Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Infrarot Frequenz messen


von Infraroter (Gast)


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Hallo,

ich versuche derzeit die Trägerfrequenz einer Infrarotfernbedienung zu 
ermitteln, um so einen korrekten Empfänger wie den TSSP 4P38 auswählen 
zu können.

Nun bin ich mir nicht sicher, wie ich das am besten anstelle. Ich habe 
bisher versucht eine normale Infrarot Sendediode an mein analoges 
Oszilloskop anzuschließen und dabei die durch den Puls der Fernbedienung 
erzeugte Spannung zu messen. Ich konnte auch ein wenig sehen, aber 
natürlich nur Teile des Signals.
Testweise habe ich die Infrarot Diode an die Soundkarte 
(Mikrofoneingang) meines Computers angeschlossen und erhielt natürlich 
einige Informationen. Ich habe einen Ausschnitt der Aufnahme (Audacity) 
im Anhang hochgeladen.

Ich stelle mir nun allerdings die Frage, ob meine gemessenen Daten 
sinnvoll sind, und wie ich sie möglicherweise Auswerten und wieder 
abspielen kann. Grundsätzlich habe ich dabei an ein simples AVR Programm 
gedacht, dem ich erstmal die Signallängen Hard-Codiere.
Dazu würde ich davon ausgehen, dass die Tiefs einer ausgeschalteten 
Infrarotdiode und die Hochs einer eingeschalteten Infrarotdiode 
entsprechen.
Die Flanken haben in etwa eine Länge von 30 Samples was bei einer 
Projektrate von 44100Hz etwa 680µS entsprechen sollte.

: Verschoben durch Moderator
von g457 (Gast)


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> Ich stelle mir nun allerdings die Frage, ob meine gemessenen Daten
> sinnvoll sind

Bedingt. Du siehts im wesentlichen das Signal, nicht den Träger (der ist 
i.d.R. in der Gegend von 36-40kHz). Häng das selbe Setup an ein Ossi und 
schau Dir den Träger an.

> [..] und wie ich sie möglicherweise Auswerten und wieder abspielen kann.

LIRC. Oder IRMP.

HTH

von Wolfgang (Gast)


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Infraroter schrieb:
> Ich habe bisher versucht eine normale Infrarot Sendediode an mein
> analoges Oszilloskop anzuschließen

Warum nimmst du nicht eine Photodiode, ggf. mit einem TIA?

von Lurchi (Gast)


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Für den Empfang sollte man schon eine Fotodiode nehmen. Die IR 
Sendedioden sind oft spezielle Typen, die nicht gut als Empfänger 
wirken.

Einen TIA als Verstärker braucht man in der Regel nicht. Es reicht 
eigentlich ein Widerstand (z.B. 50 Ohm - 1 K) parallel zur Fotodiode. 
Das kann ggf. auch der 50 Ohm Abschluss im Oszilloskop sein.

Die erwartete Frequenz liegt bei 35-45 kHz - das ist etwas zu viel für 
die meisten Soundkarten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Lurchi schrieb:
> Die IR Sendedioden sind oft spezielle Typen, die nicht gut als Empfänger
> wirken.

Er wollte gar nichts empfangen, sondern direkt am Sender messen,
damit er weiß, welchen Empfänger er passend zu seinem Sender kaufen
muss.

Ich denke auch, dass ein Oszilloskop das sinnvollste Messmittel hier
ist.  Die Soundkarte genügt dafür einfach nicht, durch ihre zu
geringe Abtastrate kann sie im Bild auch irgendeine Aliasfrequenz
anzeigen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Jörg W. schrieb:
> Lurchi schrieb:
>> Die IR Sendedioden sind oft spezielle Typen, die nicht gut als Empfänger
>> wirken.
>
> Er wollte gar nichts empfangen, sondern direkt am Sender messen,
> damit er weiß, welchen Empfänger er passend zu seinem Sender kaufen
> muss.

Ich weiß nicht. Das hier:

Infraroter schrieb:
> Ich habe ... versucht eine normale Infrarot Sendediode an mein analoges
> Oszilloskop anzuschließen und dabei die durch den Puls der Fernbedienung
> erzeugte Spannung zu messen.

Klingt überhaupt nicht so wie "ich habe direkt am Sender gemessen". 
Zumal im Sender ja standardmäßig schon eine IR-Sendediode verbaut ist. 
Warum sollte man da eine zweite anschließen?

> Ich denke auch, dass ein Oszilloskop das sinnvollste Messmittel hier
> ist.  Die Soundkarte genügt dafür einfach nicht, durch ihre zu
> geringe Abtastrate kann sie im Bild auch irgendeine Aliasfrequenz
> anzeigen.

Full ACK. Und gemessen wird enweder die Spannung an der IR-Sendediode 
der Fernbedienung (wenn man sie öffnen kann/will). Oder man baut einen 
rudimentären Empfänger aus einer Fotodiode Und einem Widerstand.
Daß die Amplitude dann nicht berauschend sein wird ist klar, aber für 
eine Abschätzung der Trägerfrequenz wird die Verstärkung des Oszis schon 
reichen. Zumal man ja die Fernbedienung direkt vor die Fotodiode halten 
kann.

von oszi40 (Gast)


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Axel S. schrieb:
> direkt vor die Fotodiode halten

Wenn man die Sendediode kennt, könnte man auch die Fotodiode mit der 
passenden Wellenlänge suchen. Bei Reichelt od.C* sind da einige zu 
finden.

Infraroter schrieb:
> um so einen korrekten Empfänger wie den TSSP 4P38 auswählen

TSSP4P38 38kHz =0,68€ Drei verschiedene Typen zu bestellen wird Dich 
nicht in die Insolvenz treiben, sondern eher Porto sparen.

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