Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Habe ich einen Knick in der Optik? (LEDs und Vorwiderstände).


von Carsten P. (r2pi)


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Hallo Leute,

habe ich wirklich einen Knick in der Optik, oder werden für die meisten 
Standard-LEDs aus der Ramsch-Kiste viel zu hohe Ströme angegeben? Mir 
kommt das jedenfalls so vor. Manche von euch haben ja vielleicht schon 
Beiträge von mir hier gelesen, dass ich Widerstände lieber immer eine 
Nummer größer wähle. Wenn ich mit ner 5V-Spannungsquelle rumspiele und 
meine LEDs aus der kik-Grabbelkiste ins Breadboard stecke, sehe ich kaum 
einen Unterschied, ob ich 200 Ohm, 330 Ohm, 1 kOhm vorschalte oder sogar 
4k7 (na gut, das funzelt schon ein bisschen).

Klar, für Power-LEDs, die unbedingt durchgeschaltet werden müssen, damit 
sie ihre Gloria entfalten können, mag das alles sein. Feuerwerk, 
Applaus! Aber normale Status-LEDs in Rot und 5mm Bauchumfang, da steht 
ja meistens 20mA... Wäre Pi mal Daumen ein 220R Widerstand. Ich finde, 
mit nem 1k sind sie kaum dunkler. Hm ^^

: Bearbeitet durch User
von Ich (Gast)


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von Peter II (Gast)


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Carsten P. schrieb:
> da steht
> ja meistens 20mA...
da steht meist MAX 20mA

> Wäre Pi mal Daumen ein 220R Widerstand. Ich finde,
> mit nem 1k sind sie kaum dunkler
das liegt an der menschlichen Schwäche, wir nehmen Helligkeit 
logarithmisch war, wenn du die Helligkeit misst dann ist der Unterschied 
da.

Doppelt so viel Licht, ist halt nicht doppelt so Hell.

von Carsten P. (r2pi)


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Dann belasse ich es mal bei 1k oder 2,2k. Danke :)

von Won K. (Firma: Outside the Asylum) (the_sane)


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Als LEDs aufkamen hat man gelernt: Eine LED braucht 20mA.
Inzwischen sind wir 30 Jahre weiter, die LEDs sind 100mal effektiver 
geworden aber an den 20mA halten immernoch alle fest.
2k bei 5Volt ist als Anzeige bei aktuellen LEDs vollkommen ausreichend.

von Karl H. (kbuchegg)


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Won K. schrieb:
> Als LEDs aufkamen hat man gelernt: Eine LED braucht 20mA.

Das mag bei dir so gewesen sein.
Der Rest hat gelernt: Eine LED verträgt bis zu 20mA. In den beiden 
Aussagen besteht ein kleiner UNterschied. Der ist ungefähr so, wie es 
einen Unterschied gibt zwischen "dein Automotor kann bis zu 7000U/min 
drehen bis er auseinanderfällt" und "Du musst immer und ständig deinen 
Automotor mit 7000U/min drehen lassen".

Nur weil eine LED bis zu 20mA aushält, bedeutet das noch lange nicht, 
dass auch 20mA da durchschicken muss.

: Bearbeitet durch User
von Carsten P. (r2pi)


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Das Weber-Fechner-Gesetz, das Gast hier verlinkt hat, sagt mir aber 
auch, dass ich wirklich einen Knick in der Optik habe ;) Da steht bei 
Optik was von 1-2 Prozent, ich rede von nem Faktor von 10. Immer diese 
Halbleiter und ihre Kennlinien... ^^

von M. K. (sylaina)


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Carsten P. schrieb:
> Das Weber-Fechner-Gesetz, das Gast hier verlinkt hat, sagt mir aber
> auch, dass ich wirklich einen Knick in der Optik habe ;) Da steht bei
> Optik was von 1-2 Prozent, ich rede von nem Faktor von 10. Immer diese
> Halbleiter und ihre Kennlinien... ^^

