Hallo, ich habe eine kleine Steuereinheit in einem Kunststoffgehäuse verbaut, d.h. Platine mit Bauteilen, Raspberry Pi usw. und dazu Netzteile. Das Gehäuse (recht gut abgedichtet) samt Elektronik soll dauerhaft draußen stehen. Um der Feuchtigkeitsentwicklung etwas entgegen zu wirken, wollte ich innerhalb des Gehäuses eine Trockenpatrone (abgestimmt auf das Volumen) einbauen. Den Feuchtigkeitswert lasse ich über den DHT22 messen. Sollte dieser Wert nach einer Zeit ungewöhnlich ansteigen, muss die Patrone wohl gewechselt werden (so meine Logik). Hat jemand schon Erfahrung mit Trockenpatronen für den Einsatz bei Elektronik gemacht und kann mir ein Tipp geben bzw. sagen, ob mein Vorhaben so umsetzbar ist? Für die Trockenpatronen bin auf den Hersteller Tropack Packmittel GmbH gestoßen. Das was dort angeboten wird, klingt recht gut und könnte für mein Vorhaben passen, auch wenn keine Preise bekannt sind. Ich dachte an eine Trockenpatrone, keine Kapseln oder Pulver. Vielen Dank.
Welcher ursache hat die feuchtigkeit ? Wenn das Kondens ist ist die Frage ob solche Patronen schnell genug funktionieren.
Ein wesentliches Problem wird sein, dass die feuchte Luft hinein kommt, aber nicht wieder heraus. Du solltest ein Druck-Ausgleichs-Element zusätzlich verwenden, z. B.: http://www.dae-element.de/profilteck/Gewinde_M12.html So entsteht bei Abkühlung kein Unterdruck, der feuchte Luft ins Gehäuse zieht. Zusammen mit deiner Trockenpatrone sollte der Schutz dann längere Zeit gewährleistet sein. Nahezu perfekt wäre natürlich ein 100% dichtes Gehäuse mit DAE.
Das Gehäuse wird nur zu Wartungszwecken abgenommen (also sehr selten), nur als weitere Info. Ich dachte eigentlich, dass die Patrone die Feuchtigkeit aufnimmt und in den Kugeln speichert. Nach einer gewissen Zeit würde ich die dann wechseln, so hätte ich dann ein konstantes Niveau und würde einer Kondenswasserbildung entgegenwirken, oder sehe ich das falsch?! Bei dem Produkt steht: "bei immer wieder eintretendem Luftaustausch" Mein Gehäuse ist schon recht dicht, also viel wird da glaube ich nicht eintreten.
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Marcus W. schrieb: > schon Erfahrung mit Trockenpatronen Verbrauchsmaterial, was einer TAUSCHEN muß, kostet mehr als ein Heizwiderstand. Wenn Deine Kiste zu kalt wird, kondensiert die restliche warme Luft und bildet an einem kalten Fleck Kondenswasser. Also Kondenswasser ablaufen lassen bevor die Schaltung absäuft. Außerdem hast Du durch Tag/Nachttemperatur thermischen Stress, der gelegentlich zu Leiterrissen od. Undichtigkeiten von Bauteilen führt. Da hilft keine Trockenpatrone. Durch günstigen Aufbau und geeignete Luftführung kann man da einiges regeln.
Die Idee mit dem Heizwiderstand ist nicht schlecht, so könnte man mit einer intelligenten Steuerung das Innere aufheizen bzw auf eine konst. Temperatur bekommen. "geeignete Luftführung", kannst du da grob was genaueres Beschreiben bzw. kennst du was, wo man sich informieren kann? Wenn ich aber eine überdimensionierte Trockenpatrone nehmen würde, würde diese dann nicht die Feuchtigkeit nahezu perfekt aufnehmen, bzw. so viel und gut aufnehmen, dass kein Kondenswasser entsteht?
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Diese Trockenpatronen ziehen soweit ich weiß keine 100% Feuchtigkeit aus der Luft. Diese Trockenbeutel in Lieferungen von Bauteilen halten z. B. diese bei etwa 30% bis 50%. Wenn du diese Angabe für die Trockenpatrone findest, könntest du den Taupunkt bei verschiedenen Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten berechnen. Dann wüsstest du sicher, ob das geht.
Trockenpatronen verwendet das Fero51 (z.B. http://www.helmut-singer.de/stock/k1.html), die Patronen (sind im Ofen regenerierbar) zeigen durch Verfärbung an, dass gewechselt werden muss. Interessanter finde ich die Anwendung von Zeolith (z.B. http://www.zeo-tech.de/), da sind aber die Mindestabnahmemengen für Privatleute unattraktiv.
