Forum: Offtopic Neodym-Magnet aus BL-Motor gebrochen, Frage dazu


von Gustav K. (hauwech)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

wegen einem Lagerschaden zerlege ich eben einen älteren BL-Motor 
(Kontronik Innenläufer). Dabei ist mir leider der Magnetzylinder des 
Rotors der Bohrung nach in zwei Hälften zerbrochen (s. Bild).

Nun staune ich nicht schlecht, denn die beiden Hälften lassen sich nicht 
zusammenfügen, denn die stossen sich heftigst ab. Ich hätte nun eher 
erwartet, dass die beiden Hälften an der Bruchstelle zusammen schnappen.

In meiner Ausbildung kann ich mich dunkel daran erinnern, dass aus einem 
zerbrochenen Stabmagneten zwei Magnete mit je einem Süd- und Nordpol 
werden.

Nur mal so aus reinem Interesse: Angenommen, es gelänge mir, die beiden 
Magnethälften in einen dünnwandigen Zylinder aus Alu einzupressen, so 
dass die Bruchstellen wieder aneinander liegen. Habe ich dann wieder 
einen einzigen Magneten?

Falls ja:

1. Habe ich dann die ursprünglichen magnetischen Eigenschaften wieder?
2. Der Motor läuft wieder wie vorher (gleicher Wirkungsgrad usw.)?

Gustav

von Mac G. (macgyver0815)


Lesenswert?

Das ist nicht nur "ein" Magnet. Solche Teile haben mehrere Pole.

(kannst Du mit was magnetischem auch spüren wenn Du es da drüber 
bewegst...)

von Eddy C. (chrisi)


Lesenswert?

Gustav K. schrieb:
> In meiner Ausbildung kann ich mich dunkel daran erinnern, dass aus einem
> zerbrochenen Stabmagneten zwei Magnete mit je einem Süd- und Nordpol
> werden.

Stelle Dir vor, das Stabmagnet würde der Länge nach brechen. Würden sich 
die beiden Hälften dann anziehen?

von Jan H. (jan_m_h)


Lesenswert?

Eddy C. schrieb:
> Stelle Dir vor, das Stabmagnet würde der Länge nach brechen. Würden sich
> die beiden Hälften dann anziehen?

Ja, aber nur falsch rum ;-)
duck und weg

von Mike J. (linuxmint_user)


Lesenswert?

Ich habe hier so kleine Neodym-Würfel, wenn ich die hintereinander 
andocken lasse, dann verstärkt sich die magnetische Wirkung.

Also:
N|S~N|S~N|S~N|S~N|S

In Summe hat man dann ja einen Stab:
N#################S

Das Feld ist auch viel stärker an den Spitzen des Stabes.


Kauf dir lieber einen neuen Motor und das nächste mal versuchst du das 
Lager nicht mit dem Schraubenzieher abzubekommen.

Wenn du irgendwo ziehst, dann nur an der Achse und dem Lager, nicht am 
Magneten.

Theoretisch werden die Lager auch aufgeschrumpft, dazu müsstest du aber 
das Lager erwärmen.
Da das Material des Magneten bei ca.60°C seine magnetische Ausrichtung 
verliert müsstest du aber den Magneten mit einem feuchten Tuch umwickeln 
und somit kühlen.

Die Achse kann man ganz gut mit einem Bohrkopf festhalten.

von Uwe S. (regionalligator)


Lesenswert?

Einfach mit Epoxy zusammenkleben, z.B. JB Weld.  50.000RpM hält das dann 
natürlich eher nicht mehr aus. Falls genug Spiel ist, kannst du auch 
außen ein paar Lagen Kohlefaserroving kleben.
Vor jeder Klebung natürlich mit hochreinem Lösungsmittel entfetten.

von Walter T. (nicolas)


Lesenswert?

Hmmm....wenn das wirklich Neodym ist, wird der Magnet an der Bruchstelle 
korrodieren, bis er wieder auseinanderfliegt.

Den kann man wegwerfen.

von Dipl.- G. (hipot)


Lesenswert?

