Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Chip auslöten - ohne Spezialwerkzeug und Erfahrung?


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Kann mir jemand einen Tip geben, wie ich aus der Platine hier:

https://cdn.sparkfun.com//assets/parts/9/6/0/3/12787-01.jpg

den Sensorchip "Mit Hausmitteln" abbekomme?

http://d3i5bpxkxvwmz.cloudfront.net/resized/images/remote/http_s.eeweb.com/articles/2014/12/16/Digital-Proximity-Ambient-Light-RGB-and-Gesture-Sensor-1418721402_226_193.png

Es ist eine einmalige Angelegenheit, deshalb werde ich dafür keine 
Heißluftpistole kaufen. Die "Bügeleisenmethode" hat nicht funktioniert, 
entweder wird das Bügeleiesen trotz "Leinen"-Stellung nicht heiß genug 
oder die verwenden eine Zinnlegierung mit höherem Schmelzpunkt ...

Der eigentliche Sensor soll an eine Stelle montiert werden (Modellbau), 
wo die Platine keinen Platz hat. Die Überlegung ist, dünne Drähte 
zwischen die Platine und den Chip zu setzen. Also fein AN-Löten kann 
ich, habe kleinen Lötkolben, eine ruhige Hand und gute Lupe - nur wie 
bekomme ich den erstmal ab, ohne Alles kaputt zu machen?

: Bearbeitet durch User
von Felix A. (madifaxle)


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Wahrscheinlich gar nicht. Ginge neu kaufen? Den gibt es bei Farnell für 
3,15 Euro Netto.
http://de.farnell.com/avago-technologies/apds-9960/sensor-proximity-gesture-2-4v/dp/2401098?ost=apds9960&categoryId=&categoryName=

: Bearbeitet durch User
von Profi Frickler (Gast)


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Frank E. schrieb:
> nur wie bekomme
> ich den ab, ohne Alles kaputt zu machen?

Gezielt auf die Schmelztemperatur des Lots hochheizen (so wurde
der Chip auch mal draufgebracht), vielleicht knapp darunter bleiben
und die Temperaturspitze mit einem Lötkolben erzeugen.

Auf die Schmelztemperatur des Lots hochheizen, wie?
--> Mit eine Herdplatte sich langsam herantasten.

Andere Technik:

Mit einem spitzen Lötkolben die Pads mit niedrigschmelzendem
Lot zusätzlich benetzen. Dann je einen dünnen Kupferdraht
an beiden Pad-Reihen anlegen, mit Zinn benetzen sodass die Pads
mit dem Draht kontaktieren. Dann mit zwei Lötkolben die Drähte
gleichzetig aufheizen sodass alle Pads gleichzeitig aufgeheizt
werden. Dann man das Teil von seiner Lötposition wegschieben.

von sigges (Gast)


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nehm doch das Cerankochfeld.
cheers

von Felix A. (madifaxle)


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Mir fiel wieder ein, dass ich das mal auf einer Herdplatte gemacht habe.

Dazu ein ebenes Metallblech (nicht Alu) auf die Herdplatte legen, die 
Platine mit der Unterseite darauf tun, Platte an, dann ab und an mit 
einer Pinzette den Chip versuchen, anzuheben.

Für Schäden/Verfärbungen etc. übernehme ich keine Haftung ;-).

von Hp M. (nachtmix)


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Frank E. schrieb:
> Es ist eine einmalige Angelegenheit,

Auf jeden Fall ...

von Paul B. (paul_baumann)


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Felix A. schrieb:
> Für Schäden/Verfärbungen etc. übernehme ich keine Haftung ;-).

Die Verfärbungen treten dabei meist auf dem Gesicht der Hausfrau auf...

mfG Paul

von Hp M. (nachtmix)


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Frank E. schrieb:
> oder die verwenden eine Zinnlegierung mit höherem Schmelzpunkt ...

Machen sie.
Seit ungefähr 10 Jahren muss ja bleifrei gelötet werden, und diese Lote 
schmelzen etwa 40..50°C höher als die früher verwendeten Blei haltigen 
Lote.

von Gerald B. (gerald_b)


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Paul B. schrieb:
> Felix A. schrieb:
>> Für Schäden/Verfärbungen etc. übernehme ich keine Haftung ;-).
>
> Die Verfärbungen treten dabei meist auf dem Gesicht der Hausfrau auf...
>
> mfG Paul

Ich habe vor etlichen Jahren, als ich mit meiner Partnerin frisch 
zusammen war, mal den Prozessor aus ihrem PC samt KK in die Backröhre 
verfrachtet, weil zum Ausbau der HDD der KK im Weg war und der KK mit 
einem Kaugummiwärmepad befestigt war und das Ding bombenfest saß - und 
mit KK drauf bekam ich den Hebel vom Sockel zum Wiedereinbau nicht 
umgelegt.
80°C und ab in die Backröhre!
Sie guckte etwas irretiert und ich schwitzte insgeheim auch ein wenig, 
aber Operation gelungen, der Rechner funzte danach wieder.
Den PC gibts inzwischen nicht mehr, die Freundin schon ;-)))

von Paul B. (paul_baumann)


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Gerald B. schrieb:
> Den PC gibts inzwischen nicht mehr, die Freundin schon ;-)))

Glück gehabt! Das hätte auch anders herum ausgehen können.
;-)
mfG Paul

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Frank E. schrieb:
> Es ist eine einmalige Angelegenheit, deshalb werde ich dafür keine
> Heißluftpistole kaufen.

So ein 08/15-Baumarktteil hast du (oder ein Bekannter) nicht irgendwo
im Keller?  Eine mit Temperaturregelung ist zwar hübsch für den Zweck,
aber selbst mit den allereinfachsten Teilen geht das trotzdem auch.

