Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik [Rpi2] Haus "einschalten" -- fettes Schütz ansteuern


von Carsten P. (r2pi)


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Hallo,

es geht hier um ein kleines Demo-Projekt, um ein paar Skeptiker zu 
überzeugen, dass teure Zeitschaltuhren Marke "Theben" und sowas micht 
mehr unbedingt Stand der Dinge sind. (Ja, klar hat ein Raspberry Pi kein 
CE-Zeichen... Wie gesagt: Demo-Projekt!)

Eigentlich bin ich mir in Sachen Schaltung recht sicher, aber da ich 
hier schon oft große "Aha!"-Effekte gehabt habe, schreibe ich meine Idee 
mal hin und hoffe auf Rückmeldungen, egal ob "ja, passt" oder "nee, guck 
mal hier und da"...

Also...
1. GPIO über einen 1kOhm-Widerstand auf die Basis eines in 
Kollektorschaltung (5V) betriebenen BC337-40.
2. Der T steuert ein Printrelais (FiC FRT5-DC05V), das bei 5V einen 
Haltestrom von 28mA haben möchte. Das Kerlchen schaltet bis 250V~ und 
bis 62,5VA~ dauerhaft.
3. Parallel dazu eine Z-Diode mit 18V/2W und eine 1N4148.
4. Das kleine K schaltet das dicke K, den Klotz der Sorte "Siemens 
3RT2337-1AL20". Das hat eine Anzugsscheinleistung von 210VA~ und eine 
Haltescheinleistung von 17,2VA~. Ob das kleine K die 210VA~ kurzfristig 
erträgt, kläre ich gerade noch mit dem Hersteller.

Die Verbindung zwischen dem kleinen K und dem dicken K denke ich mir 
(wie gesagt, Demo-Projekt) so, dass ich auf die Platine, auf der die 
ganze Ansteuerung sitzt, eine 2-polige Phoenix-Löt-/Schraubklemme baue, 
dann mit einem Stück YSLY-JZ 2x1,5 (liegt hier so rum) zum Schütz gehe, 
das ich für die Demo auf eine Hutschiene in einem momentan halbleeren 
Verteiler klipse.

An dem Schütz wird nur eine kleine ohm'sche Last hängen (im Verteiler 
ist eine noch unverdrahtete Steckdose eingeflanscht, die ich für den 
Effekt nutzen möchte, indem ich einfach eine Schreibtischlampe 
einstecke), trotzdem würde ich ihm ein RC-Glied verpassen, einfach der 
Vollständigkeit halber.

Nebenher wird der RPi dann über einen kleinen Brüllwürfel "Also, sprach 
Zarathustra" als MP3 abspielen :)

LG
Carsten

von Hubert G. (hubertg)


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1. Den Transistor solltest du in Emitterschaltung betreiben.

3. Ob die Z-Diode 2W haben muss?

von Toni Tester (Gast)


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Carsten P. schrieb:
> ... um ein kleines Demo-Projekt, um ein paar Skeptiker zu
> überzeugen, dass teure Zeitschaltuhren Marke "Theben" und sowas micht
> mehr unbedingt Stand der Dinge sind.

Einspruch: Zeitschaltuhren haben durchaus nach wie vor ihre Berechtigung 
und sind quasi aktueller denn je. Das mag zwar für manchen Hobbybastler 
schwer vorstellbar sein, aber es gibt tatsächlich (nicht wenige) Leute, 
die einfach eine robuste, funktionierende, einfach verständliche Lösung 
für ein überschaubares Problem wollen - ohne (im Bestandsbau) die 
komplette Elektrik rauszureißen und zu erneuern oder (im Neubau) auf 
Hausbussysteme, "Smart Home" etc. zu setzen.

> (Ja, klar hat ein Raspberry Pi kein CE-Zeichen [...]

Richtig. Daher würde ich vorschlagen, dass du dir zum Spaß mal 
entsprechende Steuerungen (SPS, Industriesteuerung, "Haus-SPS") und 
deren Preise anschaust. Der Testaufwand, Papierkram usw. will eben 
bezahlt werden, und ich als Kunde gebe lieber etwas mehr Geld aus und 
kann dann ruhig schlafen in dem Wissen, dass, falls etwas passieren 
sollte, ich nicht z. B. vollständig von der Versicherung im Regen stehen 
gelassen werde, weil ich die komplette Hauselektrik durch irgendeine 
Frickellösung ersetzt habe.