Mike J. schrieb:

> Theoretisch werden die Lager auch aufgeschrumpft, dazu müsstest du aber
> das Lager erwärmen.
> Da das Material des Magneten bei ca.60°C seine magnetische Ausrichtung
> verliert, müsstest du aber den Magneten mit einem feuchten Tuch umwickeln
> und somit kühlen.

Weder 60°C noch 600°C (Tipfehler?) sind korrekt. Neodym-Eisen-Bor hat 
eine deutlich geringere Curie-Temperatur, grob 300°C. Normalerweise 
werden Motoren mit Nd2Fe14B bei, naja, sagen wir, 220-240°C max 
gebacken.
Wie sicher ist sich der Fragesteller außerdem, daß es sich wirklich um 
Neodym handelt? Es könnte z.B. auch Samarium-Kobalt sein.

: Bearbeitet durch User
von Mike J. (linuxmint_user)


Lesenswert?

Dipl.- G. schrieb:
> Weder 60°C noch 600°C (Tipfehler?) sind korrekt.

Aus einer Beschreibung eines Neodym-Magneten von "Supermagnete.de":

"Neodym-Magnete des Typs N verlieren ab 80 °C dauerhaft einen Teil ihrer 
Magnetisierung, Bänder und Folien ab 85 °C, Ferritmagnete erst ab 250 
°C.
Ein starkes Abkühlen (z.B. in flüssigem Stickstoff) schadet den 
Neodym-Magneten nicht. Ferrit-Magnete aber verlieren unter -40 °C einen 
Teil ihrer Magnetisierung, Magnetbänder und Magnetfolien bereits unter 
-20 °C."

Quelle: http://www.supermagnete.de/faq/Wie-heiss-durfen-Magnete-werden

Ich hatte bei eBay auch mal etwas von 60°C gelesen, deshalb bin ich in 
der Hinsicht recht vorsichtig.

: Bearbeitet durch User
von Gustav K. (hauwech)


Lesenswert?

Dipl.- G. schrieb:
> Wie sicher ist sich der Fragesteller außerdem, daß es sich wirklich um
> Neodym handelt? Es könnte z.B. auch Samarium-Kobalt sein.

Überhaupt nicht, ich nenne diese superstarken Magnete einfach so.

Mike J. schrieb:
> ... das nächste mal versuchst du das
> Lager nicht mit dem Schraubenzieher abzubekommen.

Da muss einer mal seine Glaskugel putzen ...

Die Lager waren bereits runter, ich wollte den Rotor dann an der Achse 
im Schraubstock spannen. Wegen der gewaltigen magnetischen Kraft ist mir 
der Rotor aus der Hand geflutscht. Der Magnet ist dabei so unglücklich 
an einer Kante des Schraubstocks angeschlagen, dass der Magnet gebrochen 
ist. Erkenntnis: Für solche Arbeiten nimmt man besser einen Schraubstock 
komplett aus Alu (falls es sowas gibt).

Der Magnet war übrigens galvanisch? mit einem metallisch silbrig 
glänzenden Überzug versehen, der sich an dem Riss wie eine 
Kartoffelschale abziehen lies. Darunter befand sich dann eine Menge 
feines schwarzes Pulver, das vom Magneten angezogen wurde.

Mac G. schrieb:
> Das ist nicht nur "ein" Magnet. Solche Teile haben mehrere Pole.

Hmm, ich hatte vorher an zwei Drähte 2A angelegt, der Rotor rastete 
gefühlt jede halbe Umdrehung.

Eddy C. schrieb:
> Stelle Dir vor, das Stabmagnet würde der Länge nach brechen. Würden sich
> die beiden Hälften dann anziehen?

Kaum anzunehmen, dass ein Stabmagnet der Länge nach bricht. Wäre der 
Zylinder so gebrochen, dass sich zwei Zylinder ergeben, würden sich die 
Hälften dann anziehen?

Uwe S. schrieb:
> Einfach mit Epoxy zusammenkleben ...

