Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hameg HM 203-4 Defekt kein Strahl


von Alexander Hae (Gast)


Lesenswert?

Hallo,
Ich habe ein altes Hameg Oszilloskop, dass leider seit einer kurzen 
Standzeit den Dienst verweigert.
Es ist einfach kein Strahl mehr zu sehen, die Power LED leuchtet jedoch.
Ich habe es aufgeschraubt und einen defekten Gleichrichter entdeckt und 
auch gleich gewechselt. Die Spannung an der Testleiste stimmen nun auch 
wieder.
Leider besteht das Problem immer noch. Als zweites hab ich den Sockel 
der Röhre ausgemessen, wie es in der Anleitung steht:
D1: 129,1v   G2,G4: 81,4v   D2:143v   D3:22v   D4: 140v   G5: 96v
Hier scheint also irgendwas mit D3,D4 und G5 nicht zu stimmen.
Hat Jemand vielleicht eine Idee woran es liegen könnte oder wie ich dem 
Problem zumindest näher komme?
Vielen Dank schonmal im Vorraus.

mfg

von Matthias K. (kannichauch)


Lesenswert?

Hallo

Weil es mit einer Röhre arbeitet, einmal den Heizungsstrom messen.
Kein Heizungsstrom = Röhre defekt.

Die Versorgungsspannungen testen.
Wenn davon ein Gleichrichter defekt war, kann jetzt auch in der gesamten 
folgenden Schaltung viel defekt sein, insbesondere auch 
Elektrolytkondensatoren und Halbleiter.

Viel Erfolg.

MfG
Matthias

von HabNix (Gast)


Lesenswert?

Und was ist mit den 2000V ????

von Carl D. (jcw2)


Lesenswert?

Bei meinem klemmt der Schalter Manuell-/Auto-Trigger gelegentlich. Dann 
bleibt Manuell drin und die Triggerschaltung hat in den letzten 
3Jahrzehnten etwas an Feinfühligkeit in der Einstellung eingebüßt, 
sprich: manuell triggern ist schwer. Ergebnis: kein Strahl.
Nur mal so als Hint.

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

HabNix schrieb:
> Und was ist mit den 2000V ????

Auf 10 Stk Widerstände verteilen- Serienschaltung - besser
mehr...

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


Lesenswert?

Oder das Handvoltmeter "floaten". Dick isolierte Kabel nehmen und ggf 
das Voltmeter noch in ein paar extra Lagen durchsichtige Platikfolie 
einpacken.

Nicht zu empfehlen mit einem Netzvoltmeter :)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Am Spannungsteiler für den Fokusregler kann man auch mal ohne Gefahr für 
Leib, Leben und Heizfaden schauen, ob die -2000V für Kathode, Helligkeit 
und Fokus noch vorhanden sind. So sollte über C3100 etwa die Hälfte der 
-1900V liegen und über R3100 davon nochmal ein Drittel - also etwa -320 
V oder so. Wenn man da mit einem hochohmigen DMM misst, beeinflusst das 
auch nicht gross.

Vorsicht beim Messen am Heizfaden. Ein Schluss gegen GND setzt den 
Heizfaden den 2000V aus und das kann haarig werden. Da ist zwar kein 
Strom hinter, aber der kurze Entladestrom kann doch schlecht sein.

Carl D. schrieb:
> Bei meinem klemmt der Schalter Manuell-/Auto-Trigger gelegentlich.

Guter Tipp, ich schieb noch einen hinterher, der Schalter für den 
Komponententester geht durchs halbe Gerät und schaltet viele Sachen um - 
ist ebenso ein Kandidat für Fehlfunktionen.
Bei meinem HM203-6 mit seinen 30 Jahren hat auch der MAG (x10) Schalter 
Bratzler. Muss man so alle paar Jehre demontieren und reinigen.

: Bearbeitet durch User
von Alexander Hae (Gast)


Lesenswert?

