Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Welcher Antrieb für Sun Tracker mit Arduino Uno


von Fabian S. (burnss)


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Hallo liebe Gemeinde,

ich hänge seit mehreren Wochen an einem Projekt fest, wo mir eine Sache 
wirklich Schwierigkeiten bereitet. Ohne jetzt auf jedes Detail 
einzugehen, handelt es sich hier um die Problematik das sich hier ein 
System selbstständig mit Solarenergie versorgen soll, zur Optimierung 
soll das Modul der Sonne nachgeführt werden. Ich bin von der viel 
verwendeten Idee ab, dies mit LDR´s zu realisieren, da mir das schlicht 
und einfach als zu störanfällig erscheint.
Es soll mittels Arduino Uno R3 der Sonnenstand berechnet und dafür NUR 
Horizontal Nachgeführt werden. Für den Abgleich wird ein DS3231 für den 
Zeitabgleich und ein Gy 273 Kompass als Bezugspunkt verwendet. Längen 
und Breitengrad werden fest einprogrammiert. Der Arduino muss nebenbei 
einige Messwerte verarbeiten und ausgeben, deren Energiebilanz ich noch 
nicht aufstellen konnte. Das Panel ist ein 12V/5Wp und speißt einen 12V 
7,2Ah Bleiakku. Dazwischen hängt ein Laderegler von dem ich mir 12V 
abzwacken kann.

Mein Problem liegt nun in der Wahl des Aktors für die Nachführung. Ich 
habe sehr viel gelesen und rumprobiert und kann mich nicht entscheiden 
ob ich Servo, Getriebemotor oder Schrittmotor verwenden soll und wie ich 
die Steuerung realisiere.

Der Servo fällt in meinen Augen wegen dem Haltestrom und somit wegen 
Energiebilanz raus. Getriebemotor hat den Vorteil das die Programmierung 
recht simpel ausfällt, da sich hier die Nachführung auf "drehe solange 
bis Wert des Kompass erreicht ist" beschränkt. Beim Schrittmotor wäre 
die Möglichkeit immer dann drehen zu lassen wenn ein Winkel der zum 
Schrittmotor passt erreicht wird, bsp wenn 18 Grad Verschiebung ist, 
drehe 10 Schritte. Natürlich müsste ich dem Schrittmotor den Saft 
abdrehen, da mit der Haltestrom glaub ich ziemlich schnell den Akku 
leeren würde.
Was noch wichtig ist, es muss nicht permanent nachgedreht werden, 
sondern Sinngemäß.

Zelle samt Trägerplatte hat etwa ein Gewicht von 1,5Kg und (Zentrisch 
angetrieben) einen Durchmesser von etwa 30cm, da es hier nun wirklich 
nicht um Geschwindigkeit geht (eig. würde 1 rpm reichen) bin ich etwas 
ratlos welches nm der Motor min. haben muss. Für etwas Stabilität, liegt 
die Trägerplatte außerdem mittels zwei Rollen auf der Grundplatte 
darunter auf und ich denke es ist Sinnvoll den Motor nicht direkt 
sondern mit 1:1 oder geg. Untersetzung an die Welle zu hängen um der 
Welle des Motors nicht zu schaden. Beim errechnen bin ich auf etwa 1/2nm 
gekommen, weiss aber leider nicht ob das ein plausibler Wert ist.

Auf einen fertigen Motortreiber muss ich zudem verzichten weil diese 
Module zu teuer sind und ich nur Deutsche Händler mit Rechnungsstellung 
nutzen darf. Von daher muss ein L293, 298 oder so her was natürlich vom 
Motor dann abhängig ist.

Wie man merkt bin ich kein Fachmann aber lerne gerne bei solchen 
Projekten und hoffe mich kann jemand an seinen Erfahrungswerten 
teilhaben lassen.
Ich bin für jeden Tipp dankbar.

Gerne auch Links zu Produkten oder Infos die mich weiter bringen.