Dann bau mal eine Testschaltung mit 10 LEDs auf und steigere bei jeder 
LED die Helligkeit gegenüber der vorangegangenen LED um 1-2%. Dann wirst 
du sehen, dass die vorangegangene LED immer etwas dunkler erscheint. ;)

von Karl H. (kbuchegg)


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Carsten P. schrieb:
> Das Weber-Fechner-Gesetz, das Gast hier verlinkt hat, sagt mir aber
> auch, dass ich wirklich einen Knick in der Optik habe ;) Da steht bei
> Optik was von 1-2 Prozent, ich rede von nem Faktor von 10.

du redest von etwas ganz anderem.
Die 1 bis 2% beziehen sich auf den Unterschied in der Helligkeit zweier 
unmittelbar aufeinanderfolgenden Lichtwahrnehmungen, damit wir diesen 
Unterschied noch wahrnehmen können.

Der wesentliche Punkt ist aber die logarithmische Kennlinie des Auges.
Dazu kommt, dass sich das Auge anpasst. Du kannst im prallen 
Sonnenschein eine Zeitung lesen, du kannst das aber auch bei Vollmond 
problemlos.

Sprich: wenn du deine 220Ohm LED direkt neben eine mit 1K betriebene 
legst, dann siehst du sehr wohl, dass die nicht gleich hell sind.

von Won K. (Firma: Outside the Asylum) (the_sane)


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Karl H. schrieb:
> Das mag bei dir so gewesen sein.
> Der Rest hat gelernt:

Danke, jetzt fühl ich mich mal wieder alt, aber in den 80er war 
1Lumen/Watt schon eine Highpower LED, unter 10mA war eine Standard-LED 
bei Tageslicht kaum erkennbar.

von Peter II (Gast)


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Won K. schrieb:
> Danke, jetzt fühl ich mich mal wieder alt, aber in den 80er war
> 1Lumen/Watt schon eine Highpower LED

war das wirklich so? Da hätte man ja weiter Glühlampen verbauen können.

von Karl H. (kbuchegg)


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Won K. schrieb:

> Danke, jetzt fühl ich mich mal wieder alt, aber in den 80er war
> 1Lumen/Watt schon eine Highpower LED, unter 10mA war eine Standard-LED
> bei Tageslicht kaum erkennbar.

Da war auch die Luft noch klarer :-)

von Won K. (Firma: Outside the Asylum) (the_sane)


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Karl H. schrieb:
> Da war auch die Luft noch klarer :-)

Kann nicht sein, da hab ich noch geraucht ;-p

von Carsten P. (r2pi)


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Won K. schrieb:
> Karl H. schrieb:
>> Da war auch die Luft noch klarer :-)
>
> Kann nicht sein, da hab ich noch geraucht ;-p

Damals™ war ja eh alles besser™ ;)

von knest (Gast)


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Peter II schrieb im Beitrag #432026
> das liegt an der menschlichen Schwäche, wir nehmen Helligkeit
> logarithmisch war, wenn du die Helligkeit misst dann ist der Unterschied
> da.

Die logarithmische Wahrnehmung ist keine Schwäche, sondern eine Stärke.

von Peter II (Gast)


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knest schrieb:
> Die logarithmische Wahrnehmung ist keine Schwäche, sondern eine Stärke.

oft ja, aber nicht zu beurteilen von der Helligkeit der LEDs.

von Ulrich F. (Gast)


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Carsten P. schrieb:
> Damals™ war ja eh alles besser™ ;)

Ja, sogar die Zukunft!

von Uwe K. (ukhl)


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Peter II schrieb:
> Won K. schrieb:
>> Danke, jetzt fühl ich mich mal wieder alt, aber in den 80er war
>> 1Lumen/Watt schon eine Highpower LED
>
> war das wirklich so? Da hätte man ja weiter Glühlampen verbauen können.

Ja, ich fühle mich jetzt auch alt. Ich habe noch ein paar alte Dinger 
rumliegen und die brauchen wirklich ihre 20mA. Heute genügen rund 2mA 
für eine brauchbare Helligkeit.