Hallo! bei Kakteen-Haage gibt es 5 Liter Zeolith für 4,40EUR als Beimischung zur Erde. Hat die Struktur von feinem Splitt. Vielleicht wäre soetwas geeignet? (Zeolith ist m.W. ein Sammelbegriff und kann unterschiedliche Zusammensetzungen haben.) Einen Versuch wär's wohl wert. MfG Johannes
Kolapick schrieb: > Interessanter finde ich die Anwendung von Zeolith (z.B. > http://www.zeo-tech.de/), Was wäre denn der Vorteil von Zeolith gegenüber anderen Trockenmitteln?
Marcus W. schrieb: > "geeignete Luftführung", kannst du da grob was genaueres Beschreiben Ganz geheim: Warme Luft steigt nach oben. Also Heizwiderstand oder warme Teile unten anordnen. Unten Platz lassen für Kondenswasserpfütze! > Diese Trockenpatronen wechseln Wie weit ist der Weg des Servictechnikers bis zum Tatort (von München nach Hamburg)? Was kostet Dir die Stunde? Machen die das wirklich? Was sagt ein Hygrometer?
Marcus W. schrieb: > Wenn ich aber eine überdimensionierte Trockenpatrone nehmen würde, würde > diese dann nicht die Feuchtigkeit nahezu perfekt aufnehmen, bzw. so viel > und gut aufnehmen, dass kein Kondenswasser entsteht? Die größe der Trockenpatrone ändert die Wasseremenge die aufgenommen werden kann, hat aber mit der Entstehung von Kondenenswasser wenig zu tun. Kondenswasser entsteht genau dann, wenn sich der kälteste Punkt des Gehäuses, also wohl die Innenseite der Außenwand unter den Taupunkt abkühlt.
So einen Heizung gibt es übrigens auch bei Axis Kameras die in ein entsprechendes Gehäuse eingebaut werden. Damit wird ein beschlagen der Plexiglaskugel verhindert.
Marcus W. schrieb: > Mein Gehäuse ist schon recht dicht, also viel wird da glaube ich nicht > eintreten. Unterhalte Dich mal mit Aquarianern. Es kommt durchaus vor daß ein Heizstab innen Kondenswasser hat; und der ist bestimmt dichter als Dein Gehäuse. Felix A. schrieb: > Diese Trockenpatronen ziehen soweit ich weiß keine 100% Feuchtigkeit aus > der Luft. Molekularsiebe schaffen fast 0% Luftfeuchte. Da ist allerdings die Frage ob die Elektronik das mitmacht. Meines Wissens nach gibt es zB Elkos mit wässrigem Elektrolyt.
100% Dicht, heisst dass keine Feuchte rauskommt. Druckausgleichsventil ist Pflicht. Mehrschalig zu arbeiten ist gut. Kleingehäuse: Schick den Raspberry doch in irgendeinen CPU Cycle (z.B. Primzahlenreihenbestimmung) wenn die relative Feuchte zu gross wird. und nimm ein mieses Netzteil. Dann hasst du sowohl eine Dauer- als auch Bedarfsheizung. Umgehäuse: mit Feuchteabsorber, aber bitte etwas mehr als 1g Dann spart man sich die 20W Schaltschrankheizung.
Was spricht dagegen, die Platine mit einer Gummimasse (Plasti-Dip) zu versiegeln? Die Steckverbindungen umhüllst Du mit einem säurefreien Fett und schon hat Feuchtigkeit keine Chance.
Außenkameras kommen gut mit normalen Trockenpacks (z.B. http://de.rs-online.com/web/p/feuchtigkeitsanzeigen-trockenmittel/0601057/) klar. Die Gehäuse haben einfache Gummidichtungen und PG-Verschraubungen für die Kabel. Du solltest nur aufpassen, daß die Elektronik nicht das kälteste im Gehäuse ist damit sich darauf kein Kondenswasser sammelt. Der nötige Aufwand wird oft überschätzt.
Felix A. schrieb: > Diese Trockenpatronen ziehen soweit ich weiß keine 100% Feuchtigkeit aus > der Luft. > Diese Trockenbeutel in Lieferungen von Bauteilen halten z. B. > diese bei etwa 30% bis 50%. Wenn du diese Angabe für die Trockenpatrone > findest, könntest du den Taupunkt bei verschiedenen Temperaturen und > Luftfeuchtigkeiten berechnen. Braucht man ja aber nicht. Die Trockenmittel (Salze) ziehen die relative Feuchte immer auf Gleichgewichtsfeuchte ab, bis sie halt gelöst sind. Die Geschwindigkeit ist von der Oberfläche abhängig. Die Ausgleichsfeuchte (Adsorptionsgleichgewicht) bei 20 C: Kochsalz 75% RH (hat jeder, kennt jeder, immer zur Hand) Nitrocalcit 53 %RH (immer wieder gern zum kalibrieren genommen) Ich habe jetzt keine Sorptionsisotermentabellen zur Hand, so weit ich mich erinnere sind eigendlich nur die organischen Materialen so fies und haben schlimmschiefe Sorptionsisotermen.
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