Forum: Offtopic Konzert-Gehörschutz - Empfehlungen?


von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Hi,
Ich weiß nicht, ob ich älter oder die Konzerte immer lauter werden. ;-)

Deshalb schau ich gerade nach Konzert-Ohrenstöpsel die den Ton möglichst 
wenig beeinträchtigen, aber den Lautstärkepegel wieder in den Bereich 
des erträglichen bringen, ohne, dass man dazu ganz hinten stehen muss. 
Nicht allzu unbequem zu tragen sollten sie auch noch sein.

Die Standard-Schaumstoff-Ohr-Stöppsel aus der Drogerie entsprechen 
diesen Anforderungen ja eher nicht.

Hat jemand von euch Empfehlungen?
Vielleicht kann ja auch jemand sagen, wie eine optimale Filterkurve 
aussehen sollte, wenn es sich möglichst wenig verfälscht anhören sollte.
Naiv würde ich ja sagen, gleiche Dämpfung für alle Frequenzen, aber 
keine Ahnung, ob irgendwelche psychoakustischen Phänomene dieser Annahme 
ein Schnippchen schlagen.

gefunden habe ich:

http://www.sonicshop.de/De/Plugs/UltraTech-Musiker-Gehoerschutz.asp
scheinen die "glatteste" Kurve zu haben

http://www.sonicshop.de/De/Plugs/MusicSafe-3.asp
wechselbare unterschiedlich starke Filter


http://www.sonicshop.de/De/Plugs/EarRockers-Musik-Gehoerschutz.asp
keine ahnung sieht relativ ungleichmäßig aus, die zukaufbaren weißen 
filter relativ glatt, aber wahrscheinlich zu hohe dämmung, oder?

http://www.sonicshop.de/De/Plugs/Clear-Filters.asp
quasi linear abfallende Kurve
der einzige, wo was von Belüftung dran steht, obwohl die suche nach 
belüfteten die anderen auch ausspuckt.


und das ganze nochmal ähnlich von alpine:
https://www.alpine-gehoerschutz.de/ohrstoepsel/musicsafe-pro/
https://www.alpine-gehoerschutz.de/ohrstoepsel/musicsafe-classic/
https://www.alpine-gehoerschutz.de/ohrstoepsel/partyplug/

Gruß
vlad

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Vlad T. schrieb:
> Naiv würde ich ja sagen, gleiche Dämpfung für alle Frequenzen, aber
> keine Ahnung, ob irgendwelche psychoakustischen Phänomene dieser Annahme
> ein Schnippchen schlagen.
Ich sage da einfach mal "Loudness": bei abnehmender Lautstärke müssen 
mittlere Frequenzen stärker abgesenkt werden. Oder andersrum: sehr hohe 
und vor allem tiefe Frequenzen dürfen nicht so stark bedämpft werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gehörrichtige_Lautstärke

von Magic S. (magic_smoke)


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Das kommt davon, wenn man sich immer näher an die Boxentürme stellt. Und 
nein, direkt vor den Subwoofern ist kein guter Platz zum Auskomern.

Sorry, aber ich geh doch nicht mit Ohrstöpseln auf ein Konzert. Außer es 
singt (oder jault) sowas wie Helene Fischer, aber da hilft nur eine 
genügend große Entfernung von mindestens 25 Kilometern. Oder Gegenschall 
im eigenen Auto.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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magic s. schrieb:
> Sorry, aber ich geh doch nicht mit Ohrstöpseln auf ein Konzert
Ich schon.
Oder andersrum: ich würde auch ohne Stöpsel gehen, wenn der am Mischer 
nicht immer so irrsinnig weit aufdrehen würde. Aber der hat eben seinen 
Hörschaden schon weg und braucht höhere Lautstärken. Trotzdem muss ich 
selber doch nicht nach einem Konzert bis nächsten Mittag das Pfeifen im 
Ohr haben...

Man kann es auch so sehen: wenn schon die Musiker solche Stopfen drin 
haben (oder In-Ear-Monitoring haben mit dem selben Gehörschutz-Effekt), 
warum sollte ich als Zuhörer nicht den gleichen Weg gehen?