Ps: Bitte nicht über diese tolle Handzeichnung lachen!

von Bastler (Gast)


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ich würde als treiber einen tb6550 für ca. 15 Euro nehmen:
http://www.ebay.de/itm/CNC-Router-Single-Axis-3A-TB6560-Stepper-Motor-Driver-Board-4-axiscontrol-DEShip-/221482836936?hash=item339167e3c8:g:9rcAAOxy3NBSef3x
übersetzter antrieb über zahnriemen dann reicht ein nema17 schrittmotor 
den brauchst du ja immer nur einschalten wenn gedreht werden soll für 
die sonnenstandsberechnung einfach mal googlen, da findest du die 
passende formel ich wünsche dir noch viel erfolg bei deinem vorhaben

von Uwe S. (regionalligator)


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Habe die ziemlich ausgiebige Frage mal nur überflogen:

Den Trick mit den zwei kleinen Solarzellen und dem Glockenankermotor 
kennst du? Das braucht GAR KEINE Regelung, wäre in 10 Minuten selbst 
gebaut.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Ist das Ganze akademisch oder soll es tatsächlich genutzt werden?

Mein erster Rat wäre: nimm 2 Module. Eins fest nach SO, das andere SW 
und verstrick die intelligent. Die Nachführerei lohnt sich nicht 
wirklich. Das Ganze ist mech. aufwendig und anfällig, die Steuerung und 
der Motor verbrauchen auch wieder Strom. Bleiakku wäre für mich nicht 
unbedingt die erste Wahl, wenn es darum geht, jede mWh auch zu nutzen.

von Fabian S. (burnss)


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H.Joachim S. schrieb:
> Ist das Ganze akademisch oder soll es tatsächlich genutzt werden?
>
> Mein erster Rat wäre: nimm 2 Module. Eins fest nach SO, das andere SW
> und verstrick die intelligent. Die Nachführerei lohnt sich nicht
> wirklich. Das Ganze ist mech. aufwendig und anfällig, die Steuerung und
> der Motor verbrauchen auch wieder Strom. Bleiakku wäre für mich nicht
> unbedingt die erste Wahl, wenn es darum geht, jede mWh auch zu nutzen.

Vielen Dank für die Antworten :), ich fange mal hier an.
Ja es handelt sich um ein Studienprojekt und die 
Zelle/Akku/Laderegler/Arduino sind Vorgabe. Da das Budget sehr knapp ist 
fällt leider die Möglichkeit weg ein zweites Modul zu verwenden. Das die 
Nachführung nicht lohnt, sehe ich genauso nur ist dies leider Aufgabe.
Funktionieren muss es schon, dennoch wird nicht erwartet das alles 
Marktreif erarbeitet ist.

Bastler schrieb:
> ich würde als treiber einen tb6550 für ca. 15 Euro nehmen:
> Ebay-Artikel Nr. 221482836936
> übersetzter antrieb über zahnriemen dann reicht ein nema17 schrittmotor
> den brauchst du ja immer nur einschalten wenn gedreht werden soll für
> die sonnenstandsberechnung einfach mal googlen, da findest du die
> passende formel ich wünsche dir noch viel erfolg bei deinem vorhaben

Also die Sonnenstandsberechnung, Kompass und Uhr steht soweit es ist 
wirklich die Problematik einen geeigneten Motor mit Ic zu bestellen, 
welcher dann funktionieren muss. Das mit dem Zahnriemen habe ich auch 
schon überlegt. Ist das einer Zahnradübersetzung vorzuziehen? Und wäre 
es dann nicht besser einen Getriebemotor zu nehmen, weil das mit dem 
Schritt dann eh nicht mehr klappt?

Uwe S. schrieb:
> Den Trick mit den zwei kleinen Solarzellen und dem Glockenankermotor
> kennst du? Das braucht GAR KEINE Regelung, wäre in 10 Minuten selbst
> gebaut.

