Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Studium Elektrotechnik & Co.


von Planloser (Gast)


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Hallo werte Mitforisten!

Ich studiere im 3. Semester Elektrotechnik. Das Semester hat gerade erst 
begonnen und ich blicke in zwei Fächern wieder überhaupt nicht durch. 
Mein Gefühl sagt mir, dass die Professoren teilweise unterirdisch 
schlecht sind. Ich denke manchmal, dass sie selbst keine echte 
Vorstellung davon haben, wie die physikalischen Vorgänge in der Realität 
ablaufen, oder was ihre Gleichungen bedeuten. Dementsprechend sieht auch 
die Vorlesung aus. Es geht gerade um Heisenbergsche Unschärfetheorie und 
Co. Es wird ein populärwissenschaftlicher Film abgespielt, der so auch 
im öffentlichen Fernsehen um halb acht auf ZDF laufen könnte. Danach 
wird einfach mal Schrödingers Gleichung hingeklatscht, Potentialtöpfe 
postuliert und mit hübschen Formeln rumgerechnet. Ohne Hintergrund, 
Herleitung oder Erklärung das man eine bestimmte Sache einfach hinnehmen 
muss, weil es in Experimenten so beobachtet wurde, aber sich keine echte 
Erklärung ableiten ließe. Sprich, es ist quasi sowas wie ein 
Grundgesetz.

Auf der anderen Seite ist dieser Typ, der da vorne steht aber nicht 
umsonst Professor. Der muss ja doch mehr Wissen als ich mit meinen zwei 
Semesterchen. Außerdem machen viele Kommilitonen den Eindruck, sie 
verstünden viel besser als ich. Sie sagen das Meißte ist ihnen klar und 
sie können alles im Großen und Ganzen nachvollziehen. Sie sagen auch der 
Professor wäre nicht soo schlecht. Und ich traue einigen Kollegen auch 
viel mehr als mir zu wenn es um das Berechnen von Übungsaufgaben geht. 
Ich bin halt auch sehr faul in der Hinsicht ein bestimmtes Thema jetzt 
sofort zu lernen. Mir macht es halt eher Spaß mich ungezwungen mit einem 
Thema auseinanderzusetzen. Das können auch Themen sein, die aus dem 
ersten Semester oder Richtung Mechanik gehen oder auch Themen, die wir 
vermutlich erst noch haben werden.

Beispielsweise behandelten wir in Elektromagnetische Felder den 
Energiegehalt eines elektrostatischen Feldes (diesen Professor finde ich 
im Übrigen ziehmlich gut). Ich leitete dann Zuhause eben diese Formel 
auf eine andere Weise her. Sowas macht mir echt Spaß, vor allem wenn 
hinterher auch was Sinnvolles rauskommt ;-). Oder aber eine Herleitung 
wie das magnetische Feld eines bewegten Elektrons aussieht, inklusive 
Matlabsimulation. Aktuell die Fourier-Transformation: Über dieses Thema 
bin ich schon sehr früh drübergestolpert (Elektronik ist schon länger 
ein Hobby und die FT kann man bekanntermaßen ziemlich oft brauchen). 
Dabei habe ich zugehörige Formeln (siehe beispielsweise Wikipedia) nie 
verstanden. Dieses Thema kam mir immer mal wieder in den Sinn und 
irgendwann, durch eine Vorlesung in Analysis, kam ich dann auf eine 
Idee: Man könnte eine Transformation in den Frequenzraum doch mit der 
least-squares-Methode und der Sinus- und Cosinusfunktion realisieren. 
Das ganze ginge auch ohne diese seltsamen imaginären Zahlen. Danach ist 
mir dann ein Licht aufgegangen was diese Formeln der FT zu bedeuten 
haben und das Sinus und Cosinus im Prinzip in einem komplexen Ausdruck 
kombiniert sind. Außerdem lässt sich in den Rechnungen auch wunderbar 
eine Verbindung zur Mischung von Signalen erkennen. Quasi sowas wie eine 
weitere Möglichkeit so eine Transformation greifbar zu erklären. Fast 
exakt das Selbe haben wir jetzt auch in Analysis drangenommen. Ich muss 
zugeben auf sowas bin ich dann im ersten Moment schon bisschen stolz, 
dass ich selber drauf gekommen bin. Andererseits ist das alles ja schon 
bekannt und nicht erst seit Gestern. Im Nachhinein hab ich nicht das 
Gefühl eine wahnsinnig tolle geistige Leistung vollbracht zu haben. Auch 
in dieser Vorlesung war wieder das Problem, dass der Professor das Thema 
nicht wirklich so rüberbringt, das ich es so verstehen könnte. Es gab 
kaum Bilder zum Verständnis, zum bildlichen Vorstellen und Begreifen. Es 
wird alles mathematisch irgendwie "von hinten" bewiesen. Versteht mich 
nicht falsch, ich finde es auf jedenfall sinnvoll das Gebäude der 
Mathematik von Grund auf exakt zu beweisen. Sonst wären wir heute nicht 
da wo wir sind. Aber es kann doch nicht der richtige Weg sein jemandem 
die Fourier Transformation zu erklären, indem man anfängt die 
Orthogonalität von Sinus und Cosinus ganz abstrakt mit Vektorprodukt zu 
beweisen? Man muss doch zuerst damit beginnen zu erklären, was es 
bedeutet, dass man eine harmonische Schwingung in Sinus und Cosinus 
eindeutig aufteilen kann. Hätte ich mich nicht vorher selber damit 
befasst, so hätte ich wiedermal Null Plan was abgeht. Überhaupt habe ich 
die ungute Vermutung, dass ich nur dank meines Hobbys überhaupt soweit 
gekommen bin. Und dies sind dann Momente, in denen ich mir ziemlich dumm 
vorkomme. Ich meine zu wissen, dass alle anderen solche Dinge einfach so 
begreifen, indem sie in die Vorlesung gehen und hin und wieder ein 
bisschen üben. Mich beschäftigt so ein Thema ewig und bin dann im 
Endeffekt genausoweit.