Erst einmal vielen Dank für den schnellen und auch zahlreichen 
Antworten.
Zu den Versorgungsspannungen:
Bis auf die Hochspannung und die Heizspannung habe ich alle überprüft 
stimmen auch alle.
Die Heizspannung scheint meiner Meinung nach jedoch auch vorhanden zu 
sein, da man die Heizung im hinteren Bereich der Röhre leuchten sieht.
Die Hochspannung werde ich heute Nachmittag wenn ich wieder zu Hause bin 
mal mit den oben genannten Methoden überprüfen.
Die Schalter funktionieren auch noch einwandfrei.
Ich habe mal bei den zwei großen Transistoren auf dem Z-Board den 
Widerstand gemessen, welcher zwischen allen Pins bei ca. 1,5kOhm liegt.
Das scheint auch nicht normal zu sein, Oder was meint ihr dazu?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Alexander Hae schrieb:
> Das scheint auch nicht normal zu sein, Oder was meint ihr dazu?

Aus der Ferne klingts zumindest eigenartig - vor allem, wenn du sie im 
ausgebauten Zustand gemessen hast.

von Alexander Hae (Gast)


Lesenswert?

So ich habe mal die Spannung über R3100 gemessen.
ca. -200V. Zwar nicht ganz -320V aber ich vermute, dass mein Multimeter 
nicht ganz so Hochohmig ist, also könnte der die Schaltung ja 
beeinflussen oder?
Also deute ich richtig, dass die Hochspannung auch vorhanden ist oder?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Alexander Hae schrieb:
> aber ich vermute, dass mein Multimeter
> nicht ganz so Hochohmig ist, also könnte der die Schaltung ja
> beeinflussen oder?

Das ist aber schon eine ganze Menge Abfall. Prüf doch bitte mal, was für 
einen Eingangswiderstand dein Messgerät hat. Bei 10MOhm sollte es doch 
recht nah an den über -300V dran sein.
Ich bin jetzt zu faul, es genau auszurechnen, aber wenn dein Messgerät 
z.B. nur 1MOhm hat, dann haut das ungefähr hin.

> Ich habe mal bei den zwei großen Transistoren auf dem Z-Board den
> Widerstand gemessen, welcher zwischen allen Pins bei ca. 1,5kOhm liegt.
T501 und T502 sind recht leicht in der Schatung zu prüfen. Die +85V an 
den Kollektoren müssen sich gegenläufig ändern, wenn man an der Y-Pos 
dreht (nur 1 Kanal aktiv).
Das gleiche gilt analog auch für die X-Endstufe, also T2023 und T2024 
und drehen an der X-Pos.

: Bearbeitet durch User
von Alexander H. (alex95)


Lesenswert?

Ich bin deinem Rat gefolgt und Habe während ich die Spannungen an den 
Kollektoren gemessen habe an der X.-Pos. gedreht, was keine Veränderung 
ergab.
Dann habe ich noch an den Y.-Pos. Reglern gedreht und plötzlich tauchte 
etwas auf dem Schirm auf und die Spannungen waren auch alle korrekt. 
Jedoch schwangt die Helligkeit ziemlich stark und ich kann die Y.-Pos. 
nur gut im 2. Kanal einstellen. Der Eingang des ersten Kanals schwankt 
auch sehr stark im Eingangswiderstand.
Aber Kanal 2 zeigt auch Signale und un der Trigger funktioniert sogar 
ebenfalls der Komponententester geht.
Kann ja sein dass der 1. Kanal defekt ist aber warum ist dann die 
Helligkeit mal dunkler mal heller oder es geht wieder gar nicht.

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Alexander H. schrieb:
> Kann ja sein dass der 1. Kanal defekt ist aber warum ist dann die
> Helligkeit mal dunkler mal heller oder es geht wieder gar nicht.

Das Signal am Ausgang des Vorverstärkers ist schon ein Gegentakt-Signal: 
die Spannungen für D1 und D2 sollten gegenläufig sein mit einer 
Gleichtaktkomponente etwa in der Mitte des Spannungshubs.

Wenn es da nicht mehr mit der Gleichtaktunterdrückung klappt, kann sich 
das auf die Helligkeit auswirken, meistens wirkt sich das aber auch auf 
die Schärfe aus.

Die Eingangsstufe ist ja eine Differenzverstärkerstufe. Wenn bei ihr der 
gemeinsame Emitterstrom instabil ist, kann sich dieser Effekt zeigen.

