregungen :)

Viele Grüße
Christof

von Magic S. (magic_smoke)


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Nie im Leben! :) Ich hol schon mal das Popcorn raus.

von Christof K. (ckris)


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magic s. schrieb:
> Nie im Leben! :) Ich hol schon mal das Popcorn raus.

Ja vielen Dank! Das hilft schon mal weiter.
Könntest Du Deine Aussage nur etwas konkretisieren?

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Ich wuerd vereinfachend mal mit einem 3 Phasen System hinter einem Trafo 
beginnen, zB 3 x 40V oder so.
Bei Netz empfehle ich eine Schaufel zu besorgen, um die verbrannten Fets 
zusammenzukehren und in den Kuebel zu befoerdern. Des Weiteren wuerd ich 
die Fet im handlichen 250er Package zu besorgen, der Preis ist dann auch 
kleiner

von Christof K. (ckris)


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Oder D. schrieb:
> Ich wuerd vereinfachend mal mit einem 3 Phasen System hinter einem Trafo
> beginnen, zB 3 x 40V oder so.
> Bei Netz empfehle ich eine Schaufel zu besorgen, um die verbrannten Fets
> zusammenzukehren und in den Kuebel zu befoerdern. Des Weiteren wuerd ich
> die Fet im handlichen 250er Package zu besorgen, der Preis ist dann auch
> kleiner

Die Schaufel brauche ich nicht mehr. Habe bereits eine Grube für die 
Haustiere und Kinder ausgehoben, die an den nicht isolierten 230V 
Leitungen in meinem Haus gebrutzelt haben.
Im 1000er Pack noch günstiger die Fets, deswegen habe ich den bestellt.

Natürlich werden wir die erste Zeit nur an einem 48V 3 Phasen Trafo 
arbeiten.

: Bearbeitet durch User
von Flo (Gast)


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Netztrennung ist nicht nötig? Keine berührbaren Leiter im Komplettsystem 
auch nach dem Akku?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Irgendwie ist nicht ganz klar wie das funktionieren soll... koenntest du 
die Funktionalitaet der FET beschreiben ? Und ohne FET laeuft es bereits 
?

von Magic S. (magic_smoke)


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Ohne die FETs ist es nur ein einfacher 3ph Gleichrichter. Der muß 
funktionieren, da ist nichts besonderes dran.

Wenn das Ding als PFC arbeiten soll, ist nur eine Zwischenkreisspannung 
oberhalb der gleichgerichteten Netzspannung möglich. Ups, das geht ja 
schon mal gar nicht, denn das Ding müßte dafür einen Zwischenkreis 
haben. Zweitens braucht man dafür eine Drossel in der AC-Zuleitung vor 
den FETs.

Ich find das unnötig kompliziert, einen netzsynchronen Gleichri(e)chter 
wahlweise als Buck- oder Boost-Wandler zu betreiben. Und dann auch noch 
3phasig. Normales Patent wäre einen PFC-Stufe mit 3 Phasen - die 
brauchen dann nicht mal synchron laufen wenn man den N mit anschließt - 
und anschließend von z.B. 600V Zwischenkreisspannung mit einem 
IGBT-Vollbrückenwandler galvanisch getrennt runter auf das was man 
braucht. Oder wenn alle Teile berührungssicher sind, geht's auch mit 
einem gigantischen Step-Down. Aber 25kW (ohne Verluste) sind eine 
sportliche Aufgabe.

FETs zusammenkehren kann man sich sparen, weil von denen nach dem großen 
krawumms beim Einschalten an 400V 32A 3ph nur die Beinchen 
übrigbleiben. Meistens gibt das auch einen größeren Schaden an der 
Platine bzw. den Leiterbahnen und hinterlässt viel aufgedampftes Metall, 
was sich so gut wie gar nicht mehr entfernen läßt.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Die FET werden optimalerweise nur geklemmt. Es gibt Stecker mit 
Federkontakten, mit denen ist jeder FET steckbar, auf das Kuehlblech 
runter clipt man auch nur. Dann kommt ein Putzlappen drueber, sodass man 
den Plastik nicht im ganzen Lab zusammensuchen muss. Und ja, ich wuerd 
auch einen (1) Zwischenkreis einbauen. Allenfalls kann man sich 
ueberlegen, die Dioden in deren Leitphase zu bruecken, wenn man die 
Verluste denn reduzieren will.

von A-Freak (Gast)


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Die Schaltung kann nicht als PFC funktionieren. Der Strom einer Phase 
hört auf zu fliesen wenn die Phasenspannung kleiner als die 
Ausgangsspannung wird.

Außerdem würdest du damit elektronischen Dreck ins Netz einspeisen. Der 
Entstörfilter bräuchte Kondensatoren die 32A HF verkraften, das würde 
größer als der Rest vom Wandler.

Am wenigsten Kopfschmerzen hättest du mit einer passiven PFC 
(50Hz-Drosseln) gefolgt von einem Dreiphasen-Brückengleichrichter. Oder 
noch besser noch einen Hilfstrafo dazu und einen Zwölfpulsgleichrichter 
gebaut.

Die moderne Lösung wäre eine Dreiphasenbrücke mit PWM gesteuert wie sie 
in jedem Frequenzumrichter eingebaut ist. Hier halt anders herum 
gesteuert daß sie Leistung vom Dreiphasennetz entnimmt und in den 
DC-Zwischenkreis einspeist.

Dann vom DC-Zwischenkreis mit Abwärtsregler auf die gewünschte 
Akkuspannung.



Hast du Infos zum CCS oder soll das ein Chademo werden?

von Alexander (Gast)


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Willst du etwa den hier nachbauen?

https://www.pes.ee.ethz.ch/uploads/tx_ethpublications/08_Towards_a_99__Efficient_ThreePhase_01.pdf

Der geht doch schon an die 99% ran

von Christof K. (ckris)


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Hallo,

die obige Schaltung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sie soll 
nur prinzipiell die angedachte Topologie darstellen.

Dass wir keine einschlägigen Profis auf dem Gebiet sind, ist uns klar. 
Dass das Projekt Gefahren birgt und sehr ambitioniert für unseren 
Kenntnisstand ist auch.
Wir wollen erst lernen, experimentieren, uns herantasten. Keiner wird 
"morgen" die 3 Phasen anschließen und schauen wo es denn raucht.

Wenn uns keiner beim verfrühten Ableben unterstützen will, verstehe ich 
das, nur soll er das kommentarlos machen. Danke.
Auf meine obige Frage wurde so gut wie mit keinem Beitrag konkret 
eingegangen.

An sich habe ich mich an Mitglieder mit einschlägigem fachlichen 
Background gerichtet. Einige vorliegende Antworten scheinen mir eher 
nach der - ich schreib mal meinen Senf und schaue wie die Wurst schmeckt 
- Art zu sein.
Sorry an diejenigen, für die das nicht zutrifft :P

@Alexander
Ja genau in die Richtung soll's gehen! :) Danke. Das Paper hatten wir 
noch nicht entdeckt. Stimmt zuversichtlich...wenn man von der riesigen 
Menge an verwendeten Halbleitern absieht.

@Flo
Eine berechtigte Frage. An sich werden (hoffentlich) keine 
spannungsführenden Teile berührbar sein. Zudem sind fürs Erste eine 
Isolationsüberwachung und ein allstromsensitiver FI angedacht. Soll wohl 
für die Betriebssicherheit nach VDE genügen.

@magic smoke
Oder geht's doch?
Was meinst Du mit "einen PFC-Stufe mit 3 Phasen".
IGBTs sind für den Fall wahrscheinlich verlustbehafteter -> 
Schaltverluste, Leitverluste. Lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.
"ohne Verluste" habe ich nirgendwo geschrieben.

@A-Freak
Oder funktioniert's doch?
Bei der "moderne(n) Lösung" stellen wir uns auch die Frage, welche 
Topologie günstiger wäre. Bist Du Dir hier sicher, dass Dein Vorschlag 
effizienter (moderner) wäre? Warum wurde denn die obige "moderne" 
Publikation dann mit "unserer" Topologie realisiert? Hast Du ein 
konkretes Gegenbeispiel?
CCS oder CHAdeMO ist bei uns vorerst keine Frage.

: Bearbeitet durch User
von Alexander (Gast)


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Christof K. schrieb:
> @Alexander
> Ja genau in die Richtung soll's gehen! :) Danke. Das Paper hatten wir
> noch nicht entdeckt. Stimmt zuversichtlich...wenn man von der riesigen
> Menge an verwendeten Halbleitern absieht.
Abstriche muss man immer machen. Entweder wirds einfach und ineffizient 
oder kompliziert und effizient. Mit der von der ETH vorgeschlagenen 
Lösung kann man nicht viel falsch machen. Falls du weitere Topologien in 
Betracht ziehen möchtest:
https://www.pes.ee.ethz.ch/uploads/tx_ethpublications/04_Essence_of_three-phase_Friedli_01.pdf

https://www.pes.ee.ethz.ch/uploads/tx_ethpublications/01_TheEssence_Three-phase_New_Friedli.pdf

Bevor du weitere Stunden damit vergeudest, die ideale Topologie zu 
finden, kann ich dir getrost mitteilen:
Lass es, denn die gibt es nicht.

Es gibt immer Argumente für etwas und es gibt Argumente gegen etwas. 
Such dir eine aus, bau sie auf, lerne daraus und mach es besser im 
zweiten Anlauf.

Wenn ich das Projekt machen würde, würde ich mit einer einfachen 
Topologie anfangen. Nimm eine einfache Vollbrücke und bau eine PFC auf. 
Wenn die läuft und der ganze Kram mit der Regelung, PLL etc. 
implementiert ist, kann man das Wissen auf eine nächst kompliziertere 
Topologie überführen und diese aufbauen.

von Christof K. (ckris)


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Das ist eine Ansage Alexander. Danke.
Die perfekte Typologie zu finden, habe ich (fast) nicht mehr erwartet. 
Damit wir unsere Fähigkeiten nicht überstrapazieren, fangen wir jetzt 
auch erstmal klein an und bleiben bei der Topologie.

Du schreibst von der PLL. Meinst Du damit, den Takt der PWM aus der 
Netzfrequenz zu generieren? Hier wurde uns bisher größtenteils angeraten 
es zu lassen, weil der Takt nicht synchron zur Netzfrequenz sein muss, 
weil das bei Schaltfrequenzen um 20kHz und höher keinen Vorteil bringen 
würde. Passende Lektüre, haben wir zu diesem Thema leider noch nicht 
gefunden.

Danke für die zusätzlichen Paper!

von Christof K. (ckris)


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Vielleicht nochmal zur Aufklärung.

Wir haben bisher angenommen, mit der obigen Buck-Topologie wären 
Ausgangsspannungen bis ca 480V möglich. Scheinbar ist das nicht mit PFC 
möglich. Hier wird ein Modulationsgrad von max 0,9 empfohlen. Somit ist 
die erreichbare Ausgangsspannung mit PFC bei ca 430V.


Und ja, der Strom ist eingeprägt durch die Drossel und fließt bei einem 
reinen Gleichrichter nur dann, wenn die verketteten Spannungen der 
entsprechenden Phase über der gleichgerichteten(!) Spannung liegen. Das 
tut er dann 4/6 der Periodendauer - hin und zurück.
Das aber ohne Schalter in der Brücke und ohne Eingangsfilterung - die 
bei solch einem Brocken immer notwendig und vorgeschrieben ist.

