Guten Abend, mich beschäftigen schon lange einige Fragen zur Selbstinduktion einer Spule. Also der generelle Effekt ist mir bekannt, ich schalte ab, das Magnetfeld ändert sich schnell durch entfallen des Stromes, Spannung wird induziert. Nun redet man immer von Spannungsspitzen. Kann diese Spannung, die durch Selbstinduktion entsteht größer sein als die, die ich angelegt habe? Sagen wir mal ich schalte im positiven Scheitelpunkt meiner 230V die Schaltung aus. Eben hatte ich also eine Spannung von 230V * Wurzel(2) = ~325V Kann die Spannung durch Selbstinduktion nun größer sein? Wirkt sie auch/nur in die Positive Richtung? Könnte ich damit einen Kondensator auf ein höheres Potential laden als Unenn allein durch das Ausschalten meiner Anlage? Beste Grüße
Och... Beim Einschalten sind Widerstände im Spiel. Und sei es nur der Innenwiderstand der Stromquelle. Beim Abschalten ist der Kreis meist offen. Kein Lastwiderstand wo was verbraten werden könnten. Eine 12V Relaisspule schafft ein vielfaches der 12V. Eine 12V Zündspule (ohne Kondensator) auch 500V auf der Primärseite Sperr schrieb: > Kann diese Spannung, die durch Selbstinduktion entsteht größer sein als > die, die ich angelegt habe? Ja! Erheblich größer.
> Könnte ich damit einen Kondensator auf ein höheres Potential laden als > Unenn allein durch das Ausschalten meiner Anlage? Ja, das ist das Prinzip eines Step-Up-Konverters (Ladungspumpe). Eine Spule wird mit einem Strom bei geringer Spannung beschickt, und dann wird schnell auf einen Kondensator umgeschaltet - das zusammenbrechende Magnetfeld treibt einen Strom in den Kondensator, in dem sich dadurch eine theoretisch unbegrenzt wachsende Spannung aufbaut.
1. nimm ein normales 12V Relais 2. schließe die Spule an 12V an 3. halte einen Finger an beide Spulenanschlüsse 4. nimm eines der Kabel weg ohne die Anschlüsse loszulassen
Gerade das Wort Ladungspumpe habe ich heute beim Stöbern gehört und gegoogelt wollte bei Zeit mal schauen was das ist aber nun wurde es ja schnell erklärt. Interessante Antworten.
S. R. schrieb: > das ist das Prinzip eines Step-Up-Konverters Ja. https://de.wikipedia.org/wiki/Aufw%C3%A4rtswandler S. R. schrieb: > Ladungspumpe Nein. https://de.wikipedia.org/wiki/Ladungspumpe
In der Induktivität wird Energie gespeichert. Diese ist L * I ² / 2 Wird die Induktivität abgeschlossen, fließt kein Strom durch diese. Die Energie wird in der Wicklungskpazität gespeichert. Das ist c * U ² / 2 Setze beide Gleichungen gleich und löse auf U aus, errechnetst Du das hohe U.
Sperr schrieb: > Kann diese Spannung, die durch Selbstinduktion entsteht größer sein als > die, die ich angelegt habe? Locker ... > Also der generelle Effekt ist mir bekannt, Dann guck dir dazu mal an, wie die Spannung von der Feldänderung abhängt. Das Feld hängt dabei direkt am Strom. https://de.wikipedia.org/wiki/Elektromagnetische_Induktion#Allgemeines
Hi Wolfgang schrieb: > Dann guck dir dazu mal an, wie die Spannung von der Feldänderung > abhängt. Das Feld hängt dabei direkt am Strom. > https://de.wikipedia.org/wiki/Elektromagnetische_Induktion#Allgemeines Ja, so haben wir es mal im Physikunterricht gelernt. Spannung ist abhängig von der Anzahl Windungen und der Geschwindigkeit, wie der Magnet an der Spule vorbeigeführt wurde. Nun ist da zwar kein Magnet im Spiel, aber ein Magnetfeld, welches sich ganz schnell ändert. Den Rest erledigen die vielen Windungen des Kupferdrahtes auf der Relaisspule. Ganz grob gesagt: Da dort kein Strom fließt, weil die Spule ja eigentlich hochohmig im Schaltkreis liegt, bricht das Magnetfeld sehr schnell zusammen. Und ohne Maßnahmen steigt dann die Spannung sehr hoch an. Irgendwann wird dann die Sperrspannung überschritten und so wird Stück für Stück die Halbleiterschicht zerstört. Irgendwann gibt eine Elektronik dann halt auf. Ein externer Transistor braucht vielleicht etwas länger wie der Transistor im µC. Gruß oldmax
Sperr schrieb: > Gerade das Wort Ladungspumpe habe ich heute beim Stöbern gehört und > gegoogelt wollte bei Zeit mal schauen was das ist aber nun wurde es ja > schnell erklärt. > Interessante Antworten. Eine Ladungspumpe ist so ziemlich genau das Gegenteil eines Schaltreglers mit induktiven Bauelementen. Bei normalen Schaltreglern werden die Komdensatoren ausschließlich zur eingangs- und ausgangsseitigen Pufferung eingesetzt. Es gibt jedoch auch Schaltungen, bei denen induktive und kapazitive Bauelemente gekoppelt werden, z.B. bei der Cuk-, Zeta- oder SEPIC-Schaltung. Beim Royer-Konverter verwendet man sogar einen RC-Schwingkreis.
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