Nein, den Trick kannte ich nicht. Ein wirklich interessanter Ansatz, 
jedoch kommt das nicht dem Prinzip der LDR´s ziemlich gleich?


Also ich erkläre die Problematik nochmal kurz. Ich brauche einen 
geeigneten Getriebe oder Schrittmotor (entscheidet natürlich über die 
Programmierung) um diese 1,5Kg alle paar Minuten ein Stück zu bewegen 
und konnte bisher keinen günstigen Motor finden, dessen max. Strom zu 
einem Treiber IC passt ohne diesem zu schaden. Da ich nur deutsche 
Händler mit Rechnung nutzen kann muss ich auf das teure C oder ähnliche 
die man so kennt zurückgreifen.

Liebe Grüße

von mallorcatourist (Gast)


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wenn geschwindigkeit wurst ist (fast): irgendeinen billigen 
getriebemotor nehmen der schön großzügig übersetzt und die messung der 
position an einen optischen Streifen delegieren. Motor dreht halt dann 
immer solange bis der nächste Streifen oder eben auch nicht erreicht 
ist.
Billig.

von Uwe S. (regionalligator)


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Fabian S. schrieb:
> Nein, den Trick kannte ich nicht.

Du nimmst zwei kleine Zellen (z.B. 0,5W), ordnest sie nebeneinander an, 
aber in leichter Pfeilstellung, z.B. 45° aus der Flucht. Dieser "Pfeil" 
zeigt natürlich in die Richtung, wohin auch das Modul später "sehen" 
soll, und er kommt z.B. ganz oben mit an die eigentliche Solarzelle.
Jetzt schaltest du beide kleine Zellen antiparallel, und hängst den 
Motor mit geringstem Leerlaufstromverbrauch dran, den du nur finden 
kannst (Faulhaber, Maxon, Escap mit Edelmetallbürsten). Scheint nun die 
Sonne morgens auf z.B. die linke Zelle, so erzeugt (fast) nur sie eine 
Spannung, die das Modul dann in diese Richtung bewegt. Das passiert so 
lange, bis die zweite kleine Zelle genau so viel Licht abbekommt. Dann 
beträgt die Spannung an beiden Zellen 0V, der Motor bleibt stehen.
Mit Dioden und antiseriell geschalteten Zellen kann das Ganze noch etwas 
besser funktionieren, je nach Motor- und Zellentyp.

Selbstverständlich darfst du diese "Idee" nicht kommerziell anwenden, da 
ist sicherlich ein Patent drauf.
Der Getriebemotor sollte natürlich entsprechend viele Getriebestufen 
bekommen. Da die Sonne sehr langsam wandert, kann man nach oben hin fast 
nichts verkehrt machen. Außer morgens oder nach Stunden des Sauwetters 
kann es ggf. halt mal etwas dauern.


Fabian S. schrieb:
> kommt das nicht dem Prinzip der LDR´s ziemlich gleich?

Damit könntest du natürlich leicht auch einen stärkeren, schnelleren 
Antrieb bauen. Einfacher würde es aber wohl ganz und gar nicht.

von Fabian S. (burnss)


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mallorcatourist schrieb:
> wenn geschwindigkeit wurst ist (fast): irgendeinen billigen
> getriebemotor nehmen der schön großzügig übersetzt und die messung der
> position an einen optischen Streifen delegieren. Motor dreht halt dann
> immer solange bis der nächste Streifen oder eben auch nicht erreicht
> ist.
> Billig.

ja genau so einen Motor(und einen geeigneten IC) suche ich! Mit den 
Streifen ist gar nicht nötig, da die Positionierung schon mit einem 
Kompass realisiert wurde.