> 1. GPIO über einen 1kOhm-Widerstand auf die Basis eines in
> Kollektorschaltung (5V) betriebenen BC337-40.

Auf diese Schaltungsdetails inkl. Freilaufdiode etc. gehe ich nicht ein; 
siehe Artikel Relais mit Logik ansteuern.

> 2. Der T steuert ein Printrelais (FiC FRT5-DC05V), das bei 5V einen
> Haltestrom von 28mA haben möchte. Das Kerlchen schaltet bis 250V~ und
> bis 62,5VA~ dauerhaft.

Vollkommen ungeeignet, sofern das Relais gleichzeitig die galvanische 
Trennung zwischen µC und der Netzspannung darstellen soll.
Auch hierzu gibt es hier schöne Artikel; bin nur gerade zu faul zum 
Suchen.

> 3. Parallel dazu eine Z-Diode mit 18V/2W und eine 1N4148.

S. 1.

> 4. Das kleine K schaltet das dicke K, den Klotz der Sorte "Siemens
> 3RT2337-1AL20". Das hat eine Anzugsscheinleistung von 210VA~ und eine
> Haltescheinleistung von 17,2VA~. Ob das kleine K die 210VA~ kurzfristig
> erträgt, kläre ich gerade noch mit dem Hersteller.

Keine Ahnung, was du mit einem 72kW-Schütz schalten willst, aber gut, 
jedem das Seine.

> Die Verbindung zwischen dem kleinen K und dem dicken K denke ich mir
> (wie gesagt, Demo-Projekt) so, dass ich auf die Platine, auf der die
> ganze Ansteuerung sitzt, eine 2-polige Phoenix-Löt-/Schraubklemme baue,
> dann mit einem Stück YSLY-JZ 2x1,5 (liegt hier so rum) zum Schütz gehe,
> das ich für die Demo auf eine Hutschiene in einem momentan halbleeren
> Verteiler klipse.

YSLY ist 300V/500V -> passt. Stromstärke (Vorsicherung gemäß Verlegeart) 
beachten.

> An dem Schütz wird nur eine kleine ohm'sche Last hängen (im Verteiler
> ist eine noch unverdrahtete Steckdose eingeflanscht, die ich für den
> Effekt nutzen möchte, indem ich einfach eine Schreibtischlampe
> einstecke), trotzdem würde ich ihm ein RC-Glied verpassen, einfach der
> Vollständigkeit halber.

Kann man machen; muss man eben richtig dimensionieren. Sinn erschließt 
sich mir bei einer Schreibtischlampe nicht so wirklich.

von ?!? (Gast)


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Toni Tester schrieb:
> falls etwas passieren
> sollte, ich nicht z. B. vollständig von der Versicherung im Regen stehen
> gelassen werde,
Carsten P. schrieb:
> es geht hier um ein kleines Demo-Projekt


Toni Tester schrieb:
> Keine Ahnung, was du mit einem 72kW-Schütz schalten willst, aber gut,
> jedem das Seine.
Carsten P. schrieb im Titel des Threads:
> [Rpi2] Haus "einschalten" -- fettes Schütz ansteuern


Toni Tester schrieb:
> Sinn erschließt
> sich mir bei einer Schreibtischlampe nicht so wirklich.
Carsten P. schrieb:
> (wie gesagt, Demo-Projekt)

;-)

von Carsten P. (r2pi)


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@Toni Tester:

Erstmal danke für deine ausführliche Antwort! Und sei dir sicher, ich 
habe mir aus lauter Langeweile und Materialüberfluss da, wo ich gerade 
arbeite, auch schon aus einer Theben-Zeitschaltuhr, einem kleinen 
Eltako-Relais und einem Spelsberg-Kleinverteiler einen Lichtwecker 
gebaut.

