Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Heizmanschette - woher nehmen oder wie bauen?


von HeizerHeinz (Gast)


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Hallo,

Ich möchte einen kleinen Messingzylinder von 70mm Länge und 28mm 
Durchmesser von Raumtemperatur auf etwa 60-70°C aufheizen, vorzugsweise 
durch eine Elektroheizung, wobei ich unter 60V und 10A bleiben muss. 
12/24/48V währen angenehm.

Zeitlich gibt es kein Limit, "zügig" wäre gut.
Weiterhin sollte der Gesamtdurchmesser unter 36mm bleiben.
Ach ja, es muss nur aufgeheizt werden, die Temperatur nicht gehalten 
werden.

Wie würdet ihr da ansetzen? Kennt jemand einen Hersteller für geeignete 
Heizmanschetten? Wie könnte man sowas geschickt selbst herstellen?

Ich habe bisher nur Manschetten für 230V und viel höhere Temperaturen im 
Bereich Spritzgussmaschinen etc. gefunden.

Selbstbau wäre auch OK, hat jemand eine gute Idee für einen 
Isolationskörper, der mit Widerstandsdraht bewickelt werden könnte?

Ich hatte die Idee, den Zylinder mit dünnem PTFE Band zu umwickeln und 
dann R-Draht parallel zu einer (noch zu suchenden) PTFE Schnur darüber 
zu wickeln... Aber so ganz überzeugt mich das selbst noch nicht.

Also, für (ruhig auch sehr kreative) Vorschläge bin ich offen und 
dankbar!

Viele Grüße,

Heinz

PS: Wasserbad oder offene Flamme sind leider keine Option...

: Verschoben durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Pollin verkauft verschiedene Heizfolien zum Aufkleben, vielleicht ist 
die ja flexibel genug um den Biegeradius mitzumachen, der von Deinem 
Zylinder vorgegeben wird.

http://www.pollin.de/shop/suchergebnis.html?S_TEXT=heizfolie&log=internal


Wofür ist das ganze gut?

von Der Andere (Gast)


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Induktiv durch Wirbelströme?

von HeizerHeinz (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Wofür ist das ganze gut?

Versuch zur Wärmeausdehnung.

Die Heizfolien sind wohl wirklich einen Versuch wert. Danke!

Der Andere schrieb:
> Induktiv durch Wirbelströme?

Dazu habe ich gerade auch schon ein bisschen gelesen. Scheint mir recht 
aufwendig, aber auch auch interessant. Damit ist zumindest ein schnelles 
Heizen möglich, scheint mir.

Optimal wäre allerdings, wenn jemand einen Tipp geben könnte, wo man 
entweder fertige Heizpatronen in der Größenordnung kaufen kann, oder wo 
es isolierte Heizleitung/ Heizschlangen "von der Rolle" gibt, die man 
einfach drum herum wickeln könnte.

Oder eine geniale Idee, wie man sowas selbst herstellen kann.

Ein bisschen Basteln ich total OK, es soll aber nicht das Hauptprojekt 
werden... :)

von Oliver S. (eragon)


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von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Willst Du den Messingzylinder von außen oder von innen erwärmen? Du 
erwähnst ja auch Heizpatronen - die sind kleine zylindrische Dinger, die 
man in das zu beheizende Material hineinsteckt, wie z.B. die von den 
Extrudern von 3d-Druckern her bekannten Modelle.

http://www.amazon.de/Heizpatrone-Hotend-Heater-Drucker-Extruder/dp/B00H7EEXZ0

(völlig willkürlich ausgesuchtes Beispiel)

von Harald W. (wilhelms)


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HeizerHeinz schrieb:

> Ich habe bisher nur Manschetten für 230V und viel höhere Temperaturen im
> Bereich Spritzgussmaschinen etc. gefunden.

Wenn de räumlich passen, kannst Du sie ja einfach mit kleinerer
Spannung betreiben.

von HeizerHeinz (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Heizmanschette bei Motorradgriffen.

Temperatur passt schonmal, nur die Abmessungen.. werde auch da mal 
weiter forschen, was es so gibt. Vielen Dank!

Rufus Τ. F. schrieb:
> Willst Du den Messingzylinder von außen oder von innen erwärmen? Du
> erwähnst ja auch Heizpatronen - die sind kleine zylindrische Dinger,

Von aussen. "Heizpatrone" ist wohl etwas unglücklich, tut mir leid. Ich 
meine ein Heizlement mit vorzugsweise 28mm Innendurchmesser. Ich hatte 
sowas in der Größenordnung mal von einem alten großen Lötkolben, aber 
für 230V.

Harald W. schrieb:
>> Ich habe bisher nur Manschetten für 230V und viel höhere Temperaturen im
>> Bereich Spritzgussmaschinen etc. gefunden.
>
> Wenn de räumlich passen, kannst Du sie ja einfach mit kleinerer
> Spannung betreiben.