: Bearbeitet durch User
von Alexander (Gast)


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Christof K. schrieb:
> Du schreibst von der PLL. Meinst Du damit, den Takt der PWM aus der
> Netzfrequenz zu generieren? Hier wurde uns bisher größtenteils angeraten
> es zu lassen, weil der Takt nicht synchron zur Netzfrequenz sein muss,
> weil das bei Schaltfrequenzen um 20kHz und höher keinen Vorteil bringen
> würde. Passende Lektüre, haben wir zu diesem Thema leider noch nicht
> gefunden.
Nein, der Takt der PWM muss nicht synchron zur Netzfrequenz sein. 
Allerdings muss deine PFC synchron zum Netz laufen - und dafür nimmt man 
üblicherweise PLL. Ganz einfach zur Demonstration (auch wenn es in der 
Realität ein wenig komplizierter ist mit dem alpha-beta oder d/q 
System):
Wenn das Netz gerade beim Zeitpunkt des Scheitelwertes ist (325V), die 
Referenz deiner PFC sich allerdings gerade im Nulldurchgang befindet, 
ist der Fehler (Eingang deiner Regelung):
fehler = sollwert - istwert = 0V - 325V
Das ist natürlich völlig falsch.

Ergo musst du deine PFC mit dem Netz synchronisieren, damit eure 
Regelung vernünftig läuft.

Profis benutzen eine DSP basierte Implementierung der PLL.

von Christof K. (ckris)


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Verstehe. Das Problem ist uns bekannt.

Die Synchronisation wollten wir ursprünglich mit einer 
Nulldurchgangserkennung realisieren.
Dann wurde uns die C2000 Serie von Ti empfohlen, weil diese DSPs eine 
PLL Funktion besitzen.
Mittlerweile haben wir uns überzeugen lassen, dass eine Spannungsmessung 
an den drei Phasen völlig genügen soll.

Ganz naiv gefragt...
Macht es denn solch einen großen Unterschied, ob ich den Raumzeiger des 
Dreiphasensystems zur Ermittlung der einzelnen Amplituden nehme (PLL?), 
oder die Amplitude individuell messe?

Wir haben uns nämlich angefangen in den STM32f334R8 einzuarbeiten, und 
hoffen ohne PLL (die er wohl nicht mitbringt) dafür mit der 
Spannungsmessung auszukommen. Handeln wir uns damit Deiner Meinung nach 
große Nachteile ein?

: Bearbeitet durch User
von Alexander (Gast)


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Christof K. schrieb:
> Die Synchronisation wollten wir ursprünglich mit einer
> Nulldurchgangserkennung realisieren.
Nulldurchgangserkennung ist doch Murks. Der Sinus hat zwei 
Nulldurchgänge pro Periode, ergo würde eure Synchronisation alle 10ms 
stattfinden. Wenn innerhalb der 10ms eine Schwankung im Netz 
stattfindet, greift eure Synchronisation und ergo eure Regelung 
frühestens beim nächsten Nulldurchgang, im schlimmsten Fall nach 10ms. 
Das halte ich bei euren angedachten 20kW für keine gute Idee.

Ich verstehe den Sinn von eurer Taktik nicht so wirklich.
> Dann wurde uns die C2000 Serie von Ti empfohlen, weil diese DSPs eine
> PLL Funktion besitzen.
Ja, TI habe ich als mögliche Alternative genannt. Im Endeffekt ist es 
aber egal, welchen uC ihr nehmt.
> Mittlerweile haben wir uns überzeugen lassen, dass eine Spannungsmessung
> an den drei Phasen völlig genügen soll.
Die Spannungen muss man sowieso messen (manche messen auch nur 2 
Spannungen und berechnen dann die dritte - das spart eine 
Spannungsmessung)
> Ganz naiv gefragt...
Nur zu
> Macht es denn solch einen großen Unterschied, ob ich den Raumzeiger des
> Dreiphasensystems zur Ermittlung der einzelnen Amplituden nehme (PLL?),
> oder die Amplitude individuell messe?
Die Frage ergibt für mich inhaltlich keinen Sinn. Aus 
regelungstechnischer Sicht kannst du ein AC System (wie es unser Netz 
ist mit dem Sinus) nicht vernünftig mit einem PI Regler regeln, denn der 
PI Regler wird die Regelgröße niemals völlig ausregeln können, weil sich 
die Referenz zeitlich ändert. Deswegen verwendet man Clark/Park um ins 
d/q System zu kommen, in der die sich zeitlich veränderten Größen wie 
Spannung und Strom in ein Zwei-Achsen System transormiert werden, in dem 
die Zeitkomponente eliminiert ist -> Ihr rechnet also nur noch mit DC 
Signalen und könnt ohne Weiteres euren PI Regler implementieren, der 
dann einen zero steady state error aufweist.
Bottom line:
Wenn ihr es vernünftig machen wollt, und bei 20kW sollte man es 
vernünftig machen, geht ins d/q System. Und im d/q System habt ihr 
alles, was ihr braucht, um eine vernünftige PLL und Regelung zu 
erreichen. Ob ihr nun TI oder ST oder Atmel oder PIC verwendet, das ist 
völlig egal - die dahinterstehende Theorie ist diesselbe. Einziger 
Vorteil bei TI ist, dass ihr Bibliotheken mitbekommt, die die ganzen 
Berechnungen einfacher machen sollen. Das war es dann aber auch.
> Wir haben uns nämlich angefangen in den STM32f334R8 einzuarbeiten, und
> hoffen ohne PLL (die er wohl nicht mitbringt) dafür mit der
> Spannungsmessung auszukommen. Handeln wir uns damit große Nachteile ein?
Ihr könnt eine PLL auch auf den STM implementieren. Mir scheint eher, 
dass es eher an den theoretischen Grundlagen scheitert, als am 
Controller.
Zusammenfassend:
- Messt alle drei Spannungen (oder 2 Spannungen und berechnet die 3. 
aus)
- Führt das dreiphasensystem in ein zweiphasensystem über
- Synchronisiert euren netzgeführten Gleichrichter mit dem Netz -> PLL
- Lasst euren PI Regler die Störungen ausregeln

von temp (Gast)


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Sucht mal bei TI nach controlSUITE. Da gibt es recht umfangreiche 
Dokumentationen und auch Code in Form einer solar-lib. Der STM32F334 hat 
eine FPU an Board hat, der float32 Code der solarlib ist deshalb sehr 
leicht anpassbar. Hab ich mit der SogiPll auch gemacht.

Christof K. schrieb:
> weil diese DSPs eine
> PLL Funktion besitzen.

seit ihr sicher, dass der C2000 eine Hardware-PLL hat um sich in ein 
50Hz System zu synchronisieren? Ich denke ehr nicht. Das ist Teil der 
Software. Im dreiphasigen System sollte so eine Software-PLL auch noch 
einfacher gestrickt sein als im 2 phasigen.

Noch ein paar Tips für float-Berechnungen mit dem STM32F3xx. Nie 
vergessen die Schalter -ffast-math zu setzen, sonst dauern manche 
Berechnungen wie sqrtf deutlich länger. Die Standard Sinus Berechnung 
(sinf) dauert mit der newlib sehr lange. Da ist es besser die Funktion 
aus der CMSIS Dsp-Lib zu verwenden. Und dann muss der Code wirklich am 
Ende im Listing oder Debugger kontrolliert werden. All zu leicht wird 
sonst irgendwo mit double gerechnet und die Zeiten sind im Eimer.

von Magic S. (magic_smoke)


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> Damit wir unsere Fähigkeiten nicht überstrapazieren, fangen wir
> jetzt auch erstmal klein an und bleiben bei der Topologie.
Ich übersetze das mal: Wir bauen möglicherweise Kacke, aber weil wir 
keinen Bock auf was anderes haben, bauen wir die Kacke trotzdem und 
kümmern uns um was anderes, wenn die Kacke am Dampfen ist.

In Industrieanwendungen werden in diesen Leistungsklassen überall 
IGBT-Module eingesetzt. So schlecht können die also nicht sein. Aber 
wahrscheinlich hattest Du noch nie einen Frequenzumrichter offen. 
Vielleicht kommst Du bei Deinen 25kW noch mit FETs hin, aber das wird 
dann eine ordentliche Stückzahl werden.

Vielleicht bekommst Du ja irgendwo ein 100/200A Speisemodul für Siemens 
Simodrive Servoantriebe her. Da ist eine rückspeisefähige 400V 3AC 
Brücke drin, die mit einer Drossel im Drehstromkreis und 600Vdc Bus für 
die Antriebsmodule arbeitet.

Und sonst... eine aktive PFC-Schaltung mit einer Ausgangsspannung 
unterhalb der gleichgerichteten Netzspannung wird lustig. Es wäre zwar 
möglich sowas zu bauen - mit zwei getrennten Wandlern - aber mit einem 
Aufwand, der meiner Meinung nach unvertretbar ist. Dann lieber 
PFC->Zwischenkreis->Ausgangskreis.

Was Deine Batterie mit 200..500V angeht... hoffentlich 
berührungssicher reicht nicht. Das ist genau wie beim Akkusatz von 
großen USV-Anlagen, wenn man die Akkus verkabelt. Da ist die ganze Zeit 
voll Bums drauf, Akkus abschalten geht nicht. Entsprechend vorsichtig 
muß man beim Arbeiten sein, sonst bleibt man kleben wie Kacke am Schuh. 
Falsche Verkabelung zündet im schlimmsten Fall einen Lichtbogen mit der 
Leistung einer Elektrolokomotive, der dank DC auch nicht mehr verlischt, 
bevor er sich durch alles was ihm im Weg steht durchgebrannt hat. Ihr 
solltet schon wissen, was ihr da tut.

von temp (Gast)


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Alexander schrieb:
> im schlimmsten Fall nach 10ms.
> Das halte ich bei euren angedachten 20kW für keine gute Idee.

Wenn ihr mal die Abhandlung von TI zu den PLLs durchlest, werdet ihr 
feststellen, dass ein Phasensprung im Eingang auch nicht in null komma 
nichts ausgeregelt werden kann. 10ms sind dafür durchaus auch nötig. 
Alles andere muss mit einer schnellen Überstromabschaltung geschützt 
werden. Aber das ist sowieso das erste was vernünftig funktionieren 
muss. Sonst wird die Schaufel nicht reichen und es ist ehr ein Radlader 
angesagt.