Die Sache ist aber doch die:
Eine Zeitschaltuhr ist üblicherweise in einem Verteiler verbaut. Die 
Hausfrau von Nebenan traut sich da genauso wenig hinein mit ihren 
Fingern wie ein Hausmeister oder der Vermieter oder der Werkstattleiter. 
Alle die würden den Elektriker rufen, um da was zu verändern. Gut, kann 
man jetzt "Arbeitsplatzerhaltungsmaßnahme" nennen, aber das ist 
heutzutage für so einen Fall genauso sinnvoll wie eine Umschulung zum 
Schuhezubinder. Heutzutage nimmt man sein Smartphone, ruft einen URI 
auf, klickt ein paar Parameter zurecht, authentifiziert sich, und 
fertig. Oder man macht das per Sprachsteuerung. Ich arbeite noch daran, 
dass der, den ich eigentlich überzeugen will, nur sagen muss: "Computer! 
Jean-Luc Picard, Captain, Autorisation Drei Acht Alpha Tango! Licht an!" 
;)

Auch wenn es noch viele Macken hat, kann ich meinen Rpi ("sie"... hört 
auf den Namen "Tessi", SVOX-Pico und einer selbst gehackten Version von 
Jasper seien Dank) inzwischen nach der Temperatur im Zimmer fragen und 
das TV-Programm umschalten lassen. (Ja, im Moment fliegen hier noch 
unendlich viele Drähte durch die Bude, ich suche noch nach einer 
wirklich preiswerten, sehr kompakten und eben auch VDE/CE-konformen 
I²C-Lösung über WiFi).

Worauf ich hinaus will... Wenn so ein kleiner Quadratlatschen aus 
Epoxydharz, ein paar Käfern und Vogelfutter all das und noch viel mehr 
(schonmal ne Zeitschaltuhr gesehen, die weiß, wie die Feiertage in 
diesem Jahr liegen?) kann und nebenher noch Musik spielt und den Takt 
mit einem Schütz klopft, dann sollten sich B-J, Gira, Theben und auch 
die global players wie eben Siemens darauf einstellen, dass die 
Graswurzel-Bewegung der "Maker" ein bisschen die Frequenz erhöht ;)

Noch zu deinem Post:
- Siehst du, gut, dass du geschrieben hast, die Vorsicherung hätte ich 
glatt ausgelassen. Ist zwar "nur" ein Demo-Projekt, aber das Ding gehört 
da ohne Wenn und Aber rein.
- Ich werde "Tessi" sicher nicht verheizen. Lieber lasse ich das Projekt 
scheitern als "meine Tessi" verbraten ;) "Ihr" Backtracking 
Neuro-Netzwerk steht weit oben auf der Liste, damit sie nicht immer mit 
"Ich habe nicht verstanden" auf "Hallo, Tessi" antwortet ;) Eigentlich 
will ich damit sagen, dass ich, bevor ich das Zeug wirklich 
zusammendrahte, nochmal alles mit SEHR viel Geduld durchrechnen werde. 
Hey, "sie" ist inzwischen (ja ja, frei fliegend auf das besagte 
Eltako...) mein Wecker, ohne "sie" würde ich verschlafen ;)

LG

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Carsten P. schrieb:
> (Ja, klar hat ein Raspberry Pi kein CE-Zeichen... Wie gesagt:
> Demo-Projekt!

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c7/Raspberry_Pi_2_Model_B_v1.1_top_new.jpg

Sieh mal oben links. Natürlich ist das ein CE-Zeichen. Sonst dürfte das 
Ding gar nicht in Europa an Endverbraucher abgegeben werden.

von Carsten P. (r2pi)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Carsten P. schrieb:
>> (Ja, klar hat ein Raspberry Pi kein CE-Zeichen... Wie gesagt:
>> Demo-Projekt!
>
> 
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c7/Raspberry_Pi_2_Model_B_v1.1_top_new.jpg
>
> Sieh mal oben links. Natürlich ist das ein CE-Zeichen. Sonst dürfte das
> Ding gar nicht in Europa an Endverbraucher abgegeben werden.

Hallo Rufus,

gilt das auch "unverpackt"?

Das wäre ja mal eine tolle Info!

LG

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Was magst Du meinen? Du scheinst falsche Vorstellungen davon zu haben, 
was das CE-Zeichen bedeutet.

von Amateur (Gast)


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Würde mich nicht wundern, wenn Du schon bei Deinen ersten Versuchen, ein 
"dickes" Schütz neben einer Himbeere zu betreiben, feststellen kannst, 
dass etwas, auf den ersten Blick so einfaches, seine Tücken hat.
Vielleicht lautet der Titel Deines nächsten Posts dann: "Jedes Mal wenn 
ich Port B0 aktiviere, fällt meine Himbeere vom Tisch".

