Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik "programmierte" Kuckucksuhr


von Andreas Aug (Gast)


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Moin zusammen -

habe Das Forum zufällig gefunden und vielleicht könnt Ihr mir ein Stück 
weiter helfen?

Ich würde gerne eine Kuckucksuhr produzieren lassen, die Wecker, Uhr und 
Gutenacht-Spieluhr in einem Gehäuse ist. Die Wunschgeräusche oder Musik 
würde ich gerne über das Mobilphone / App via Bluetooth steuern und 
einspielen. Gutenachtmusik über Tastendruck an der Uhr, der Rest 
(Wecker, Uhrzeitsignal halbstündig/stündlich/aus) über die App. Ist das 
technisch möglich? Ist das wirtschaftlich realistisch bei einer 
Stückzahl von 1000 Stück? Ich erwarte keine Kostenberechnung, aber die 
Aussage: "Hochkompliziert! Wird bestimmt extrem kompliziert und teuer!" 
wäre schon hilfreich!

Schönen Abend!

Andreas Aug

von Cyblord -. (cyblord)


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Andreas Aug schrieb:
>
> Ich würde gerne eine Kuckucksuhr produzieren lassen,
Produzieren schön und gut. Aber wer soll sie ENTWICKELN? Also HW und 
App?


> Ist das
> technisch möglich?
Sicher, technisch ist das kein Problem.

> Ist das wirtschaftlich realistisch bei einer
> Stückzahl von 1000 Stück?
Die Entwicklungskosten dürften in jedem Fall 5-6 stellig werden. Den 
Rest kannst du sicher selber berechnen.

> Ich erwarte keine Kostenberechnung, aber die
> Aussage: "Hochkompliziert! Wird bestimmt extrem kompliziert und teuer!"
> wäre schon hilfreich!

Prinzipiell ist ALLES, egal wie technisch trivial es sein mag, sehr 
teuer zu entwickeln, wenn es kommerziell vertrieben werden soll.
Wenn man es selbst entwickeln kann (also HW, FW und App), hat man NUR 
die Kosten für Labore und Zulassungen, die rein hauen. Ansonsten 
investiert man seine Zeit und vielleicht noch in Gehäuse, Spritzformen 
und Mechanik.

Aber wenn du entwicklen LASSEN willst, dann wird es eben schnell 6 
stellig.

: Bearbeitet durch User
von Simpel (Gast)


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Ich denke, ca. 90% der "Schwarzwälder" Kuckucksuhren werden eh in 
Fernost gefertigt und sind für wenige Bucks zu bekommen. Samt 
Funkuhrwerk. Natürlich reichen da solche mit elektronischem Kuckucksruf, 
statt solche mit Blasebalg und Pfeifen.

Das Umbauen auf die Smartphone-Version dürfte bei dem heutigen Angebot 
an entsprechenden WEB-Steuerungen in der Arduino- oder Raspi-Klasse auch 
zu bewerkstelligen sein.

Dann den Kuckuck durch nen Sensenmann ersetzen und dazu Hells Bells als 
gute-Nacht-Musik abspielen... Wäre voll im Trend der durchgeknallten 
Upside-Down-Mainstream-Ära.

von scherzkeks (Gast)


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KuckKuck
ROFL
Also das ist kein großes Thema, passenden µC (Mega88 o.ä.) dann chans 
FAT und da eine SD-Karte dranhängen.
Audio ausgeben, wieder chans.
Bluetoothmodule gibt's auch mit SPI oder OneWire o.ä.
Dann braucht's nur nach das selbstgeschnitzte Gehäuse aus Eiche und den 
KuckKuck auf dem Servo :-P
ROFL
Bei 100 Chinesen 50 Cent/Stunde kannst Du die 1000 dann billig zusammen 
zimmern lassen, nur stellt sich halt die Frage wer macht den Protottyp 
der von den Chinesen kopiert wird ?
Lohnen tut sich sowas erst ab 10000 oder besser 100000, nur wer soll die 
kaufen ?

von Andreas Aug (Gast)


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Ok, schon mal vielen Dank. Ich war heute kreativ und habe meinen Dummy 
gerade fertiggestellt. Bin sehr zufrieden!
Habe gerade eine fertige Kuckucksuhr rausgekramt, die ich mal in 
Freiburg gekauft habe. genau die richtige Größe, magnetisches 
Pendeluhrwerk.
Der Elektronikteil ist ja auch schon bis zu einem gewissen Grad 
"entwickelt": Grußkarten oder Kaffeebecher die selbst aufgenommene Musik 
oder Grüße abspielen. Ist also nicht völlig neu. Auf die App bin ich 
gekommen, weil ich die "Programmierung" des Moduls etwas unpraktisch und 
uncool finde und vielleicht überfordert das auch das Teil etwas (zu 
viele Knöpfe / Tastenkombinationen usw..)