Leichter gesagt als getan, die Hälften stossen sich mit Urgewalt ab. 
Ausserdem ist der magnetische Staub nicht abzubekommen. Man sollte den 
Magneten für 24 Stunden abschalten können ...

von Dipl.- G. (hipot)


Lesenswert?

Mike J. schrieb:
> Dipl.- G. schrieb:
>> Weder 60°C noch 600°C (Tipfehler?) sind korrekt.
>
> Aus einer Beschreibung eines Neodym-Magneten von "Supermagnete.de":
>
> "Neodym-Magnete des Typs N verlieren ab 80 °C dauerhaft einen Teil ihrer
> Magnetisierung, Bänder und Folien ab 85 °C, Ferritmagnete erst ab 250
> °C.
> Ich hatte bei eBay auch mal etwas von 60°C gelesen, deshalb bin ich in
> der Hinsicht recht vorsichtig.

Verwirrend. Jetzt verstehe ich wenigstens, wo Du die 60°C hernimmst. Die 
Zahl schockierte mich erst, weil ich dachte, ich hätte irgendeine 
Neuentwicklung oder Aktualisierung von altem Fachwissen verschlafen. :-O 
:-(

Man muß begrifflich unterscheiden zwischen Betriebstemperatur und 
Curie-Temperatur; bei 80°C verliert ein Klasse N Neodym-Magnet 
keineswegs seine magnetische Ausrichtung. Wie die Internetseite richtig 
sagt: teilweise -- wenn man weiter erwärmt.
Wieviel das am Ende ist, kann man graphisch über die 
Magnetisierungskurve abschätzen, indem man eine Lastkurve einzeichnet, 
den Arbeitspunkt des Magneten verortet und sich dann die 
Arbeitspunktverschiebung bei Erwärmung ansieht.

Ohne jetzt meine alten Tabellen aus den Vorlesungen über den Entwurf von 
elektrischen Maschinen rauszukramen:
Was veranlaßt Dich, bei Antriebsapplikationen vom Typ N auszugehen?
Ich würde prinzipiell erstmal mindestens NH oder NxH unterstellen. An 
die genaue Kennung der drei Kategorien NxH kann ich mich nicht mehr 
erinnern; ich weiß nur noch, daß die höchste Klasse 200°C max. 
Betriebstemp. aushält, NH war 120°C und die unterste Kategorie NxH war 
150°C -- einerseits auf Grund von Erfahrungen als ich eine Weile in 
einer Firma arbeitete, die Elektroantriebe herstellte, und andererseits 
auf Grund der Applikation. Antriebe werden warm, kleinere Motoren sind 
problematischer bei der thermischen Auslegung als größere, abgesehen von 
Grenzleistungsmaschinen.

Außerdem kenne ich Magnete vom Typ Neodym N eigentlich nur als kleine 
Dinger, in der Größe von Euromünzen oder so. Keine Ahnung, ob es N in 
größeren Formaten gibt, gesehen habe ich das noch nie (-was nichts 
heißt).
Aber ich lasse mich gerne belehren; man lernt ja nie aus.


Trivial zusammenfügen lassen sich die Bruchstücke jedenfalls nicht mehr, 
weil beim Zerstören des Kristallgefüges in Längsrichtung ein zweiter, 
gleichgepolter Elementarmagnet entstanden ist. Man müßte ein Bruchstück 
rumdrehen, dann ist aber die Funktionsfähigkeit des Motors dahin. ;-)
Technisch gesehen ließe sich das nur bewerkstelligen, wenn man beide 
Hälften über die Curie-Temperatur erhitzte, wieder zusammenfügte, ggf. 
komplett neu sinterte (weiß gar nicht, ob das technologisch überhaupt 
geht, stecke in der Werkstoffbearbeitung nicht tief drin), abkühlte und 
neu magnetisieren würde -- extrem aufwendig. Besonders die 
Magnetisierung.
Zusammenpappen is nich.

von Dipl.- G. (hipot)


Lesenswert?

Gustav K. schrieb:

> Darunter befand sich dann eine Menge
> feines schwarzes Pulver, das vom Magneten angezogen wurde.