Interessant ist, dass diese Obergrenze von 20mA immer noch für alle LEDs 
gilt. Egal ob es die ultrahellen Weißen sind (max. 30mA) oder die low 
Current 2mA LEDs (auch max. 30mA).

Gibt es wirklich LEDs die deutlich mehr als 30mA Dauerstrom vertragen?
(Datenblatt als Beweis)

von M. K. (sylaina)


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Peter II schrieb:
> oft ja, aber nicht zu beurteilen von der Helligkeit der LEDs.

Ist ja auch nicht Aufgabe des Auges, gelle ;)

von Peter II (Gast)


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Uwe K. schrieb:
> Ja, ich fühle mich jetzt auch alt. Ich habe noch ein paar alte Dinger
> rumliegen und die brauchen wirklich ihre 20mA. Heute genügen rund 2mA
> für eine brauchbare Helligkeit.

das ist nur das 10 Fache und damit 10lm/Watt. Heute sind wir bei 100lm/W 
(bei weiß)

> Gibt es wirklich LEDs die deutlich mehr als 30mA Dauerstrom vertragen?
klar doch
http://www.leds.de/Low-Mid-Power-LEDs/SMD-LEDs/Nichia-SMD-LED-warmweiss-25lm-NSSL157AT-H3.html
http://www.leds.de/Low-Mid-Power-LEDs/SMD-LEDs/Nichia-SMD-LED-rot-NESR157A.html

oder ganz extrem
http://www.leds.de/High-Power-LEDs/Cree-High-Power-LEDs/Cree-XP-L-V5-weiss.html
http://www.leds.de/High-Power-LEDs/Cree-High-Power-LEDs/Cree-XP-E-2-rot.html

von Soul E. (Gast)


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Carsten P. schrieb:

> (...) Aber normale Status-LEDs in Rot und 5mm Bauchumfang, da steht
> ja meistens 20mA... Wäre Pi mal Daumen ein 220R Widerstand. Ich finde,
> mit nem 1k sind sie kaum dunkler. Hm ^^

Die LED verträgt 20 mA. Das heisst nicht, dass Du sie rund um die Uhr 
mit 20 mA betreiben muss. Nur weil Dein Auto 180 km/h fährt, musst Du 
auch nicht kontinuierlich den Fuß auf dem Blech haben.

von Foo (Gast)


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>> Damals™ war ja eh alles besser™ ;)
>Ja, sogar die Zukunft!

In der Zufunft von damals können Roboter heute schon alle Arbeit der 
Menshen übernehmen.

von Luminus L. (Gast)


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Hallo

"> Danke, jetzt fühl ich mich mal wieder alt, aber in den 80er war
> 1Lumen/Watt schon eine Highpower LED"

"war das wirklich so? Da hätte man ja weiter Glühlampen verbauen 
können."

Hat man auch sehr oft, schau dir mal nur etwas ältere Autos und 
Industrielle Maschinen und Steuerungen an.

Meldeleuchte ohne Ende und "alle" mit Glühlämpchen bestückt - im Auto 
zum Glück so gut ausgelegt das ein oft sehr aufweniger Wechsel selten 
vorkommt.
Aber in irgendwelchen Steuerpulten, Meldetableaus und ähnlichen ist 
(war) regelmäßiger Glühlampenwechsel normalzustand.
Erst in den letzten Jahren sind die LEDs tatsächlich in diesen Bereich 
im größeren Umfang in produktiver Nutzung - es gibt aber immer noch auch 
neu jede Menge Leuchtmelder die für Glühlampen vorgesehen sind - und 
dementsprechend auch LEDs die in Glühlampenänlichen Gehäusen eingebaut 
sind.

Das immer noch viel Glühlampen eingestzt werden ist zu einen guten Teil 
auch kleinlichen Vorschriften und Zertifizierungen zu verdanken.
-Siehe z.B. Kennzeichenleuchte an Fahrzeugen => seit vielen Jahren 
preiswerte, langlebige, leuchtstarker Ersatz LED-"Glühlampen" vorhanden 
- aber im öffentlichen Straßenverkehr als Ersatz für Glühlampen nicht 
zugelassen...

Luminus L.

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