Bis dahin ist es aber sowies noch ein langer Weg. Bis die Software 
soweit steht, dass es überhaupt zu Versuchen kommen kann werden wohl so 
manche Abende und Kaffeekannen dran glauben müssen.

von Alfred B. (alfred_b979)


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Ich verstehe auch nicht, warum man sich - gerade bei "ersten 
Gehversuchen" in dem (Leistungs-)Bereich - nicht mit der evtl., wenn 
wirklich, doch nur etwas geringeren (aber vertretbar hohen) Effizienz 
von zwei Wandlern in Serie zufriedengeben will. Jeder hat wohl andere 
Ansprüche... aber das würde ich persönlich schon so machen.

von Magic S. (magic_smoke)


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Zumindest das kann ich erklären... Streben nach Perfektion. Ist bei mir 
auch so, hat oft gut funktioniert und ging oft schief. :D

von Alexander (Gast)


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temp schrieb:
> Alexander schrieb:
>> im schlimmsten Fall nach 10ms.
>> Das halte ich bei euren angedachten 20kW für keine gute Idee.
>
> Wenn ihr mal die Abhandlung von TI zu den PLLs durchlest, werdet ihr
> feststellen, dass ein Phasensprung im Eingang auch nicht in null komma
> nichts ausgeregelt werden kann.
Du hast absolut recht. Es dauert einige Zeit (je nach Optimierung der 
Regelung), bis die Störgröße komplett ausgeregelt ist. Ich habe es nicht 
ausprobiert (weder Simulation oder aufm Labortisch), allerdings sehe ich 
dennoch Nachteile bei der Methode der Nulldurchgangserkennung, eine 
vernünftige Reglerdynamik zu erreichen. (Ich lasse mich aber gerne eines 
Besseren belehrer):
> 10ms sind dafür durchaus auch nötig.
Jup. Wenn man das ganze allerdings aus regelungstechnischer Sicht 
betrachtet:
- Man misst die Netzspannung und stellt den Vergleich zur Sollgröße her:
error = Soll-Ist
- Entsprechend stellt man das Stellglied ein, um den Fehler zu 
minimieren
- Das Stellglied wird nach jeder Messung angepasst
- Ergo hat man bei der Nulldurchgangsmethode die Möglichkeit, das 
Stellglied alle 10ms erneut anzupassen
- Bis man endlich mit dem Netz synchron ist, kann das je nach 
Reglerparameter ziemlich lange dauern (länger als mit der 
handelsüblichen software-basierten PLL).

Oder sehe ich das falsch? Mich würde diesbezüglich ein direkter 
Vergleich zwischen beiden Methoden interessieren.

> Alles andere muss mit einer schnellen Überstromabschaltung geschützt
> werden. Aber das ist sowieso das erste was vernünftig funktionieren
> muss. Sonst wird die Schaufel nicht reichen und es ist ehr ein Radlader
> angesagt.
Jap
> Bis dahin ist es aber sowies noch ein langer Weg. Bis die Software
> soweit steht, dass es überhaupt zu Versuchen kommen kann werden wohl so
> manche Abende und Kaffeekannen dran glauben müssen.
Jap

von Alfred B. (alfred_b979)


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OT: @magic smoke

Na gut, z.B. höchste Effizienz ist schon sehr erstrebenswert. Dabei 
dürfen auch gerne einige Teile mehr den Heldentod sterben, wenn sie 
dafür ihren Kindern weniger Verluste und ein längeres Leben bescheren. 
Improving by doing, oder so. So lange nur Material leidet, ist dagegen 
gar nicht viel zu sagen. Im Gegenteil: Man kurbelt dann als Privatperson 
mehr als andere solche die Halbleiter-Industrie an! o.O

von Christof K. (ckris)


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Alexander schrieb:
> Nulldurchgangserkennung ist doch Murks.
Das denken wir mittlerweile auch aus genannten Gründen.

> Ich verstehe den Sinn von eurer Taktik nicht so wirklich.
Ehrlich gesagt, je tiefer wir einsteigen, desto weniger verstehen wir 
sie auch. Es ist schwierig für Einsteiger einen roten Faden in der 
Vielfalt der Meinungen und Konzepte zu finden.

> Ja, TI habe ich als mögliche Alternative genannt.
Ach! Du warst es als Alex?

>> Mittlerweile haben wir uns überzeugen lassen, dass eine Spannungsmessung
>> an den drei Phasen völlig genügen soll.
> Die Spannungen muss man sowieso messen
Da hatten sich in anderen Beiträgen die Geister geschieden.
Machen wir (werden wir) aber natürlich.

> Aus
> regelungstechnischer Sicht kannst du ein AC System (wie es unser Netz
> ist mit dem Sinus) nicht vernünftig mit einem PI Regler regeln, denn der
> PI Regler wird die Regelgröße niemals völlig ausregeln können, weil sich
> die Referenz zeitlich ändert. Deswegen verwendet man Clark/Park um ins
> d/q System zu kommen, in der die sich zeitlich veränderten Größen wie
> Spannung und Strom in ein Zwei-Achsen System transormiert werden, in dem
> die Zeitkomponente eliminiert ist -> Ihr rechnet also nur noch mit DC
Hier reichen die Grundlagen wohl wirklich noch nicht ganz. Ich hatte 
angenommen, es reicht, die Spannungen (2 oder 3) zu messen und damit vom 
momentanen Spannungsraumzeiger (eben 2 Komponenten) den 
Soll-Stromraumzeiger abzuleiten um die Schaltzeitpunkte für die Schalter 
zu berechnen. Wie hier 
Beitrag "Re: Galvanische Trennung - ja oder nein bei 230V" im Exel-File 
"simuliert". Das wäre vorerst eine reine Ansteuerung der Schalter ohne 
Regelung. Reden wir hier vom Gleichen?

> Wenn ihr es vernünftig machen wollt, und bei 20kW sollte man es
> vernünftig machen, geht ins d/q System. Und im d/q System habt ihr
> alles, was ihr braucht, um eine vernünftige PLL und Regelung zu
> erreichen. Ob ihr nun TI oder ST oder Atmel oder PIC verwendet, das ist
> völlig egal - die dahinterstehende Theorie ist diesselbe.
Ok. Ich hatte verstanden, die PLL wäre in Hardware. Wobei ich an diesem 
Punkt tatsächlich nicht annährend begreife, wie die PLL hier zum tragen 
kommt. Damit habe ich bisher 0 Erfahrung. Gibt es einen Exkurs für 
Dummies hierfür im Netz zu finden, der sich konkret am Thema orientiert.

> Vorteil bei TI ist, dass ihr Bibliotheken mitbekommt, die die ganzen
> Berechnungen einfacher machen sollen. Das war es dann aber auch.
>> Wir haben uns nämlich angefangen in den STM32f334R8 einzuarbeiten, und
>> hoffen ohne PLL (die er wohl nicht mitbringt) dafür mit der
>> Spannungsmessung auszukommen. Handeln wir uns damit große Nachteile ein?
> Ihr könnt eine PLL auch auf den STM implementieren. Mir scheint eher,
> dass es eher an den theoretischen Grundlagen scheitert, als am
> Controller.
Ja, definitiv.

> Zusammenfassend:
> - Messt alle drei Spannungen (oder 2 Spannungen und berechnet die 3.
> aus)
Bis hierhin kein Problem.
> - Führt das dreiphasensystem in ein zweiphasensystem über
Kriegen wir rein theoretisch rechnerisch hin.
> - Synchronisiert euren netzgeführten Gleichrichter mit dem Netz -> PLL
Genau hier fehlt uns völlig die Vorstellung, wie das funktionieren soll.
> - Lasst euren PI Regler die Störungen ausregeln
Hoffentlich das Ziel.

: Bearbeitet durch User
von Christof K. (ckris)


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temp schrieb:
> Sucht mal bei TI nach controlSUITE. Da gibt es recht umfangreiche
> Dokumentationen und auch Code in Form einer solar-lib.
Danke Dir. Es ist noch recht schwierig für uns hier durchzusteigen. Ein 
"Einsteigerkurs" wäre wahrscheinlich als Grundlage für uns wichtig.

> seit ihr sicher, dass der C2000 eine Hardware-PLL hat um sich in ein
> 50Hz System zu synchronisieren? Ich denke ehr nicht. Das ist Teil der
> Software.
So hatten wir es bisher angenommen. Aber wir wollen vorerst ja mit dem 
STM32f334R8 arbeiten.

> Noch ein paar Tips für float-Berechnungen mit dem STM32F3xx. Nie
> vergessen die Schalter -ffast-math zu setzen, sonst dauern manche
> Berechnungen wie sqrtf deutlich länger. Die Standard Sinus Berechnung
> (sinf) dauert mit der newlib sehr lange. Da ist es besser die Funktion
> aus der CMSIS Dsp-Lib zu verwenden. Und dann muss der Code wirklich am
> Ende im Listing oder Debugger kontrolliert werden. All zu leicht wird
> sonst irgendwo mit double gerechnet und die Zeiten sind im Eimer.
Danke vielmals für den wertvollen Hinweis. Das spart uns später bestimmt 
Zeit :)

von Christof K. (ckris)


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magic s. schrieb:
>> Damit wir unsere Fähigkeiten nicht überstrapazieren, fangen wir
>> jetzt auch erstmal klein an und bleiben bei der Topologie.
> Ich übersetze das mal: Wir bauen möglicherweise Kacke, aber weil wir
> keinen Bock auf was anderes haben, bauen wir die Kacke trotzdem und
> kümmern uns um was anderes, wenn die Kacke am Dampfen ist.
? Wir haben jetzt nicht die Augen geschlossen, auf eine Topologie 
getippt und diese beibehalten. Nach unserer Recherche ist die bisher 
gewählte Topologie ein guter Kompromiss zwischen Aufwand und 
Wirkungsgrad.

> In Industrieanwendungen werden in diesen Leistungsklassen überall
> IGBT-Module eingesetzt.
Nehme ich auch an. Vor allem Module haben einige Vorteile im Vergleich 
zu diskreten Bauteilen, womit in Industrieanwendungen mWn nicht gerne 
gespielt wird. SiC Technologie findet mWn jetzt erst langsam Einkehr in 
Module. Tatsächlich bewegen wir uns uMn an der Grenze zwischen MOSFET 
und IGBT. Sehen aber bei MOSFETs den Vorteil der niedrigeren 
Leitverluste bei geringeren Leistungen und geringere Schaltverluste.

> Vielleicht kommst Du bei Deinen 25kW noch mit FETs hin, aber das wird
> dann eine ordentliche Stückzahl werden.
Wie wär's mit einem FET mit Vce = 1200V, Rdson = 25mOhm, Id = 60 A? 
Scheints zu geben. Nur bei den Modulen hapert's leider noch mWn an der 
Verfügbarkeit.

> Und sonst... eine aktive PFC-Schaltung mit einer Ausgangsspannung
> unterhalb der gleichgerichteten Netzspannung wird lustig. Es wäre zwar
> möglich sowas zu bauen - mit zwei getrennten Wandlern - aber mit einem
> Aufwand, der meiner Meinung nach unvertretbar ist. Dann lieber
> PFC->Zwischenkreis->Ausgangskreis.
Aber zeigt das Dokument von Alex nicht auf, dass der Aufwand vertretbar 
ist? Habe auch andere arbeiten hier, die dafür sprechen. Oder geht's 
wirklich deutlich einfacher. Wäre nett, wenn Du ein Beispiel liefern 
könntest.
An sich haben wir uns bisher für die Topologie wegen bisher erwähnter 
Argumente entschieden. Zudem wollen wir fürs erste eine Buckfunktion 
haben und evtl später um eine Boost-Funktion (mit evtl galvanischer 
Trennung) erweitern, was bei dieser Topologie mit "geringem" Aufwand 
machbar wäre. Und weil diese Topologie noch halbwegs für uns 
nachvollziebar ist - darf ja auch ein Grund sein :P

> Was Deine Batterie mit 200..500V angeht... *hoffentlich*
> berührungssicher reicht nicht.
Mensch, das "hoffentlich" war gemeint - wenn dem am Ende nicht so ist, 
dann ist etwas ganz dolle schief gelaufen.