Seltenerdenmagnete werden gesintert (ein Pulver wird erhitzt und 
zusammengepreßt). Das ist Magnetstaub - putzige kleine Elementarmagnete, 
die angezogen werden. :-)



> Mac G. schrieb:
>> Das ist nicht nur "ein" Magnet. Solche Teile haben mehrere Pole.
>
> Hmm, ich hatte vorher an zwei Drähte 2A angelegt, der Rotor rastete
> gefühlt jede halbe Umdrehung.

2 A Gleichstrom oder Wechselstrom ;-)

1 Nordpol und 1 Südpol pro ganze Drehung heißt: auf den geometrischen 
Umfang von 360° kommt ein magnetischer Umfang = 360°, d.h. 2 Pole pro 
360°, = 1 Polpaar, = 3000 Umdrehungen pro Minute bei 50 Hz.
Beträgt der magnetische Umfang z.B. 180°, heißt das 2 Nordpole und 2 
Südpole, also 2 Polpaare pro 360° Umfang, also 1500 Umdrehungen pro 
Minute bei 50 Hz. Usw. usw. usw.



> Eddy C. schrieb:
>> Stelle Dir vor, das Stabmagnet würde der Länge nach brechen. Würden sich
>> die beiden Hälften dann anziehen?
>
> Kaum anzunehmen, dass ein Stabmagnet der Länge nach bricht. Wäre der
> Zylinder so gebrochen, dass sich zwei Zylinder ergeben, würden sich die
> Hälften dann anziehen?

Ja.

N..........S
N....SN....S

Der magnetische Kreis des Motors wäre trotzdem erheblich beeinträchtigt.

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Gustav K. schrieb:
> Der Magnet war übrigens galvanisch? mit einem metallisch silbrig
> glänzenden Überzug versehen

Das war der Schutzbelag, der den Neodymmagneten - denn ein solcher war 
es dann wohl - vor Sauerstoff schützt.

Ist der irgendwo beschädigt, zerfällt der Magnet früher oder später in 
Pulver.

Schmeiß weg das Teil.

von Gustav K. (hauwech)


Lesenswert?

Dipl.- G. schrieb:
> 2 A Gleichstrom oder Wechselstrom ;-)
Gleichstrom natürlich.

> Das ist nicht nur "ein" Magnet. Solche Teile haben mehrere Pole.
D.h., man kann einen Zylinder so magnetisieren, dass er mehrere N/S-Pole 
hat?

Timm T. schrieb:
> Das war der Schutzbelag, der den Neodymmagneten - denn ein solcher war
> es dann wohl - vor Sauerstoff schützt.

OK, mir ist schon aufgefallen, dass das schwarze Pulver eher mehr als 
weniger wird, je mehr man damit hantiert. Der Werkstoff hat was von 
Sandstein.

> Schmeiß weg das Teil.
Immer langsam, damit lässt sich doch nun wunderbar experimieren.
Ein gleicher Ersatzmotor ist (Bucht sei Dank) schon unterwegs.

von Gustav K. (hauwech)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Timm T. schrieb:
> Schmeiß weg das Teil.
Es ist ja nicht nur der Magnet wegzuschmeissen, sondern der ganze Motor.

Das Motörle ist ein kleines mech. Wunderwerk, u.a. sind die Lagersitze 
mit +0.01 mm Aufmass gefertigt, ebenso der Boden/Deckel. Wie man den 
Draht da reingewurstelt hat, ist mir zudem ein Rätsel, zumal in dem 
Drahtverhau noch irgendwie ein Eisenkern versteckt ist. Es widerstrebt 
mir, sowas einfach in die Tonne zu werfen. Mal sehen, was ich damit noch 
mache.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Gustav K. schrieb:
> Wie man den
> Draht da reingewurstelt hat, ist mir zudem ein Rätsel, zumal in dem
> Drahtverhau noch irgendwie ein Eisenkern versteckt ist.

Da ist kein Eisenkern drin, das sind eisenlose Wicklungen. Die werden 
auf einen Dorn gewickelt, getränkt und der Dorn rausgezogen, dann in das 
Gehäuse gepresst.