Eigentlich bin ich hin und her gerissen zwischen "Ich bin zu blöd und 
schnall es einfach nicht schnell genug und brauche auch viel zu lange 
für Rechenaufgaben" und "Ich nehme alles viel zu genau und will zu viele 
Details gleichzeitig im Kopf behalten". Und dieses ambivalente Gefühl 
macht mich mittlerweile schon ein bisschen fertig. Ich kann mich selber 
nicht einschätzen wo ich stehe, ob ich für ein Studium überhaupt 
geeignet bin. Ich meine, um wieder auf Heisenberg und 
Welle-Teilchen-Dualismus zurückzukommen: Ich kann sowas einfach noch 
nicht so wirklich hinnehmen, ich schweife gedanklich immer wieder ab und 
denke nach, was das zu Bedeuten hat, ob es noch andere Erklärungen gibt. 
Aber wer bin ich, dass ich mir als kleiner Student anmaße sowas 
Grundsätzliches in Frage zu stellen. Wenn ein großer Physiker darüber 
nachdenkt ok, aber ich? Und ist nicht eindeutig klar das Einstein mit 
seiner Aussage "Gott würfelt nicht" falsch lag? Und jeder Andere hat 
einfach kein Problem sowas zu akzeptieren und damit zu rechnen. 
Überhaupt mach ich mir viel zu viel Gedanken über philosophischen schei* 
vom Leben und der Gesellschaft im Allgemeinen, wo ich im Nachhinein 
denke, mit etwas unwichtigerem kann man die Zeit nicht verschwenden. 
Sowas macht doch sonst auch kein vernünftiger Mensch. Warum ich hier 
diesen anonymen Seelenstriptease mache? Keine Ahnung, vielleicht ist es 
ja Anderen ähnlich ergangen, wäre schön zu wissen. Ich will einfach nur 
mal ein paar Meinungen dazu hören, von Leuten die mehr Lebenserfahrung 
als ich haben. So lange sollte der Text im übrigen eigentlich nicht 
werden, aber was solls. Im Übrigen will ich nicht überheblich 
rüberkommen und halte mich eher nicht für überdurchschnittlich schlau, 
befürchte eher ganz das Gegenteil. Ich hab einfach mal frei Schnauze 
geschrieben, respekt wer bis hier hin durchgehalten hat...

von Mark B. (markbrandis)


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Pädagogische Eignung ist kein Auswahlkriterium für Profs. Deshalb findet 
man unter ihnen nicht ganz wenige Fachidioten, die zwar viel wissen, 
aber eben nicht gut darin sind dieses Wissen anderen zu vermitteln.

Ist so gesehen "normal" und gehört zum Alltag eines Studenten - auch 
wenn es so nicht sein sollte.