Einerseits waren die eher >30mm und Leistungsmäßig übertrieben. Daher 
schließe ich, dass der Widerstand zu gering für meine max. 10A sein 
wird.

von Thomas B. (thombde)


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Such mal bei Ebay im Bereich :

_ 12V Filter Heizung
_Diesel Pflanzenöl Pöl Vorwärmung
_Kraftstoffvorwärmer Heizer

Allerdings weis ich jetzt nicht welche Temperatur die schaffen.
Den passenden Durchmesser zu finde wird auch nicht einfach.
Vielleicht hast du Glück

Gruß
Thomas

von Alter (Gast)


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Kaptonband (Polyimid) und Konstantan Draht drum wickeln. Geht super. 
Eventuell noch was zum isolieren drum rum.

von Mike (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Pollin verkauft verschiedene Heizfolien zum Aufkleben,

Conrad hat augenscheinlich z.T. die gleichen Folien im Angebot - zum 
doppelten Preis, aber dafür mit Datenblatt ;-)

von F. F. (foldi)


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von Thomas S. (thommi)


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Thomas B. schrieb:
> Diesel Pflanzenöl Pöl Vorwärmung

Die heizen eher zu stark,da ne richtige Masse beheizt werden muss. Beim 
Diesel wird der Sprit ja im Kreislauf gepumpt. ginge aber  hysteresisch 
gesteuert schon.

Ich Pöle aber ohne Vorheizung, jedoch nir im Sommer, und bei den 
Dieselpreisen eh nicht :-)

von Harald W. (wilhelms)


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Alter schrieb:

> Kaptonband (Polyimid) und Konstantan Draht drum wickeln. Geht super.
> Eventuell noch was zum isolieren drum rum.

Warum Konstantan? Das braucht man nur für Messwiderstände.

von oszi40 (Gast)


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HeizerHeinz schrieb:
> Messingzylinder von 70mm Länge und 28mm

Alublock mit Loch 28,xx mm und PWM mit einigen Heiz-Transistoren TO220 
oder günstig aufgeschraubten Hochlastwiderständen?

Frage wäre: ob die Wärmeverteilung gut genug ist, sonst Ölbad+Pumpe.

von Thomas B. (thombde)


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HeizerHeinz schrieb:
> Zeitlich gibt es kein Limit, "zügig" wäre gut.

HeizerHeinz schrieb:
> Ich möchte einen kleinen Messingzylinder von 70mm Länge und 28mm
> Durchmesser von Raumtemperatur auf etwa 60-70°C aufheizen, vorzugsweise
> durch eine Elektroheizung, wobei ich unter 60V und 10A bleiben muss.
> 12/24/48V währen angenehm.
>
Welchen Zeitraum hast Du dir vorgestellt... 15Min, 1 Stunde?
Muss das Heizelement von dem Messingzylinder trennbar sein,
oder geht auch eine feste Verbindung?

Harald W. schrieb:
> Warum Konstantan? Das braucht man nur für Messwiderstände.

Man kann sogar mit Kupferlackdraht heizen :-)
Und das beste ist natürlich die Isolation.
Mehr als 120-150 Grad Drahttemperatur würde ich aber nicht empfehlen.

Gruß
Thomas

: Bearbeitet durch User
von HeizerHeinz (Gast)


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Alter schrieb:
> Kaptonband (Polyimid) und Konstantan Draht drum wickeln. Geht super.
> Eventuell noch was zum isolieren drum rum.

Ich hatte schon an Wärmeleitgummiplatten gedacht. Müsste gehen.

oszi40 schrieb:
> Alublock mit Loch 28,xx mm und PWM mit einigen Heiz-Transistoren TO220
> oder günstig aufgeschraubten Hochlastwiderständen

Auch eine Option, müsste nur gucken mit meinem max. Durchmesser. Evtl. 
Sechskantprofil...

Thomas B. schrieb:
> Welchen Zeitraum hast Du dir vorgestellt... 15Min, 1 Stunde?
> Muss das Heizelement von dem Messingzylinder trennbar sein,
> oder geht auch eine feste Verbindung?

Alles zwischen 1 und 15 Minuten wäre gut, 1 Stunde gerade noch 
erträglich...