: Bearbeitet durch User
von Christof K. (ckris)


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Alexander schrieb:
> Oder sehe ich das falsch? Mich würde diesbezüglich ein direkter
> Vergleich zwischen beiden Methoden interessieren.
Dito.

>> Alles andere muss mit einer schnellen Überstromabschaltung geschützt
>> werden. Aber das ist sowieso das erste was vernünftig funktionieren
>> muss. Sonst wird die Schaufel nicht reichen und es ist ehr ein Radlader
>> angesagt.
> Jap
Kommt definitiv rein.
Hier vielleicht auf die Gefahr hin wieder gehauen zu werden eine Frage.
Final vorgesehen sind einstellbare Überstromsensoren, die wir in dieser 
Dimension noch finden müssten.
Mit diesen Sensoren sollen Trennrelais am Eingang geschaltet werden.
Was haltet ihr von der Idee "nur" die FETs zu schalten?

>> Bis dahin ist es aber sowies noch ein langer Weg. Bis die Software
>> soweit steht, dass es überhaupt zu Versuchen kommen kann werden wohl so
>> manche Abende und Kaffeekannen dran glauben müssen.
> Jap
Jaaa...wenn es denn soweit kommt

von Petra (Gast)


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LEM hat solche Strommessmodule und Du findest sie bei vielen 
E-Fahrzeugen.
Hier ein Beispiel: http://www.farnell.com/datasheets/96665.pdf
Wenn Du in ein E Auto schaust, findest Du auf der HV Seite einen 
Batterieanschluß, die Entstörung, einen Kondensator, ein IGBT Modul und 
die Stromsensoren. Danach wird der Motor angeschlossen. Ein Trennrelais 
ist viel zu langsam. Das öffnet erst, wenn die IGBT verdampft sind. 
Deshalb braucht es eine extrem schnelle Strommessung mit einer 
abgestimmten Ansteuerung.

von noch einer (Gast)


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> Und sonst... eine aktive PFC-Schaltung mit einer Ausgangsspannung
> unterhalb der gleichgerichteten Netzspannung wird lustig. Es wäre zwar
> möglich sowas zu bauen - mit zwei getrennten Wandlern - aber mit einem
> Aufwand, der meiner Meinung nach unvertretbar ist. Dann lieber
> PFC->Zwischenkreis->Ausgangskreis.

Ich weiss nicht wirklich was du hier meinst. Dass das geht zeigen ja die 
bereits verlinkten pdfs.


>> Aus
>> regelungstechnischer Sicht kannst du ein AC System (wie es unser Netz
>> ist mit dem Sinus) nicht vernünftig mit einem PI Regler regeln, denn der
>> PI Regler wird die Regelgröße niemals völlig ausregeln können, weil sich
>> die Referenz zeitlich ändert. Deswegen verwendet man Clark/Park um ins
>> d/q System zu kommen, in der die sich zeitlich veränderten Größen wie
>> Spannung und Strom in ein Zwei-Achsen System transormiert werden, in dem
>> die Zeitkomponente eliminiert ist -> Ihr rechnet also nur noch mit DC
>Hier reichen die Grundlagen wohl wirklich noch nicht ganz. Ich hatte
>angenommen, es reicht, die Spannungen (2 oder 3) zu messen und damit vom
>momentanen Spannungsraumzeiger (eben 2 Komponenten) den
>Soll-Stromraumzeiger abzuleiten um die Schaltzeitpunkte für die Schalter
>zu berechnen.

Wenn du die Netzspannung in einen Raumzeiger transformierst dann wird 
dieser Raumzeiger mit der Winkelgeschwindigkeit des Netzes in deinem 
Koordinatensystem rotieren. Für ein symmterische Netz

wird dein Raumzeiger zu

Nun transformierst du deinen rotierenden zeitabhängigen Raumzeiger aus 
dem ruhenden Koordinatensystem (alpha/beta Koordinaten) in ein neues 
Koordinatensystem welches mit der Netzfrequenz mitrotiert (d/q 
Koordinaten). Die Koordinatentransformation ist dabei nichts anderes als 
die Multiplikation mit
. In d/q Koordinaten wird dein Raumzeiger also zu

Anstatt mit zeitabhängigen arbeitet dein Regler dann mit den 
zeitunabhängigen Grössen und berechnet die Stellgrössen. Diese werden 
dann wieder zurücktransformiert.

von Christof K. (ckris)


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Petra schrieb:
> LEM hat solche Strommessmodule und Du findest sie bei vielen
> E-Fahrzeugen.
> Hier ein Beispiel: http://www.farnell.com/datasheets/96665.pdf
> Wenn Du in ein E Auto schaust, findest Du auf der HV Seite einen
> Batterieanschluß, die Entstörung, einen Kondensator, ein IGBT Modul und
> die Stromsensoren. Danach wird der Motor angeschlossen. Ein Trennrelais
> ist viel zu langsam. Das öffnet erst, wenn die IGBT verdampft sind.
> Deshalb braucht es eine extrem schnelle Strommessung mit einer
> abgestimmten Ansteuerung.
Danke für den Hinweis mit dem Relais. Das wurde mir an anderer Stelle 
empfohlen.

Extrem schnell ist dann unter einer us?
Wir hatten bisher diesen Sensor vorgesehen -> 
http://de.farnell.com/allegro-microsystems/acs758lcb-100b-pff-t/stromsensor-100a-20mv-a-bidirectiona/dp/1791393
der ist aber scheinbar etwas Langsamer als der LEM-Wandler und kann 
selber brennen... wenn auch erst ab 600A und mehr.
Der Hinweis am Ende des Blattes stimmt auch nicht gerade zuversichtlich 
(ist mir erst heute aufgefallen):
"Allegro’s products are not to be used in any devices or systems, 
including but not limited to life support devices or systems, in which a 
failure of
Allegro’s product can reasonably be expected to cause bodily harm."

Was meinst Du eigentlich genau mit abgestimmter Steuerung?
Z.B. Sensor -> schneller Komparator -> mit dem Disable der Treiber hart 
verdrahtet wäre jetzt meine Idee. Also über die PFC-FETs?

: Bearbeitet durch User
von Magic S. (magic_smoke)


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Eine PFC-Boost-Schaltung benötigt eine Drossel auf der 
Wechselstromseite. Einphasig oder dreiphasig, aktive Gleichrichtung oder 
nicht sei mal dahingestellt. Wenn die Schaltung (mit einer zweiten 
Drossel nach der Halbbrücke) nun als Buck-Converter arbeitet, würde die 
Drossel auf der Wechselstromseite ebenfalls bestromt. Beim Abschalten 
der oberen Hälfte der Brücke bläst sie der Halbbrücke dann wegen der 
Spannungsspitze das Licht aus bzw. sorgt mindestens für einen schlechten 
Wirkungsgrad.

Zweitens funktioniert eine mit FETs bestückte Halbbrücke IMMER als 
voller Gleichrichter, daran läßt sich wegen der Stromflußrichtung und 
der internen Body-Dioden der FETs nichts ändern. Folglich erreicht eine 
derartige Schaltung keine Spannung unterhalb der gleichgerichteten 
Netzspannung.

von Christof K. (ckris)


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@noch einer
Danke für die Lehrstunde :)

Meine Annahme mit der oben verlinkten Grundlage wäre die halbe Arbeit 
erledigt, geht wohl etwas daneben.
Mich verwundert, dass der uC diese und noch weitere Berechnungen in 
einer PWM Periode unterbringen kann.
Wo und wie die PLL eingebracht wird (wie diese hier überhaupt 
funktioniert), ist mir aber noch immer schleierhaft.

: Bearbeitet durch User
von S. K. (hauspapa)


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>Eine PFC-Boost-Schaltung benötigt eine Drossel

Das ganz oben ist aber ein Buck Konverter und nachdem ich anfänglich 
auch glaubte das geht doch garnicht, ist mir inzwischen klar: Netzseitig 
ein Filter mit ordentlich Rippelstromfester Kapazität und ein 
Freilaufzweig sprich Diode zwischen U+ und U- sonst zerlegt sich alles 
wenn plötzlich abgeschaltet wird. Die Pulsmusterberechnung dürfte ein 
bischen abenteuerlich werden ist aber machbar.

Interesse an einer Zusammenarbeit?

viel Erfolg
hauspapa

von noch einer (Gast)


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magic s. schrieb:
> Eine PFC-Boost-Schaltung benötigt eine Drossel auf der
> Wechselstromseite. Einphasig oder dreiphasig, aktive Gleichrichtung oder
> nicht sei mal dahingestellt. Wenn die Schaltung (mit einer zweiten
> Drossel nach der Halbbrücke) nun als Buck-Converter arbeitet, würde die
> Drossel auf der Wechselstromseite ebenfalls bestromt. Beim Abschalten
> der oberen Hälfte der Brücke bläst sie der Halbbrücke dann wegen der
> Spannungsspitze das Licht aus bzw. sorgt mindestens für einen schlechten
> Wirkungsgrad.
>
> Zweitens funktioniert eine mit FETs bestückte Halbbrücke IMMER als
> voller Gleichrichter, daran läßt sich wegen der Stromflußrichtung und
> der internen Body-Dioden der FETs nichts ändern. Folglich erreicht eine
> derartige Schaltung keine Spannung unterhalb der gleichgerichteten
> Netzspannung.

Mir ist immer noch nicht klar was du meinst. Wo siehst du das Problem 
mit den obig erwähnten Topologien? Es gibt durchaus 
Gleichrichterschaltungen (einstufig, also ohne die Spannung erst 
hochzusetzen) die einen sinusförmigen Strom aufnehmen und eine Spannung 
die wesentlich kleiner als die gleichgerichtete Netzspannung liefern. 
Die mir bekannnten Schaltungen haben keine Induktivitäten in der 
Zuleitung auf der AC Seite liegen (von Filterinduktivitäten wegen EMI 
abgesehen).

Wegen der PLL: Die PLL wird dazu verwendet das rotierende 
Koordinatensystem mit der Netzspannung zu synchronisieren. Der 
Einfachheit halber wählt man das dq Koordinatensystem so, dass die q 
Komponenten (Imaginärteil) gleich Null wird. Dies könnte man auf 
einfache Art und Weise erreichen indem man die Netzspannung misst und 
den Momentanwinkel (
) als Winkel zur reelen Achse (alpha-Achse) zur 
Koordinatentransformation verwendet. Das ist jedoch sehr ungünstig in 
Bezug auf Rauschen.
Stattdessen wird das rotierende Koordinatensystem mit der PLL 
nachgeführt. Dabei wird der Raumzeiger in dq Koordinaten transformiert 
und die Rotationsfrequenz des Koordinatensystem so geregelt, dass die q 
Komponente stets Null ist. Das Koordinatensystem "läuft" somit mit dem 
Netz mit.

von Christof K. (ckris)


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magic s. schrieb:
> Eine PFC-Boost-Schaltung benötigt eine Drossel auf der
Aber die Obige ist doch eine explizite Buck-Topologie.