: Bearbeitet durch User
von Michael W. (Gast)


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Richtig! Es gibt wirklich massenhaft Profs, die nicht gut erklären 
können.  Da muss man eben mal die anderen Studenten fragen. Es wäre im 
Sinne einer guten Ausbildung der Studenten besser, Profs auch auf ihre 
Eigenung als Lehrer zu testen. Oft nehmen sich Hochschulen aber lieber 
einfach einen bekannten Mann rein, der Forschungserfolg hatte.

Besonders an den Unis scheint das so zu sein. Leider muss ich aus 
eigener Efahrung sagen, dass der Umkehrschluss nicht gilt. Es ist nicht 
so, dass die anderen weniger gefragten Profs die dann an die FHs gehen, 
besser sind. Eher anders herum. Viele sind lustlos, weil sie weniger 
bekommen, als ihre Uni-Kollegen.

Wie gesagt, muss man da halt selber schauen, wo man bleibt. Ist ein 
gutes Training für das Berufsleben. Denn die, die einem da was erklären, 
haben noch weniger Ahnung von Pädagogik und Didaktik :-)

Wenn man an der Hochschule wirklich nicht mitkommt, weil man die 
Erklärungen in den Vorlesungen nicht folgen kann, würde ich mir Gedanken 
machen.

Es gibt ja auch Studenten, die garnicht in Vorlesungen gehen und alles 
selber lernen.

von studi (Gast)


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Auch wenn dir Vieles sinnlos erscheint, du brauchst einiges davon in der 
Forschung. Eine Uni will dich auch in die Lage versetzen, später in die 
Forschung zu gehen. Ab dem Grundstudium wird es deutlich besser.

Außerdem muss man auch mal Biss zeigen und nicht direkt im Selbstzweifel 
versinken. Sieh es als Herausforderung. Du zeigst mit deinem Studium, 
dass du in der Lage bist, dich in so ziemlich jedes Thema einzuarbeiten, 
und auch mal Frustration zu ertragen.

von lächler (Gast)


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Planloser schrieb:
> Ohne Hintergrund,
> Herleitung oder Erklärung das man eine bestimmte Sache einfach hinnehmen
> muss, weil es in Experimenten so beobachtet wurde, aber sich keine echte
> Erklärung ableiten ließe. Sprich, es ist quasi sowas wie ein
> Grundgesetz.

Das ist kein Kriterium für die Lehrqualität eines Profs. In 
Naturwissenschaften, und hier besonders in der Quantenmechanik, gibt es 
viele Beobachtungen, die nicht begründbar sind.

von Guest (Gast)


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Jaja die guten Werkstoffphysik Vorlesungen...
Denk ruhig ueber Schriedinger, Heisenberg und co nach, du wirst es kaum 
verstehen (genauso wenig wie die anderen). Aber irgendwann wird dir dann 
einigermassen klar was gemeint ist. Ich kenne keine Erklaerung die einem 
nicht irgendwie plausibel erscheint, wenn man nicht schon verstanden 
hat, um was es geht.

von Stefan S (Gast)


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Was hindert dich fragen zu stellen?
Ich kenne fälle, ib denen Studenten Profs ganze Skripte korrigiert 
haben.

Mal ehrlich du musst sie nehmen wie sie kommen zur not mit nehm buch 
oder so...schaff dir das wissen drauf, es gehört für einen ing dazu sich 
Dinge auch selbst erschließen zu können ;)

von seit Jahren diplomiert (Gast)


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Mir kommt das ganze recht bekannt vor.
Bin kein abstrakter Mathematikliebhaber, geometrische Zusammenhänge sind 
meinem Gehirn lieber, das denkt scheinbar in Vektoren...

Nur durch mein Hobby - und somit vorhandene Anwendungszenarien und 
Vorhaben - war Verständnis für die spätere Verwendung des zu lernenden 
vorhanden - und ganz wichtig : entsprechende __Motivation__ da.
Die Komilitonen ohne Ziele / Visionen - haten es schwerer. (Helmut 
Schmidt..)
Ich erinnere mich noch bestens an eine Industrieelektronkvorlesung wo 
ich meinem Sitznachbarn erkärte, wofür er dieses auch in der Anwendung 
brauchen kann - und er es dann verstand -und fragte - warum es der Prof 
nicht so erklärt.