Und vor Allem: wenn ich beim Musizieren direkt neben dem Schlagwerker 
stehe, dann ist ein Gehörschutz Pflicht.

von Uhu U. (uhu)


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Lothar M. schrieb:
> Man kann es auch so sehen: wenn schon die Musiker solche Stopfen drin
> haben (oder In-Ear-Monitoring haben mit dem selben Gehörschutz-Effekt),
> warum sollte ich als Zuhörer nicht den gleichen Weg gehen?

Wie pervers ist das denn... Sollte man da nicht lieber das Zwischenglied 
am Mischpult in die Mangel nehmen?

von Max B. (max_b)


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auf eine halbwegs gerade Kurve zu schauen ist schonmal der richtige Weg. 
Ich persöhnlich kann nur empfehlen welche mit möglichst wenig Dämpfung 
zu nehmen, da man ja vom Konzert auch noch was mitbekommen will. Mir ist 
es wenn dann meist nur minimal zu laut und so sind die 9db Filter für 
mich mehr als genug.
Mein angepasster Gehörschutz kommt von http://www.meineohren.de/, wird 
aber wenn man nicht regelmäßig wo ist zu teuer sein.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Lothar M. schrieb:
> Ich sage da einfach mal "Loudness": bei abnehmender Lautstärke müssen
> mittlere Frequenzen stärker abgesenkt werden. Oder andersrum: sehr hohe
> und vor allem tiefe Frequenzen dürfen nicht so stark bedämpft werden.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Gehörrichtige_Lautstärke

ahh, danke. wenn man zwei dieser Kurven voneinander abzieht, müsste man 
also eine ideale Dämpfungskurve für ein entsprechendes Stöppselpaar 
bekommen, sehe ich das richtig?

magic s. schrieb:
> Das kommt davon, wenn man sich immer näher an die Boxentürme stellt. Und
> nein, direkt vor den Subwoofern ist kein guter Platz zum Auskomern.


Na entweder steht man relativ weit weg und hat eine angenehme 
Lautstärke, oder man bekommt mehr vom Bühnengeschehen mit und es ist 
laut.


Uhu U. schrieb:
> Wie pervers ist das denn... Sollte man da nicht lieber das Zwischenglied
> am Mischpult in die Mangel nehmen?
Der wird sich wohl nach der Mehrheit richten. und wenn sich von 600 
Leuten nur eine Handoll beschweren...

von Uhu U. (uhu)


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Vlad T. schrieb:
> Der wird sich wohl nach der Mehrheit richten.

Auch für Konzerte gelten die Lärmschutzvorschriften. Vielleicht sollte 
man einfach mal den Pegel messen und dann vom Veranstalter 
Schmerzensgeld verlangen...

Vor einem Jahr war ich hier in der Gegend an einem Baggersee, zur 
Wasservogelzählung. Im etwa 2 km entfernten Ort war irgend ein Volksfest 
mit Techno-"Musik". Der nierderfrequente Anteil des Krachs war am Fuß 
der Abhangs der Kiesgrube, in der sich der See befindet, hart an der 
Schmerzgrenze.

Dass es so viele Vollidioten gibt, die alle noch halbwegs Hörenden in 
mehreren km Umgebung überstimmen, ist ziemlich unwahrscheinlich.

Es dauerte dann auch nicht lange und der Spuk war zuende - die Polizei 
war tätig geworden.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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magic s. schrieb:
> Sorry, aber ich geh doch nicht mit Ohrstöpseln auf ein Konzert.

Wenn Du das oft genug machst, brauchst Du sie auch nicht mehr. Dann ist 
nämlich Dein Gehör kaputt.

Der Lärmpegel auf Konzerten (Klassikkonzerte weitestgehend ausgenommen) 
ist nämlich deutlich oberhalb der Grenze angesiedelt, ab der es 
Hörschäden gibt.

Wer in Diskotheken abhängt, hat übrigens das gleiche Problem.