Jetzt hast Du ja den schönen Zustand, dass einer der beiden Kanäle 
arbeitet. Da kannst Du per "Selbstdiagnose" arbeiten. Ein Signal an 
Kanal 1 anlegen und mit Tastkopf kannst Du per Kanal 2 die Signale im 
Kanal 1 verfolgen, zum Beispiel die Signale am Ausgang des Y-Verstärkers 
betrachten.

Wenn  die Helligkeit bei beiden Kanälen schwankt, dürfte irgendeine 
Versorgungsspannung instabil sein, zb. durch einen Kriechstrom, einen 
defekten Keramikkondensator oder einen sonstigen Wackelkontakt.

von Alexander H. (alex95)


Lesenswert?

So, ich habe den Übeltäter gefunden.
Der T100 ist schuld. Ich habe ihn mit einem Komponententester geprüft 
und auch mal den aus dem 2. Kanal eingebaut und dieser hat funktioniert.
Ich konnte jedoch keinen Händler finden, der diesen noch im Angebot hat.
Habt ihr eine Idee wo ich Ersatz für den U440 bekomme?
P.S. das Problem mit der Helligkeit hat sich erledigt, als ich mit den 
zwei min und max Potis die Helligkeit neu eingestellt habe.

von Holger D. (Gast)


Lesenswert?

Frag doch direkt bei Hameg.



Holger

von Peter Pfeifenkopp (Gast)


Lesenswert?

Alexander H. schrieb:
> Habt ihr eine Idee wo ich Ersatz für den U440 bekomme?

http://www.ebay.de/itm/Hameg-U440-Doppelfeldeffekttransistoren-10-Stuck-/272028639365?hash=item3f562ba085:g:UtEAAOSwQM9UZ2Hc

Keine Ahnung, wie teuer das wird ... Vielleicht könntest du ein paar 
behalten und den Rest wieder anbieten (hier oder bei eBay).

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Alexander H. schrieb:
> Habt ihr eine Idee wo ich Ersatz für den U440 bekomme?

Mit dem Suchbegriff "DUAL N-CHANNEL JFET" kommt man schon weit.

MCH5908, CPH6904, LSK489 sind mir dabei gerade untergekommen. Zugegeben, 
die modernen Gehäuse machen es etwas fummelig, aber das ist ja keine 
Serienfertigung, die du vorhast.

Peter Pfeifenkopp schrieb:
> Alexander H. schrieb:
>> Habt ihr eine Idee wo ich Ersatz für den U440 bekomme?
>
> Ebay-Artikel Nr. 272028639365

Das sieht doch sehr gut aus.

: Bearbeitet durch User
von Alexander H. (alex95)


Lesenswert?

So erstmal vielen Dank für die Hilfe von allen hier.
Ich habe jetzt mal welche bestellt. Ich hoffe die Teile kommen bald an.
Ich werde morgen mal ein paar Bilder von verschiedenen Wellenformen 
hochladen.
Vielleicht kann ja noch jemand sagen ob das Bild so gut aussieht.
Mir ist beim funktionierenden Kanal noch aufgefallen, dass dieser eine 
falsche Frequenz anzeigt. Ich habe dies versucht zu justieren aber ich 
kann in der Anleitung kein Poti dafür finden.

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Alexander H. schrieb:
> Mir ist beim funktionierenden Kanal noch aufgefallen, dass dieser eine
> falsche Frequenz anzeigt. Ich habe dies versucht zu justieren aber ich
> kann in der Anleitung kein Poti dafür finden.

Wenn der zu reparierende Kanal wieder funktioniert, wirst Du 
feststellen: Beide Kanäle zeigen  die Frequenz falsch an .-)

Korrigieren kannst du das mit dem Abgleichpotis im Horizontalbereich: 
Zeitbasis und Hor.-Verstärker.
Da solltest du Dich genau an die Reihenfolge halten (Serv.-Manual 
benutzen!), sonst kommt da nur Murks raus.
Ebenso benötigst Du eine präzise bekannte Frequenz. Die, die der 
Cal.-ausgang am HM203 leifert, ist dafür nicht zwingend geeignet da 
meist zu unpräzise.
Nutzen kannst du 50Hz -Netzfrequenz (z.b. 12 V aus einem Klingeltrafo; 
Quarzoszillator (irgenwas zw. 100kHz und 16 MHz),...u.s.f.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Alexander H. schrieb:
> Vielleicht kann ja noch jemand sagen ob das Bild so gut aussieht.

