Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Carrerabahn aus Holz - woraus Schienen?


von Hobbyraser (Gast)


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Hallo,

ich würde gerne als Hobbyprojekt (und als Fräsübung) eine steckbare 
Holzbahn für Carrera-Rennautos aufbauen.

Dabei will ich vor allem Übergangswiderstände wirksam verringern und 
ausfallende Bahnteile wegen mangelhafter Steckkontakte durch 
Bananenstecker o.ä. vorbeugen. Deshalb suche ich zurzeit ein Material 
für die Stromschienen. Wer hat da was?

Aus dem Bauch würde ich Gold sagen, ist aber kaum bis gar nicht 
bezahlbar.
Vergoldete Kupferdrähte mit entsprechender Stärke scheint es nicht zu 
geben.

Alu oxidiert, Silber ebenso. Was bleibt noch?

Gruß

: Verschoben durch User
von Peter II (Gast)


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Hobbyraser schrieb:
> Alu oxidiert, Silber ebenso. Was bleibt noch?

Kupfer?

von Hobbyraser (Gast)


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Bildet Kupfer nicht auch eine Patina?

von Joachim B. (jar)


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Peter II schrieb:
> Hobbyraser schrieb:
>> Alu oxidiert, Silber ebenso. Was bleibt noch?
>
> Kupfer?

ja oxidiert nie, sieht man an den schönen grünen Kirchendächern und an 
Rohrleitungen und Kabelenden.

wer Sarkasmus findet .....

von Peter II (Gast)


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Hobbyraser schrieb:
> Bildet Kupfer nicht auch eine Patina?

aber nicht wenn regelmäßig ein Auto drüber fährt. Eisen rostet auch, und 
sie dir mal die Schienen einer Straßenbahn an.

von René (Gast)


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Wie wäre es mit vernickelten Blech?

von Modellbahner (Gast)


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Hallo,

die Modelleisenbahner nehmen "Neusilber" also eine Legierung aus 
Kupfer-Nickel-Zink. Das gibt es im Netz auch zu brauchbaren Preisen als 
Stangenware zu kaufen.

von Hobbyraser (Gast)


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Am Abrieb ist natürlich was dran. Theoretisch könnte man ja auch ein 
Polierfahrzeug bauen - wenn schon denn schon. :)

Neusilber sieht auch interessant aus - hohe Korrosionsbeständigkeit 
liest sich gut. Aber: Es soll härter sein als Kupfer. Kupfer ließe sich 
von Hand noch ganz praktikabel biegen (um es z.B. in Kurven in dafür 
vorgesehen Frässchlitze zu kleben/pressen). Ist Neusilber auch biegbar?

von Modellbahner (Gast)


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Ja, Neusilber ist auch biegbar. Bei der Modellbahn gibt es s.g. 
Flexgleise. Mit den alten fertig gebogenen arbeitet heute kaum noch 
einer.

Das Material ist für deine Zwecke optimal. Es lässt sich mechanisch gut 
verarbeiten, oxidiert nicht, lässt sich einfach löten etc. Und die 
vielen großen und kleinen Modellbahnanlagen zeigen auch das es 
funktioniert.

von Tom Thomsen (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> ja oxidiert nie, sieht man an den schönen grünen Kirchendächern

Und du glaubst, Kupferoxid wäre grün? Mit Chemie hast du es nicht so, 
oder?
https://de.wikipedia.org/wiki/Kupfer%28II%29-oxid

von Hobbyraser (Gast)


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Fein, dann wirds wohl das werden.

CW403J soll für Kaltumformung gut geeignet sein. Hast su zufällig noch 
eine Adresse woher ich das Zeugs bekomme?

von Modellbahner (Gast)


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Da wo ich herkomme (Berlin) kauft man bei Gemmel :-)
www.gemmel-metalle.de

Ansonsten kennt goggle noch ein paar andere.

von Klaus2 (Gast)


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...Edelstahldraht ginge auch? Aber was bei Märklin taugt, sollte ebenso 
unabdingbar iO sein.