Interessant Simpel: Geile Idee mit dem Sensenmann!!

Was bedeutet HW und FW?

Arduino- oder Raspi-Klasse?

Was denkst Du ist so teuer an der "Entwicklung" (großes Wort für das 
Zusammenbauen von bestehender Technik). Meinst Du das Programmieren der 
App? Da habe ich tatsächlich keinen blassen Dunst.

Zulassung?

Labore?

Das Gehäuse wird simpel:....das ist das Haus vom Nikolaus,....... Eben 
Kiste mit Satteldach.

Ich habe Freunde in Shanghai und hoffe, dass ich da vielleicht jemanden 
finde, der Ahnung hat wie Ihr und etwas zusammen tüftelt. Ich habe in 
der Tat nur die Idee und den Plan und kaufmännisch, kreatives Knowhow.

Irgendwann dürfen es gerne 100.000 Stück sein. Erst mal muss es aber mit 
1000 gehen. Das ist schon ein ordentliches Brett.....

Oder ich finde einen unter Euch, der das hinkriegt gegen Bezahlung 
natürlich!

Also, ich habe zwei sehr große Schritte heute gemacht. In meinem Büro 
und hier im Forum. Das macht Mut! Euch einen schönen Abend!

von Max D. (max_d)


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Also ein Ding zusammenzuschustern, das irgendwelche Sounds abdudelt ist 
keine echte Herrausforderung.
Problematisch wirds im "echten Leben".
CE-Zulassung, Sicherheit, Versicherung.
Dann Support (grade bei der geräte-vielfalt im smartphone segment) und 
Gewährleistung usw.

von Andreas Aug (Gast)


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hm, ok.
CE-Zulassung, Sicherheit (?), Versicherung. Das sind ja alles Themen, 
denen ich mich bei jeglicher Produktion stellen muss. Hier werden 
Kuckucksuhren mir etwas abgespeckten Features verkauft, die kosten 8,90 
EUR. Ich glaube nicht, dass davon mehr als 5000 im Jahr verkauft werden. 
Die haben das hinbekommen. Die Hürde sollte nicht unüberwindbar sein.

Ich habe mir Sorgen bezüglich der Thematik, die Ihr als "keine echte 
Herausforderung" beschreibt gehabt. Stimmt mich positiv!

Noch eine Idee: So eine Soundbox wird ja auch über das Mobilphone via 
Bluetooth angesteuert. Macht es Sinn, nicht über das Mobilphone die 
Kuckucksuhr zu konfigurieren und dann macht alles die Kuckucksuhr, 
sondern das Mobilphone macht alles und gibt einen Impuls an die 
Kuckucksuhr, und in der läuft autark das Quarzuhrwerk mit dem Pendelwerk 
und nur ein Lautsprecher wird angesteuert. Also weniger Technik in der 
K-Uhr und nutzen der bestehenden Features des Mobilphone (ist weniger 
aufregend, aber möglicherweise unaufwendiger.

Lassen wir mal die Massenproduktion und gewerbliche Nutzung beiseite:
Angenommen, ich möchte für mich ein Einzelstück mit den Eingangs 
erwähnten Möglichkeiten herstellen. Dann muss ich mir zunächst über 
Zulassung, Versicherung, usw. keinen Kopf machen. Angenommen das Teil 
muss nicht so klein wie eine Zigarettenschachtel werden. Und angenommen, 
ich benutze kein Mobilphone, sondern steuere die Features direkt an der 
Uhr und nutze bestehende Komponenten: Quarzpendelwerk, Grußkartenmodul.

Wer baut mir so ein Teil? Mit so einem Dummy kann man die Praxis 
probieren und Stufe 3 besser erklären (genau so, nur kleiner und alles 
"automatisch"....)

Nennen wir es die zweite Stufe nach der ersten (traditionelles Uhrwerk 
mit Kuckuck und zusätzlichem Einbau einer kleinen Spieluhr. Auch 
charmant.....).

Danach kann ich mich mit der dritten Stufe (alles elektronisch und vom 
M-Phone gesteuert)beschäftigen.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

ich wollte mir mal eine Armbandkuckucksuhr (oder Kuckucksarmbanduhr?) 
bauen, der Kuckuck hat aber immer Aua statt Kuckuck gesagt, weil er sich 
den Kopf am Hemdsärmel gestoßen hat...