An Uwe S.:
Vielen Dank für die gute Beschreibung. Um ein Patent muss ich mir zum 
Glück keine Sorgen machen, da es sich nur um die Entwicklung eines 
Prototypen handelt. Mit dem Vergleich zu LDR´s war gemeint, dass ich 
Sorge hatte das dies zwar bei Sonnenschein gut funktioniert, jedoch bei 
Bewölkung die Streuung so stark ist das die LDR´s nicht zuverlässig sind 
und der Motor unnötig oder gar nicht nachjustiert. Dies wäre bei diesem 
Prinzip zwar nicht schlimm weil ja der Akku nicht belastet wird, aber 
dennoch die Gefahr besteht  das die Sonne nicht zu finden ist.
Wir sind das einzige Team das es mittels Sonnenstandberechnung 
realisiert und haben sehr gute Resonanz dies bezüglich bekommen und 
somit würde ich diesen Ansatz auch gerne weiter verfolgen.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Schau mal beim Schrotthändler (Pollin) vorbei, der hat manchmal ganz 
brauchbare Getriebemotoren.

von Uwe S. (regionalligator)


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Fabian S. schrieb:
> die Gefahr besteht  das die Sonne nicht zu finden ist.

Das hängt beim genannten Prinzip nur davon ab, wie hoch die Übersetzung 
gewählt ist, bzw. wie hochwertig die Komponenten sind.
Das Einzige was man da noch "berechnen" müsste, wäre die Rückwärtsfahrt 
über Nacht.
Wenn es bei Bewölkung keine Helligkeitsunterschiede gibt, bringt es auch 
nichts, die Zelle nach der errechneten Sonne auszurichten.


Fabian S. schrieb:
> ich hänge seit mehreren Wochen an einem Projekt fest, wo mir eine Sache
> wirklich Schwierigkeiten bereitet.

Falls das andauern sollte, denk nochmal drüber nach ;-)
Auch über Stromverbrauch, Zuverlässigkeit u.Ä..


Die Mechanik solltet ihr so verändern, daß die oben gezeigten Rollen weg 
kommen, und stattdessen eine starke Welle in entsprechenden Lagern 
gelagert wird. Wäre viel zuverlässiger, hätte weniger Reibung.

von Ulrich F. (Gast)


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Uwe S. schrieb:
> Die Mechanik solltet ihr so verändern, daß die oben gezeigten Rollen weg
> kommen, und stattdessen eine starke Welle in entsprechenden Lagern
> gelagert wird. Wäre viel zuverlässiger, hätte weniger Reibung.

Oder den Bock zum Gärtner machen, und eine der Rollen antreiben.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Jep, aber unten ein Lager, was auch axiale Kräfte aufnehmen kann. 
Kegelrollenlager wäre mein Mittel der Wahl.


Ansonsten - ich halte die Steuerung über die Uhrzeit für die bessere 
Wahl statt zusätzlichem Lichtsensor.

von Fabian S. (burnss)


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H.Joachim S. schrieb:
> Schau mal beim Schrotthändler (Pollin) vorbei, der hat manchmal ganz
> brauchbare Getriebemotoren.

Ja Pollin ist klasse, da habe ich schon viel gefunden nur leider kann 
man dort nicht auf Rechnung bestellen....

Uwe S. schrieb:

> Wenn es bei Bewölkung keine Helligkeitsunterschiede gibt, bringt es auch
> nichts, die Zelle nach der errechneten Sonne auszurichten.

Das führte zu der Idee der Berechnung, weil hier wenn alles läuft und 
der Gesamtverbrauch gemessen wird, entschieden werden kann wie oft man 
nachführt bzw testen wie oft es sich "lohnt". Wir müssen eine Poly. 
Zelle verwenden, was ich auch nicht ideal finde. Mit freier Wahl hätte 
ich mich für eine Amorphe ohne Nachführung entschieden.

> Falls das andauern sollte, denk nochmal drüber nach ;-)
> Auch über Stromverbrauch, Zuverlässigkeit u.Ä..

Hehe, ja das tue ich, leider bin ich da an die Vorgaben gebunden und das 
Projekt ist schon so weit das sich nichts grundlegend mehr verändern 
lässt.

