Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netzteil ~3KW bei schwankenden Spanungen und Ströme


von PauleP (Gast)


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Guten Tag,

verzeiht mir wenn ich nochmal einen Thread über Netzteile aufmachen, 
aber die bisherigen haben mir leider nicht weiter geholfen.

Für eine Testaufbau will ich einen geregelten Gleichstrommotor sowie 
einen  Gleichstromgenerator in einem Netz betreiben. Der Motor soll 
durch ein Netzteil + Generator gespeist werden, zum glätten und puffern 
wird ein großer Kondensator verwendet (60F). Betrieben wird das ganze 
bei 48V, wobei  Motor/Generator in einem Bereich zwischen 30V bis 55V 
arbeiten können.

Für den Aufbau suche noch ein passendes Netzteil welches um die 3KW bei 
48V Liefern kann. Da auch Spannungen größer 48V (bis 55V wenn Motor aus 
und Generator den Kondensator lädt) und kleiner 48V (bis 36V beim 
anlaufen des Motors, wenn das Netzteil nicht ausreicht und der 
Kondensator mit entladen wird) vorkommen können, ist es erforderlich 
dass das Netzteil bei Überspannung/Unterspannung oder Überlast keinen 
Schaden nimmt und auch nicht Abschaltet.
Auch denke ich dass ein sehr schnell regelndes Netzteil sinnvoll wäre 
bei Motor+Generator in selben Netz und beide dynamisch betrieben werden.

Vielleicht könnt ihr mir ein paar Tipps geben auf was ich bei der 
Auswahl des Netzteils für meinen "ungewöhnlichen" Testaufbau achten 
sollte?

Mich würde auch interessieren wie sich die handelsüblichen Netzteile 
verhalten, wenn die Spannung im Netz die Ausgangsspannung des Netzteils 
übersteigt. Und was passiert wenn die Spannung im Netz einbricht 
(Anlaufen des Motors) und das Netzteil nicht genügend Leistung liefern 
kann und dann der Kondensator mit entladen wird (wird ein normales 
Netzteil dann abschalten, oder gibt es welche wo den Betrieb auch bei 
Unterspannung/Überlast aufrecht erhalten können)

Ich hab mich mal umgeschaut und denke z.B. das MeanWell RSP-3000 würde 
von den Leistungsdaten sehr gut passen:
http://www.hed-radio.com/pdf/meanwell-datasheet/rsp-3000-spec.pdf
Was ich nicht ganz verstehe ist der "OLTAGE ADJ. RANGE" mit 43V - 56V, 
kann das Netzteil nur in diesem Bereich arbeiten? Was wird es dann 
machen wenn beim anlaufen des Motors die Spannung (im Extremfall) auf 
36V einbricht?

Kann jemand dieses Netzteil empfehlen, oder wäre es besser für meinen 
Fall ein wenig mehr Geld zu investieren (unterscheiden sich die 
Netzteile groß in der Regelgüte, wenn die Spannungen und Ströme im Netz 
stark schwanken?)

Am liebsten wäre mir ein Netzteil als 19 Zoll Einschubgeräte, da konnte 
ich bisher aber noch nichts passendes finden


Gruß,
Paul

von noname (Gast)


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Wie wäre es mit 3 mal PULS QT40.481 parallel 
http://www.pulspower.com/index.php?reqNav=product&objectId=86

Ansonsten sollte es 3kW für 48V auch als Labornetzteil geben.
Ist dann zwar nicht mehr so billig

von Magic S. (magic_smoke)


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Leonardsatz.

von Cyblordsfeuchtertraum (Gast)


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>
> Ich hab mich mal umgeschaut und denke z.B. das MeanWell RSP-3000 würde
> von den Leistungsdaten sehr gut passen:
> http://www.hed-radio.com/pdf/meanwell-datasheet/rs...
> Was ich nicht ganz verstehe ist der "OLTAGE ADJ. RANGE" mit 43V - 56V,
> kann das Netzteil nur in diesem Bereich arbeiten? Was wird es dann
> machen wenn beim anlaufen des Motors die Spannung (im Extremfall) auf
> 36V einbricht?


Hallo Paul,

der angegebene Spannungsbereich ist der über das Poti einstellbare. 
Tatsächlich kannst Du über eine externe Steuerspannung (0 bis 6 V DC) 
zwischen 20% -> 110 % (Beschreibung) bzw. 20% -> 120 % (Grafik 3.2) der 
Nominalspannung bei dieser Serie einstellen.

Leider kann ich Dir zum Verhalten bei Überlast keine Hilfe bieten.

Idee am Rande hierzu aus dem PDF:
100 ~ 112% rated output power
User adjustable continuous constant current limiting or constant current 
limiting with delay shutdown after 5 seconds, re-power on to recover

Allgemein habe ich mit der RSP-Serie sehr gute Erfahrungen gemacht. In 
der Firma hatten wir an die 100 Stk. RSP2000 seit 2 Jahren ohne Ausfälle 
im Betrieb 5h/Tag. Privat habe ich das RSP750 in Betrieb.
Die haben nur einen Nachteil: Höllelaut.