Da man mit einem Raspberry Pi und einem großen Schütz sowieso nichts 
anfangen kann, wird Dein Enthusiasmus schon bald einen Dämpfer bekommen.

Nur mal so auf die Schnelle:
Eine normale Verteilung hat's nicht so mit Kleinspannung.
- Vielleicht hilft hier ja eine Stromversorgung.
Raten was gerade eingestellt ist, ist auch nicht jedermanns Sache.
- Vielleicht hilft hier ja eine Anzeige.
Das Einstellen selber sollte man auch nicht unter den Tisch kehren.
- Vielleicht hilft hier ja ein Eingabesystem (drehen, schieben
  oder tasten).

Nach Abarbeitung der Vielleichts, ist wohl Schluss mit lustig, bzw. mit 
verry simple and easy.

Es besteht ja noch die Möglichkeit mit dem Laptop, PDA oder Dingsbums 
zur Verteilung zu wandern, schauen wo das Kabel angeschlossen wird, 
suchen wo die Steuersoftware ist, die Skizzen zur Bedienung raussuchen 
um dann das zu machen, was ein simpler, meist selbst erklärender 
Handgriff, bei einem kommerziellen Gerät bewirkt.

In diesem Sinne: Viel Spaß. Ich bastele auch mal gerne.

von Noch einer (Gast)


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Viel zu umständlich.

Ich will einfach aufstehen und ins Bett gehen. Da soll erst die 
Badezimmerbeleuchtung angehen, der Rechner runter fahren und die 
Schreibtischlampe ausgehen. Später soll dann die Badezimmerbeleuchtung 
wieder ausgehen. Ddie Nachttischlampe an. Wenn ich mich umdrehe soll sie 
wieder ausgehen.

Ich will nicht jedes mal Telefon suchen und den ganzen Schlonz aufsagen 
das soll von alleine gehen.

Und wenn ich morgen früh den Wecker böse anschaue, soll der verdammt 
noch mal einfach still sein. "Wecker! Jean-Luc Picard, Captain, 
Autorisation Drei Acht Alpha Tango! Ruhe!". So ein Unfug. Wer kriegt das 
in aller Frühe auf die Reihe?

Und wenn wegen defekter SD-Karte der Wecker nicht aus geht... Ne. So was 
kommt mir nicht ins Haus.

von oldmax (Gast)


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Hi
Es ist schon erstaunlich, mit welchen Meinungen die Welt bestückt ist... 
Wer mit einem RPi ein fettes Schütz ansteuern möchte, warum nicht. Und 
wenn ich es mit einem Mega8 in Assembler tue, warum nicht. Und wenn ich 
anschließend meine, der Markt braucht das unbedingt und ich fertige in 
Serie, warum nicht. Es ist doch niemand gezwungen, meiner Idee zu 
folgen. Wennn ich mit dem Bus zur Arbeit fahre, kann ich doch eigentlich 
froh sein, das nicht alle, die mit ihrem Privatwagen ebenfalls die 
Strecke nutzen, auch mit im Bus sind. Jeder so wie er es mag. Ach ja, 
der Sinn. der ist doch egal. Nicht immer muss etwas Sinn machen, 
zumindest nicht für den Außenstehenden. Wenn ein Anfänger eine LED zum 
Blinken bringt, macht es für ihn Sinn, der Bäcker um die Ecke schüttelt 
darüber höchstens den Kopf.
Auch in einer SPS werkeln ein paar Halbleiter mit kleinsten Strömen und 
bewegen letztlich durch Steuern und Regeln von Energie größte Massen. 
Klar steckt da eine ausgereifte Technik dahinter, aber nüchtern 
betrachtet ist das auch nix anderes, wie ein Controller, der ein 
Programm abarbeitet.
Gruß oldmax

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Immer feste drauf, ruhig alles ansteuern und mit Rechentechnik 
verbinden. Die Signallaufzeiten sehe ich etwas kritisch, aber für 
Demonstrationszwecke ist das ausreichend. Will meinen, die Ansteuerung 
des großen Lastschalters würde ich direkter gestalten. Ein Optokoppler 
mit TRIAC-Ausgang und ein TRIAC wären eine Stufe 2 – nach 
Transistor+Relais+Relais. Zum einen Steckt dann Isolationsstrecke im 
Optokoppler und die Zuleitung zum Optokoppler darf auch noch mal 15cm 
Kriechstrecke haben.