Vlad T. schrieb:
> Deshalb schau ich gerade nach Konzert-Ohrenstöpsel

Frag einen Hörgeräteakustiker oder HNO-Arzt. Zumindest der HNO-Arzt 
sollte sich damit auskennen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Vlad T. schrieb:
> Ich weiß nicht, ob ich älter oder die Konzerte immer lauter werden. ;-)


Du solltest Dir mal in RUHE eine Vertonung des Gedichtes:
"Fisches Nachtgesang" von Christian Morgenstern anhören.
http://textarchiv.guntherkrauss.de/morgenstern/nachtgesang.html
;-)
MfG Paul

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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magic s. schrieb:

> Sorry, aber ich geh doch nicht mit Ohrstöpseln auf ein Konzert. Außer es
> singt (oder jault) sowas wie Helene Fischer, aber da hilft nur eine
> genügend große Entfernung von mindestens 25 Kilometern.

Ich bin auch KEIN (!!!) Schlager-Fan.

Und es steht dir nat. völlig frei, zum Ausdruck zu bringen, dass diese 
Musik nicht deinem Geschmack entspricht, zu kommerziell, zu flach , ohne 
Aussage usw. ALLES richtig.

Rein faktisch ist es jedoch so, dass viele Schlagersänger (bei Weitem 
nicht alle!), aber in jedem Falle H. Fischer, über eine solide 
Ausbildung verfügt und nur mit echten Profi-Musikern auftritt. Deshalb 
finde ich deine Aussage einfach dumm, unreif und pöbelhaft.

Wie gesagt, man muss es ja nicht mögen, aber etwas sachliche 
Objektivität ist wohl nicht zuviel verlangt. Bei einem H.Fischer-Konzert 
ist zu 100% ein ausgebildeter Tonmeister zugange.

: Bearbeitet durch User
von Jürgen G. (Firma: Elektronikentwickler Aachen) (fjgensicke)


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Früher habe ich diese hier genutzt:

https://www.dm.de/ohropax-ohrstoepsel-color-p4003626090819.html

Weil die den Sound total kaputt machen (das Ohr ist aber gut geschützt), 
nutze ich nun auf Konzerten diese hier:

"http://www.sonicshop.de/De/Plugs/MusicSafe-3.asp
wechselbare unterschiedlich starke Filter"
die mit dem flachen Frequenzgang.

Trotz allem hängt es von der ausgestrahlten Bass-Leistung ab, ob Du dann 
trotzdem zufrieden damit bist.

von Axel G. (axelg) Benutzerseite


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Musik ist blöd, wenn sie einem die Ohren kaputt macht.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Dein Gehöhr hat keinen linearen frequenzgang über den Schalldruck.
(Tema Loudness ist abgekaut) Dein pysiogonomischer Eindruck ist anders 
als der des Mastermixers und aller anderen Menschen.
Es gibt also keine allgemeingültige Lösung.

Der Luxustipp:
Massgefrässte Ohrmuscheln mit wechselbaren Filtern. (hat meine 
musizierende bessere Hälfte und ist SEHR zufrieden. Der Tragekomfort ist 
so gut, damit kann man auch ein 5tägiges Festival nonstop durchhalten).

Ich habe mir Silikonstöpsel mit wechselbaren Filtern geholt.
gemeinsam haben wir ein kleines "Filterlager nach Bedarf".

Vom Versandhandel kauf ich nur Gehörschutz für die Baustelle. Wer 
Ansprüche stellen will: Geh zum Höhrgeräteakustiker und höhr es dir an. 
Ohren lügen nicht. Datenblätter schon.


und NEIN, Konzerte sind sogar gegenüber den 80ern leiser geworden. 
Damals waren 85+ dB durchaus gängig, heute oft nur noch 75-85. Der 
bessere Mastermixer hat ein kalibriertes Brüel & Kjær stehen.

ABER: Die Dosis ist oft grösser geworden, weil viel mehr komprimiert 
wird. Da geht dann mal eben die Dynamik flöten, aber das ist heute halt 
egal.
"Wall of Sound" hat neue Bedeutung erhalten.
Deshalb: Der bessere Mastermixer verwendet Dosimeter.