Die Form der Wicklungen ist ausgeklügelt, um ein möglichst gleichmäßiges 
Drehfeld ohne Drehmomentrippel zu erreichen.

von Thomas H. (nanana)


Lesenswert?

Gustav K. schrieb:
> zumal in dem
> Drahtverhau noch irgendwie ein Eisenkern versteckt ist

Nein, das ist ein eisenloser Motor. Nur außen drum ist ein 
Rückschlussring.

Gustav K. schrieb:
> Das Motörle ist ein kleines mech. Wunderwerk, u.a. sind die Lagersitze
> mit +0.01 mm Aufmass gefertigt, ebenso der Boden/Deckel.

Dampfmaschinen, 4-Takt Modellmotoren oder Stirlings sind mechanische 
Wunderwerke, aber ganz sicher nicht eine Welle die zweimal gelagert ist 
;)

Gustav K. schrieb:
> Wie man den
> Draht da reingewurstelt hat, ist mir zudem ein Rätsel, zumal in dem
> Drahtverhau noch irgendwie ein Eisenkern versteckt ist. Es widerstrebt
> mir, sowas einfach in die Tonne zu werfen. Mal sehen, was ich damit noch
> mache.

Die Spulen werden wohl maschinell gewickelt und auf einen Dorn gepresst 
worden sein. Dann das Ganze mit Epoxy verkleben und gut.

Vielleicht lassen die dich bei Lehner mal bei der Produktion zuschauen 
oder verraten dir das ein oder andere "Geheimnis" auf Anfrage. Ist ja 
kein China Produkt.
Außerdem bekommst du Läufer und alle anderen Teile als Ersatzteile. Der 
Läufer ist jedenfalls Schrott, da kannst du nix mehr machen.

von Gustav K. (hauwech)


Lesenswert?

Thomas H. schrieb:
>> zumal in dem Drahtverhau noch irgendwie ein Eisenkern versteckt ist
> Nein, das ist ein eisenloser Motor. Nur außen drum ist ein
> Rückschlussring.

Rückschlussring sagt mir jetzt gar nichts. Das Alugehäuse müsste mit der 
Wickling auf jeden Fall viel leichter sein, ein Magnet bleibt am 
Alugehäuse pappen.

Thomas H. schrieb:
> Dampfmaschinen, 4-Takt Modellmotoren oder Stirlings sind mechanische
> Wunderwerke, aber ganz sicher nicht eine Welle die zweimal gelagert ist
> ;)

Es geht ja nicht um die Welle mit aufgeklebtem Magnetzylinder, sondern 
um den ganzen Motor. Wunderwerk immer dann, wenn ich es selber nicht 
hinbekomme. Oder könntest du den Draht da mal eben richtig reinwickeln? 
Oder: Lass mal als Privatmann Teile fertigen und gebe eine Toleranz von 
+0.01mm vor, da wirst du nur Ablehnungen hören.

Thomas H. schrieb:
> Außerdem bekommst du Läufer und alle anderen Teile als Ersatzteile.

Dachte ich erst auch, bekam von Kontronik aber die Antwort, dass ich den 
Motor zur Reparatur einschicken soll. Immerhin eine Option.

Einschicken ist auch gar nicht so verkehrt, man unterschätzt die 
Urgewalt dieses Magneten. Selbst wenn man es weiss, knallt einem der 
Magnet ständig wo gegen, oder irgendwelches Werkzeug knallt dagegen. 
Selbst die Blechdose, wo das Aceton drin ist, wird zum Problem. Man muss 
alles magnetische weit wegräumen, das übliche Werkzeug aus Stahl ist 
kaum vernünftig verwendbar.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Gustav K. schrieb:
> Das Alugehäuse müsste mit der
> Wickling auf jeden Fall viel leichter sein,

Das ist kein Alu, das ist Eisen. Seh ich doch von hier. Alu sind die 
Deckscheiben.

> ein Magnet bleibt am
> Alugehäuse pappen.

Ja, weil es Eisen ist.