Schwer zu sagen, denn es ist ja kein Bild vorhanden - zumindest im Forum 
:-)

> Mir ist beim funktionierenden Kanal noch aufgefallen, dass dieser eine
> falsche Frequenz anzeigt.

Zeitbasis Fein sollte dazu auf 'CAL' stehen. Wähle '2ms/DIV' und schalte 
den Trigger auf 'Ext' und 'AT/Norm' auf 'Norm' , d.h. du solltest eine 
freilaufende Zeitbasis haben. Ein 50Hz Sinus liegt am Komponententester 
Anschluss, mit etwa 6Vss.
Nun sollte eine komplette Periode des Sinus langsam durchs Bild laufen. 
Bei meinem HM203-6 muss ich 'Cal' ein wenig im Uhrzeigersinn drehen, 
damit das Bild steht.
Das Kalibrierungssignal sollte etwa 1kHz haben, bei mir sind es 1050Hz 
also ungenau.

: Bearbeitet durch User
von Alexander H. (alex95)


Lesenswert?

Okay also ich habe einen Frequenzgenerator der bis 10 MHz geht, was ich 
mit meinem DSO auch schon überprüft habe.
Auf der Platine des Hamegs habe ich zwei Potis und einen Drehkondensator 
die sich auf sweep rate und sweep length beziehen. Zu erst soll ich die 
sweep length auf 10cm kalibrieren (VR370). Auf was bezieht sich jedoch 
die Länge? bedeutet das, dass der Strahl bei dieser Einstellung genau 
zwischen den Bildschirmrändern aufhören soll? Dann ist der Poti jedoch 
am Anschlag.

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Alexander H. schrieb:
> Auf was bezieht sich jedoch
> die Länge? bedeutet das, dass der Strahl bei dieser Einstellung genau
> zwischen den Bildschirmrändern aufhören soll?

Exakt von der linken Begrenzungslinie des ersten Rasterkästchens bis zur 
rechtne Begrenzungslinie der 10ten Rasterkästchens (des 
Bildschirmrasters).

Typ. stellt man das auf 10,0 bis 10,1 cm Länge ein.


> Dann ist der Poti jedoch
> am Anschlag.


Dann ist da noch ein Fehler im Gerät .-)
Beispiele nach was Du schauen mußt:
Betriebsspannungen müssen  stimmen, Baulemente im H-Verstärker müssen 
stimmen, Zeitbasis Ausgangsspanung zum Eingang des H-Verstärkers.
Etc.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Check auch nochmal den X-Mag Schalter. Bei den alten Hamegs immer mal 
wieder reinigen, ebenso den Comp. Tester Schalter. Die beiden haben 
direkten Einfluss auf den X-Verstärker.
Ein Anhaltspunkt ist auch der X-Pos Regler. Der muss ziemlich genau auf 
Mitte stehen, damit die Linie genau am ersten Raster anfängt und am 
letzten Raster aufhört. Wenn du da arg aus der Mitte drehen musst, ist 
da noch was faul.

von Alexander H. (alex95)


Lesenswert?

Also Schalter habe ich alle gesäubert, funktionieren auch alle. 
Betriebsspannung überprüft, auch mit Oszi auf Restwelligkeit ob im 
Netzteil noch was defekt ist. Wo kann ich denn die Zeitbasis überprüfen?
bei mir weichen die Platinenpläne von der Hardware ab.

von Alexander H. (alex95)


Lesenswert?