> Die Mechanik solltet ihr so verändern, daß die oben gezeigten Rollen weg
> kommen, und stattdessen eine starke Welle in entsprechenden Lagern
> gelagert wird. Wäre viel zuverlässiger, hätte weniger Reibung.

Das sehe ich genauso, leider wurde ich da im Team überstimmt.

von Uwe S. (regionalligator)


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Ulrich F. schrieb:
> Oder den Bock zum Gärtner machen, und eine der Rollen antreiben.

Nöö, wäre noch etwas anfälliger. Die hohe Reibung bliebe, da kann immer 
noch jede Menge Dreck rein kommen, und zudem könnte die Rolle 
durchdrehen.
Rollen gehen in dem Zusammenhang aber sowieso nicht, es sei denn, er 
nutzt Kegelrollen. Etwas utopisch bei der Größe...

von Fabian S. (burnss)


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H.Joachim S. schrieb:
> Jep, aber unten ein Lager, was auch axiale Kräfte aufnehmen kann.
> Kegelrollenlager wäre mein Mittel der Wahl.

Ich wollte da gewöhnliche Inliner Kugellager nehmen, die ich hier 
rumliegen habe, da die ja schon etwas Axiale Last abkönnen und es ja nur 
730 Umdrehungen im Jahr sind :D. Das muss natürlich Argumentiert werden.

Ulrich F. schrieb:
>> Oder den Bock zum Gärtner machen, und eine der Rollen antreiben.

> Nöö, wäre noch etwas anfälliger. Die hohe Reibung bliebe, da kann immer
> noch jede Menge Dreck rein kommen, und zudem könnte die Rolle
> durchdrehen.
> Rollen gehen in dem Zusammenhang aber sowieso nicht, es sei denn, er
> nutzt Kegelrollen. Etwas utopisch bei der Größe...

Ja die Rollen sind nur als Unterstützung gedacht, Bspw. bei einem 
Windstoß, dass die Welle nicht zu viel abbekommt. Als Welle soll eine 
Gewindestange dienen, wo die Lager mit Muttern gekontert festgesetzt 
werden. Da es ja keine hohe Drehzahl gibt klappt das in meinen Augen.

: Bearbeitet durch User
von Uwe S. (regionalligator)


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Fabian S. schrieb:
> Ja die Rollen sind nur als Unterstützung gedacht, Bspw. bei einem
> Windstoß, dass die Welle nicht zu viel abbekommt.

Problem bliebe halt, daß das ein großes offenes Lager wäre. Da kann 
alles zwischengeraten, Laub, Insekten, Vogelnester, Meteoriten...;-)

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Auf genau diese Art hat mein Schwiegervater mal versucht, eine 
Drehscheibe für die Garteneisenbehn zu bauen (also mit den offen 
liegenden Kugeln), hat nie längere Zeit funktioniert.

von Mani W. (e-doc)


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Hier eine rein analoge Version und mit einfachen Mitteln
herzustellen....

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Fabian S. schrieb:
> Gerne auch Links zu Produkten oder Infos die mich weiter bringen.

Hast du schon mal über einen (DISEQC-) SAT Stellantrieb nachgedacht, ob 
der deine Anforderungen erfüllen kann? Die Dinger gibts für 50 EUR 
wetterfest, und unproblematisch in der Handhabung. Mit ein paar 
gecshickten Rechenformeln kannst du die Schüssel minutengenau ausrichten

von Fabian S. (burnss)


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Uwe S. schrieb:

> Problem bliebe halt, daß das ein großes offenes Lager wäre. Da kann
> alles zwischengeraten, Laub, Insekten, Vogelnester, Meteoriten...;-)

Haha, ja wenn man es genau nimmt muss man als Dissipation auch 
Meteoriten-Schauer hinzuziehen, sehr gut.