Problem bei manchen Professoren ist auch während meines Studims gewesen, 
dass die zusammenhänge oft nicht ersteinmal "einfach" vorab erklärt 
wurden, und oft ein übermäßig theoretischer Erklärungsweg die Gehirne 
von mir und den Komilitonen zum Abschalten brachten.
Es gab da aber auch gute, die mit einem kleinen Exkurs (und bisweilen 
Humor) den Bogen von der Anwendung zur Theorie geschlagen haben, und 
danach die Theorie lieferten.

Auch der Zweifel an der einen oder anderen Buch oder Skriptnhat besteht 
und bestand - machmal zu recht.
Währen des Studiums habe ich für mich gelernt, bei veschiedenen Themen 
manche Dinge als "gegeben" hinzunehmen - da man nicht alles bis ins 
letzte Detail herleiten kann, wenn man auch noch ein weiteres Leben 
haben will. Ein bischen festbeißen ist ok - aber nicht zusehr zum 
Pedanten werden.

Siehe die Werkstoffkundevorlesung im Elektrotechnikstudim - da darf man 
auch ohne zuviel Hinterfragen guten Gewissens Lernkärtchen verwenden.

Für die Grundlagen der Physik habe ich das auch so gehalten - es ist 
sowieso noch nicht alles endgültig erklärt - ich wollte (und tue das 
beruflich auch heute) anwendbare funktionierende Geräte entwickeln, da 
ist es, die letzten physikalischen Geheimnisse komplett zu kennen nicht 
wirklich von nöten.
Wer in die Grundlagenforschng gehen will - für den gilt das wiederum 
nicht.

Grundsätzlich wichtige Berechnungsmethoden wurden jedoch fast immer 
nochmals von mir anhand der Skripte oder der Fachliteratur hergeleitet, 
so dass man nicht irgenwelche Wunderformeln in den 
anwendungsorientierten Vorlesungen von Regelungstechnik bis 
Kommunikationstechnik hatte, sondern ein echtes Systemverständnis für 
mich dabei herauskam.  (im Gegensatz zu vielen "das gesamte Semester in 
der Bibliothek Rudellernern" - die sich mit Bergen alter Klausuren 
vergnügten - und Verständnismangel durch Fleiß zu ersetzen versuchten)


Also : das klappt - prioritäten setzen - undwirklich unwichtige Dinge 
auch einfach mal als Gottgegeben annehmen.



P.S. : Im ersten Semester hate ich auch viele Komilitonen - die prahlten 
,das wäre alles einfach, während man sich selbst Gedanken machte. Die 
waren dann aber auch nach 2 Semestern weg...

P.P.S :
Im Hauptstudium wird es schöner, besonders wen man ein paar 
Anwendungsfälle / Projekte im Kopf hat..

von Gästchen (Gast)


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Ein Studium ist eben theorielastig und nicht jeder muss studieren, oder?
Einigen liegt der Bezug zur Praxis viel mehr, ist auch verständlich, 
aber heute ist man natürlich ein Idiot wenn man nicht studiert hat und 
so drängen dort alle Menschen rein die nicht unbedingt Bücherwürmer 
sind. Gegen Bologna-Reform hatten die neuen Studenten nichts gehabt 
sondern es waren fast ausschließlich die alten die mit ihrem Studium 
(Diplom) fast fertig waren, die haben dagegen protestiert. Nun habt ihr 
ihren Bachelor der komplett verschult ist und sehr wenig Praxisbezug 
hat: in der Zeit ist es wahrscheinlich kaum möglich jedes Themengebiet 
gedanklich zu durchleuchten und tatsächlich zu verstehen.
Aber ich muss dir auch Recht geben: man findet auch auf Youtube grausame 
Beispielvideos wo die Profst ihre Formeln einfach sturr vom Zettel auf 
die Tafelschreiben ohne Erklärung der Hintergründe oder Bedeutungen. 
Selbst im Berufsleben merkt man diese Fachidioten schnell dass sie im 
Meeting nicht fähig ist irgendwas zu erkären, da wird lange gestottert 
und dann kommt  nur ein Satz "das ist halt kompliziert". 
Kommunikationskompetenz gleich Null.

von Christian B. (luckyfu)


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ich hatte einen Professor, der hat folgendes gesagt: Jeder kann mit 
Formeln zusammenhänge erklären! Das ist bequem, da Formeln nicht lügen 
und er (der Erklärende) somit immer Recht hat. Wenn man aber will, daß 
die Leute verstehen, was man erklären will, muss man es so aufbereiten, 
wie man es einem Kind erklären würde. Das macht Arbeit und man hat 
nebenbei das Risiko, etwas falsch zu erklären.