> Wechselstromseite. Einphasig oder dreiphasig, aktive Gleichrichtung oder
> nicht sei mal dahingestellt. Wenn die Schaltung (mit einer zweiten
> Drossel nach der Halbbrücke) nun als Buck-Converter arbeitet, würde die
> Drossel auf der Wechselstromseite ebenfalls bestromt. Beim Abschalten
> der oberen Hälfte der Brücke bläst sie der Halbbrücke dann wegen der
> Spannungsspitze das Licht aus bzw. sorgt mindestens für einen schlechten
> Wirkungsgrad.
Hast Du das erste eingestellte PDF bereits gelesen?

>
> Zweitens funktioniert eine mit FETs bestückte Halbbrücke IMMER als
> voller Gleichrichter, daran läßt sich wegen der Stromflußrichtung und
> der internen Body-Dioden der FETs nichts ändern.
Wenn denn die Body-Dioden nicht entgegen der Dioden in Reihe mit den 
FETs orientiert sind wie in der obigen Buck-Topologie.
Oder beziehst Du Dich jetzt auf etwas anderes?

: Bearbeitet durch User
von Christof K. (ckris)


Angehängte Dateien:

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@hauspapa und noch einer
hehe :) alle guten dinge sind drei.

Danke für den Hinweis hauspapa. Die Diode hatte ich vergessen 
einzuzeichnen. Deshalb hier die korrigierte Variante.
Wenn Du mit der Zusammenarbeit uns beiden Greenhorns meinst, dann sehr 
gerne. Ein ordentliches Maß an Geduld müsstest Du aber für uns 
mitbringen. Lebst Du in der Nähe unserer Hauptstadt? Wenn Du magst, 
kannst Du mich anschreiben.


noch einer schrieb:
> Wegen der PLL: Die PLL wird dazu verwendet das rotierende
> Koordinatensystem mit der Netzspannung zu synchronisieren. Der
> Einfachheit halber wählt man das dq Koordinatensystem so, dass die q
> Komponenten (Imaginärteil) gleich Null wird. Dies könnte man auf
> einfache Art und Weise erreichen indem man die Netzspannung misst und
> den Momentanwinkel (
) als Winkel zur reelen
> Achse (alpha-Achse) zur Koordinatentransformation verwendet. Das ist
> jedoch sehr ungünstig in Bezug auf Rauschen.
Bis hierhin ist das Vorgehen für mich nachvollziehbar. Nehme an, das 
gemeinte Rauschen ist mit dem Rauschen der Spannungsmessung verbunden, 
wodurch das Koordinatensystem mehr oder weniger leicht "wackeln" würde.

> Stattdessen wird das rotierende Koordinatensystem mit der PLL
> nachgeführt.
Heisst, dass es immer noch relativ zum Netzraumzeiger stehend ist(?).

> Dabei wird der Raumzeiger in dq Koordinaten transformiert
> und die Rotationsfrequenz des Koordinatensystem so geregelt, dass die q
> Komponente stets Null ist. Das Koordinatensystem "läuft" somit mit dem
> Netz mit.
Auf die Gefahr hin mich jetzt noch dümmer anzustellen.
Wenn nicht Nulldurchgangserfassung und nicht Spannungsmessung, woher 
bezieht denn die PLL ihre Information? Stehe hier immer noch auf dem 
Schlauch.

Danke Dir nochmals für das geteilte Wissen und die Geduld. Das gleiche 
gilt für Alexander.

: Bearbeitet durch User
von S. K. (hauspapa)


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Der Trick mit der PLL ist eigentlich folgender:

Misst Du jederzeit die Netzspannungen und rechnest Dir die Zeiger aus 
kannst Du danach natürlich regeln. Macht jedes Standard PFC ReglerIC so. 
Jetzt hast Du aber ein Problem das das nicht besonders gut funktioniert 
weil da 5. Oberwelle & Co. drauf sind, ab und zu Rundsteuersingale 
daherkommen und ähnliche Spässe.
Mit den Messwerten fütterst Du jetzt eine PLL die nachregelt wenn sich 
im Netz etwas ändert. Da sich das Stromnetz besonders hinsichtlich 
Frequenz nicht so ruckartig ändert (viele drehende Massen) hast Du für 
Frequenz und Phasenlage damit ein verlässlicheres System als die 
Momentanwertmessung.

Ein hübsch gemachter Stromregler und die Katze rennt.

Zeit zu schlafen
hauspapa

von Alexander (Gast)


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Christof K. schrieb:
> Wenn nicht Nulldurchgangserfassung und nicht Spannungsmessung, woher
> bezieht denn die PLL ihre Information? Stehe hier immer noch auf dem
> Schlauch.
Du misst nach wie vor deine netzseitigen Spannungen. Bottom line:
Spannungsmessung (entweder alle 3 Größen A,B,C oder nur zwei Größen A,B 
und dann berechnet man C mittels: A+B+C=0)

von temp (Gast)


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Christof K. schrieb:
> Meine Annahme mit der oben verlinkten Grundlage wäre die halbe Arbeit
> erledigt, geht wohl etwas daneben.
> Mich verwundert, dass der uC diese und noch weitere Berechnungen in
> einer PWM Periode unterbringen kann.
> Wo und wie die PLL eingebracht wird (wie diese hier überhaupt
> funktioniert), ist mir aber noch immer schleierhaft.

Ich bin im Moment an einer ähnlichen Sache dran. Fakt ist, dass ich die 
komplette mathematische Abhandlung hinter den PLL-Varianten in den 
TI-Dokumenten auch nicht restlos verstehe. Meine Restlaufzeit ist dafür 
zu kurz, und daran wird sich auch nicht mehr viel ändern. Das was da 
beschrieben ist reicht mir aber aus um es anzuwenden. Mit anderen Worten 
für den Anfang und ohne über fette FETs, IGBTs oder sonst was 
nachzudenken. Man braucht erstmal ein Grundgerüst in der Software. D.h. 
es sind erst mal Takt, ADC, DAC, DMA, CAN(jedenfalls bei mir) und der 
HRTIM1 beim STM32F334 in Betrieb zu nehmen. Dann sollten die 
DSP-Berechnungen im PWM-Takt von z.B. 20KHz ablaufen. Hier machen aber 
die üblichen ADC-Beispiele keinen Sinn die nach dem Muster arbeiten ADC 
starten und werten bis fertig. Hier muss der HRTIM1 den ADC triggern, 
der muss wiederum eine Messsequenz für die nötigen Kanäle abfahren, die 
Ergebnisse per DMA ablegen und dann im DMA-Fertig Interrupt kanns mit 
frischen Strom und Spannungswerten losgehen. Dadurch, dass der ganze 
Messvorgang automatisiert in Hardware abläuft, hast du noch fast die 
ganzen 50us für die Berechnungen übrig. Für die PLL allein gehen 4-5us 
drauf, eine einzige double Aktion dazwischen bringt u.U. locker einen 
Faktor 10 in der Zeit ein.
Der o.g. Controller macht es einem relativ leicht, da man ab jetzt zu 
Testen einfach bestimmte Signale auf den DAC legen kann und dann mit dem 
Oszi was zum Analysieren hat.
Wenn du dann z.B. die gemessenen Spannungswerte in die PLL schiebst, 
musst du an Ausgang der PLL ein phasengleiches Signal messen können das 
spannungsmäßig nicht von der Eingangsspannung abhängig ist. Weiterhin 
gibt dir die PLL den aktuellen Winkel (Theta).
Ich würde sagen, wenn du an dieser Stelle angelangt bist können wir die 
Diskussion wieder aufnehmen. Anderenfalls wird die Erkenntnis reifen: 
"Je tiefer man einsteigt desto mehr weiß man dass man nichts weiß".
Ich sitze seit einer ganzen Weile schon mit einen kleinen Nucleo 
STM32F334 Board an der Sache. Das o.g. Zusammenspiel der 
Hardwarebaugruppen in dem uC ist schon "etwas" komplexer als das übliche 
Gelabere. Ich persönlich hasse die HAL-Treiber von ST und verwende sie 
auch nicht. Sie hätten das ganze Verständnis für diese Sache auch nur 
zusätzlich erschwert. Trotzdem kommt erst mal an diesem Punkt an, dann 
sehen wir weiter. Vor allem könnt ihr dann besser einschätzen ob das 
realistisch ist oder nicht. Und ihr braucht am Ende nicht Kistenweise 
unbenutzte Leistungshalbleiter hier im Forum verticken...

von Christof K. (ckris)


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S. K. schrieb:
> Der Trick mit der PLL ist eigentlich folgender:
>
> Misst Du jederzeit die Netzspannungen und rechnest Dir die Zeiger aus
> kannst Du danach natürlich regeln. Macht jedes Standard PFC ReglerIC so.
> Jetzt hast Du aber ein Problem das das nicht besonders gut funktioniert
> weil da 5. Oberwelle & Co. drauf sind, ab und zu Rundsteuersingale
> daherkommen und ähnliche Spässe.
> Mit den Messwerten fütterst Du jetzt eine PLL die nachregelt wenn sich
> im Netz etwas ändert. Da sich das Stromnetz besonders hinsichtlich
> Frequenz nicht so ruckartig ändert (viele drehende Massen) hast Du für
> Frequenz und Phasenlage damit ein verlässlicheres System als die
> Momentanwertmessung.
>
> Ein hübsch gemachter Stromregler und die Katze rennt.
>
> Zeit zu schlafen
> hauspapa

Danke, jetzt verstehe ich wieder mehr.
Würde ich nur den momentanen Messwert zur Bestimmung des Netzwinkels 
heranziehen, könnte der ermittelte Winkel durch mitgemessene Oberwellen 
oder durch ADC-Rauschen von dem Grundschwingungswinkel abweichen.
Grob wie ich das verstehe - die PLL erzeugt aus einer Reihe nacheinander 
gemessener Werte ein reines Sinus-Signal unbekannter (weil nicht 
relevanter) Amplitude, mit einer beliebigen Frequenz, die synchron zur 
Frequenz des gemessenen Signals ist.
Für unsere Anwendung würde die PLL in einem Raumzeiger resultieren, der 
der mit der Kreisfrequenz des Netzes rotiert. Quasi einen reinen Sinus 
mit 50Hz der deckungsgleich auf der Grundschwingung des Netzes liegt.(?)
Hoffe ich liege jetzt nicht voll daneben...Miauz

von Christof K. (ckris)


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Alexander schrieb:
> Christof K. schrieb:
>> Wenn nicht Nulldurchgangserfassung und nicht Spannungsmessung, woher
>> bezieht denn die PLL ihre Information? Stehe hier immer noch auf dem
>> Schlauch.
> Du misst nach wie vor deine netzseitigen Spannungen. Bottom line:
> Spannungsmessung (entweder alle 3 Größen A,B,C oder nur zwei Größen A,B
> und dann berechnet man C mittels: A+B+C=0)

Danke. Die Berechnung der fehlenden Spannung war mir wenigstens bekannt.
Wobei hier die Frage - bei zwei gemessenen Spannungen kann ich bei 
Phasenausfall, grundsätzlich unsymmetrischem Netz oÄ die dritte Spannung 
nicht mehr zuverlässig berechnen. Wäre es in der angepeilten 
Leistungsklasse nicht angeraten alle drei Phasen zu messen?

von Christof K. (ckris)


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temp schrieb:
> Mit anderen Worten
> für den Anfang und ohne über fette FETs, IGBTs oder sonst was
> nachzudenken.
An sich hast Du recht. Wir arbeiten hier an zu vielen Baustellen. Wobei 
uns schon wichtig war und ist, in welche Richtung die Fahrt geht.