H.Joachim Seifert:

> Auf genau diese Art hat mein Schwiegervater mal versucht, eine
> Drehscheibe für die Garteneisenbehn zu bauen (also mit den offen
> liegenden Kugeln), hat nie längere Zeit funktioniert.

Also die Lager wären so verbaut das sie in dem Gehäuse liegen wo auch 
Arduino und Co untergebracht sind. Und die Rollen selber, bzw die ganze 
Trägerplatte kann nachher so verblendet werden das außer vielleicht 
einer Spinne da nix zwischen kommt.

Wegstaben Verbuchsler schrieb:

> Hast du schon mal über einen (DISEQC-) SAT Stellantrieb nachgedacht, ob
> der deine Anforderungen erfüllen kann? Die Dinger gibts für 50 EUR
> wetterfest, und unproblematisch in der Handhabung. Mit ein paar
> gecshickten Rechenformeln kannst du die Schüssel minutengenau ausrichten

Vielen Dank für den Tipp, allerdings liegt ein Gesamtbudget von <100€ 
vor und das muss für alle Sensoren, Kabel, Sicherungen, Platinen, 
Konstruktion, Antrieb etc etc reichen, somit wäre ich gerne mit Motor 
und Treiber bei 20€-25€.

Mani W. schrieb:
> Hier eine rein analoge Version und mit einfachen Mitteln
> herzustellen....

Ja, die Variante habe ich mal getestet gehabt aber wie schon 
geschrieben, wollten wir der Tatsache aus dem Weg gehen, dass es hier zu 
Störungen kommen kann und haben uns somit für die Berechnung der Azimut 
entschieden.



Würde dieser Motor mit einem L293D und nochmal 1:4 Untersetzt eventuell 
ausreichen?

https://www.conrad.de/de/igarashi-getriebemotor-1312-typ-33g-244040.html

Mir fällt es schwer aus mangelnder Erfahrung abzuschätzen ob die Reibung 
vielleicht doch viel zu hoch ist und wie viel der Motor dann bei der 
Umdrehungsanzahl für Strom nimmt, der L293D darf ja nur 600mA/1,2A Peak.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Bastler schrieb:
> übersetzter antrieb über zahnriemen dann reicht ein nema17 schrittmotor
> den brauchst du ja immer nur einschalten wenn gedreht werden soll

Immer vorausgesetzt, das soetwas wie Wind nicht gibt. In der Realität 
wird man ein selbsthemmendes Getriebe vorsehen müssen oder einen 
Absolutencoder für die Position - sonst geht das leicht mal schief.

von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!
Für eine billige Demonstrationsanlage kannst Du zum nächsten 
Schrotthändler gehen. Ein Fahrradrahmen hat ein sehr stabiles Tretlager. 
Das ist auch für den Einsatz im Freien konstruiert und für große Kräfte 
und Drehmomente ausgelegt. Was Du vom Rahmen nicht brauchst: wegflexen! 
Auf der einen Seite ist schon ein Kettenrad zum untrersetzten Antrieb 
vorhanden. Das Gegenstück (kleines Ritzel) wird auf einen passenden 
Achsstummel (M8/M10-Schraube) montiert. Kette ist meist auch da.
Als Antrieb ein alter Akkuschrauber. Fertig.
(So würde es Finger(C) machen.)

von Karl H. (kbuchegg)


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Fabian S. schrieb:

> Würde dieser Motor mit einem L293D und nochmal 1:4 Untersetzt eventuell
> ausreichen?