Irgendwie steige ich beim Zweck des Ganzen nicht durch.
Uhr sagt garnichts, wenn mein Handy nicht in der Nähe ist?
Uhr konfigurieren? Kuckucks-Abo wie Klingelton-Abo?
Kuckuck ruft "Mir ist kalt" wenn im Zimmer nur 18 Grad sind?

Irgendwie brauche ich da so direkt die Kuckucksuhr garnicht...

Gruß aus Berlin
Michael

von Andreas Aug (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier mal ein Foto von den Komponenten.
Die beiden Komponenten müssen verbunden werden.
Steuerung des Sprachmoduls kann über Lichtsensor oder manuell erfolgen, 
soll aber über die Uhr angesteuert werden (klar!).
Lautsprecher und Bedienungselement könnten jeweils an den Seiten des 
Gehäuses untergebracht werden. Einfacher Batterieeinschub / wechsel 
erforderlich.

Nachteile:
- großer Lautsprecher. Sollte wohl kein Thema sein, den noch kleiner 
hinzukriegen.
- 5 Batterien. Ginge wohl auch mit einer etwas größeren.
- Wird dennoch bei Zigarettenschachtelgröße etwas eng. Macht aber erst 
mal nichts. In der 3. Stufe kann man dann alles kleiner machen. Sollte 
wohl letztlich auch kein Problem sein (wenn ich mir vorstelle, dass die 
Uhr etwa den millionensten Teil an Funktionen eines 10 Jahre alten 
M-phones hat. Oder bin ich da zu naiv?)

Aber alles zunächst nicht so wichtig. In Stufe 2 kann ja alles noch 
etwas klobiger sein. Optimiert wird später.

von Andreas Aug (Gast)


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Ah, noch ein Nachteil:
Die Soundlänge bei den Modulen ist stark begrenzt. Aber egal, für den 
Anfang reichts!

von Michael U. (amiga)


Angehängte Dateien:

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Hallo,

sowas liegt hier auch noch rum, gab es mal für 50 Cent irgendwo.
Da wäre schon die Klangqualität für mich indiskutabel.
Ich hatte mal für andere Zwecke einen AVR mit 16MBit Flash und 12Bit 
DA-Wandler, der spielte gut 2 Minuten mit 44,1kHz/16Bit/mono.
Das bekommen aber vermutlich höchtens die Chinesen mit einem geeigneten 
Prozessor für wenig Geld hin. In der Kuckucksuhr würde ich immer einen 
möglichste großen Lautsprecher verbauen, ein brauchbares Volumen ist 
doch gegeben.

Gruß aus Berlin
Michael

: Bearbeitet durch User
von Andreas Aug (Gast)


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Hallo Michael -

Dein Problem kann man lösen: Ärmel hochkrempeln und los........

Du hast grundsätzlich recht. Perfekt wäre die völlig autarke Steuerung 
an der Kuckucksuhr.

Nachteil: Viel Technik in der Uhr, die eigentlich schon im M-Phone 
steckt. Und: Die Aufnahme der Grußkartensounds erfordert ein wenig 
Geduld und ist für einen Nicht-Ingenieur / Technikbegeisterten 
vielleicht schon etwas entmutigend.

Deshalb die Idee, die Steuerung über das M-Phone zu machen. Da sind die 
meisten schon etwas sicherer und es ist "sexy". Das ist denke ich 
wichtig für die Akzeptanz.

Meine zuletzt beschriebene Idee, alles über M-Phone zu machen und nur 
eine Lautsprecher in der K-Uhr zu haben, löst bei mir das gleiche Gefühl 
aus wie bei Dir: Etwas viel M-Phone und etwas wenig K-Uhr. Aber für die 
Gutenacht-Musik und den Wecker kein Problem (da das Handy ja ohnehin in 
der Nähe ist), für das andere Feature (Musik oder Töne zur vollen und 
halben Stunde) vielleicht schon. Aber warum sollte die Musik beginnen, 
wenn ich (das M-Phone) ohnehin nicht in der Nähe bin? Vielleicht sogar 
ein Vorteil, da andere im Raum dann nicht genervt sind.....

von Andreas Aug (Gast)


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Lautsprecher:

Für das medium size Model ist der große Lautsprecher ok. Zumal ja der 
Korpus der Uhr auch noch etwas positiv zum Sound beitragen könnte. Für 
das small size Model etwas groß.

Allerdings: Die Soundqualität ist denke ich sekundär. Was aus dem 
M-Phone kommt ist auch nicht doll, aber für ein paar Minuten akzeptabel.