Gustav K. schrieb:
> Oder könntest du den Draht da mal eben richtig reinwickeln?

Der Draht ist da nicht reingewickelt. Der Draht wird außen auf einen 
Dorn gewickelt und die fertige Wicklung da reingeschoben und vergossen.

Bist Du es, Josef?

von Gustav K. (hauwech)


Lesenswert?

Timm T. schrieb:
> Das ist kein Alu, das ist Eisen. Seh ich doch von hier.

Dann mal schnell ab mit dir zum Augenarzt !
Deine Glaskugel sollte auch mal wieder gründlich geputzt werden.

Das Gehäuse ist aus Alu, zwischen Alu und Kupfer ist irgendwas aus 
Stahl.

Bist du es, Karle?

von Gustav K. (hauwech)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Habe nun doch die beiden Hälften auf einem Dorn zusammengepappt und in 
einen Aluzylinder eingeharzt. Vorher wurde der Magnet paar Zehntel 
überdreht, damit der Zylinder eine gewisse Wandung bekommt. 
Anschliessend wurde der Dorn ausgedreht, die Welle eingeklebt und der 
Zylinder aussen überdreht.

Der Rotor will mit einer Urgewalt in das Motorgehäuse und man bekommt in 
nur sehr schwer wieder heraus. Seltsam: Ist der Rotor in seinem Gehäuse, 
ist ausserhalb des Motors keinerlei Magnetismus mehr vorhanden. Die 
Werkzeuge, die vorher schon von weitem heftigst angezogen wurden, sind 
jetzt scheinbar alle aus Alu.

Gustav K. schrieb:
> ich hatte vorher an zwei Drähte 2A angelegt, der Rotor rastete
> gefühlt jede halbe Umdrehung.
Hier habe ich falsch "gefühlt", der Rotor rastet einmal pro Umdrehung. 
Ist bei dem Ersatzmotor ebenso. Werde den "geflickten" Motor zum Testen 
mal wieder in den Modellflieger einbauen, dann wird sich zeigen, ob sich 
der Motor jetzt anders verhält.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Gustav K. schrieb:
> Ist der Rotor in seinem Gehäuse,
> ist ausserhalb des Motors keinerlei Magnetismus mehr vorhanden.

Nun verstehst Du vielleicht, was ein Rückschlussring ist, wozu der da 
ist und warum der nicht aus Alu ist.

Gustav K. schrieb:
> dann wird sich zeigen, ob sich
> der Motor jetzt anders verhält.

Schweineheiß wird der werden. Mit Deinem Aluzylinder hast Du eine 
wunderschöne Wirbelstrombremse gebaut, die die hochfrequenten 
Magnetfelder der drei Wicklungen in Wärme umsetzen wird.

Was lernt man heutzutage eigentlich in der Schule?

von Gustav K. (hauwech)


Lesenswert?

Timm T. schrieb:
> Schweineheiß wird der werden. Mit Deinem Aluzylinder hast Du eine
> wunderschöne Wirbelstrombremse gebaut, die die hochfrequenten
> Magnetfelder der drei Wicklungen in Wärme umsetzen wird.

Interessant, dass man in Foren das Wesentliche oft erst am Schluss 
vermittelt  bekommt, den Aluzylinder hatte ich schon in meinem ersten 
Post erwähnt.

von Uwe S. (regionalligator)


Lesenswert?

Gustav K. schrieb:
> in
> einen Aluzylinder eingeharzt

Also wohl der weltweit erste Asynchron- UND Synchronmotor zugleich! 
Leider wird das hier zutreffen:

Timm T. schrieb:
> Schweineheiß wird der werden. Mit Deinem Aluzylinder hast Du eine
> wunderschöne Wirbelstrombremse gebaut, die die hochfrequenten
> Magnetfelder der drei Wicklungen in Wärme umsetzen wird.




