Hallo zusammen, ich möchte einen Kupferklotz induktiv erwärmen und dabei die Oberflächentemperatur messen. Wie kann ich dort ein Thermoelement befestigen? Ich habe erste Schweißversuche mit so einem Feinpunktiergerät gemacht aber es hält leider nicht. Weiß jemand dort einen besseren Rat? Vllt. hartlöten? LG Sarah
Wie warm wird der Kupferklotz denn? Kupfer lässt sich doch gut (Weich-)löten, vielleicht Dein Sensor auch!?
Sarah E. schrieb: > Ich habe erste Schweißversuche Willst du denn wirklich das Thermoelement elektrisch mit dem Kupferblock verbinden?? Georg
Der Kupferklotz wird ca. 300 °C warm. Ja ich möchte die beiden Enden zusammenführen am Kuperklotz. Da ich die Oberflächentemperatur messen möchte, kann ich dort kein Loch bohren. Denkt ihr, Kleben wäre auch eine Gute Option?
bei 300°C wirds mit kleben eng. polyimide (auflösbar afair in THF) halten bis 310°C aus, das wars aber meines wissens schon. eine andere, mechanische, verbindung willst du wirklich nicht? wie wärs dann mit einem ir-thermometer?
Ein IR-Thermometer wäre auch eine Option, ich habe sogar eins hier. Lt. Anleitung muss ich dort den Emissionsgrad einstellen. Außerdem ist mir erzählt worden, dass der zu messende Körper schwarz anzustreichen ist. Kann ich nun den Kupferklotz z.B. auf 300 °C erwärmen, mit einem Kontaktthermometer die Temperatur vergleichen und dann den Emissionsgrad im Gerät soweit anpassen, dass die Ergebnisse (vom IR-Thermometer und vom Kontaktthermometer) dieselben sind? LG Sarah
Wie stark "klotzig" ist das ganze denn? Auflöten von Messinggewindestangen und den Sensor irgendwie klemmen geht nicht? Bei den Temperaturen ist kleben echt heikel...
Und bezglich IR. Nimm dir ein Material mit bekanntem Emissionsgrad (mir wurden oft Schusslochaufkleber empfohlen, die lagen bei 0,93 meine ich, aber da findest du sicher was dazu). Kleb diese auf den Kupferklotz und mess die Temperatur mit dem bekannten Emissionsgrad (also auf dem Aufkleber). Danach Kupferblock (auf Kupfer) messen und den Emissionsgrad nachkorrigieren bis der Wert stimmt. Natürlich muss die Temperatur währenddessen stabil bleiben.
Ach mist, nicht eingeloggt... sry für den dritten Beitrag. Wichtig bei IR ist, du wirst Probleme mit Reflektionen des Hintergrundes und ähnlichem bekommen. Wenn deine Messung nicht extrem genau sein muss, ist das erstmal nebensächlich. Nur behalte es mal im Hinterkopf. Bei FLIR, Infratec und den üblichen Verdächtigen gibt es da übrigens ganz interessierte Application Notes und Anleitungen zum messen ;-)
Sarah E. schrieb: > Kann ich nun den Kupferklotz z.B. auf 300 °C erwärmen, mit einem > Kontaktthermometer die Temperatur vergleichen und dann den Emissionsgrad > im Gerät soweit anpassen, dass die Ergebnisse (vom IR-Thermometer und > vom Kontaktthermometer) dieselben sind? Hi, ähnlich mache ich das auch immer. Leider ist dann der Fehler schwierig zu schätzen. Müsste aber klappen. Einfach beide Kurven aufzeichnen und eine Anpassung errechnen. Gruß, OsRam
Bei den üblichen Niedertemperatur IR-Thermometern, die im Wellenlängenbereich 8 bis 14µm messen, funktioniert ein Aufkleber aus Kaptonband mit einem Emissionsgrad von etwa 0,96 sehr gut.
Sarah E. schrieb: > Da ich die Oberflächentemperatur messen möchte, kann ich dort kein Loch > bohren. Du wirst dabei aber nichts anderes messen, weil die Wärmeleitfähigkeit von Kupfer so groß ist.
Ich wuerd ein Loch bohren und mit Keramikzement einkleben. Es gibt Zemente, die machen 1600 Grad und isolieren dabei noch elektrisch. Elektrische Isolation scheint mir das wichtigste. Die Waermeleitung von Keramikzement ist gut.