Tut's für den Zweck.  Diese Dinger kann man senkrecht nach oben
pustend aufstellen.  Mit einer Zange die Platine drüber halten und
dann mit einer Pinzette vorsichtig immer wieder testen, bis du den
Chip abnehmen kannst.  Mit hinreichender Vorsicht bleibt dabei auch
der Rest der Platine ganz.

Ansonsten wurde das Ceran-Kochfeld ja schon genannt.  Etwas Alufolie
auf das Kochfeld legen und die Platine da drauf, dann bleibt die
Kochplatte auch sauber.  Allerdings ist nach meinen Erfahrungen dabei
die Gefahr, dass man die Platine schädigt, etwas höher als mit der
Heißluftpistole.

: Bearbeitet durch Moderator
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Besitze leider kein klassisches Ceran-Kochfeld, nur Induktion. Und ich 
denke, DAS wäre wohl nicht so gut :-)

Mal im Ernst: Ich könnte eine Bratpfanne oder einen leeren Topf auf das 
Induktionsfeld stellen. Die Frage ist nur, in wie weit die Induktion da 
evtl. "durchschlägt" und die Schaltung kaputt macht?

Baumarkt-Heissluft habe ich wohl, ist aber im WE-Haus, da komme ich erst 
Sonnabend ran, hätte das Problem gerne früher gelöst ... :-(

: Bearbeitet durch User
von Crazy Harry (crazy_h)


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Dann mal anderst gefragt: Aus welcher Gegend kommst du ?

von Crazy Harry (crazy_h)


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Hast du zufälligerweise einen oder zwei 17W Widerstände rumliegen? Wenn 
du die mit je 20-22W befeuerst und die Platine drauf legst, kannst du 
nach ca. 60-90s dein Bauteil mit einer Pinzette abheben. Ich habe so 
schon Platinen mit LEDs verlötet.

von sigges (Gast)


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Na,Du wirst doch bestimmt Jemanden kennen, der eins hat oder ?
cheers

von Crazy Harry (crazy_h)


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Das vorhin war falsch. Richtig ist: 17W Zementwiderstand, 15 Ohm, 22V, 
ca. 1.5A

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Crazy H. schrieb:
> Aus welcher Gegend kommst du ?

Frank Esselbach Q3 => XING => Berlin ;-)

Da müsste man dann bloß wieder wissen, welche Ecke von Berlin es ist …

Frank E. schrieb:
> Mal im Ernst: Ich könnte eine Bratpfanne oder einen leeren Topf auf das
> Induktionsfeld stellen. Die Frage ist nur, in wie weit die Induktion da
> evtl. "durchschlägt" und die Schaltung kaputt macht?

Kannst du so machen, da kommt nichts durch.  Das ist ja schließlich
der Sinn der Angelegenheit, die HF nicht in die Gegend zu pusten,
sondern in der Pfanne in Wärme zu wandeln.

von Paul B. (paul_baumann)


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Jörg W. schrieb:
> Das ist ja schließlich
> der Sinn der Angelegenheit, die HF nicht in die Gegend zu pusten,
> sondern in der Pfanne in Wärme zu wandeln.

Und ich dachte, man sieht im Spiegelei die Feldlinien... Schade!
;-)
MfG Paul

von Sven B. (scummos)


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2 Lötkolben, auf jeder Seite einen, und dann viel Lötzinn funktioniert 
auch oft ganz gut.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sven B. schrieb:
> 2 Lötkolben, auf jeder Seite einen

Bei einem Sensor wäre ich da vorsichtig.  Das Teil hat eine Öffnung,
da soll bestimmt Luftdruck oder -feuchtigkeit gemessen werden, das
willste nicht mit Lot oder Flussmitteldreck zukleistern.

von René F. (Gast)


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Platine mit Pinzette am Sensor festhalten und Unten so lange mim 
Feuerzeug drauf halten bis die Platine von alleine runterfällt?

von Sven B. (scummos)


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Jörg W. schrieb:
> Sven B. schrieb:
>> 2 Lötkolben, auf jeder Seite einen
>
> Bei einem Sensor wäre ich da vorsichtig.  Das Teil hat eine Öffnung,
> da soll bestimmt Luftdruck oder -feuchtigkeit gemessen werden, das
> willste nicht mit Lot oder Flussmitteldreck zukleistern.

Kaptonband draufkleben? :)

von herlock sholmes (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> Ich habe vor etlichen Jahren, als ich mit meiner Partnerin frisch
> zusammen war, mal den Prozessor aus ihrem PC samt KK in die Backröhre
> verfrachtet, weil zum Ausbau der HDD der KK im Weg war und der KK mit
> einem Kaugummiwärmepad befestigt war und das Ding bombenfest saß - und
> mit KK drauf bekam ich den Hebel vom Sockel zum Wiedereinbau nicht
> umgelegt.
> 80°C und ab in die Backröhre!
> Sie guckte etwas irretiert und ich schwitzte insgeheim auch ein wenig,
> aber Operation gelungen, der Rechner funzte danach wieder.
> Den PC gibts inzwischen nicht mehr, die Freundin schon ;-)))

Glaub ich nicht.
Wenn der Prozessor samt KK ausgebaut ist steht der KK auch keiner HDD im 
Weg.
Schwacher "Ich bin so toll"-Versuch.

Der Nächste.

von Andreas R. (daybyter)


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Zum Hackerspace oder Computerclub gehen?

von Johannes S. (demofreak)


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herlock sholmes schrieb:
> Gerald B. schrieb:
>> mit KK drauf bekam ich den Hebel vom Sockel zum Wiedereinbau nicht
>> umgelegt.

> Schwacher "Ich bin so toll"-Versuch.

Lesen üben wir nochmal, oder?

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