Klaus.

von Joachim B. (jar)


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Tom Thomsen schrieb:
> Und du glaubst, Kupferoxid wäre grün?

ich glaube NIX, ich sehe grünes Kupfer an Rohre, an Kabel und auf 
Kirchendächer, mir ist klar das es eine Reaktion auf was saures ist, was 
ist mir piepegal.

Tom Thomsen schrieb:
> Mit Chemie hast du es nicht so,
> oder?

für meine Zwecke reichts, hat ja keiner behauptet das vor der E-Technik 
ein Master in Chemie nötig ist.

von Sloti (Gast)


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Hobbyraser schrieb:
> Dabei will ich vor allem Übergangswiderstände wirksam verringern und

Kann man am besten mit Mehrfacheinspeisungen umgehen.


Was gut funktioniert ist Entlötlitze oder Tiffany Klebeband. Je nach dem 
wie viel man fräsen möchte. Entlötlitze muss man neben dem eigentlichen 
Slot auch die Litzen einfräsen. Bei der Tiffany Geschichte muss man 
ausser dem Slot nichts mehr einfräsen. Recht überschaubarer Aufwand.

Dadurch das man in der Regel die Holzmodule größer macht als die kleinen 
Stücke bei der Kunstoffbahn hat man eh weniger Übergangspunkte.

Slot-Fire verwendet bei Ihren Holzmodulen z.B.: Edelstahllitze.

Bei den drei oben angegebenen Varianten sei angemerkt, das man die Autos 
dann ohne Magneten fährt! Sollte aber klar sein.

von Hobbyraser (Gast)


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Auch interessant. Da sehe ich aber das Problem in den Kurven.

So nebenbei: Was sind geeignete Motoren? Würde gern auf brushless gehen. 
Theoretisch kann man ja die Epoxy-Platte auch gleich als Grundplatte 
fürs Auto nehmen, die sind ja halbwegs stabil.

Aktuell ist mein Favorit das Neusilber.

Mal sehen ob man das irgendwo als Draht bekommt. Eingefräst und gepresst 
hält sicher ganz gut.

von Mark B. (markbrandis)


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Peter II schrieb:
> Hobbyraser schrieb:
>> Bildet Kupfer nicht auch eine Patina?
>
> aber nicht wenn regelmäßig ein Auto drüber fährt. Eisen rostet auch, und
> sie dir mal die Schienen einer Straßenbahn an.

Das nützt aber nicht wirklich etwas, denn die Kontaktfläche zwischen Rad 
und Schiene ist sehr viel kleiner als die gesamte Schienenoberfläche.

von Hobbyraser (Gast)


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Ich mische mich ja nur ungern in euer Gezänk ein aber wenn der Abnehmer 
drüberschmirgelt ist die Abnehmerfläche oxidfrei.

von Sloti (Gast)


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Hobbyraser schrieb:
> Da sehe ich aber das Problem in den Kurven.

Ja genau, das macht 100x mehr Spaß als auf Plasteschienen.

von Mark B. (markbrandis)


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Hobbyraser schrieb:
> Ich mische mich ja nur ungern in euer Gezänk ein aber wenn der Abnehmer
> drüberschmirgelt ist die Abnehmerfläche oxidfrei.

Und wenn er nicht mehr drüberschmirgelt, weil die Anlage ne Weile steht?

Genau.

von Sloti (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Und wenn er nicht mehr drüberschmirgelt, weil die Anlage ne Weile steht?

Dann fährt man ein paar Runden und gut ist. Ist wie real auf der 
Rennstrecke. Warmfahren, Testrunden fahren ...

Macht doch keine Probleme wo keine sind.

von Hobbyraser (Gast)


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Sloti schrieb:
> Hobbyraser schrieb:
> Da sehe ich aber das Problem in den Kurven.
>
> Ja genau, das macht 100x mehr Spaß als auf Plasteschienen.