Wenn du den Aluzylinder sowieso auf 0,1mm o.ä. abgedreht hast, kannst du 
ihn auch entfernen, der hält eh nichts mehr. Hättest du irgendein CFK- 
oder GFK-Band bestellt, wäre das Ganze viel einfacher gewesen, und würde 
funktionieren.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Gustav K. schrieb:
> Interessant, dass man in Foren das Wesentliche oft erst am Schluss
> vermittelt  bekommt

Interessant, wie manche Leute es schaffen, für ihre Unfähigkeit andere 
verantwortlich zu machen.

Was kann ich denn ahnen, daß Du den Aluzylinder nach dem Kleben 
dranlassen willst.

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Gustav K. schrieb:
> Interessant, dass man in Foren das Wesentliche oft erst am Schluss
> vermittelt  bekommt

hmmmm...

Uwe S. schrieb:
> Einfach mit Epoxy zusammenkleben, z.B. JB Weld.  50.000RpM hält das dann
> natürlich eher nicht mehr aus. *Falls genug Spiel ist, kannst du auch
> außen ein paar Lagen Kohlefaserroving kleben.*
> Vor jeder Klebung natürlich mit hochreinem Lösungsmittel entfetten.

von Witkatz :. (wit)


Lesenswert?

Timm T. schrieb:
> Schweineheiß wird der werden. Mit Deinem Aluzylinder hast Du eine
> wunderschöne Wirbelstrombremse gebaut, die die hochfrequenten
> Magnetfelder der drei Wicklungen in Wärme umsetzen wird.

Wie kommst du auf Wirbelstrombremse? Es ist ein Synchronmotor - bei 
einer guten Kommutierung dürfte im Aluzylinder gar keine magn. 
Flußänderung stattfinden.

von Mike J. (linuxmint_user)


Lesenswert?

Witkatz :. schrieb:
> Timm T. schrieb:
>> Schweineheiß wird der werden. Mit Deinem Aluzylinder hast Du eine
>> wunderschöne Wirbelstrombremse gebaut, die die hochfrequenten
>> Magnetfelder der drei Wicklungen in Wärme umsetzen wird.
>
> Wie kommst du auf Wirbelstrombremse? Es ist ein Synchronmotor - bei
> einer guten Kommutierung dürfte im Aluzylinder gar keine magn.
> Flußänderung stattfinden.

Das Alu bewegt sich nicht durch das Magnetfeld, also sollte das so 
eigentlich funktionieren.

Das Feld der Spulen wird aber trotzdem umgeschaltet, es wird an der 
einen Position abgebaut und an der nächsten Position wieder aufgebaut.
Einen gewissen Wirkungsgradverlust und Wärmeproduktion im Alu muss man 
wohl schon in Kauf nehmen müssen.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Mike J. schrieb:
> Das Alu bewegt sich nicht durch das Magnetfeld, also sollte das so
> eigentlich funktionieren.

Aber nur wenn Du wie bei einem Frequenzumrichter / Drehstrommotor ein 
sinusförmiges Feld erzeugst. Das ist für einen kleinen Brushless eher 
ungewöhnlich, üblicherweise wird da eine Rechteckspannung angelegt.

von Hp M. (nachtmix)


Lesenswert?

Gustav K. schrieb:
> Es widerstrebt
> mir, sowas einfach in die Tonne zu werfen. Mal sehen, was ich damit noch
> mache.

Sei vorsichtig damit.
Späne des Materials, wie sie beim Bohren oder Schleifen anfallen, sind 
leicht brennbar, evtl. sogar selbstendzündlich.

von Gustav K. (hauwech)


Lesenswert?

Uwe S. schrieb:
> Wenn du den Aluzylinder sowieso auf 0,1mm o.ä. abgedreht hast, kannst du
> ihn auch entfernen, der hält eh nichts mehr.
Hatte den Magneten vorab etwas abgedreht, zudem habe ich den Zylinder 
sehr knapp in die Wicklung eingepasst. Der Magnet hatte vorher deutlich 
mehr Luft. Ich schätze den Zylinder auf 0.5mm Wandstärke.

Timm T. schrieb:
> Was kann ich denn ahnen, daß Du den Aluzylinder nach dem Kleben
> dranlassen willst.