Damals konnte sich die Lautstärke und Sound aussuchen (z.B.
 - Monitorsound in Reihe 1,
 - Den Monsterbass zur Zwerchfellmassage,
 - Mit dem Ohr ins Horn oder
 - weiter hinten knutschen.

Heute ist alles DSP Line-Array bei grösseren Sachen in delay Ketten mit 
angepasstem DSP. :-(

von Korbi G. (Firma: Möhrchenzucht) (korbinian_g53)


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Uhu U. schrieb:
> Vlad T. schrieb:
> Auch für Konzerte gelten die Lärmschutzvorschriften. Vielleicht sollte
> man einfach mal den Pegel messen und dann vom Veranstalter
> Schmerzensgeld verlangen...
>
> Vor einem Jahr war ich hier in der Gegend an einem Baggersee, zur
> Wasservogelzählung. Im etwa 2 km entfernten Ort war irgend ein Volksfest
> mit Techno-"Musik". Der nierderfrequente Anteil des Krachs war am Fuß
> der Abhangs der Kiesgrube, in der sich der See befindet, hart an der
> Schmerzgrenze.
> ...
> Es dauerte dann auch nicht lange und der Spuk war zuende - die Polizei
> war tätig geworden.

Bravo, so macht man Subkulturen kaputt. Ich will dich jetzt nicht zur 
Petze deklarieren, aber... irgendwo...

von Markus M. (adrock)


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von Peter D. (peda)


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Oftmals sind garnicht die Musiker Schuld an den Gehörschäden, sondern 
die kreischenden Girlies.
Die vorderen Plätze sollte man daher meiden.

http://diepresse.com/home/kultur/popco/4855136/Justin-Bieber-bricht-Konzert-nach-nur-einem-Song-ab

: Bearbeitet durch User
von Jürgen H. (calor)


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Nicht gerade günstig, dafür aber ziemlich gut -

http://elacin.com/de/produkte/elacin-er15/

Edit: Habe meine von hier - 
http://www.geers.de/gehoerschutz/proactiv/music/proactiv-customized-professional-music
Auf der Webseite findet sich auch noch ein 10.-Euro Gutschein.

: Bearbeitet durch User
von Magic S. (magic_smoke)


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> Rein faktisch ist es jedoch so, dass viele Schlagersänger (bei Weitem
> nicht alle!), aber in jedem Falle H. Fischer, über eine solide
> Ausbildung verfügt und nur mit echten Profi-Musikern auftritt.
> Deshalb finde ich deine Aussage einfach dumm, unreif und pöbelhaft.
Das steht Dir frei. Auf jeden Fall erzeugen Fischer-Konzerte 
Schwingungen, vor denen MEINE Ohren vollständig geschützt werden müssen. 
Andernfalls kann das zu schweren psychischen Schäden führen, da 
garantiere ich für nichts.

Und wenn man auf einem Konzert "leise" spielt, dann nölen die Besucher 
rum, daß ihre Heimanlage ja dreimal lauter wäre. Also Feuer frei, auf 
daß die Leute aus den ersten Reihen 5 Meter weiter hinten mit zerfetzten 
Hosen liegenbleiben.
 Den Bass muß man spüren, da müssen die Wände wackeln. Was mich nervt 
sind schlechte Boxen mit Piezo-Hörnern, die bei 1W Leistung bereits 
jeder Kreissäge Konkurrenz machen. Da bekommt man keinen vernünftigen 
Klang raus und es ist wirklich einfach nur unerträglich laut.

> Bei einem H.Fischer-Konzert ist zu 100% ein
> ausgebildeter Tonmeister zugange.
Du meinst den bedauernswerten Menschen, der da verzweifelt von 
Weinkrämpfen geplagt hinter seinem Mischpult steht? Der kämpft auf 
verlorenem Posten. Schon die alten Alchemisten sind am Versuch 
gescheitert, aus Scheiße Gold zu machen.

