Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Sicherungstyp für Platine


von Jan R. (jan-r)


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Gute Tag Community,


Ich bin auf der Suche nach einer Sicherung für meine Schaltung.
Ich möchte etwa 20 IC(CD4000serie) eine paar LEDs und Mosfets betreiben.
Dafür ist ein 7810 vorgesehen.

Welchen Sicherungstypen könnt ihr mir empfehlen?

Ich bin mir auch noch nicht so richtig sicher wo ich diese Platzierung 
soll.
Eigentlich ja zwischen 7810 und der Eingangspannung aber der 7810 
verdrängt ja 1,5A und die anderen Bauteile zusammen vieleicht so 
300-600mA.!?
Beides soll ja abgesichert sein!?

Für Hilfe bin ich sehr dankbar:)

Grüße
Jan

von Ion (Gast)


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Jan R. schrieb:
> verdrängt

meinst du verträgt ?

Jan R. schrieb:
> Beides soll ja abgesichert sein!?

Nein.

Jan R. schrieb:
> aber der 7810
> verträgt ja 1,5A

Das ist ja wohl egal. Abgesichert wird der kleinste maximale Strom. Und 
dann ganz vorne.

Sicherungen löse ja nicht sofort aus...

von Jan R. (jan-r)


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ja, ich meinte verträgt.


Sollte ich bei jedem IC eine Sicherung einplanen?

Wenn ja, welche könntest du mir empfehlen?

von Andreas K. (akpsv)


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Jan R. schrieb:
> Sollte ich bei jedem IC eine Sicherung einplanen?

Nein

Welche Sicherung man verwendet steht auf dem Trafo.
Beispiel: SEC1 15V / 5VA
          SEC2 15V / 5VA
          SEC2 x 400mAT

Im Bild mein Netzteil als Beispiel.

Gruss Andy

von M. K. (sylaina)


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Andreas K. schrieb:
> Welche Sicherung man verwendet steht auf dem Trafo.

Nur wenn man mit der Sicherung den Trafo absichern will. Es gibt aber 
auch Sicherungen, damit will man den nachfolgenden Schaltungsteil 
absichern. Das ist übrigens auch der übliche Einsatz einer Sicherung 
(ich kenne keinen Anwendungsfall wo die Sicherung den vorgeschalteten 
Schaltungsteil schützen soll)

von Jan R. (jan-r)


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Danke für eure Antworten

Aber wie muss ich den jetzt vorgehen wenn ich die Schaltung und nicht 
den Trafo absichern möchte?

von michael_ (Gast)


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Gar nicht!
Einmal macht das dein 7810 und zweitens sichern sich die LED selber.
Wenn sie kaputt sind, sind sie eben kaputt.
Eine Sicherung hilft da auch nicht mehr.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Hast du einen Netztrafo mit Gleichrichter in der Schaltung?

von michael_ (Gast)


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Jan R. schrieb:
> Aber wie muss ich den jetzt vorgehen wenn ich die Schaltung und nicht
> den Trafo absichern möchte?

Er will aber nicht die Stromversorgung, sondern seine Schaltung 
absichern!

von user (Gast)


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Ja aber eine Sicherung bringt da gar nix

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

laut deiner Logik wären dann im Auto alle KFZ Sicherungen überflüssig?

Wir wissen doch gar nicht wie seine weitere Schaltung angeschlossen ist. 
Vielleicht will er ein durch scheuern von Kabeln absichern oder 
ähnliches.

von Herbert (Gast)


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user schrieb:
> Ja aber eine Sicherung bringt da gar nix

So lange der Trafo nicht gegen dauerhafte Überlast gesichert ist (was du 
nicht weisst) ist diese Schmelzsicherung lebenswichtig, damit der Trafo 
bei einer sekundärseitigen Überlast (z.B. Kurzschluss in der Schaltung) 
nicht abbrennt. Im Zweifelsfall ist eine solche Sicherung immer 
vorzusehen! (Entgegen vieler Forenmeinung). Trafoschutz, Brandschutz

Über die Sinnhaftigkeit der Sicherung zum Schutze der nachfolgenden 
Schaltung kann man diskutieren. Sie natürlich schon was zum 
Schaltungsschutz, die Frage ist nur ob es "genug" im Sinne des Erfinders 
ist. Das ist natürlich kein effektiver Überlastschutz für den 
Linearregeler oder nachfolgende aktive Bauelemente.

Sinnvoll wäre evtl. zusätzlich eine richtig dimensionierte Polyfuse. Bei 
der kann man davon ausgehen, dass sie nach ca. 5-10s Überlast den Strom 
reduziert. Es ist anzumerken, dass eine Polyfuse in keinster Weise ein 
Sicherungsersatz ist!

