Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik spannungsgesteuerte Spannungsquelle


von Chris (Gast)


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Hallo,

ich brauche eine Spannungsgesteuerte Stromversorgung um eine Wasserpumpe 
zu steuern...zumindest glaube ich das ;) Ich hole mal kurz etwas weiter 
aus:

Ich habe eine Durchlaufpumpe, Nennwerte: 12V und 3A (DC). Ich möchte die 
anliegende Spannung zwischen 8V und 18 V variieren und darüber den Fluss 
steuern.

Plan ist das ganze per PC mit inem Matlab programm zu steuern, dafür 
habe ich eine USB-Karte zur Verfügung die zwei 0-5V Analogausgänge 
bietet.

Über diese 0-5V  möchte ich gern meine Pumpe steuern. Brauche also 
irgendeine Verstärkerschaltung. Problem: Ich habe von Schaltungstechnik 
nur grundlegendes theoretisches Verständnis. Mir fiel zu erst der 
vermutlich einfachste Verstärkertyp ein: invertierender Verstärker 
(siehe Bild, aus wikipedia)...da die Widerstände im Verhältnis 1:4, ein 
OPV und fertig. Dachte ich mir so, aber ich ahne schon, dass es so 
einfach nicht gehen wird- oder?

Fragen:
Was ist der einfachste Weg sowas zu realisieren?
Was gilt es zu beachten?
Welche fertigen Kauflösungen kommen in Frage?

Vielen Dank im Voraus und beste Grüße

Chris

von Chris (Gast)


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Zusatz: [Für die Versorgungsspannung habe ich hier ein regelbares DC 
Labornetzteil 0-20V; 0-5A...könnte aber sicher auch noch was anderes 
auftreiben]

von Harald W. (wilhelms)


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Chris schrieb:

> Ich habe eine Durchlaufpumpe, Nennwerte: 12V und 3A (DC). Ich möchte die
> anliegende Spannung zwischen 8V und 18 V variieren und darüber den Fluss
> steuern.

Typisch macht man sowas mit PWM.

von m.n. (Gast)


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Chris schrieb:
> Problem: Ich habe von Schaltungstechnik
> nur grundlegendes theoretisches Verständnis.

Dann laß es sein.

Chris schrieb:
> Welche fertigen Kauflösungen kommen in Frage?

Harald W. schrieb:
> Typisch macht man sowas mit PWM.

Nennt sich dann Drehzahlsteller oder -regler. Suchen!
Etwas über die Funktionsweise: 
Beitrag "Drehzahlregler für DC-Motor, ATmega48-328"
Allerdings solltest Du den 12 V Motor nicht andauernd mit 18 V 
ansteuern.

von Chris (Gast)


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m.n. schrieb:
> Dann laß es sein.

ähm...nein ;)

Ansonsten vielen Dank für die Hinweise, da habe ich ja schonmal was wo 
ich weiter schauen kann.

Mich würde noch interessieren: haltet ihr das ganze auch mit einer 
Verstärkerschaltung wie ich sie im Kopf hatte realisierbar? Wenn nein, 
warum nicht? Falls ja, welchen Vorteil hat PWM gegenüber der klassischen 
Verstärkerschaltung.

von Tom (Gast)


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Chris schrieb:
> Falls ja, welchen Vorteil hat PWM gegenüber der klassischen
> Verstärkerschaltung.

Im Winter ist PWM eher nachteilig, weil man dann anderweitig heizen muss 
;-)

von Harald W. (wilhelms)


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Chris schrieb:

> Mich würde noch interessieren: haltet ihr das ganze auch mit einer
> Verstärkerschaltung wie ich sie im Kopf hatte realisierbar?

Naja, jetzt im Winter freut man sich ja über etwas Zusatzheizung
und die armen E-Werke freuen sich über den Zusatzumsatz.

von Pd G. (pdg)


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Chris schrieb:
> mit einer
> Verstärkerschaltung wie ich sie im Kopf hatte realisierbar

Invertierender Verstärker: sagt eigentlich schon der Name, dass dort die 
invertierte, das heißt vorzeichenverdrehte Spannung herauskommt. Wenn 
die Versorgungsspannungen es denn zulassen...
Rein theoretisch würdest du also bei Vin=+5V und K=4 eine 
Ausgangsspannung von -20V bekommen.
Nicht wirklich das, was du willst, oder?

von Chris (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Naja, jetzt im Winter freut man sich ja über etwas Zusatzheizung
> und die armen E-Werke freuen sich über den Zusatzumsatz.

Ok, ich verstehe. Nun ist das ganze für einen Experimentieraufbau 
gedacht, wäre nur sporadisch mal für ein paar Minuten in Betrieb. max. 
vll 2h/Woche... trotzdem scheint PWM ja hier die angezeigte Lösung zu 
sein.

Pd G. schrieb:
> Rein theoretisch würdest du also bei Vin=+5V und K=4 eine
> Ausgangsspannung von -20V bekommen.
> Nicht wirklich das, was du willst, oder

Polarität ist mir egal, dann Tausche ich einfach die Kabel der Pumpe an 
den Anschlussklemmen und es stimmt wieder- oder hab ich da nen 
Denkfehler?

von Dietrich L. (dietrichl)


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Chris schrieb:
> Polarität ist mir egal, dann Tausche ich einfach die Kabel der Pumpe an
> den Anschlussklemmen und es stimmt wieder- oder hab ich da nen
> Denkfehler?