> Man braucht erstmal ein Grundgerüst in der Software. D.h.
> es sind erst mal Takt, ADC, DAC, DMA, CAN(jedenfalls bei mir) und der
> HRTIM1 beim STM32F334 in Betrieb zu nehmen. Dann sollten die
> DSP-Berechnungen im PWM-Takt von z.B. 20KHz ablaufen. Hier machen aber
> die üblichen ADC-Beispiele keinen Sinn die nach dem Muster arbeiten ADC
> starten und werten bis fertig. Hier muss der HRTIM1 den ADC triggern,
> der muss wiederum eine Messsequenz für die nötigen Kanäle abfahren, die
> Ergebnisse per DMA ablegen und dann im DMA-Fertig Interrupt kanns mit
> frischen Strom und Spannungswerten losgehen. Dadurch, dass der ganze
> Messvorgang automatisiert in Hardware abläuft, hast du noch fast die
> ganzen 50us für die Berechnungen übrig.
Da sind wir iA mit dem STMf4 dran. Und stolpern ständig über die 
Unzulänglichkeiten des HAL-Treibers :/
Tripple ADC Messung vom Timer getriggert, DMA Transfer funktioniert 
soweit. Wobei wir hier noch intransparente Probleme mit dem DMA bei 
mehreren sequentiellen Messungen im Tripple-Modus haben. Beim F3 bleibt 
ja ohnehin nur der duale Modus. Vllt gibt's dann auch keine Probleme 
mehr.
Auf den HRTIM1 freue ich mich auch schon. Noch ist der F3 nicht 
angegangen worden. 6 FETs mit Pulsmustern die mehrfach ihren Zustand 
während einer Periode ändern betreiben, sollte der aber beherrschen?
Vllt etwas genauer - was mich bei dem Timer etwas stutzig macht, dass er 
laut Beschreibung keinen up/down-counting Modus besitzt. Dennoch sollte 
man mit ihm Pulsmuster, die einem up/down Timer entsprächen, ohne 
weiteres generieren können?

> Für die PLL allein gehen 4-5us
> drauf, eine einzige double Aktion dazwischen bringt u.U. locker einen
> Faktor 10 in der Zeit ein.
> Der o.g. Controller macht es einem relativ leicht, da man ab jetzt zu
> Testen einfach bestimmte Signale auf den DAC legen kann und dann mit dem
> Oszi was zum Analysieren hat.
> Wenn du dann z.B. die gemessenen Spannungswerte in die PLL schiebst,
> musst du an Ausgang der PLL ein phasengleiches Signal messen können das
> spannungsmäßig nicht von der Eingangsspannung abhängig ist.
Das ist ja ein wertvoller Tip!

> Weiterhin
> gibt dir die PLL den aktuellen Winkel (Theta).
> Ich würde sagen, wenn du an dieser Stelle angelangt bist können wir die
> Diskussion wieder aufnehmen. Anderenfalls wird die Erkenntnis reifen:
> "Je tiefer man einsteigt desto mehr weiß man dass man nichts weiß".
Von Tag zu Tag!

> Ich sitze seit einer ganzen Weile schon mit einen kleinen Nucleo
> STM32F334 Board an der Sache. Das o.g. Zusammenspiel der
> Hardwarebaugruppen in dem uC ist schon "etwas" komplexer als das übliche
> Gelabere.
Ein konkrete Frage zu dem Board. Hast Du eine eigene Spannungsversorgung 
und Referenzspannung für die ADCs realisiert (geht das hier überhaupt?) 
oder arbeitest Du mit der gelieferten Verdrahtung? Welche Erfahrung hast 
Du hier gemacht?

> Ich persönlich hasse die HAL-Treiber von ST und verwende sie
> auch nicht. Sie hätten das ganze Verständnis für diese Sache auch nur
> zusätzlich erschwert.
Anfänglich schien es mit HAL einfacher. Aber was das Verständniss 
angeht, hast Du recht. Zudem bieten sie scheinbar nicht alle Optionen, 
die man nutzen möchte. Oder einige Funkionen sind untrennbar in einer 
Funktion zusammengefasst - besonders bei der Trippel-ADC Messung haben 
wir hiermit ein Problem. Wahrscheinlich werden wir in den sauren Apfel 
beißen müssen und die HAL-Treiber nicht mehr verwenden.

> Trotzdem kommt erst mal an diesem Punkt an, dann
> sehen wir weiter. Vor allem könnt ihr dann besser einschätzen ob das
> realistisch ist oder nicht. Und ihr braucht am Ende nicht Kistenweise
> unbenutzte Leistungshalbleiter hier im Forum verticken...
Hehe. Machen wir

: Bearbeitet durch User
von S. K. (hauspapa)


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Wäre es in der angepeilten Leistungsklasse nicht angeraten alle drei 
Phasen zu messen?

Kommt darauf an. Eine Spannungsmessung ist derart billig zu haben, 
sowohl was Geld als auch Bauraum angeht, das währe sparen am falschen 
Ende. Meist wird eher bei der Strommessung gespart, aber selbst oder 
gerade da würde ich den 3. Stromsensor spendieren. Das kann einen sonst 
bei der Platzierung von KOndensatoren zu Verbesserung des EMV Verhaltens 
böse einholen.

In der Folge darf man sich dann wieder überlegen wie man damit umgeht 
das die Summe dreier Messungen Null ergeben sollte, in der Praxis das 
aber durch Messungenauigkeiten nicht stimmt.

nicht den Mut verlieren
hauspapa

von Christof K. (ckris)


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S. K. schrieb:
> Wäre es in der angepeilten Leistungsklasse nicht angeraten alle drei
> Phasen zu messen?
>
> Kommt darauf an. Eine Spannungsmessung ist derart billig zu haben,
> sowohl was Geld als auch Bauraum angeht, das währe sparen am falschen
> Ende.
Wir bleiben dann gerne bei den drei Phasen.

>Meist wird eher bei der Strommessung gespart, aber selbst oder
> gerade da würde ich den 3. Stromsensor spendieren. Das kann einen sonst
> bei der Platzierung von KOndensatoren zu Verbesserung des EMV Verhaltens
> böse einholen.
Das verstehe ich nicht so recht? Du beziehst Dich auf die räumliche 
Anordnung?

> In der Folge darf man sich dann wieder überlegen wie man damit umgeht
> das die Summe dreier Messungen Null ergeben sollte, in der Praxis das
> aber durch Messungenauigkeiten nicht stimmt.
Oje...ja.

>
> nicht den Mut verlieren
Danke :) wir bleiben am Ball!

von Christof K. (ckris)


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@temp
Sag mal, für welches PLL Verfahren hast Du Dich nach Deiner Untersuchung 
entschieden?

von temp (Gast)


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Christof K. schrieb:
> was mich bei dem Timer etwas stutzig macht, dass er
> laut Beschreibung keinen up/down-counting Modus besitzt. Dennoch sollte
> man mit ihm Pulsmuster, die einem up/down Timer entsprächen, ohne
> weiteres generieren können?

Das ist nicht nötig, da es genügend Compare-Register gibt die die 
Ausgänge bedienen. Alles was normalerweise nötig ist hat der. Auch 
mehrere Comperatoren die man direkt für die Fault-Protection nutzen 
kann, ohne dass dafür noch Software laufen muss.

> Tripple ADC Messung vom Timer getriggert, DMA Transfer funktioniert
> soweit. Wobei wir hier noch intransparente Probleme mit dem DMA bei
> mehreren sequentiellen Messungen im Tripple-Modus haben. Beim F3 bleibt
> ja ohnehin nur der duale Modus. Vllt gibt's dann auch keine Probleme

Tripple ADC Messungen habe ich nicht vorgesehen und sind meiner Meinung 
nach auch nicht nötig. Der ADC ist so eingestellt dass er alle Kanäle 
nacheinander bedient. Die Wandlungszeit kann man bis auf 0,2us runter 
einstellen + ein paar ADC-Takte Samplingzeit. 16 verschiedene oder 
gleiche Kanäle kann der dann nacheinander mit einen Rutsch per DMA in 
den Speicher schaufeln, währenddessen die Verarbeitung der letzten 
Periode läuft. Genügend ADCs um alles parallel zu messen (3*U 3*I am 
Eingang +....) gibts bei keinem Controller. Ausserdem reden wir hier von 
verseuchter Netzspannung wo alles andere relevant ist aber nicht ob die 
Messungen mit 1 oder 2us Versatz ausgeführt werden.

Christof K. schrieb:
> Ein konkrete Frage zu dem Board. Hast Du eine eigene Spannungsversorgung
> und Referenzspannung für die ADCs realisiert (geht das hier überhaupt?)
> oder arbeitest Du mit der gelieferten Verdrahtung? Welche Erfahrung hast
> Du hier gemacht?

Nein, darüber denke ich zur Zeit noch nicht nach. Erst mache ich mal den 
Softwareteil in fliegender Verdrahtung ohne Leistungen. Absolute Werte 
sind auch für mich hier nicht so wichtig. Die AC kopple ich kapazitiv 
auf 1/2Vdd ein. Das ist für die PLL ausreichend. Als Stromsensor habe 
ich einen LEM HTB 50-TP /SP5 dran. Der ist zwar auch nicht so besonders 
schnell, dafür gabs den bei eBay preiswert.

von S. K. (hauspapa)


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>Das verstehe ich nicht so recht? Du beziehst Dich auf die räumliche
>Anordnung?

nein auf die Elektrische: Wenn Du zum erreichen eines definierten EMV 
Verhaltens zB. Kondensatoren zwischen DC Seite und den Sternpunkt vom 
Netz benötigst hast Du plötzlich einen AC Pfad an der Elektronik vorbei 
und die Stromsumme geht plötzlich nicht mehr auf.

>Tripple ADC Messungen habe ich nicht vorgesehen und sind meiner Meinung
>nach auch nicht nötig. Der ADC ist so eingestellt dass er alle Kanäle
>nacheinander bedient.

Da hängt jetz viel von Schaltfrequenz und Regelungskonzept ab. Für die 
Spannungen ist es egal, die ändern sich mit 50Hz.  Wenn Du 20kHz incl. 
Ripple Messen möchtest also mit 150kHz Bandbreite aufwärts solltest Du 
für so eine Aussage erst eine Fehlerrechnung machen. Vermutlich landest 
Du aber bei einem Messfehler <0,1% Wenn Du den Strom genauso 
glattbügelst wie  wie die Spannung (was man normal nicht tut). Ist es 
natürlich egal.

Für Sachen wie Samplingzeitpunkte ist es meiner Meinung nach noch etwas 
zu früh.