Ich hatte in meinem ersten Post geschrieben: "Angenommen, es gelänge 
mir, die beiden Magnethälften in einen dünnwandigen Zylinder aus Alu 
einzupressen ..."

Allen Unkenrufen zum Trotz: Habe letztes Wochenende den Flieger samt dem 
"geflickten" Motor in der Luft gehabt, kein Unterschied zu vorher. Die 
Leistung passt, die Wärmeentwicklung ist wie gewohnt. Möglich, dass ich 
nun eine halbe Minute weniger Flugzeit habe. Das ist bei ca. 12min. 
Flugzeit aber eher unerheblich.

> Was lernt man heutzutage eigentlich in der Schule?
Zumindest lehrt die Lebensschule, dass man einfach sein Ding machen 
sollte und nicht so viel rumfragen.

von Atmega8 A. (atmega8) Benutzerseite


Lesenswert?

Gustav K. schrieb:
> Zumindest lehrt die Lebensschule, dass man einfach sein Ding machen
> sollte und nicht so viel rumfragen.

Ich habe das auch schon bemerkt, viele Leute machen das was man macht 
einfach nur schlecht, sagen dass das so etwas nicht funktionieren kann 
und stellen einen als dumm dar.

Dann macht man es, zeigt wie prächtig es funktioniert und als Antwort 
kommt dann: "Na ja, also wenn man das >so< macht dann geht es."
Die sind überrascht dass es doch eine Lösungsmöglicheit gibt um das 
Problem zu lösen, nur sie sind ums Verrecken nicht drauf gekommen und 
haben es dann als unlösbar dargestellt.


Ich würde aber trotzdem im Forum nachfragen um einfach ein paar 
Meinungen das Thema betreffend zu bekommen.
Die Meinungen der Leute die alles schlecht machen kann man ja 
überblättern.
Man ist ja nicht verpflichtet sich das Zeug durchzulesen oder darauf zu 
reagieren.


Es gab aber hier auch schon solche Leute die von "freier Energie" 
geredet haben und die wollten eine Energie-Herstellungsmaschine bauen 
die aus Luft Strom macht, das Erdmagnetfeld nutzt, Nullpunktenergie 
erzeugt, die Energie des Gottes Schiwu anzapfen oder anderes 
esoterisches Zeug.

Die Leuten muss man erst mal ausreden lassen, aber dann muss man ihnen 
auch die Wahrheit sagen können.

Wenn sich so jemand dann sträubt und nicht von seiner Idee abbringen 
lässt, dann verschwendet er sinnlos Zeit in Dinge die nachweislich nicht 
und niemals funktionieren werden.

von Uwe S. (regionalligator)


Lesenswert?

Gustav K. schrieb:
> Zumindest lehrt die Lebensschule, dass man einfach sein Ding machen
> sollte und nicht so viel rumfragen.

DAS sehe ich ganz genau so. Obwohl man sagen muss, daß hier schon die 
Leute mit dem meisten Wissen zugegen sind. Man frage mal in anderen 
Foren nach, das ist dort die reinste Katastrophe! Nette(re) Leute findet 
man dort, aber null Wissen. Bringt einen bei einem Problem leider auch 
nicht weiter.


Gustav K. schrieb:
> kein Unterschied zu vorher

Das ist wiederum schwer nachvollziehbar. Denn entgegen der allgemeinen 
Conclusio hier dreht das Alu eben doch zu 100% der Zeit in einem 
VERÄNDERLICHEN Magnetfeld! Es sei denn, Dein Regler hat 
Sinuskommutierung.
Falls jemand anderer Meinung ist, bitte erst nachdenken...


Evtl. ist die Aluhülse jetzt doch immerhin so dünn, daß sich kaum 
Wirbelströme bilden können? Ist ja nicht viel dicker als z.B. ein 
Trafoblech.
Und beim Flieger ist es ja gewöhnlich auch so, daß der Motor extrem gut 
gekühlt wird. Da können auch ganze 20% Wirkungsgradverlust schnell mal 
gar nicht auffallen. Der Motor ist ja auch bei weitem nicht das einzige 
Bauteil des Antriebs, an dem Verluste entstehen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.