> Vielleicht sollte man einfach mal den Pegel messen
> und dann vom Veranstalter Schmerzensgeld verlangen...
DAS ist pöbelhaft. War ja auch wieder klar von wem das kommt. Geh doch 
einfach nicht hin, wenn es Dir nicht passt! Dich zwingt doch keiner. 
Eine andere Überlebensstrategie hab ich für Fischer-Konzerte auch nicht. 
Und draußen ists garantiert nicht "gefährdend" zu laut.

Open-Air Festivals müssen übrigens angemeldet und genehmigt werden. Das 
geht nicht einfach mal so nebenbei und überall. Wenn mich die 
Kirchenglocken stören, ziehe ich auch nicht direkt neben die Kirche und 
reg mich hinterher auf. Ist das gleiche, wie die Leute, die neben einen 
Flughafen ziehen und sich dann aufregen weil da doch tatsächlich Flieger 
starten und laden. Ja, wer hätte das gedacht?!
 Eine Anmeldung kann man auch bei Privatpartys machen und bekommt dann 
eine offizielle Genehmigung, daß man bis 22 Uhr oder manchmal sogar noch 
etwas später (hängt von der Gemeinde ab) die Endstufen ihren Job machen 
lassen darf. Geht aber nur einmal oder zweimal pro Jahr (reicht ja 
auch).

Nee, mein Standpunkt - unabhängig vom Musikgeschmack - ist der, daß ich 
es affig finde, zu einem Konzert mit Ohrstöpseln hinzugehen. Entweder 
man geht da hin weil man die volle Dröhnung haben will oder man kauft 
sich die CD und begnügt sich mit 2 Watt im Wohnzimmer.
Leise Konzerte?? Nee, geht gar nicht.

von Wolle G. (wolleg)


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Frank E. schrieb:
> Bei einem H.Fischer-Konzert
> ist zu 100% ein ausgebildeter Tonmeister zugange.

Na und.
Bei einem "echten" Tonmeister bräuchte man doch keine Ohrstöpsel. 
Wahrscheinlich hatte er gerade bei der Ausbildung gefehlt, als das Thema 
-Lautstärke- behandelt wurde.
Diese Art von Veranstaltungen (Konzert??) kann man nur meiden!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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magic s. schrieb:
> daß ich es affig finde, zu einem Konzert mit Ohrstöpseln hinzugehen.

Es ist also affig, sein Gehör vor dauerhaften Schäden zu schützen.

Interessante Sichtweise. Bekommst Du Tantiemen vom 
Hörgeräteakustikerverband?

von Uhu U. (uhu)


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Korbinian G. schrieb:
> Bravo, so macht man Subkulturen kaputt.

Subkultur? Das war schlicht massenhafte Körperverletzung.

von Markus M. (adrock)


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magic s. schrieb:

> Nee, mein Standpunkt - unabhängig vom Musikgeschmack - ist der, daß ich
> es affig finde, zu einem Konzert mit Ohrstöpseln hinzugehen. Entweder
> man geht da hin weil man die volle Dröhnung haben will oder man kauft
> sich die CD und begnügt sich mit 2 Watt im Wohnzimmer.
> Leise Konzerte?? Nee, geht gar nicht.

Ja, so denkt man vlt. wenn man Glück hat und die Ohren das alles so 
wegstecken (oder man bewusst die Schäden in Kauf nimmt).

Wenn ich die Wahl habe, jedesmal bei einem Konzert/Club-Besuch einige 
der Sinneszellen über den Jordan zu schicken (soweit ich auch mal 
verstanden hatte, verstärkt sich dieser Vorgang mit dem Schädigungsgrad) 
und dann irgendwann mit Hörgerät rumlaufen zu müssen oder lieber 
vorzusorgen, so fällt mir da die Entscheidung leicht.

Lieber ab und zu etwas uncool beim Konzert als Dauer-Mega-Uncool mit 
Hörgerät.

Hängt sicher auch von der persönlichen Veranlagung (und Alter) ab, aber 
hab's letztlich mal wieder ohne probiert und war einige Stündchen auf 
'nem Rave ohne Stöpsel -> Über nen Tag Tinnitus / eingeschränktes Hören, 
das kann nicht gesund sein. Auch wenn die Dröhnung cool war :-)

von Korbi G. (Firma: Möhrchenzucht) (korbinian_g53)


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Uhu U. schrieb:
> Korbinian G. schrieb:
> Bravo, so macht man Subkulturen kaputt.
>
> Subkultur? Das war schlicht massenhafte Körperverletzung.

