Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik OP-Differenzverstärker Dimensionierung


von Matze (Gast)


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Hallo,

Ich mochte eine Schaltung zur Überwachung von 4 in heihe geschalteten 
Spannungsquellen entwerfen.

Dabei soll die aktuelle Spannung jeder Spannungsquelle einem 
Mikrocontroller im Bereich von 0-5V zur verfügung gestellt werden.

Wenn ich davon ausgehe dass jede Spannungsquelle Spannungen von 0 bis 
17,5V erreichen kann, ergibt sich eine Systemspannung von 0-70V.

Hierbei deckt die letzte Spannungsquelle den Bereich von 52,5V bis 70V 
ab.

Diese soll nun mittels Differenzverstärker auf 0-5V gebracht werden.

Annahmen sind 1206er Widerstände die maximal mit 125mW erwärmt werden 
dürfen, eine Versorgungsspannung der OPs mit GND und 5V.
Sowie die Tatsache dass die OPs an den Ein/Ausgängen nur von 100mV bis 
4,9V korrekt arbeiten.

Offsetspannung und Eingangsströme der OPs können vernachlässigt werden.
Die OPs können ausreichend mA treiben.

Unter Annahme dieser Bedingungen habe ich volgenden 
Schaltungsbestandteil (eine Stufe) entworfen.

Auf den 1. Blick wurde alles eingehalten.

Auf den 2. Blick scheint es völlier Unsinn zu sein.

Die Formel der Schaltung vereinfacht sich mit einsetzen auf
0,74*(P-Eing)-0,095*(neg-Eing)
Damit wird der Ausgang für sich nähernde Spannungen negativer (statt 
positiver) und geht in den negativen Spannungsbereich.

Gibt es eine Möglichkeit dies unzukehren, oder ist die Schaltung nicht 
tauglich?
Welche Alternativen gibt es?

Danke

von AVRBastler (Gast)


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Faszinierend ..... ein arabischer Schaltplan.

Ich hab echt massive Probleme den zu lesen.

von Thomas S. (thom45)


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Hi Matze,

Ein paar Antworten/Anregungen wo mir gleich etwas auffällt.

> Ich mochte eine Schaltung zur Überwachung von 4 in heihe geschalteten
> Spannungsquellen entwerfen.
>
> Dabei soll die aktuelle Spannung jeder Spannungsquelle einem
> Mikrocontroller im Bereich von 0-5V zur verfügung gestellt werden.

Es ist ein Rail-to-Rail-Opamp ein- und ausgangsseitig. Und das heisst, 
dass dies grundsätzlich möglich ist. Grundsätzlich bedeutet: Allerdings 
gilt das nur dann, wenn der Opampausgang möglichst keinen Strom liefern 
muss. Das heisst also, dass dieser Opamp relativ hochohmig belastet 
werden soll.

> Annahmen sind 1206er Widerstände die maximal mit 125mW erwärmt werden
> dürfen, eine Versorgungsspannung der OPs mit GND und 5V.
> Sowie die Tatsache dass die OPs an den Ein/Ausgängen nur von 100mV bis
> 4,9V korrekt arbeiten.

Das ist aber nicht Rail-to-Rail, ausser diese Werte sind definiert bei 
einem gewissen Strom am Opamp-Ausgang. Für den Eingang gilt diese 
Überlegung nicht.

Studiere vielleicht nochmals genau das Datenblatt. Ich habe nur ganz 
kurz reingeguckt. Mehr tu ich nicht.

> Offsetspannung und Eingangsströme der OPs können vernachlässigt werden.
> Die OPs können ausreichend mA treiben.

Ja, mit soeben angedeuteter Einschränkung.

Gruss
Thomas

von Klaus (Gast)


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Hi,

erstmal fehlt da eine 0.   Richtig ist

Ua = 0,074*(P-Eing)-0,095*(neg-Eing)

> Damit wird der Ausgang für sich nähernde Spannungen negativer (statt
positiver)

Ist doch richtig, oder?  Eine kleinere Spannung der Spannungsquelle 
ergibt eine kleinere Ausgangsspannung

> und geht in den negativen Spannungsbereich.

Das liegt daran, daß die Gleichtaktverstärkung bei Deiner 
Dimensionierung nicht 0 ist, sondern negativ.  Sie wird zu 0, wenn R3/R4 
= R21/R2 ist.