Oder D. schrieb: > Ich wuerd ein Loch bohren und mit Keramikzement einkleben. auspuffloch flick-paste. ist billig, da sind aber glasfasern mit drin. z.b. http://www.amazon.de/Auspuffreparaturmasse-hitzebest%C3%A4ndig-modellierbar-ThermoSteel-Metallreparaturen/dp/B005554XMG das ist "irgendein silikatzeug das an luft aushärtet".
Ich würde einen fertigen Thermofühler verwenden. ZB den hier von HASCO ,Type J http://www.hasco.de/de/content/view/full/18158 Dann Sackloch bohren Gewinde rein und anschrauben. Kleben wäre mir zu unsicher. Die Wärmeleitung des Klebers ist nie so optimal wie der direkte Kontakt des Thermofühlers mit der Oberfläche des Kupfers. Gruß aus dem Werkzeugbau :-) Thomas Edit: Eventuell ginge noch löten mit Silberlot. (kein Elektroniklot !) Wichtig ist nur das bei dem selbstgebauten Thermoelement das Lot nicht hinter die Kontaktstelle des Fühlers läuft. Also da wo die Ausgleichsleitung angeschlossen ist. Aber wenn Du induktiv erwärmst, bin ich mir nicht sicher, ob das angeschlossene Messgerät nicht Mist misst :)
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Sarah E. schrieb: > Da ich die Oberflächentemperatur messen möchte, kann ich dort kein Loch > bohren. Das ist eine reine Illusion. Lässt du das Thermoelement unverkleidet, misst du eine Temperatur zwischen der des Kupferblocks und der Umgebung. Verkleidest du das Element, misst du wahrscheinlich eine höhere Temperatur als die Oberflächentemperatur, je nach Isolation bis zur Innentemperatur des Blocks. Immer unter der Voraussetzung, dass es überhaupt einen relevanten Unterschied zwische der Oberfläche und innen gibt. Wenn du dich tatsächlich drauf versteifst, die Oberflächentemperatur zu messen, musst du das berührungsfrei machen, etwa mit Infrarot. Sarah E. schrieb: > Außerdem ist mir erzählt worden, dass der zu messende Körper schwarz > anzustreichen ist. Das ist auch nicht soo trivial, eine schlecht wärmeleitende Lackschicht erzeugt schon wieder Fehler. Georg
Elektropunktschweissen ist schon ganz gut geeignet, also Schweissen üben ;)
Schweissen / löten ist wegen der starken Wärmeableitung schwierig. Man braucht da eine wirklich kräftige Wärmequelle oder müsste bei löten den Kupferblock als ganzes kräftig vorheizen. Wegend er guten Wärmeleitfähigkeit wird auch das Loch und einkleben funktionieren. Für die IR Messung wäre eine passende Farbe / Aufkleber mit guter IR absorbtion sehr hilfreich. Die Korrektur der Emissivität ist immer eine Notlösung, denn der Rest kommt dann irdgendwo vom Hintergrund. Wegen der Störungen wäre die IR Messung schon eine gute Idee.
Thema löten: Leider weiß man nicht wie groß der Kupferbrocken ist. Ansonsten müsste man ihn im Härteofen vorheizen. Bei einem geeigneten Brenner ginge das vielleicht auch ohne. Backofen wird nicht reichen. Gruß Thomas Edit: Ups, hat Lurchi oben schon erwähnt sorry Und: Vielleicht meldet sich der TO mal wieder.
Lurchi schrieb: > Schweissen / löten ist wegen der starken Wärmeableitung schwierig. Man > braucht da eine wirklich kräftige Wärmequelle oder müsste bei löten den > Kupferblock als ganzes kräftig vorheizen. Du kannst glauben, die gibt es. Loch bohren, Gewinde rein und mit der Schraube kannst du alles befestigen, was du willst. Wo ist das Problem?
Das Problem ist, dass hier wild gefaselt wird ohne zu wissen wie DAS Thermoelement gestaltet ist.
Ohjemine schrieb: > Das Problem ist, dass hier wild gefaselt wird ohne zu wissen wie DAS > Thermoelement gestaltet ist. Mag ja sein, gefaselt hin oder her. Aber wie ist denn jetzt dein Lösungsvorschlag? Gruß Thomas
Bei einem unbekannten Thermoelement gibte es keine Lösung.