Das ist Deutschland. Das Land der Dichten und Denker.

Leben und leben lassen. Nur weil du Techno nicht magst (wobei sich unter 
Techno nochmal ein paar wesentliche Stilrichtungen verbergen, z.B. 
Psytrance Progressive Trance, Dream House, HiTech usw.) musst du die 
Musik nicht kaputtmachen. Geh nicht hin wenn es dir zu laut ist, fertig.

Ich kann pogenden Metallern wenig abgewinnen. Deshalb gehe ich noch lang 
nicht auf ein (illegales) Open Air und lasse den moralischen raushängen.

Aber mit Techno und Trance kann mans ja machen - hört ja nur eine 
Minderheit.

Also immer schön deutsch sein und mit der Rechtskeule draufhauen!

von Wolle G. (wolleg)


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Korbinian G. schrieb:
> Aber mit Techno und Trance kann mans ja machen - hört ja nur eine
> Minderheit.
>
> Also immer schön deutsch sein und mit der Rechtskeule draufhauen!

Nicht jede Verordnung ist unsinnig. Und wenn es um mögliche 
Gesundheitsschäden geht, dann gibt es erst recht Handlungsbedarf.
Wenn bei Einsatz von Presslufthämmern, o. ä., Schallschutzmassnahmen 
gefordert werden, dann gilt das auch für die  hämmernden 
Lautsprecherboxen. Noch besser: man bleibt gleich unter dem 
gesundheitsgefährdenden Schallpegel.

von Uhu U. (uhu)


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Korbinian G. schrieb:
> Leben und leben lassen. Nur weil du Techno nicht magst (wobei sich unter
> Techno nochmal ein paar wesentliche Stilrichtungen verbergen,

Lies doch einfach mal, den Beitrag, auf den sich das Ganze Bezog: 
Beitrag "Re: Konzert-Gehörschutz - Empfehlungen?" ehe du hier 
anfängst zu agitieren...

von Paul B. (paul_baumann)


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Uhu U. schrieb:
> Lies doch einfach mal, den Beitrag, auf den sich das Ganze Bezog:
> Beitrag "Re: Konzert-Gehörschutz - Empfehlungen?" ehe du hier
> anfängst zu agitieren...

SCHREIBE IN GROSSBUCHSTABEN, SONST HÖRT ER ES NICHT MEHR!

MfG Paul

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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wolle g. schrieb:

> Na und.
> Bei einem "echten" Tonmeister bräuchte man doch keine Ohrstöpsel.
Dann spiel mal Bratsche in einem Sympfonieorkester und hab die 
Messingbläser hinter dir. Die werden dir was tröten - Auf Geheiss des 
Dirigenten (egal Furtwängler, Nagano oder Muti alle lassen oder liessen 
fff blasen).

> Wahrscheinlich hatte er gerade bei der Ausbildung gefehlt, als das Thema
> -Lautstärke- behandelt wurde.
> Diese Art von Veranstaltungen (Konzert??) kann man nur meiden!

Also sofort die Hochromantik aus dem Konzertprogramm. Wagner Partituren 
zum volksgesundheitsgefährdenden Gefahrgut erklären.
Bachs gesammelte Orgelwerke sofort für Harmonium umarrangieren.
[Scottish Highland Pipes sind ja schon heute als 
Massenvernichtungswaffen anerkannt nur leider noch nicht der 
Kriegswaffenkontrollgesetzgebung unterlegen.]

Meine Güte - schon damals(TM) stellte man sich eine Orgel in die Kirche 
die der Gemeinde mal tüchtig die Meinung des Herrn blasen können.

Peter Laurids Jensen hat uns nur andere Mittel geschenkt.

von Wolle G. (wolleg)


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Sebastian L. schrieb:
> wolle g. schrieb:
>> Na und.
>> Bei einem "echten" Tonmeister bräuchte man doch keine Ohrstöpsel.
> Dann spiel mal Bratsche in einem Sympfonieorkester und hab die
> Messingbläser hinter dir. Die werden dir was tröten - Auf Geheiss des
> Dirigenten.