Nebenbei bemerkt, habe ich bei diesem Professor z.B. den Zusammenhang 
zwischen den verschiedenen Elektronenbändern innerhalb zwei 
Vorlesungsstunden verstanden, während der Physikprofessor im Semester 
davor das über viele Stunden mit Formeln und Rechnungen (für mich) 
vergeblich versucht hat rüber zu bringen.

Es geht also nicht nur dir so, auch ich tu mich schwer damit, 
Zusammenhänge rein aus der Abstraktheit irgendwelcher Formelgebilde zu 
erkennen. Entweder ich verstehe einen Zusammenhang wenn dieser gut 
erklärt wird, oder ich muss sehr viel Zeit investieren, um das selbst zu 
erarbeiten.

Das Problem ist teilweise auch, daß manche Professoren so viele Aufgaben 
und Projekte an der Backe haben, daß die eigentliche Aufgabe, die Lehre, 
nur noch nebenbei läuft. Wenn jemand jedoch nur etwas nebenbei macht, 
kann man andererseits nicht erwarten, daß er da Unmengen an Zeit 
investiert um das bestmöglichst hinzubekommen.

von Michael W. (Gast)


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Guest schrieb:
> Schriedinger, Heisenberg

Ja, ja der Ernesto Schriedinger, was haben wir seine Gleichungen 
analysiert.

Christian B. schrieb:
> Das Problem ist teilweise auch, daß manche Professoren so viele Aufgaben
> und Projekte an der Backe haben

Das ist das Problem. Man fragt sich, ob man nicht Lehr-Hochschulen 
einrichten sollte, wo sich die Profs wirklich auf das Wesentliche 
konzentrieren, statt nebenher auf Staatskosten forschen zu lassen, um 
dann die Ergebnisse zum Patent anzumelden und in eigenen Firmen zu 
vermarkten.

von tom (Gast)


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Markus W. schrieb:
> Man fragt sich, ob man nicht Lehr-Hochschulen
> einrichten sollte, wo sich die Profs wirklich auf das Wesentliche
> konzentrieren, statt nebenher auf Staatskosten forschen zu lassen,

FH, Berufsakademien, Duale Hochschule BW, Hochschulen (Kunst-, 
Medizinische-, Pädagogische-),  etc. ... kommen doch schon diesen Wunsch 
nach und besitzen deshalb ja auch keine Lehrstühle mit 
wissenschaftlichen Mittelbau und kein bzw. nur ein eingeschränktes 
Promotionsrecht, dafür aber eine höhre Lehrverpflichtung (in SWS). Was 
will man den da noch reduzieren -- etwa ein Verbot von BA- und 
MA-Arbeiten an der Hochschule?;)

von Michael W. (Gast)


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Die Profs an einer gewissen FH, die ich kenne und besucht habe, waren 
kaum in den Lehrveranstaltungen und haben nebenher ihr Ding gemacht. 
Geschickt haben sie ihre Assis.

von Foo (Gast)


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Wie der Hase läuft sieht man doch allein schon an Praktikas: "Ich kann 
das alles". Schnell mal nen copy&paste machen.

Letztendlich muss man im Studium auch Matheformeln reinkloppen, weil das 
so ist. Wie in der Schule nur abstrakter und noch mehr alleinegelassen. 
Das nennt sich dann: "Selbsttändigkeit, man ist ja schließlich kein Kind 
mehr und hat sich freiwillig zum Millitär, sorry Studentenleben 
entschieden.".

Das ganze Leben ist ein Kindergarten, egal wo -.-

Es ist einfach Konkurrzen-Lernen.
Die Klausur hat 2 Stunden, 30 Leute und ich muss Verlierer haben die ich 
durchrasseln lass. Und wenn ich siebe fahr ich hoch bis 80% durchfall.
Wenn du diese Tortur des Studiums erfolgreich durchgestanden hast, dann 
"hast du fürs Leben gelernt, wie man richtig lernt!?", heisst es.
https://www.youtube.com/watch?v=yO6l9gSTH24


>Mal ehrlich du musst sie nehmen wie sie kommen zur not mit nehm buch
>oder so...schaff dir das wissen drauf, es gehört für einen ing dazu sich
>Dinge auch selbst erschließen zu können ;)

Dabei gibs doch auch hier leute die sagen, lern nur 100% nach skript, 
viele profs seien da wie schullehrer: "ich will den lösungsweg so wie in 
meinem skript, basta!".