Darum gehts nicht.
Das Kupferband kriege ich ohne Stückelei (was eine hervorragende 
Fehlerquelle ist) in der Kurve nicht plan.

von Sloti (Gast)


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Hobbyraser schrieb:
> Darum gehts nicht.
> Das Kupferband kriege ich ohne Stückelei (was eine hervorragende
> Fehlerquelle ist) in der Kurve nicht plan.

Das geht sehr gut.

von Peter II (Gast)


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Hobbyraser schrieb:
> Darum gehts nicht.
> Das Kupferband kriege ich ohne Stückelei (was eine hervorragende
> Fehlerquelle ist) in der Kurve nicht plan.

wer redet von Band? Kannst auch ein 10² Kupfer oben abfräsen und in eine 
Nut legen.

von Bastler (Gast)


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Hobbyraser schrieb:
> Das Kupferband kriege ich ohne Stückelei (was eine hervorragende
> Fehlerquelle ist) in der Kurve nicht plan.

So weich, wie Kupfer ist, musst du ihm da nur ein bisschen gut zureden. 
Selbst Dichtungsringe werden wegen ihrer guten Verformbarkeit zuweilen 
aus Kupfer gemacht.

von doppelschwarz (Gast)


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Hobbyraser schrieb:
> Deshalb suche ich zurzeit ein Material
> für die Stromschienen. Wer hat da was?

http://www.bahnlitze.de/de/bahnlitze.html
Am Ende des Moduls nach unten ziehen und die Module z.B. per 
Schraubverbindung zusammenpressen, dann ist Kontakt da. Optimalerweise 
legt man drunter noch eine Zusatzeinspeisung, dann fällt der 
Übergangswiderstand praktisch weg.

Zum Thema Tiffanyband: Schau Dir mal diese Seite an: 
http://oldslotracer.com/

Deutschsprachiges Forum: www.freeslotter.de, da gibt es ein Verzeichnis 
Holzbahn, da findet man auch viele Tipps.

von Der Andere (Gast)


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Such nach slotcar und bahnbau. Normalerweise nimmt man da verzinnte 
Cu-Litze 1x4mm oder so ähnlich, die man an den Segmentgrenzen nach unten 
führt und dort Zwischeneinspeisungen vorsieht.

Wie es aussieht kann man durch suche nach Bildern "slotcar track blue 
king" sehen.

Lass den Mist mit brushless. Wenn du schnelle slotcars sehen willst 
suche mal auf youtube nach "slotracing g7" oder "g77". Die Motoren in 
den Serien machen über 200000 U/min und haben einen Anlaufstrom von über 
100A.

von xXx (Gast)


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Sloti schrieb:
> Mark B. schrieb:
>> Und wenn er nicht mehr drüberschmirgelt, weil die Anlage ne Weile steht?
> Dann fährt man ein paar Runden und gut ist. Ist wie real auf der
> Rennstrecke. Warmfahren, Testrunden fahren ...

Bahn die 5 Jahre stand, davon 1 Jahr in der Garage: Die ersten 5 Runden 
nur mit anschieben. Nach 50 Runden gut fahrbar. In der Zeit baut man 
kein Schienenschleifauto...

> Macht doch keine Probleme wo keine sind.

Das Thema ist auch im voellig falschen Forum. Nix gegen Innovation, aber 
warum man mit Gewalt gemachte Erfahrungen ignorieren und alles anders 
machen muss, erschliesst sich mir nicht.

von Der Andere (Gast)


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Tom Thomsen schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> ja oxidiert nie, sieht man an den schönen grünen Kirchendächern
>
> Und du glaubst, Kupferoxid wäre grün? Mit Chemie hast du es nicht so,
> oder?
> https://de.wikipedia.org/wiki/Kupfer%28II%29-oxid

https://de.wikipedia.org/wiki/Patina#Patina_an_Kupfer

von Marc E. (mahwe)


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Kupfer schienen einfach vergolden lassen gibt Firmen die so was machen

von Hobbyraser (Gast)


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Das Gold wird sehr dünn sein - und dementsprechend irgendwann 
abgescheuert.

xXx schrieb:
> Nix gegen Innovation, aber warum man mit Gewalt gemachte Erfahrungen
> ignorieren und alles anders machen muss, erschliesst sich mir nicht.