Bis auf die Reduktion der mechanischen Anteile sehe ich da keine 
Probleme und ob ein RPi, ein Arduino, ein ATTiny oder ein Heim-PC mit 
USB-Bastelkarte den 5V-Pegel liefert ist einerlei.

Den größten Respekt habe ich aber vor deinem internen Takt. Ich fänds 
nervig, wenn mir die Lampe befiehlt wann ich aufstehen soll. Manchmal 
schlafe ich zwei Mikrosekunden länger.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Carsten P. schrieb:
> 1. GPIO über einen 1kOhm-Widerstand auf die Basis eines in
> Kollektorschaltung (5V) betriebenen BC337-40.
> 2. Der T steuert ein Printrelais (FiC FRT5-DC05V), das bei 5V einen
> Haltestrom von 28mA haben möchte. Das Kerlchen schaltet bis 250V~ und
> bis 62,5VA~ dauerhaft.

Wie soll das gehen? Wenn du einen BC337 in Kollektorschaltung vom RasPi 
antreibst, sind am Emitter gerade mal noch 2,6V oder so. Damit kannst du 
ein 5V Relais nicht zum Anziehen bringen.

von Carsten P. (r2pi)


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Matthias S. schrieb:
> Carsten P. schrieb:
>> Kollektorschaltung
> Wie soll das gehen? Wenn du einen BC337 in Kollektorschaltung vom RasPi
> antreibst, sind am Emitter gerade mal noch 2,6V oder so. Damit kannst du
> ein 5V Relais nicht zum Anziehen bringen.

Ja, das war natürlich Schwachfug, wie schon wer anderes bemerkt hat. Da 
waren die Finger mal wieder schneller als der Kopf. Emitterschaltung 
selbstverständlich.

von Carsten P. (r2pi)


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Boris O. schrieb:
> Die Signallaufzeiten sehe ich etwas kritisch
Welche Signallaufzeiten? Ich will die Musik nicht mit dem Schütz spielen 
;) Wenn das Schütz nach 1/2 Sekunde anzieht, reicht mir das völlig.

> die Ansteuerung des großen Lastschalters würde ich
> direkter gestalten. Ein Optokoppler mit TRIAC-Ausgang
> und ein TRIAC
Was außer kürzerer Reaktionszeit wäre da der Vorteil? Ich bin 
grundsätzlich auch kein Freund von allem, was auf Platinen klappert und 
surrt, aber ich finde es, auch wenn das Print-Relais wirklich ein Zwerg 
ist, irgendwie beruhigend, wenn der Netzspannungs-Teil mechanisch vom 
Steuerspannungs-Teil getrennt ist. Bei einem produktiven Modell würde 
ich den GPIO-Port wahrscheinlich tatsächlich nochmal über einen 
Optokoppler vom Rest trennen, also GPIO -> Optokoppler -> Transistor -> 
Relais -> Schütz.

> Den größten Respekt habe ich aber vor deinem internen Takt. Ich fänds
> nervig, wenn mir die Lampe befiehlt wann ich aufstehen soll. Manchmal
> schlafe ich zwei Mikrosekunden länger.
Ich finde es einfach angenehmer, wenn ich von einer stillen Lampe 
geweckt werde, als von einem nervigen "Tüüt! Tüüt! Tüüt!" der Sorte 
Radiowecker oder -- noch schlimmer -- von "den besten Hits der 80er, der 
80er und der 80er - palimm palimm, Werbung!" ;)

: Bearbeitet durch User
von Carsten P. (r2pi)


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Amateur schrieb:
> Eine normale Verteilung hat's nicht so mit Kleinspannung.
> - Vielleicht hilft hier ja eine Stromversorgung.
Kein Problem: Verteiler-Steckdose, z.B. 5TE6800 von Siemens, ein 
einigermaßen zuverlässiges Handy-Ladegerät mit 5V/MicroUSB 2.0 (die, die 
von der EU vorgeschrieben sind inzwischen), den RPi in eine Blechkiste 
mit Hutschienen-Klammer, fertig.