Für die Gutenacht-Funktion ist da ein Kopfhörer - Anschluss / Bluetooth 
denkbar?

von Andreas Aug (Gast)


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Der Lautsprecher auf Deinem Bild ist schon etwas kleiner als meiner....

von Georg (Gast)


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Andreas Aug schrieb:
> die kosten 8,90
> EUR. Ich glaube nicht, dass davon mehr als 5000 im Jahr verkauft werden.

Das sind ja nicht mal lumpige 50 kEur Umsatz, und selbst die wirst du 
kaum erreichen, vom Gewinn mal ganz abgesehen - vergiss das ganze, damit 
kannst du überhaupt keine Entwicklung finanzieren.

Georg

von Gerald B. (gerald_b)


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Das Ganze erinnert mich an einen nicht ganz ernst gemeinten Beitrag im 
"Elektronischen Jahrbuch" vor über 30 Jahren.
Ein Nachbar hatte eine Kukucksuhr, die nicht mehr funktionierte und die 
"Spezialisten" wollten die Uhr reparieren und revolutionieren. Mit LED 
Anzeigen und allem Pipapo...
Einer fragte den Besitzer: "soll der Kukuck analog, oder digital rufen?"
Der Besitzer: " mir wäre am liebsten, wenn er einfach nur Kukuck rufen 
würde!"

von Andreas Aug (Gast)


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Hallo Gerald -

also ich habe den Beitrag vor 30 Jahren nicht geschrieben.....

Mein Kuckuck soll Kuckuck rufen, wenn der Besitzer es möchte. Wenn der 
Besitzer möchte, dass der Kuckuck ein Sensenmann ist und Hells Bells 
gespielt wird, dann soll genau das passieren.

Eine Revolution wollte ich auch nicht starten, sondern bestehendes 
zusammenführen und damit die Kuckucksuhr etwas attraktiver gestalten.

von Andreas Aug (Gast)


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Hallo Georg -

ich kenne das Geschäftsmodell des zitierten Verkäufers nicht. Vielleicht 
ist er schon pleite oder meine Annahme mit 5000 Stück ist voll daneben 
gegriffen. Vielleicht verkauft er auch 1.000.000 Millionen. Dann wären 
das schon 8.900.000 Millionen Umsatz. Das würde sich lohnen!

Das ist für mich aber zunächst sekundär. Stünde das an erster Stelle, 
würde ich das mal in einem Forum für Startups oder 
betriebswirtschaftliche Themen zur Diskussion stellen.

Mit geht es zunächst um die technische Machbarkeit und die Kosten für 
ein nicht zugelassenes Modell.

Nehmen wir also an, ich möchte meiner Frau ein individuelles 
Geburtstagsgeschenk machen. Eine ganz besondere Kuckucksuhr! Da brauche 
ich kein TÜV-Zeichen, sondern einen Menschen mit technischem 
Sachverstand und jemanden, der mir das Teil baut. Wenn dann der Prototyp 
funktioniert (verkürzte Spieldauer, Steuerung direkt an der Uhr, etwas 
größer als gedacht.....egal), dann kann man den nächsten Schritt gehen.

Vielleicht kommt dann jemand mit mehr technischem Sachverstand auf 
diesem Gebiet und sagt: Mann, das Ding kann man doch viel kleiner bauen 
und übers M-Phone steuern. Ist doch viel einfacher, weil die Technik 
schon da ist und nur die K-Uhr angesteuert werden muss. Und auch das ist 
ganz einfach. (das wäre prima.....!)

von Max D. (max_d)


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Also ich würde hier ansetzen 
https://github.com/espressif/esp8266_mp3_decoder

- Läuft auf dem ESP, damit ist WLAN "an Board"
- Dekodiert MP3

von Andreas Aug (Gast)


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Moin zusammen, moin max_d -

habe mir gerade alles ausgedruckt und mache mich jetzt auf zu Conrad 
Elektronik. Montag zu einem Bekannten, der auch vielleicht eine Idee 
hat.

max_d: Habe die Seite ausgedruckt. Verstehe natürlich auf den ersten 
Blick nur Bahnhof. Werde mir aber alles face-to-face erklären lassen und 
halte Euch auf dem Laufenden. Danke erst einmal und schönes WE!

Gruß aus Hamburg

von Andreas Aug (Gast)


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Übrigens: Klingelton Abo...... etwa so! Allerdings nicht so eine 
Bescheiße wie Jamba!
Und das mit dem frierenden Kuckuck: auch nicht schlecht!

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