Ebay war schon mal ein guter Tip: Jetzt muss ich das nur noch für 
Niederspannung finden...

http://www.ebay.de/itm/120W-220V-AC-elektrische-Heizung-Band-Heizelement-fur-Loten-Topf-30-x-55mm-/171971708651?hash=item280a5006eb:g:gAIAAOSwA4dWIpu0

von Alter (Gast)


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> Man kann sogar mit Kupferlackdraht heizen :-)
> Und das beste ist natürlich die Isolation.
> Mehr als 120-150 Grad Drahttemperatur würde ich aber nicht empfehlen.
> Gruß
> Thomas

Ich meinte Invar, nicht Konstantan. Das wickelt sich weniger ab, wenn es 
warm wird.
Kupfer finde ich ungünstig, da braucht man hohe Ströme bei niedrigen 
Spannungen, anders herum ist meist einfacher.

von HeizerHeinz (Gast)


Angehängte Dateien:

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http://de.rs-online.com/web/p/heizbander/3742779/

Das Teil, nur für Niederspannung... hat das schon mal jemand gesehen?!

von Amateur (Gast)


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Warum keine 230V-Manschette verwenden?
Oft sind die richtig leistungsstark.
Eine 3KW Heizmanschette hat bei 60V eine Leistung von über 200W.

von HeizerHeinz (Gast)


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Nun, ich habe noch keine so kleine 3KW Manschette gefunden... ansonsten 
hatte ich die Idee wohl auch schon ;)

von HeizerHeinz (Gast)


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von Simon (Gast)


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Eventuell eine Düsenstockheizung eines Ölbrenners verwenden. Soweit ich 
weiss, heizen die auch um die Öldurchführung herum.

SImon

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> HeizerHeinz schrieb:
> Optimal wäre allerdings, wenn jemand einen Tipp geben könnte, wo man
> entweder fertige Heizpatronen in der Größenordnung kaufen kann,
Kann man sich evtl machen lassen, z.B. hier mal anfragen
http://www.etb-bach.com/pages/produkte.php

> es isolierte Heizleitung/ Heizschlangen "von der Rolle" gibt, die man
> einfach drum herum wickeln könnte.
Da würde ich mal nach teflonisolierten Thermeolement-Ausgleichsleitungen 
schauen. Das Zeugs bekommt man recht billig als Meterware.
Teflon ist bis gut 250°C beständig. Gibt es auch mit Silicinisolierung.
Für höhere Temp-Beständigkeit gibt es auch alternative 
Isoliermaterialien.
Als Mantellement wäre es wohl auch für höhere Temp. beständig.
Das ist also z.B. für Typ-K-Elemente Ni-Draht bzw. NiCr-Draht. Hat einen 
deutlich höheren spezifischen Widerstand als Cu
https://www.guenther.eu/produkte/ausgleichsleitungen
Gruß Öletronika

von Strab (Gast)


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Hallo

"http://de.rs-online.com/web/p/heizbander/3742779/

Das Teil, nur für Niederspannung... hat das schon mal jemand gesehen?!"

Ja (sehr ähnlich) für 24V als Sandheizungen (Sandfallrohr der 
Sandungseinrichtung von Schienenfahrzeugen).
Wird aber wohl kaum zum Standardmaterial der typischen 
Elektronikdistrubutoren gehören, der Preis würde dir sowieso die Tränen 
in die Augentreiben.
Ist nicht nur die Heizung sodern auch das ganze Sandfallroh mit 
entsprechen hochwertiger Isolierung und notwendiger Mechanik.
Da sowas mit Sicherheit in Kleinmengen angefertigt wird, müsste es die 
eigentliche Heizung (das Heizband) von einen Zulieferer des 
Sandheizungsherstelles geben - sicherlich auf nicht wirklich preiswert 
und Eventuell nur auf Anfrage (obwohl 24V im Bahnbereich recht häufig 
verwendet wird und Sandheizungen zumindest bei Triebwagen und 
Lokomotiven aller Art üblich sind).

mfg

Strab

von Thomas B. (thombde)


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HeizerHeinz schrieb:
> vorzugsweise
> durch eine Elektroheizung, wobei ich unter 60V und 10A bleiben muss.
> 12/24/48V währen angenehm.

Wenn 12V oder 24V AC 50Hz vorhanden wäre, könnte man auch einen
Transformator verkehrt herum betreiben. (ZB 12V/24V, 150VA)
Du weißt was ich meine.
Dann könntest du die 230V Heizbänder verwenden.
Aber wenn Du generell bei Kleinspannung bleiben willst, dann natürlich 
nicht.

Ich habe das mal für eine Wegebeleuchtung im Garten gemacht.
Dann konnte ich das Erdkabel mit 24V AC einfach unter der Rasenkannte 
verlegen :-)

Gruß
Thomas

von p. pimmel (Gast)


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Alublock, drei Loche rein, zwei Heizpatronen an die saite steckn und in 
die mitte dein dings.

von Thomas B. (thombde)


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Eine Möglichkeit wären noch Silikon-Heizmanschetten.
Die gibt es von 12V-230V.
http://german.alibaba.com/Favorite/kraftstoffvorw%C3%A4rmer-12v.html

Wie misst Du eigentlich die Temperatur?
Ist da ein Kontaktfühler am Messingzylinder.

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