Nein, natürlich nicht. Aber in jedem CNC-Bohrwerk stecken in den 
Schaltschränken Computer-Racks, Niedervolt-Steuertechnik aka SPS, 
Steuerspannungs-Schütz-Verdrahtungen, Netzspannungs-Gedöns und 
Hochvolt-Komponenten, und zwar friedlich nebeneinander. Letztlich ist 
der Steuer-Teil doch immer eine Sammlung von Käfern und Vogelfutter auf 
Epoxyd, ob da jetzt "Raspberry Pi" oder "Siemens Simatic" drauf steht. 
Ob ich einen Ausgang mit Step 7 oder mit Python oder mit C# schalte, ist 
doch latte. Der Unterschied ist, dass mit Arduinos, Raspberrys und Co. 
Dinge plötzlich möglich werden, die früher höchstqualifizierten 
Ingenieuren vorbehalten waren. Das "Internet of Things" ist nunmal eine 
Tatsache, und die Maker-Bewegung, die ja gerade Foren wie dieses hier 
bevölkert und trägt, macht eh, worauf sie Lust hat.

Richtig ist freilich, dass die wenigsten von "uns" allzuviel Ahnung von 
VDE 0100 und Konsorten haben. Genau da sehe ich die Chance von 
Dienstleistern, die vielversprechende Maker-Projekte in einen 
industrietauglichen Zustand zu migrieren helfen. Aber genau so, wie es 
vor einer Weile zum plötzlichen Aussterben der ersten Generation von 
Webdesignern kam, wird es, das prophezeie ich jetzt einfach mal, auch 
zum Aussterben von Elektro-Handwerkern kommen, die sich zu sehr auf die 
Haus-Automatisierung spezialisiert haben. Denn bald wird, genau wie 
damals (ich spreche aus Erfahrung), jeder jemanden kennen, der sowas mit 
einem Arduino, ATmega, ARMvX, einem Lötkolben, einem Schraubendreher und 
einem Multimeter auch hinkriegt.

Auf "meiner Tessi" läuft ein ausgewachsener Apache-Webserver. Den würde 
es ohne Maker nicht geben. Linux würde es ohne Maker nicht geben. Ohne 
Maker würde es Programmiersprachen wie Python und Ruby nicht geben. 
Nicht einmal die "Mutter aller Maker-Sprachen", nämlich good old LISP. 
Und heute "machen" wir halt auch Hardware.

Richtig: Software ist 3,3V. Hardware ist im Zweifel lebensgefährlich. 
Mit dieser Binsenweisheit aber eine Art von "Kammer-Dünkel" befeuern zu 
wollen, halte ich aber für... na ja, nicht wirklich zeitgemäß.

> Raten was gerade eingestellt ist, ist auch nicht jedermanns Sache.
> - Vielleicht hilft hier ja eine Anzeige.
Wer rät denn hier irgendwas? Das Design meiner Prototypen-Platine 
enthält drei Status-LEDs, und die Steckerleiste ist inzwischen auf 5 
Pole gewachsen: Vcc (5v), GND, Switch, Status1 und Status2. Switch wird 
von einem GPIO-Out angesteuert und schaltet eben das ganze Zeug. Status1 
ist eine Rückmeldung, die mit 3,3V meldet, ob das Printrelais geschaltet 
hat, und Status2 wird zur Schraubleiste durchgeschleift und kann auf den 
4. NO vom Schütz geklemmt werden, um zu melden, ob das Schütz auch 
angezogen hat.

> Das Einstellen selber sollte man auch nicht unter den Tisch kehren.
> - Vielleicht hilft hier ja ein Eingabesystem (drehen, schieben
>   oder tasten).
Das "Eingabesystem" nennt sich "Uniform Resource Identifier", läuft auf 
dem Apache und erzeugt via XSLT eine mit jedem handelsüblichen 
Smartphone ohne besondere App XHTML-Seite. DynDNS ist eine feine Sache 
;)

> Nach Abarbeitung der Vielleichts, ist wohl Schluss mit lustig, bzw. mit
> verry simple and easy.
Nee. Jetzt geht es mit simple and easy erst richtig los ;)

> Es besteht ja noch die Möglichkeit mit dem Laptop, PDA oder Dingsbums
> zur Verteilung zu wandern, schauen wo das Kabel angeschlossen wird
Stimmt. X-Kabel in den Netzwerkport vom RPi, PuTTY starten, Profil 
laden, und los geht's ;)

> In diesem Sinne: Viel Spaß. Ich bastele auch mal gerne.
Na dann, dir auch! :)

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