Lastenheft, Pflichentenheft, Blockschaltbild, Anforderungen an die 
Schnittstellen zwischen den Blöcken, Ausdetailieren der einzelnen Blöcke

So im groben sollte man sich an die Reihenfolge halten.

mal ein sachlicher Faden, wie schön
hauspapa

von temp (Gast)


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S. K. schrieb:
> Da hängt jetz viel von Schaltfrequenz und Regelungskonzept ab. Für die
> Spannungen ist es egal, die ändern sich mit 50Hz.  Wenn Du 20kHz incl.
> Ripple Messen möchtest also mit 150kHz Bandbreite aufwärts solltest Du
> für so eine Aussage erst eine Fehlerrechnung machen. Vermutlich landest
> Du aber bei einem Messfehler <0,1% Wenn Du den Strom genauso
> glattbügelst wie  wie die Spannung (was man normal nicht tut). Ist es
> natürlich egal.

Was heißt Fehler? Es geht nicht um genaue Messungen. Jede Messgröße wird 
bei 20kHz einmal pro 50us gemessen. Ob der relative Punkt 2us früher 
oder später liegt spielt da keine Rolle solange es nicht jittert. 
Jedenfalls nicht für meinen Anwendungsfall.

S. K. schrieb:
> Lastenheft, Pflichentenheft

Das sind Sachen die ich für mein privates Hobby nicht brauche.

von Alexander (Gast)


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Christof K. schrieb:
> was mich bei dem Timer etwas stutzig macht, dass er
> laut Beschreibung keinen up/down-counting Modus besitzt. Dennoch sollte
> man mit ihm Pulsmuster, die einem up/down Timer entsprächen, ohne
> weiteres generieren können?
Da mach dir mal keine Sorgen. Up-Down count oder up-count oder 
down-count ist im Endeffekt nebensächlich. Der Unterschied liegt 
lediglich in den generierten Oberwellen, die bei der Schaltfrequenz 
liegen.

Das sollte deine PFC nicht sonderlich beeinflussen.

von S. K. (hauspapa)


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>Da mach dir mal keine Sorgen. Up-Down count oder up-count oder
>down-count ist im Endeffekt nebensächlich.

Nein der Unterschied ist ob in der Mitte des Pulses ein Event erzeugt 
wird mit dem z.B. ein ADC gestartet werden kann. Leistungselektroniker 
tasten gerne in der Mitte von (dreieckigen) Rippelströmen ab...

Eigentlich haben die STM32 aber ziemlich mächtige Timer. Näher 
beschäftigt habe ich mich aber nur mit den 103ern.

schönen Abend
hauspapa

von Alexander (Gast)


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S. K. schrieb:
> Nein der Unterschied ist ob in der Mitte des Pulses ein Event erzeugt
> wird mit dem z.B. ein ADC gestartet werden kann. Leistungselektroniker
> tasten gerne in der Mitte von (dreieckigen) Rippelströmen ab...
Das stimmt. Das geht meiner Meinung nach allerdings eher in die Richtung 
"optimale" Regelung. Die dahinterliegende Theorie beim Abtasten der 
mittleren Pulsbreite liegt in der mitte von dreieckigen Rippelströmen 
der gefilterte (mittlere) Wert liegt. Leider habe ich meinen 
Arbeitscomputer nicht bei mir, allerdings sollte das folgende Bild 
anschaulich genug sein:
https://www.maximintegrated.com/en/images/appnotes/4087/4087Fig03.gif

Und der innerhalb einer Pulsbreite mittlere Wert ist die gefilterte, 
netzseitige Ausgangsgröße.

Wenn man nun lediglich up-count hat, misst man nicht mehr den mittleren 
Wert, sondern etwas vom Ripple. Das macht die ganze Regelung ein wenig 
unrund, sollte m.W.n. aber dennoch irgendwie stabil sein - oder nicht?
> Eigentlich haben die STM32 aber ziemlich mächtige Timer. Näher
> beschäftigt habe ich mich aber nur mit den 103ern.
>
> schönen Abend
> hauspapa
Dir auch

von S. K. (hauspapa)


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>Vllt etwas genauer - was mich bei dem Timer etwas stutzig macht, dass er
>laut Beschreibung keinen up/down-counting Modus besitzt.

Für STM32F405/415, STM32F407/417, STM32F427/437 und STM32F429/439
Center-aligned mode (up/down counting)
Seite 520 im reference manual (RM0090)

Für STM32F303xB/C/D/E, STM32F303x6/8, STM32F328x8, STM32F358xC, 
STM32F398xE
Seite 538 im reference manual (RM0316)

Für andere Typen sollte das zumindest auf Timer 1&8 auch verfügbar sein.

nur Detail am Rande
hauspapa

von Christof K. (ckris)


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Hallo S.K

Da hast Du Dir ja Arbeit gemacht! Ja definitiv können die das.

Wir werden aber den STM32f334R8 nutzen. Diese Reihe in der f3-Familie, 
ist speziell für Power Conversion gedacht und hat einen High-Resolution 
Timer an Bord - den HRTIM (Seite 621ff. im ref. manual).
Dieser kann bis zu zehn Outputs mit einer wahnsinnig hohen Auflösung bis 
zu ca 217ps bedienen. (wenn's denn einer braucht)
Auch wenn er den Center-Alligned Modus nicht mitbringt, so kann man mit 
seiner Hilfe ein Signal mehrfach während einer PWM-Periode toggeln (wenn 
ich das richtig verstanden habe). Also gute Möglichkeiten seine Regelung 
zu optimieren. Zudem bringt er noch einiges mehr an Funktionalität mit 
als ein "normaler" Timer.

S.K. schrieb:
> Lastenheft, Pflichentenheft, Blockschaltbild, Anforderungen an die
> Schnittstellen zwischen den Blöcken, Ausdetailieren der einzelnen
> Blöcke
Ein wenig existiert hier handschriftlich und gezeichnet. Bald auch 
digital.

Alexander schrieb:
> Das macht die ganze Regelung ein wenig unrund, sollte m.W.n. aber
> dennoch irgendwie stabil sein - oder nicht?
Warum dann nicht besser machen, wenn's geht?
Evtl kann der HIRES Timer einen anderen Timer triggern, welcher dann 
wiederum den ADC triggert.

: Bearbeitet durch User
von Christof K. (ckris)


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@temp
Nochmal die Frage, welche PLL Methode wüsstest Du zu empfehlen? Du 
hattest welche miteinander verglichen, wenn ich mich recht entsinne?

Du sagtest, Du würdest ohne Leistung arbeiten - wie nutzt Du dann den 
LEM-Wandler in Deiner Proto-Regelung? Oder ziehst Du kleine Leistungen 
und hast viele Windungen um den Wandler?

: Bearbeitet durch User
von temp (Gast)


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Christof K. schrieb:
> Nochmal die Frage, welche PLL Methode wüsstest Du zu empfehlen? Du
> hattest welche miteinander verglichen, wenn ich mich recht entsinne?
>
Ich habe die bei TI mit Sogi beschriebene verwendet. Ich bin aber nur 
2phasig unterwegs, deswegen ist das für euch nicht relevant.

> Du sagtest, Du würdest ohne Leistung arbeiten - wie nutzt Du dann den
> LEM-Wandler in Deiner Proto-Regelung? Oder ziehst Du kleine Leistungen
> und hast viele Windungen um den Wandler?

Ich bin einfach mit der Software noch nicht soweit. Der LEM ist auch 
nicht für cycle by cycle Sachen vorgesehen. Und ja, mehrere Windungen 
sind am Anfang ein probates Mittel.

Beim STM32F334 hat jeder der 6 Einzeltimer(A-E) im HRTIM1 4 
Compareregister. Damit kann jeder der zugehörigen 2 Ausgänge zu jedem 
Zeitpunkt eines Zyklus auf 0 oder 1 gesetzt werden. Für eine active 
Graetz-Brücke mit gleichzeitigem Boost-Wandler sind die üblichen PWM 
Erzeugungsmethoden, bei denn nur 1 Register das PWM-Verhältnis bestimmt, 
nicht ausreichend. Da kommt auch mindestens noch 1 Comperator mit ins 
Spiel.

Wie kommt ihr auf diesen Quark?
> Evtl kann der HIRES Timer einen anderen Timer triggern, welcher dann
> wiederum den ADC triggert.
Den ADC oder die ADCs kannst du vom im HRTIM1 enthaltenen Mastertimer 
triggern lassen. Der hat auch 4 Compareregister aber keine Ausgänge nach 
draußen.

von Christof K. (ckris)


Angehängte Dateien:

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> Der LEM ist auch
> nicht für cycle by cycle Sachen vorgesehen.
Da wir noch nicht so viel Ahnung von der Materie haben - was heißt hier 
speziell " cycle by cycle Sachen"?

Nebenbei: Empfiehlt sich für die Gleichstrommessung ein sehr schneller 
Sensor?
Bisher haben wir den ACS758LCB-100U-PFF-T in Betracht gezogen. Ist die 
Response Time von 4us evtl ein Ausschlusskriterium?

> Beim STM32F334 hat jeder der 6 Einzeltimer(A-E) im HRTIM1 4
> Compareregister. Damit kann jeder der zugehörigen 2 Ausgänge zu jedem
> Zeitpunkt eines Zyklus auf 0 oder 1 gesetzt werden. Für eine active
> Graetz-Brücke mit gleichzeitigem Boost-Wandler sind die üblichen PWM
> Erzeugungsmethoden, bei denn nur 1 Register das PWM-Verhältnis bestimmt,
> nicht ausreichend. Da kommt auch mindestens noch 1 Comperator mit ins
> Spiel.
Bisher lernen wir ja noch am f4 mit "normalen" Timern. Daher die Frage 
aus Interesse - wären Pulsmuster wie im Bild an einem Ausgang des 
HIRES-Timers möglich? Wie kommt hier der Komparator ins Spiel? Legt man 
z.B. an einen Pin etwa ein Dreiecksignal an und verschneidet einen 
PWM-Ausgang damit?

> Wie kommt ihr auf diesen Quark?
>> Evtl kann der HIRES Timer einen anderen Timer triggern, welcher dann
>> wiederum den ADC triggert.
> Den ADC oder die ADCs kannst du vom im HRTIM1 enthaltenen Mastertimer
> triggern lassen.
Aus Mangel an Erfahrung (gar keine) mit dem HIRES-Timer.
Wenn man einen Standard Timer nur aufwärts zählen lässt, könnte man 
einen anderen Timer mit diesem triggern, der wiederum Center-Alligned 
ist und den ADC beim Update Event triggert.

: Bearbeitet durch User
von S. K. (hauspapa)


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Jede Schaltflanke kostet Schaltverluste. Man macht also nur die, die 
unbedingt nötig sind und dreht dafür die Schaltfrequenz so hoch, das man 
a) noch genug Zeit zum Messen und Rechnen hat und b) einen die 
Schaltverluste nicht umbringen in Form von Wärme oder schlechtem 
Wirkungsgad.

Warum dann hohe Schaltfrequenz?
bringt a) Regeldynamik b) kleinere, leichtere,verlustärmere und 
überhaupt bezahlbare Drosseln und c) kleinere,leichtere,usw... 
Kondensatoren.

Für besonders schräge Pulsmuster solltest du also eine gute Begründung 
parat haben.

Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem einzigen 
Schritt.(Laotse)
hauspapa

von temp (Gast)


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Christof K. schrieb:
> Bisher lernen wir ja noch am f4 mit "normalen" Timern. Daher die Frage
> aus Interesse - wären Pulsmuster wie im Bild an einem Ausgang des
> HIRES-Timers möglich?

Ja ist möglich.