So ich habe mir mal ein spezielles Messgerät zugelegt zum HV messen. 
Leider liegt die Spannung bei nur 1350V. Ich werde da mal alle Bauteile 
im Netzteil nochmal überprüfen. Kann sich das vielleicht auch auf die 
Zeit auswirken.
P.S. ab und zu lässt sich die Länge korrekt einstellen aber nach 
erneutem Einschalten stimmt die Länge wieder nicht mehr. Hat 
irgendjemand eine Vermutung was da nicht stimmt?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Alexander H. schrieb:
> Hat
> irgendjemand eine Vermutung was da nicht stimmt?

Das hängt direkt mit der Beschleunigungsspannung zusammen. Wenn die zu 
gering ist, wirkt die Ablenkung stärker und das Bild wird zu gross. Es 
stimmen dann auch die Verstärkungsangaben des Y-Verstärkers nicht mehr.

Bevor du weiter kalibrierst, muss die Hochspannung also innerhalb der 
Toleranz sein.

von Alexander H. (alex95)


Lesenswert?

Okay
Mir ist gerade aufgefallen, dass die Trafoanschlüsse für den HV teil 
falsch herum angeschlossen sind. Ich habe jedoch nichts an diesen 
Anschlüssen verändert. Soll ich sie trotzdem tauschen? Gemeint ist das 
weiße und graue Kabel, welches mit 417V im Datenblatt ausgelegt sind.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Alexander H. schrieb:
> Soll ich sie trotzdem tauschen?

Du kannst selber am besten beurteilen, ob da schon mal jemand dran 
rumgebastelt hat - ob z.B. die Lötstellen auffällig sind usw. Wenn das 
der Fall ist, dann tausch die Kabel wieder entsprechend dem Service 
Manual.

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Alexander H. schrieb:
> Leider liegt die Spannung bei nur 1350V. Ich werde da mal alle Bauteile
> im Netzteil nochmal überprüfen.

Hast Du Deine Messung um die Belastung durch das Meßgerät korrigiert?
Oder ist es das was Du "am Gerät abegelesen" hast?
Die Hochspannung hat eine beträchtlichen Innenwiderstand, daher kann das 
kaum ein HV-Meßgerät ohne rechnerische Korrektur korrekt messen ( 
lediglich bei Messgeräten mit rein kapazitiven HV-Teilern entfällt das).

: Bearbeitet durch User
von Alexander H. (alex95)


Lesenswert?

Sorry erstmal, dass ich mich so lange nicht melden konnte.
Ich bin inzwischen an der Beschaltung des Opamps an dem HV-Netzteil 
angekommen. Dieser hat dauerhaft eine Spannung U_D= 0,5v(ca.) der Poti 
für die HV-Einstellung reagiert auch nicht mehr. kann es sein dass hier 
Irgendwas mit R3051 R3053 R3054 und den parallel liegenden Kondensatoren 
C3054 und C3055 nicht stimmt. Die Widerstände hatte ich eigentlich schon 
überprüft, werde dies aber morgen nochmal wiederholen. Wie muss sich 
denn der Ausgang des Opamps verhalten, dass das Netzteil die Spannung 
erhöht?

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Alexander H. schrieb:
> Wie muss sich
> denn der Ausgang des Opamps verhalten, dass das Netzteil die Spannung
> erhöht?

Der OPV ist afair ein 741-kompatibler Universaltyp, also beschaffbar. 
Die 203 die ich repariert habe hatten diesen OPV alle gesockelt -- wenn 
das bei Dir auch so ist, tausche den OPV. Und miss dann erneut.

Warum erhöht?
Ich denk aber nicht das das Dein Problem löst: Die horizontale Linie ist 
ja bereits 10 cm lang. Eine erhöhte HV würde die Linienlänge verkürzen.
Eine erniedrigte HV würde sie länger werden lassen (Begründung steht ja 
weiter oben).

Gelegentlich solltest du mal auf meine Frage weiter oben  antworten, wie 
Dein Meßergebnis  zustande kam. Einfach, um Dir hier im Forum konkreter 
helfen zu können.

von Alexander H. (alex95)


Lesenswert?