Dann sollte man den Dirigenten zur Rechenschaft ziehen, wenn er die 
Gesundheit schädigt.

Sebastian L. schrieb:
> Meine Güte - schon damals(TM) stellte man sich eine Orgel in die Kirche
> die der Gemeinde mal tüchtig die Meinung des Herrn blasen können.

Na und.
Weicht zwar etwas vom Thema ab, aber gerade die Kirche  hat Eigenarten 
entwickelt, die von vielen abgelehnt werden. Also: "die Kirche im Dorf 
lassen".
Es geht doch hier in erster Linie um Schallschutz--> Gesundheitsschutz

: Bearbeitet durch User
von Purzel H. (hacky)


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Der Gehoerschutz ist eine Frage des Konzertes. Bei einer kleinen 
Jazzband braucht man keine. An mittleren Konzerten ist es auch eine 
Frage des Stils. An Grossanlaessen sowieso Gehoerschuetze.
Ich war kuerzlich an einem Heavymetall Konzert. Die Musiker fanden Spass 
daran auf den Raumresonanzen rumzuspringen. Mehr oder weniger sofort 
hatte ich ein Papiertaschetuch in die Ohren reingedreht. Der Sound war 
dann fast perfekt durch einen 3/4 gefuellten Pappbecher Bier 
erfuehlbar...

von Korbi G. (Firma: Möhrchenzucht) (korbinian_g53)


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Uhu U. schrieb:
> Vor einem Jahr war ich hier in der Gegend an einem Baggersee, zur
> Wasservogelzählung. Im etwa 2 km entfernten Ort war irgend ein Volksfest
> mit *Techno-"Musik"*. Der nierderfrequente Anteil des Krachs war am Fuß
> der Abhangs der Kiesgrube, in der sich der See befindet, hart an der
> Schmerzgrenze.
>
> Dass es so viele Vollidioten gibt, die alle noch halbwegs Hörenden in
> mehreren km Umgebung überstimmen, ist ziemlich unwahrscheinlich.


Uhu U. schrieb:
> Lies doch einfach mal, den Beitrag, auf den sich das Ganze Bezog:
> Beitrag "Re: Konzert-Gehörschutz - Empfehlungen?" ehe du hier
> anfängst zu agitieren...
Aha, ich fange an zu agitieren. Klingt logisch.

Paul B. schrieb:
> SCHREIBE IN GROSSBUCHSTABEN, SONST HÖRT ER ES NICHT MEHR!
>
> MfG Paul

Falls du das witzig findest - ich finde es, da ich tatsächlich 
(unverschuldet aufgrund versteifender Knorpel im Mittelohr) Implantate 
trage weniger witzig.

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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Korbinian G. schrieb:
> Falls du das witzig findest

Wenn nicht witzig, dann doch wenigstens äußerst treffen...

von Magic S. (magic_smoke)


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Das Problem mit Resonanzen und Echos ist, daß die nicht überall im Raum 
gleich sind. Da hat man als Tontechniker manchmal ein echtes Problem und 
wenn Resonanzen eng begrenzt auftreten, bemerkt man sie auch nur schwer.

Beim Open Air gibts ähnliche Probleme, wo starker Wind die Höhen 
wegträgt. Oder eine starke Wärmequelle zwischen Boxen und Zuhörer, das 
klingt dann wie ein variabler Phasendreher...

Ich bin übrigens auch Techno/Trance-Anhänger und hab trotz eigener PA, 
vieler Partys und Veranstaltungen am Mischpult keine Probleme mit den 
Ohren. Hatte auch noch nie einen Tinnitus davon.

> hab die Messingbläser hinter dir. Die werden dir was tröten [..]
Da hilft Bauschaum.

von Uhu U. (uhu)


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magic s. schrieb:
> Ich bin übrigens auch Techno/Trance-Anhänger und hab trotz eigener PA,
> vieler Partys und Veranstaltungen am Mischpult keine Probleme mit den
> Ohren.