Hast du mal eine Carrera Go!!! besessen? Ich schon. Sobald man da die 
vom Hersteller ausgedachten Bahndesigns verlassen will kriegt man die 
mangelhafte Qualität zu spüren. Das geht bei labbrigen Pistenteilen 
entlang der Wand los, bei losgelösten Schienen weiter und hört beim 
beschissenen Kontakt zwischen den Schienen auf.
Ganz zu schweigen von der fehlenden Möglichkeit einen Tempomat 
einzubauen (Training gegen autonom fahrendes Auto).

Und manche Sachen gibt es einfach nicht, zum Beispiel richtige 
Sprungschanzen.

von Der Andere (Gast)


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Hobbyraser schrieb:
> Und manche Sachen gibt es einfach nicht, zum Beispiel richtige
> Sprungschanzen.
Seh ich ja auch auf jedem Rennkurs :-P

Hobbyraser schrieb:
> xXx schrieb:
>> Nix gegen Innovation, aber warum man mit Gewalt gemachte Erfahrungen
>> ignorieren und alles anders machen muss, erschliesst sich mir nicht.
>
> Hast du mal eine Carrera Go!!! besessen?

Wer redet von so einem Mist. Es geht darum, dass es seit 50 Jahren 
Holzbahnbau für Slotracing gibt, und das man da auf ein Slotracing Forum 
gehen sollte um Infos zu kriegen.

Bewährt haben sich CU Klebefolie (Tiffany band) oder wenns professionell 
werden soll Flache Litze wie oben schon angemerkt:
http://www.bahnlitze.de/de/bahnlitze.html

von xXx (Gast)


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Hobbyraser schrieb:
> Das Gold wird sehr dünn sein - und dementsprechend irgendwann
> abgescheuert.
>
> xXx schrieb:
>> Nix gegen Innovation, aber warum man mit Gewalt gemachte Erfahrungen
>> ignorieren und alles anders machen muss, erschliesst sich mir nicht.
> Hast du mal eine Carrera Go!!! besessen? Ich schon.

Ja, ich auch. Aber es ging auch nicht um die Frage ob Holzbahn oder 
nicht, sondern um das wie: Und da gibt es eben einschlaegige 
Erfahrungen, von denen man profitieren kann. Das muss man nicht neu 
erfinden - respektive, man sollte nur neu erfinden, was man kennt und 
beurteilen kann.

von bernte (Gast)


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wie wärs mit wig Schweißdraht (Edelstahl ca 1,5- 2mm)
für die Stromschienen?

von Der Andere (Gast)


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bernte schrieb:
> wie wärs mit wig Schweißdraht (Edelstahl ca 1,5- 2mm)
> für die Stromschienen?

Zu großer Widerstand. Ausserdem, wie willst du die befestigen?
Das Klebeband wird einfach links und rechts vom gefrästen Slot 
aufgeklebt, die Litze mit Sekunden oder Kontaktkleber in eine 
rechteckige gefäste Vertiefung.
Ein schmaler Leiter ist immer schlechter bzgl. der Kontaktsicherheit zu 
den Stromabnehmern (In der Regel aufgefächerte Litze) als ein breiter 
Leiter.

Je nachdem welche Autos gefahren werden darf der Leiterwiderstand nicht 
größer als 0,2 - 0,5 Ohm sein. Aus dem Grund werden bei Original Carrera 
Schienen (Edelstahlleiter) oft massive Kupferleiter in die Stromschienen 
mehrerer zusammengesteckter Bahnstücke geschoben, weil die original 
Stromschienen sonst jeden Meter Zwischeneinspeisungen bräuchten.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Hat wirklich noch keiner Messing gesagt?

Modelbauer lieben doch Messing, Stangenware ist weit verbreitet.
Mit einem Polierwagen kommt man "Gold" auch näher.

Neusilber ist netter aber wesentlich teurer.

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