Ja da hast du Recht, Tut mir Leid, dass ich dies nicht direkt gemacht 
habe.
Ich habe bis jetzt nur den Wert meines Messgerätes abgelesen, welches 
0,1GOhm Innenwiderstand hat. Bauteile habe ich Im großen und ganzen alle 
überprüft und auch nochmal sauber nachgelötet. OPamp habe ich auch 
direkt getauscht. Der funktioniert auch. jedoch egal wie ich am Poti 
drehe bleibt U_D im neg. Bereich. Zum Strahl: die Länge ist immer Länger 
als 10cm(Poti am Anschlag). Zwischendurch war es besser, wobei auch die 
abgelesene Spannung höher war(ca. 1,7 kV), ist dann aber direkt wieder 
zusammengebrochen.Daher vermute ihc wirklich dass es an der HV liegt. 
Ich habe aus versehen kurz eingeschalten als der OPamp nicht eingesteckt 
war. Auf einmal waren 2,1 kV auf meinem Messgerät gestanden(natürlich 
direkt wieder ausgeschalten).
Ich habe halt daher vermutet, dass etwas mit den oben genannten 
Bauteilen nicht stimmt, die zwischen dem Poti zur Einstellung der HV und 
den -1900V liegen.

von Uwe S. (regionalligator)


Lesenswert?

Alexander H. schrieb:
> Daher vermute ihc wirklich dass es an der HV liegt.

War bei meinem HM303 auch mal der Fall. Es war auf der Sekundärseite des 
HV-Trafos der dünne Lackdraht gerissen und dann wohl nach und nach auch 
noch weggebrannt. Habe es schon vor Jahren mal repariert, indem ich die 
eine Kammer der Sekundärwicklung nicht mehr nutzte, und stattdessen 
einen xbeliebigen Ferrittrafo eingangsseitig parallel, und 
ausgangsseitig in Reihe schaltete. Ohne irgendwas gemessen zu haben, war 
der Strahl danach wieder sichtbar, und es funktioniert bis heute.
Reparieren würde ich es heute aber nicht nochmal, wird längst Zeit für 
was Digitales.

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Alexander H. schrieb:
> Ich habe aus versehen kurz eingeschalten als der OPamp nicht eingesteckt
> war. Auf einmal waren 2,1 kV auf meinem Messgerät gestanden(natürlich
> direkt wieder ausgeschalten).
> Ich habe halt daher vermutet, dass etwas mit den oben genannten
> Bauteilen nicht stimmt, die zwischen dem Poti zur Einstellung der HV und
> den -1900V liegen.

Deine Vermutung ist richtig. Ohne OPV regelt der Wandler nicht, sondenr 
liefert die maximal machbare Spannung.

Schlußfolgerung: Du weißt aufgrund dieses Versehens, das Trafo, 
Wandler-Transistor und HV-Gleichrichter funktioneren.

Zum 100 megaohm-Belastungswiderstnad kann ich Dir zur Zeit nicht 
weiterhelfen (ich habe gerade kein 203 hier an dem ich testen kann, und 
mein HV-TK hat einen 10x so hohen Widerstand wie Deiner, daher liefert 
der keine vergleichbaren Werte.).
Vielleicht kann ein Mitleser da konkrete Zahlen beisteuern.

von Alexander H. (alex95)


Lesenswert?

Es hat zwar ziemlich lang gedauert, aber ich habe nun die passenden 
Teile gefunden. Und siehe da, C3106 war scheinbar defekt. Ich habe ihn 
erneuert und die Spannung ließ sich problemlos einstellen. Habe 
inzwischen auch alles kalibriert und es sieht echt super aus. Mir ist 
nur ein kleines Problem noch aufgefallen: Wenn das Oszi nicht triggert 
sieht man einen leuchtenden Punkt links. Das bedeutet doch, dass der 
Strahl nicht durchläuft, das Blanking speziell in diesem Fall aber nicht 
funktioniert. Weiß jemand in welchem Teil dies gesteuert wird?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Alexander H. schrieb:
> Weiß jemand in welchem Teil dies gesteuert wird?

Das Blanking landet an T3100 vom IC370 und der Transistor schaltet dann 
den Optokoppler IC3001. Da ist ein Trimmpoti namens VR3104, der den 
Strom durch den OK bestimmt.
Parallel zu T3100 ist noch der Chop. blanking Transistor T3103.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.