Ansonsten könnte man eine elektronisch Sicherung in Betracht ziehen. Für 
größere Ströme könnte man PROFETs nehmen oder man baut sich selbst was 
komplexeres mit einer Hand voll Bauelemente. Nur um Beispiele zu nennen: 
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/i_sens.htm (Teil 2 
zur Praxis), http://knollep.de/Hobbyelektronik/projekte/10/index.htm, 
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektronische_Sicherung, 
http://www.google.com/patents/DE3705177A1?cl=de, ...

von M. K. (sylaina)


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Herbert schrieb:
> So lange der Trafo nicht gegen dauerhafte Überlast gesichert ist (was du
> nicht weisst) ist diese Schmelzsicherung lebenswichtig, damit der Trafo
> bei einer sekundärseitigen Überlast (z.B. Kurzschluss in der Schaltung)
> nicht abbrennt. Im Zweifelsfall ist eine solche Sicherung immer
> vorzusehen! (Entgegen vieler Forenmeinung).

Das ist nicht ganz richtig: Eine Sicherung hat nie die Aufgabe den 
vorgeschalteten Schaltungsteil abzusichern sondern sie soll immer nur 
den nachfolgenden Schaltungsteil absichern.
Der nachfolgende Schaltungsteil soll natürlich nicht den Trafo 
überlasten, dadurch, bei korrekter Auslegung, sichert die Sicherung 
automatisch auch den Trafo ab. Wie aber schon gesagt, das ist aber nicht 
ihre Aufgabe.
Als Beispiel schaust du am besten mal in deinen Sicherungskasten. 
Addiere alle Sicherungsnennströme und vergleiche sie mit dem 
Sicherungsnennstrom der Sicherungen im Hausanschlusskasten. Beispiel von 
mir: Ich hab hier 12 16 A Automaten, vorm Zähler sitzen drei 63 A 
Sicherungen. 12 Sicherung auf 3 Phasen verteilt macht 4 Sicherungen pro 
Phase, also 4 * 16 A sind 64 A…Ups, da sollte ich besser nicht alle 
Stromkreise gleichzeitig voll belasten, wie? Und den Herd&DLH mit seinen 
25 A Sicherungen sind da noch nicht mit berücksichtigt.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Ich recycle mal ein Bild, das ich die Tage schonmal hochgeladen habe.

Such Dir hier was aus:
http://www.littelfuse.com/~/media/electronics/datasheets/resettable_ptcs/littelfuse_ptc_1812l_datasheet.pdf.pdf

Wenn Du einzelne Subsysteme schützen willst, setzt Du vor diese jeweils 
eine passend bemessene Sicherung.

Enjoy,
 Marcus

von Herbert (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Herbert schrieb:
>> So lange der Trafo nicht gegen dauerhafte Überlast gesichert ist (was du
>> nicht weisst) ist diese Schmelzsicherung lebenswichtig, damit der Trafo
>> bei einer sekundärseitigen Überlast (z.B. Kurzschluss in der Schaltung)
>> nicht abbrennt. Im Zweifelsfall ist eine solche Sicherung immer
>> vorzusehen! (Entgegen vieler Forenmeinung).
>
> Das ist nicht ganz richtig: Eine Sicherung hat nie die Aufgabe den
> vorgeschalteten Schaltungsteil abzusichern sondern sie soll immer nur
> den nachfolgenden Schaltungsteil absichern.

Im Prinzip stimmt das natürlich, bei einem ungeschützten Trafo erfüllt 
aber die sekundärseitige Sicherung auch diese wichtige Aufgabe. Das 
heißt natürlich nicht dass die Primärseitige Sicherung fehlen darf !

von Peter R. (pnu)


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Sicherungen sind nur in Ausnahmefällen fähig, Halbleiter zu schützen, 
ihre Aufgabe ist es, Folgefehler zu verhindern.

Wegen des ganz andren Temperaturverhaltens ist es fast unmöglich, den 
Halbleiter durch eine Sicherung zu schützen, ohne um den Faktor 2 unter 
seinen Grenzwerten zu bleiben.

Eine Sicherung vor dem Trafo ist also sinnvoll.

Sie schützt sowohl bei Windungsschluss als auch bei Defekt im 
Gleichrichter als auch bei Defekt im Ladekondensator als auch bei Defekt 
in evtl. Endstufe bei Leitungsverstärkern. Selektiv eine Folgestufe zu 
schützen ist sehr aufwändig, meist muss man fast im Faktor 2 auf 
eigentlich mögliche Grenzwerte verzichten.

Dazu kommt ein weiterer Vorteil:
Wenn eine Sicherung auf der 230V-Ebene sitzt, ist ihr Widerstand meist 
zu vernachlässigen. Auf der Niederspannungsseite stört ihr Widerstand im 
Quadrat zum Übersetzungsverhältnis der Spannungen. Eine Sicherung in der 
12V-Ebene stellt bei gleicher Leistung eine 400-fach größere Störung dar 
als bei 240V.

In Deinem Fall gehört die Sicherung VOR den Trafo, bei 240V stört sie am 
wenigsten und schützt gegen die Folge von Defekten in Trafo, Brücke und 
Ladekondensator. (aber nicht vor den Defekten selbst)
Das folgende Spannungsregler-IC schützt bei Defekten in der restlichen 
Schaltung.

Übrigens: bei kleinen Leistungen gibts "kurzschlussfeste" Trafos. Dann 
kommst Du ganz ohne Sicherung aus.

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