Viele Grüße

Jörg

von Der Andere (Gast)


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Wenn der Motor geregelt ist wie du schreibst, dann dürfte es ziemlich 
unnötig sein auch noch ein präzise geregeltes Netzteil zu benutzen.
Also dickes Schaltnetzteil und gut.
Den 60F Kondensator baust du wieder in dein Auto zur Pufferung der 5kW 
pmpo Stereoanlage. Der ist nach dem Schaltnetzteil völlig unnötig.
Und zum Thema Schnelligkeit: Ein Motor im kW Bereich hart eine so große 
Masse das eine regelung im Zehntelsekunden Bereich schon genügt. Also 
ist ein

PauleP schrieb:
> Auch denke ich dass ein sehr schnell regelndes Netzteil sinnvoll wäre

auch völlig unnötig.

von Peter D. (peda)


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PauleP schrieb:
> Mich würde auch interessieren wie sich die handelsüblichen Netzteile
> verhalten, wenn die Spannung im Netz die Ausgangsspannung des Netzteils
> übersteigt. Und was passiert wenn die Spannung im Netz einbricht

Üblich sollten sie eine Rückspannung bis zum einstellbaren Maximalwert 
aushalten.
Bei Überlast gibt es 4 gebräuchliche Charakteristiken:
- Abschaltung bis zum Neustart
- Abschaltung mit periodischem Wiederanlauf
- Foldback Kennlinie
- Konstantstromquelle

Ein 60F/48V Kondensator ist bei 3kW nur ein Fliegenschiß, d.h. völlig 
ohne Wirkung.

von Flo (Gast)


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EA PS8080 Serie?

von Dieter W. (dds5)


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Peter D. schrieb:
> Ein 60F/48V Kondensator ist bei 3kW nur ein Fliegenschiß, d.h. völlig
> ohne Wirkung.

Würd ich jetzt nicht unbedingt so sehen.

Bei Speisung ausschließlich aus dem Cap (gut 60A) fällt die Spannung 
um etwas mehr als 1V pro Sekunde.

Als Netzteil käme z.B. Gossen (GMC) SSP 3000-80 in Frage, wird 
allerdings als Labornetzteil vermarktet und ist deshalb recht teuer.

Edit
Ist vermutlich nicht brauchbar weil es eine automatische Stromsenke hat 
wenn die Klemmenspannung über dem eingestellten Wert liegt.

: Bearbeitet durch User
von praktika (Gast)


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Dieter W. schrieb:
> Ist vermutlich nicht brauchbar weil es eine automatische Stromsenke hat
> wenn die Klemmenspannung über dem eingestellten Wert liegt.

Ach, Null Problemo! Wer 60F (80V??) Kondensatoren besitzt, der hat 
sicher auch eine 100A Diode griffbereit...

von Gerald R. (visitor)


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Keine Ahnung ob du daran gedacht hast, aber Ladegeräte für Gabelstapler 
sind relativ günstig in diesen Dimensionen.

Mit ein paar Anpassungen kann man den Spannungsbereich sicher 
einstellbar gestalten.
Und 55V am Eingang sind hier sicher kein Problem da die Ladespannung 
eines 48V Bleiakkus in diesem Bereich liegt (2,3x24=55,2)

Möglicherweise stammt dein Motor aus einem Stapler?

So etwas ZB:
http://shop.richter-gabelstapler.de/ladegeraet-se-dreiphasig-48v-80a.html

: Bearbeitet durch User
von PauleP (Gast)


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Vielen Dank für eure Antworten,

den Kondensator benötige ich auch um die überflüssige Energie des 
Generators zu speichern (denke ein Netzteil für 4Q wäre nochmal eine 
ganz andere Hausnummer beim Preis?)

Eure Ideen z.B. mit dem Gabelstapler-Ladegerät find ich sehr gut, aber 
ich darf auf der 230V-Netzseite (bzw. bei allem > 60V) nun nicht selbst 
"basten/etwas bauen"...
Warum es wohl auch zwangsläufig auf eine teures Labornetzteil Netzteil 
rauslaufen wird (Oder gibt es für Netzteile wie das MW RSP-3000 auch 
Gehäuse zu kaufen, mit einen Stecker für die 230V Versorgung?)

Am besten wäre ein Netzteil in 19" Format (ist aber kein muss) und was 
ich ganz vergessen hab, es muss ein 230V Versorgung haben.

Bis jetzt ich in der Leistungsklasse ~3KW nur das:
Keysight N8737A für 4400€
und das:
EA EA-PS 8080-120 2U  für 3200€ (danke Flo für den Tipp)
gefunden.

Beide übersteigen leider "leicht" mein Budget (max. 2000€).
Eigentlich benötige ich nicht mal einen einstellbaren Spannungsbereich 
(ist natürlich auch nicht schlecht so was zu haben), aber reichen würden 
mir ein Netzteil mit konstanten 48V Ausgang, welches bei Überlast sowie 
Über/Unter-Spannung keinen schaden nimmt oder abschaltet(es muss die 
Stromversorgung bei passender Spannung wieder übernehmen können).
Prinzipiell bekomm ich das ja "schon" für 500€ (RSP-3000), nur ich 
bräuchte eine Ausführung als Tischnetzteil oder noch besser im 19" 
Format. (darf auch etwas mehr kosten, aber 4000€ sind definitiv zu viel)

hat vielleicht noch jemand einen Tipp?

Gruß,
Paul

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