>Ein Studium ist eben theorielastig und nicht jeder muss studieren, oder?
Ja, und eine Arbeit ist halt knochenlastig und nicht jeder muss 
arbeiten, oder?
Ich finde harte Knochenarbeit sollten ehemaligen Schulhofprügler machen 
müssen oderso.
Schließlich sind die ja so stark, da iss Knochenarbeit so einfach, dass 
es einfach Spaß macht.
Ist ja schließlich sowas wie Sport. Und Sport ist doch toll.

von Popel (Gast)


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Mein Studium an der FH war ein Witz. Wer sich am besten beim Prof 
eingeschleimt hat, hat die besten Noten bekommen. Die Kings unter den 
Studis waren die mit alten Prüfungslösungen. Der Studienerfolg hing zum 
großen Teil davon ab dass man die richtigen Mitstudente kannte.
Ein Prof hat gerne mal Vorlesungen aus drei völlig verschiedenen 
Fachgebieten gegeben, zu denen er keinerlei berufliche Praxis hatte.
Die Noten die auf diese Weise entstehen sind wertlos. Das wissen die 
Firmen aber auch.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Popel schrieb:
> Mein Studium an der FH war ein Witz. Wer sich am besten beim Prof
> eingeschleimt hat, hat die besten Noten bekommen.
> ....
> ....
> Die Noten die auf diese Weise entstehen sind wertlos. Das wissen die
> Firmen aber auch.

Ja, und da gab`s genügend von solchen Studi`s, die noch dazu billig im 
Studentenheim wohnten.

Markus W. schrieb:
> Die Profs an einer gewissen FH, die ich kenne und besucht habe, waren
> kaum in den Lehrveranstaltungen und haben nebenher ihr Ding gemacht.
> Geschickt haben sie ihre Assis.
Die haben Assi`s an einer FH?
Echt Luxus-FH.
Ich kannte das nur so, dass bewust Prof.-stellen unbesetzt waren und die 
Lehrveranstaltungen von "billigen" Lehrbeauftragten gehalten wurden.
Die "Betreuung" von den Lehrbeauftragten machten die regulären Profs und 
konnten sich dafür gewisse SWS-Zeiten als "Aufwand" auf ihr Lehrdebutat 
gegenrechnen lassen.

tom schrieb:
> Markus W. schrieb:
>> Man fragt sich, ob man nicht Lehr-Hochschulen
>> einrichten sollte, wo sich die Profs wirklich auf das Wesentliche
>> konzentrieren, statt nebenher auf Staatskosten forschen zu lassen,
>
> FH, Berufsakademien, Duale Hochschule BW, Hochschulen (Kunst-,
> Medizinische-, Pädagogische-),  etc. ... kommen doch schon diesen Wunsch
> nach und besitzen deshalb ja auch keine Lehrstühle mit
> wissenschaftlichen Mittelbau und kein bzw. nur ein eingeschränktes
> Promotionsrecht, dafür aber eine höhre Lehrverpflichtung (in SWS). Was
> will man den da noch reduzieren -- etwa ein Verbot von BA- und
> MA-Arbeiten an der Hochschule?;)
Fachakademien nennt sich das!

von tom (Gast)


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http://www.km.bayern.de/eltern/schularten/fachakademie.html

>>Abschlüsse: Staatliche Abschlussprüfung, nach bestandener Ergänzungsprüfung
>>Fachhochschulreife, bei sehr guter Gesamtnote in beiden Zeugnissen
>>fachgebundene Hochschulreife

Cha-woma M. schrieb:
> Fachakademien nennt sich das!

http://www.km.bayern.de/eltern/schularten/fachakademie.html

>>Abschlüsse: Staatliche Abschlussprüfung, nach bestandener Ergänzungsprüfung
>>Fachhochschulreife, bei sehr guter Gesamtnote in beiden Zeugnissen
>>fachgebundene Hochschulreife

Das sind doch quasi berufliche Schulen die z. B. zum Techniker führen 
und ggf. die Fachhochulreife beinhalten -- diese, die 
Fachhochschulreife, ist doch i. d. R. die Vorraussetzung zu einen 
>>ordentlichen<< Studium, oder? Wie soll's diese Einrichtungen, denn 
eine "Lehr-Hochschule" sein, wenn deren Abschluss erst zur Aufnahme 
eines (Fach-)Hochschulstudiums berechtigt?

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