Wenn die Haarzellen im Innenohr erst mal rasiert sind, hat man keine 
Probleme mehr damit...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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magic s. schrieb:
> hab trotz eigener PA, vieler Partys und Veranstaltungen am Mischpult
> keine Probleme mit den Ohren

Selbsteinschätzung? Oder tatsächlich von einem funktionierenden HNO-Arzt 
bestätigt? Mir kommen da arge Zweifel, vor allem wenn Du Gehörschutz 
"affig" findest.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Leute, die Frage war nicht, wie sinnvoll ihr das findet, sondern, ob 
(und wenn ja, welche) der ein oder andere Erfahrung mit den verfügbaren 
Produkten gemacht hat.


Alle die das blöd finden, können weiter gehen, weil die nix zur Frage 
beizutragen haben.

Da ich aber wenig Hoffnung habe, dass der Thread nochmal auf das 
Ursprungsproblem zurück kommt, werde ich mich hier raus halten und die 
Mods können den Thread gerne in die Kasper-Ecke verschieben.

Trotzdem Danke an alle, die zum eigentlichen Thema beigetragen haben.

von Jan K. (jan_k)


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Da du Erfahrungen sammelst hier meine:

Bin Schlagzeuger in einer mittelmäßigen Coverband, aber bin im Schnitt 
etwa 1-2 Mal pro Monat auf Konzerten (bevorzugt Metal/Rock in Clubs) und 
auf etwa 2 Festivals pro Jahr.
Habe lange Zeit die Standard Ohropax benutzt, aber dann idiotischerweise 
bei Liedern, die man klarer hören wollte oder bei den Lieblingsbands 
raus genommen, eine ziemlich blöde Idee. Außer zum Lärmschutz sind die 
aus Schaumstoff (und weitestgehend auch die aus Wachs) nicht geeignet.

Habe die https://www.alpine-gehoerschutz.de/ohrstoepsel/musicsafe-pro/ 
seit ein paar Jahren und bin zufrieden. Bass und Sprache kommen sehr gut 
durch, man kann sich tatsächlich nahezu normal unterhalten. Gitarren 
Geschredder kommt auch ganz gut durch, nur das Gefiedel und hohe 
Keyboard Läufe sowie (natürlich) die hohen Frequenzen der Snare und der 
Becken werden ordentlich dedämpft. Aber nicht so, dass man sie gar nicht 
mehr hört. Insgesamt nimmt aber das Gefühl des "drin steckens" ab.
Für mich ist es ein akzeptabler Kompromiss aber ohne ist halt schon 
geiler (vor allem, wenn der Tontyp es hinbekommt und nicht bis zur 
Schmerzgrenze aufzieht, sondern vernünftig mischt - das klappt aber nur 
in Clubs).
Habe die aber auch in Diskos fast immer dabei, und bin darüber manchmal 
echt froh, wenn es zu laut wird. Dort ist es auch nicht so dramatisch, 
weil da kenne ich die Plattenversion und muss nicht alle Details, die 
ein Live Konzert ausmachen mitbekommen.

Von mir ein Kauftip für die Alpin - aber teurere habe ich noch nicht 
ausprobiert.

Schöne Grüße,
Jan

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ich hatte das hier durchaus ernstgemeint:

Rufus Τ. F. schrieb:
> Vlad T. schrieb:
>> Deshalb schau ich gerade nach Konzert-Ohrenstöpsel
>
> Frag einen Hörgeräteakustiker oder HNO-Arzt. Zumindest der HNO-Arzt
> sollte sich damit auskennen.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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ich bin sehr zufrieden mit den "Sonic Defenders EP3" aus dem Sonic Shop.
Ich habe auch schon ein paar andere probiert, aber alles was nur durch 
reinstecken hält fand ich auch Dauer zu unbequem.

Speziell angepasste Stöpsel wären noch einen Versuch wert, das war mir 
aber bisher zu teuer. Was mir noch fehlt wäre ein unauffälliger 
Gehörschutz. (Der natürlich nicht schlecht klingen darf)

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