Hast Du mal gerechnet was passiert, wenn die Widerstände nicht die 
exakten Nennwerte haben?  Darauf ist diese Schaltung ziemlich 
empfindlich.

Gruß,
Klaus

von Der Andere (Gast)


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Was soll mit diesen Spannungen von 0-5V weiter passieren?
Werden die dann über einen A/D Wandler in einen µC eingelesen?

Dann Spar dir den ganzen Aufwand, nimm 4 Spannungsteiler (Mit einem 
100nF Kondensator parallel zum Fusswiderstand und lese die Spannungen 
direkt in den µC und berechne die Spannungen der einzelnen 
Spannungsquellen.

von Matze (Gast)


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Thomas S. schrieb:
> Es ist ein Rail-to-Rail-Opamp ein- und ausgangsseitig. Und das heisst,
> dass dies grundsätzlich möglich ist. Grundsätzlich bedeutet: Allerdings
> gilt das nur dann, wenn der Opampausgang möglichst keinen Strom liefern
> muss. Das heisst also, dass dieser Opamp relativ hochohmig belastet
> werden soll.

Der Opamp sollte nach Datenblatt keine Probleme mit 3mA haben.

Thomas S. schrieb:
> Das ist aber nicht Rail-to-Rail, ausser diese Werte sind definiert bei
> einem gewissen Strom am Opamp-Ausgang. Für den Eingang gilt diese
> Überlegung nicht.

Ja, deshalb soll der OP auch nicht bis > 4,9V ausgesteuert werden, oder 
so große Eingangssignale bekommen.

Klaus schrieb:
> Ist doch richtig, oder?  Eine kleinere Spannung der Spannungsquelle
> ergibt eine kleinere Ausgangsspannung

Dass fällt mir nun auf. Grade so soll es ja nicht sein, so kann es wohl 
nicht funktionieren. Bei der "einfachen" Differenzverstärkerschaltung 
kommen jedoch viel zu große Spannungen auf den OP.

Klaus schrieb:
> Hast Du mal gerechnet was passiert, wenn die Widerstände nicht die
> exakten Nennwerte haben?  Darauf ist diese Schaltung ziemlich
> empfindlich.

Nein, hab ich noch nicht, aber ich bin mir sicher dass die Werte genau 
sein müssen. Hätte an 1 oder 0,1% gedacht.

Der Andere schrieb:
> Was soll mit diesen Spannungen von 0-5V weiter passieren?
> Werden die dann über einen A/D Wandler in einen µC eingelesen?

Ja, so ist es, aber die Spannungen sollen sinnvoll skaliert sein.
Wenn 0-17,5V auf 0-5V skaliert werden ist dass ja noch kein Problem.

Was aber wenn jede Quelle 17,5V ausgibt?
Es müssten 4 Widerstandsteiler sein, der letzte soll 52,5 - 70V zu 0-5V 
herunterteilen.
--> Teiler = 14
Ausgangsspannungsbereich = 3,75 bis 5V

--> also nur 1,25V auf einen 10Bit AD-Wandler, der effektiv 9 Bit 
schaffen könnte --> 10mV messauflösung --> nur 125 unterscheidbare 
Werte.
Was wenn der Wandler nur 8 Bit schafft?

Dass soll besser werden.

von Harald W. (wilhelms)


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AVRBastler schrieb:

> Faszinierend ..... ein arabischer Schaltplan.

ja, es sind jede Menge arabische Zahlen darauf zu sehen.

von Thomas S. (thom45)


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Harald W. schrieb:
> AVRBastler schrieb:
>
>> Faszinierend ..... ein arabischer Schaltplan.
>
> ja, es sind jede Menge arabische Zahlen darauf zu sehen.

Hoi Harald,

Zu diesen arabischen Zahlen stört es mich immens, dass es dazu keine 
passenden arabischen Opampsymbole gibt. :-)

Gruss
Thomas

von Matze (Gast)


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Hallo ;)

Ich denke ich habe die Lösung.

Alle 4 Spannunsquellen werden von einem Attiny, der jeweils die untere 
SpgsQuelle zur Masse hat über einen Spannungsteiler+ADC gemessen.

Das Ergebniss geben sie über einen Optokopler an den Zentralrechner.
--> Als Frequenz!

Danke für eure Tips.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Matze schrieb:
> Welche Alternativen gibt es?

High-Side Stromquelle wie sie oft zur High-Side Strommessung benutzt 
wird.

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