was heisst da 1:4
Du musst deinen Motor so untersetzen, dass letzten Endes von einer 
Drehzahl von vielleicht 3000 U/min auf 1 Umdrehung pro Tag kommt! Da du 
den Motor natürlich nicht durchlaufen lässt (und in der Nacht 
zurückfahren musst), wirst du natürlich etwas höher untersetzen. Aber 
auf jeden Fall hast du Spielraum um eine riesige Untersetzung zu 
realisiern. Mit dem Faktor, mit dem du die DRehzahl reduzierst, erhöht 
sich as Drehmoment. Untersetzt du 1:1000, dann hast du am letzten 
Abtrieb (Reibungsverluste mal ignoriert) ein um den Fakor 1000 höheres 
Drehmoment, als das welches der Motor direkt liefern kann.
Kraft ist nicht das Problem. Der Hauptspiegel des Palomar Observatoriums 
wiegt ca. 14 Tonnen. Inklusive Montierung kommt man auf ungefähr 100 
Tonnen. Nachgeführt wird es von einem Motor mit 7.5 PS Leistung.

von Fabian S. (burnss)


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Route 6. schrieb:

> Als Antrieb ein alter Akkuschrauber. Fertig.

Da würde mein Prof. sich aber wundern wenn ich ihm nen Akkuschrauber in 
die Hand drücke :D
Also es muss schon professionell umgesetzt sein, mit dem Fahrrad 
Getriebe ist eine gute Idee nur das werde ich von den Kosten nicht 
vertreten können. Wenn etwas vorhandenes verwendet wird muss es trotzdem 
Kalkuliert werden.

Karl H. schrieb:

> was heisst da 1:4
> Du musst deinen Motor so untersetzen, dass letzten Endes von einer
> Drehzahl von vielleicht 3000 U/min auf 1 Umdrehung pro Tag kommt! Da du
> den Motor natürlich nicht durchlaufen lässt (und in der Nacht
> zurückfahren musst), wirst du natürlich etwas höher untersetzen. Aber
> auf jeden Fall hast du Spielraum um eine riesige Untersetzung zu
> realisiern. Mit dem Faktor, mit dem du die DRehzahl reduzierst, erhöht
> sich as Drehmoment. Untersetzt du 1:1000, dann hast du am letzten
> Abtrieb (Reibungsverluste mal ignoriert) ein um den Fakor 1000 höheres
> Drehmoment, als das welches der Motor direkt liefern kann.
> Kraft ist nicht das Problem. Der Hauptspiegel des Palomar Observatoriums
> wiegt ca. 14 Tonnen. Inklusive Montierung kommt man auf ungefähr 100
> Tonnen. Nachgeführt wird es von einem Motor mit 7.5 PS Leistung.

Vielen Dank der Beitrag hilft mir sehr. Natürlich muss die Umdrehung 
schon mehr als einmal Pro Tag leisten können, da etwa alle 5-10 
min.(hängt dann von  Nutzen/Verbrauch ab) einmal nachgedreht wird und 
die Geschw. dann schon nicht zuuu langsam seien darf. Dennoch bestärkt 
es mich einen relativ schwachen Getriebemotor mit 50-100 rpm zu nehmen 
und das dann mittels Zahnriemen auf die Welle zu bringen, denke das man 
so das Drehmoment nochmal sehr verstärken und ich mit dem kleinen Motor 
beim L293D bleiben kann. Morgen wird die Konstruktion aufgebaut und dann 
zeitnah mit Rolle und Gewicht getestet was für ein Trägheitsmoment 
vorliegt.

von wendelsberg (Gast)


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Fabian S. schrieb:
> Der Servo fällt in meinen Augen wegen dem Haltestrom und somit wegen
> Energiebilanz raus. Getriebemotor hat den Vorteil das die Programmierung
> recht simpel ausfällt, da sich hier die Nachführung auf "drehe solange
> bis Wert des Kompass erreicht ist" beschränkt.

Dann  mach eben eine Getriebemotorsteuerung.

Du nimmst Dir ein Servo, das die noetige Kraft aufbringen kann und 
schmeisst dessen Elektronik raus. Da hast Du dann den fertigen 
Getriebemotor, der zusaetzlich noch eine Lageerfassung mit Poti 
mitbringt.

Oder Du schaltetst das Servo eben nur einige Sekunden je Minute ein.

wendelsberg

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