Christof K. schrieb:
> Bisher haben wir den ACS758LCB-100U-PFF-T in Betracht gezogen. Ist die
> Response Time von 4us evtl ein Ausschlusskriterium?

denke nicht

Christof K. schrieb:
> cycle by cycle Sachen

Wenn ein aktiver Gleichrichter mit BOOST (ala PFC) gebaut werden soll, 
dann muss man den FET ausschalten (und damit den PWM Ausgang) wenn der 
Strom 0 wird den die Drossel treibt. Sonst würde der Strom danach wieder 
aus dem Ladeelko zurückfließen. Das zu detektieren ist mit den ADCs 
nicht so besonders gut möglich. Ausser man benutzt benutzt die 
Spezialmodies des ADCs vom 334 was sicher gehen kann, da er bis runter 
zu 0.2µs Wandlungszeit gehen soll. Häufiger wird dazu aber ein 
Comperator verwendet. Von ein paar Windungen dünnen Draht als 
Zusatzwicklung auf der (PFC)-Drossel wird das Signal abgegriffen.

Christof K. schrieb:
> Aus Mangel an Erfahrung (gar keine) mit dem HIRES-Timer.
> Wenn man einen Standard Timer nur aufwärts zählen lässt, könnte man
> einen anderen Timer mit diesem triggern, der wiederum Center-Alligned
> ist und den ADC beim Update Event triggert.

Mir fehlt wahrscheinlich die Intelligenz um zu verstehen was du hier 
willst, und wer dir den Floh mit dem Center-Alligned als Grundbedingung 
(für was eigentlich) ins Ohr gesetzt hat.

Nochmal zum Verstehen: Wenn deine PWM von 0-10 geht, kannst du den Pin 
bei 4 einschalten und bei 6 aus. Oder bei 3 ein und 7 aus. Oder bei 2 
ein und 8 aus. Denn ADC triggerts du dann immer auf 5 und er ist immer 
in der Mitte. Was ist daran so schwer?

von Christof K. (ckris)


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Guten Abend :)

S. K. schrieb:
> Jede Schaltflanke kostet Schaltverluste. Man macht also nur die, die
> unbedingt nötig sind und dreht dafür die Schaltfrequenz so hoch, das man
> a) noch genug Zeit zum Messen und Rechnen hat und b) einen die
> Schaltverluste nicht umbringen in Form von Wärme oder schlechtem
> Wirkungsgad.
Danke hauspapa. a und b sind mir soweit bekannt.
Was mich hier noch für die Zukunft zu a) interessieren würde... Ich habe 
mal einen von einem Xmega gesteuerten(!) Wechselrichter gebaut (ja man 
glaubt es kaum - der funktioniert sogar) und hier alle Berechnungen für 
die nächste PWM-Periode in der Update-IRQ ablaufen lassen. Dafür wurde 
ich von einigen "Erfahrenen" beinahe gesteinigt. Wo sonst sollte man 
sicher gehen können, dass die Berechnungen zur rechten Zeit erledigt 
werden sollten?

> Warum dann hohe Schaltfrequenz?
> bringt a) Regeldynamik b) kleinere, leichtere,verlustärmere und
> überhaupt bezahlbare Drosseln und c) kleinere,leichtere,usw...
> Kondensatoren.
a) ist mir bisher unbekannt, da ich mit Regelungen bisher nicht viel 
gemacht habe (außer in Simulink). Wie kann man das verstehen? Es wird im 
Endeffekt "schneller" geregelt?

> Für besonders schräge Pulsmuster solltest du also eine gute Begründung
> parat haben.
Gerne :P
In der Arbeit zu der ich hier 
Beitrag "Re: Galvanische Trennung - ja oder nein bei 230V"
verlinkt habe, erklärt der Verfasser, (frei) bei bestimmten 
Sektorübergängen, wenn schaltverlustoptimierte Schaltmuster eingesetzt 
würden, sei eine Anpassung der Pulsmuster notwendig, um 
Netzstromverzerrungen zu reduzieren (S.91ff, besonders S.99, 106-107).
Wobei von anderen (im Forum) an dieser Stelle behauptet wurde, bei 
f_PWM>20kHz sei mit solchen Problemen nicht zu rechnen. Er verweist aber 
auf S.97 auf [34] und [35] - wobei beide (besonders [35]) leider noch 
nicht in meine Hände geraten sind. Hierfür muss ich noch irgendwie 
bestenfalls kostenlosen Zugang zu IEEE Veröffentlichungen bekommen. In 
[35] wird aber mWn mit 20kHz gearbeitet.

> Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem einzigen
> Schritt.(Laotse)
Profan aber weise und passend - gefällt mir! :) Du scheinst ja einen 
interdisziplinären Fundus an Weisheiten mitzubringen!

Abendliche Grüße
Christof

: Bearbeitet durch User
von Alfred B. (alfred_b979)


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Christof K. schrieb:
>> Warum dann hohe Schaltfrequenz?
>> bringt a) Regeldynamik b) kleinere, leichtere,verlustärmere und
>> überhaupt bezahlbare Drosseln und c) kleinere,leichtere,usw...
>> Kondensatoren.
> a) ist mir bisher unbekannt, da ich mit Regelungen bisher nicht viel
> gemacht habe (außer in Simulink). Wie kann man das verstehen? Es wird im
> Endeffekt "schneller" geregelt?

Jedenfalls erfolgt eine schnellere Reaktion, ich meine jetzt nicht im 
Regler, sondern in der Auswirkung. Je höher die Schaltfrequenz, desto 
häufiger (also relativ gesehen schneller) kann überhaupt eine Anpassung 
über die Leistungsschalter erfolgen.

Und "Cycle-by-Cycle Current Limiting" erklärt sich dann selbst, mit den 
letzten beiden Begriffen.

von Christof K. (ckris)


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temp schrieb:
> Ja ist möglich.
Faszinierender Timer!

> Christof K. schrieb:
>> Bisher haben wir den ACS758LCB-100U-PFF-T in Betracht gezogen. Ist die
>> Response Time von 4us evtl ein Ausschlusskriterium?
>
> denke nicht
Das stimmt schon mal zuversichtlich.

Weiß jemand eigentlich, welche Genauigkeiten bei der Messung eines 
Gleichstromes zwischen 0-50A mit einer Methode und vertretbarem Aufwand 
üblich sind?

> Christof K. schrieb:
>> cycle by cycle Sachen
>
> Wenn ein aktiver Gleichrichter mit BOOST (ala PFC) gebaut werden soll,
> dann muss man den FET ausschalten (und damit den PWM Ausgang) wenn der
> Strom 0 wird den die Drossel treibt. Sonst würde der Strom danach wieder
> aus dem Ladeelko zurückfließen.
Das kann ich noch nicht ganz nachvollziehen. Hieße das, der Elko würde 
dadurch die Ausgangsspannung schlechter glätten und unnötig belastet 
werden. Oder gibt es noch weitere Einwände?

> Das zu detektieren ist mit den ADCs
> nicht so besonders gut möglich. Ausser man benutzt benutzt die
> Spezialmodies des ADCs vom 334 was sicher gehen kann, da er bis runter
> zu 0.2µs Wandlungszeit gehen soll. Häufiger wird dazu aber ein
> Comperator verwendet. Von ein paar Windungen dünnen Draht als
> Zusatzwicklung auf der (PFC)-Drossel wird das Signal abgegriffen.
Das hört sich abenteuerlich an. Der Komparator dient also dazu den 
Ausgang unabhängig von den zugehörigen Compare-Registern auf Low zu 
ziehen...? Ist das ein übliches Mittel?

> Mir fehlt wahrscheinlich die Intelligenz um zu verstehen was du hier
> willst, und wer dir den Floh mit dem Center-Alligned als Grundbedingung
> (für was eigentlich) ins Ohr gesetzt hat.
>
> Nochmal zum Verstehen: Wenn deine PWM von 0-10 geht, kannst du den Pin
> bei 4 einschalten und bei 6 aus. Oder bei 3 ein und 7 aus. Oder bei 2
> ein und 8 aus. Was ist daran so schwer?
Ich bezog mich auf die obige Diskussion, den Strom zu messen, wenn er 
seinen Mittelwert durchschreitet, was uA bei einer Messung um die Mitte 
einer PWM Periode der Fall sein soll.
Zudem kenne ich die Center-Alligned Methode von Wechselrichtern her, mit 
der man Oberwellen der Motorströme reduzieren kann. Was der HRTIM so 
alles kann, weiß ich ja noch nicht genau.

> Denn ADC triggerts du dann immer auf 5 und er ist immer
> in der Mitte.
Das heißt, Du würdest ein zusätzliches Compare-Register für die 
Triggerung des ADC benötigen?

von Christof K. (ckris)


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Alfred B. schrieb:
Je höher die Schaltfrequenz, desto
> häufiger (also relativ gesehen schneller) kann überhaupt eine Anpassung
> über die Leistungsschalter erfolgen.
Klingt plausibel. Danke. Habe ich das richtig in Erinnerung, dass eine 
"schnelle" Regelung wiederum Schwingungen der Führungsgröße zur Folge 
haben kann? Oder bringe ich hier etwas durcheinander?


Ich konnte ja nicht die Finger davon lassen, bereits jetzt die obere 
Topologie mit verschiedenen Treibern vereinfacht zu simulieren.
Dabei hat die Simulation mit galvanisch getrennten Treibern 
funktioniert.
Mit Bootstrap basierten Treibern jedoch, funktioniert die Simu nicht wie 
erwartet bis gar nicht. Selbst kann ich mir das nicht erklären - 
eigentlich sollten doch Bootstrap-Treiber auch funktionieren 
können...oder liegt es vielleicht an der Simulation?

von Alexander (Gast)


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Christof K. schrieb:
> Klingt plausibel. Danke. Habe ich das richtig in Erinnerung, dass eine
> "schnelle" Regelung wiederum Schwingungen der Führungsgröße zur Folge
> haben kann? Oder bringe ich hier etwas durcheinander?
Wenn die Regelung zu schnell ist, kann es Überschwinger geben.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d4/Xqt_Regler.png
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberschwingen

> Ich konnte ja nicht die Finger davon lassen, bereits jetzt die obere
> ...oder liegt es vielleicht an der Simulation?

Vielleicht könntest du dein Wissen mit uns teilen, und deine 
Simulationen hier zur Verfügung stellen. Dann haben andere eine Chance, 
dir gezielt zu helfen.

von Christof K. (ckris)


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Alexander schrieb:
> Christof K. schrieb:
>> Klingt plausibel. Danke. Habe ich das richtig in Erinnerung, dass eine
>> "schnelle" Regelung wiederum Schwingungen der Führungsgröße zur Folge
>> haben kann? Oder bringe ich hier etwas durcheinander?
> Wenn die Regelung zu schnell ist, kann es Überschwinger geben.
> https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d4/Xqt_Regler.png
> https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberschwingen
Warum Wiki wenn's auch Forum geht ;) Danke.

>> Ich konnte ja nicht die Finger davon lassen, bereits jetzt die obere
>> ...oder liegt es vielleicht an der Simulation?
>
> Vielleicht könntest du dein Wissen mit uns teilen, und deine
> Simulationen hier zur Verfügung stellen. Dann haben andere eine Chance,
> dir gezielt zu helfen.
Gerne, wenn ich wieder im Hause bin.

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