Ohjemine schrieb: > Bei einem unbekannten Thermoelement gibte es keine Lösung. Sarah E. schrieb: > Ja ich möchte die beiden Enden zusammenführen am Kuperklotz. Also selber gebastelt. Edit: aber ob Type J, K oder sonstiges. Es geht um die Verbindung mit dem Kupferklotz
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Vielen Dank für die Antworten. Habe das Thermoelement rauflöten lassen und seitlich durch die Windungen führen lassen. Ergebis: Sobald der Umrichter eingeschaltet wird geht sofort (fälschlicherweise) die Temperatur steil nach oben obwohl kaum Leistung abgegeben wird. Nun führe ich die Kabel zwischen zwei Windungen durch. Ergebnis: Messung weniger anfällig für die Felder. Gleichzeitig messe ich nun auch noch mit einem Pyrometer (Emissivität auf 95 % eingestellt) den schwarzlackkierten Kupferklotz. Ich denke, dieser Wert ist der verlässligste. Bei der Thermoelementkonstruktion in der neuen Anordnung habe ich das Gefühl, dass sich die beiden Drähte etwas oberhalb der Oberfläche bereits berühren und somit wird grundsätzlich immer etwas kälter gemessen als beim Pyrometer. LG Sarah
Sarah E. schrieb: > Bei der Thermoelementkonstruktion in > der neuen Anordnung habe ich das Gefühl, dass sich die beiden Drähte > etwas oberhalb der Oberfläche bereits berühren und somit wird > grundsätzlich immer etwas kälter gemessen als beim Pyrometer. Kann durchaus sein, weil die Kabel auch etwas Wärme wegziehen. Ich würde mal eine Vergleichsmessung auf einer normalen Heizplatte machen. Dann mit Pyrometer und mit Thermofühler messen. Gruß Thomas Edit: Sarah E. schrieb: > Ergebis: Sobald der Umrichter eingeschaltet wird geht sofort > (fälschlicherweise) die Temperatur steil nach oben obwohl kaum Leistung > abgegeben wird. Du müssest die Zuleitung Abschirmen.
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Und den Oberflächensensor einfach mit Stahlband zusammen zurren ? Keine Ahnung wie die Dinger heißen, gibt's in manchen Baumärkten als Meterware und haben regelmäßig gestanzte Löcher drin. Eine Schelle könnte auch gehen wenn der Block nicht zu groß ist. Geflochtenes Kupferdungsband fällt mir noch ein, wäre wohl sinnvoller als Stahl ...
Sarah E. schrieb: > Habe das Thermoelement rauflöten lassen und seitlich durch die Windungen > führen lassen. Welche "Windungen"? Kannst du das mal erläutern. Thermoelemente sind eigentlich sehr niederohmig. Bei 300°C ist eigentlich die Grenze für nackte Thermoelemente mit Glasseideisolation der Zuleitungen erreicht.
Mit Windungen meinte ich den Induktor, also die Kupferwindungen die den Kupferklotz umschließen. Ich habe nun ein Stück Metall mit dem mattschwarzen Lack welches ich für den Kupferklotz eingesetzt habe besprüht und in einem Ofen erwärmt. Anschließend habe ich die Pyrometerwerte mit denen eines Kontaktthermometers verglichen. Ergebnis war, dass das Pyrometer ein paar Grad höher war. Habe nun den Emissionsgrad von 0,95 auf 1 gestellt. Das Pyrometer zeigt weiterhin höhere Werte an, aber die Differenz beträgt nur ca. 2 °C, vorher waren es ca. 5 °C. Hinzukommt, dass ich auch nicht genau sagen kann inwieweit ich eine perfekte Verbindung mit dem Kontaktthermometer erzeugt habe, möglicherweise ist da auch noch ein Unterschied. LG Sarah
Wie genau soll denn die Messung sein? +- 2 Kelvin,....jetzt bitte nicht +-100mK ;) Wie ist das denn, wenn Du den Induktor ausschaltest und dann misst? Sind die Temperaturunterschiede dann genauso groß? Mache doch mal ein Foto von dem Kupferklotz mit dem Thermoelement. Würde mal gerne die Verkabelung sehen. Bitte mehr Info.
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