Wenn Du die passende(n) Versorgungsspannung(en) hast, kann man das so 
machen. Es gibt aber auch eine nichtinvertierende Schaltungsversion: 
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0210151.htm

Zu Deiner Verstärkerschaltung: dazu brauchst Du einen Leistungs-OpAmp, 
der die Spannung, den Strom und die Verlustleistung kann, + einen 
entspechenden Kühlkörper.
Alternativ kann man auch eine (gleichspannungs-gekoppelte) Audioendstufe 
nehmen.

Gruß Dietrich

von Pd G. (pdg)


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Dazu kommt das Problem, dass das Drehmoment des Motors nicht linear zur 
Betriebsspannung verläuft - am unteren Bereichsende hast du sozusagen 
keinen Bumms mehr.
Eine PWM ist deshalb besser geeignet, außerdem reduziert sie, wie oben 
schon erwähnt wurde, die Heizungsnebenfunktion der Steuerung dramatisch.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Chris schrieb:
> trotzdem scheint PWM ja hier die angezeigte Lösung zu
> sein.

Natürlich: Lineare Leistungsstufen baute man schon immer nur, wenn man 
sie wirklich braucht.

von m.n. (Gast)


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Chris schrieb:
> Nun ist das ganze für einen Experimentieraufbau
> gedacht, wäre nur sporadisch mal für ein paar Minuten in Betrieb. max.
> vll 2h/Woche...

Warum nimmst Du denn nicht Dein Labornetzteil und regelst manuell?

von Pd G. (pdg)


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Pd G. schrieb:
> Eine PWM ist deshalb besser geeignet

Da fällt mir ein - der gute alte 555 könnte als Spannungs-PWM-Wandler 
verwendet werden. Schau dir doch mal dies an:
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/pwm555.htm

von Pd G. (pdg)


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m.n. schrieb:
> und regelst manuell?

Das hätte von mir kommen können... ROFL

von Chris (Gast)


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m.n. schrieb:
> Chris schrieb:
>> Nun ist das ganze für einen Experimentieraufbau
>> gedacht, wäre nur sporadisch mal für ein paar Minuten in Betrieb. max.
>> vll 2h/Woche...
>
> Warum nimmst Du denn nicht Dein Labornetzteil und regelst manuell?

Wie gesagt, Steuerung per Software ist Pflicht. Gibt noch Ventile die da 
gesteuert werden, Messwerte von Sensoren und die Pumpensteuerung fehlt 
eben noch... also in dem Programm muss alles zusammen laufen, daher 
fällt manueller Betrieb leider aus ;)

von Pd G. (pdg)


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Chris schrieb:
> Steuerung per Software ist Pflicht

Netzteil mit PC-Steuerung?

SCNR

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Chris schrieb:
> m.n. schrieb:
>> Chris schrieb:
>>> Nun ist das ganze für einen Experimentieraufbau
>>> gedacht, wäre nur sporadisch mal für ein paar Minuten in Betrieb. max.
>>> vll 2h/Woche...
>>
>> Warum nimmst Du denn nicht Dein Labornetzteil und regelst manuell?
>
> Wie gesagt, Steuerung per Software ist Pflicht. Gibt noch Ventile die da
> gesteuert werden, Messwerte von Sensoren und die Pumpensteuerung fehlt
> eben noch... also in dem Programm muss alles zusammen laufen, daher
> fällt manueller Betrieb leider aus ;)

Früher(TM) hatten die meisten Labornetzteile auf der Rückseite eine 
Schraubklemmenleiste über die man das Netzteil analog "programmieren" 
konnte.

Moderne mikroprozessorgesteuerte Netzteile sind natürlich, nun, 
mikroprozessorgesteuert und können über eins der Bus-Systeme (oder 
RS-232 o.ä.) programmiert werden.

von Chris (Gast)


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Mit einer OPV Schaltung verstärkt man normalerweise nur Signale. Diese 
sind normal nur mit wenigen mA belastbar.
Es gibt allerdings auch high current opamps, oder du baust dir einen 
selber, indem du einen Mosfet an den Ausgang des OPVs hängst (in die 
Regelschleife).
Würde ich zumindest so machen, wenn sowieso schon alles andere vorhanden 
ist.

von Chris (Gast)


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Ich sehe gerade dass der TO den gleichen Namen wie ich benutzt.
Nicht dass dies für Verwirrung sorgt.
Bei der Mosfet Lösung ist übrigens Vorsicht geboten, da alle Leistung, 
die nicht an der Pumpe gebraucht wird, am Mosfet verbraten wird.
Also wenn es so sein soll, dann ausreichend kühlen.

von Chris (Gast)


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Ok, nachdem ich dank eurer Hinweise eine Idee habe in welcher Richtung 
ich suchen muss und mich die Nacht über geühlt 16 Trilliarden 
IC-Datenblätter und Schaltungspläne gesehen habe:

Jetzt ist klar, es soll per PWM gesteuert werden. Die für mich beste 
Lösung scheint mir momentan eine Komplettlösung  wie z.B. diese hier: 
http://www.exp-tech.de/pololu-simple-motor-controller-18v7-fully-assembled?___SID=U

komplette Schaltung ist fertig, als Schnittstellen hätte ich dann USB 
oder analogen Spannungseingang zur Verfügung. Preis wäre auch ok, alles 
chic.

Ideen dazu? Seht ihr Probleme, spricht etwas dagegen?

von Pd G. (pdg)


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Probieren kannst du es, sicher.
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